London verhandelt

Frankeei» kündigt die VvrenSen-Ueberwachung

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kk. Berlin, 12. Juli.

Ein nach außen ruhiges, hinter den Kulissen aber um so bewegteres Wochenende liegt hinter nnZ. Am Samstag hat sich Eden über­raschend nach dem kleinen französischen Bade­ort D e a u v i I l e begeben, wo er das Wochen­ende zu eingehende» Besprechungen mit dem englischen Botschafter in Paris, Sir Eric Phipps, benutzte. Vorher haben nach Be­richten ebenfalls aus englischer Quelle mehrfach fernmündliche Unterredungen zwi­schen dem britischen Ministerpräsidenten und Herrn Eden stattgefunden. Gleichzeitig verlau­tet, daß die britischen Botschafter in Berlin riu.r R o m mit besonderen Aufträgen ausgestattet worden seien, die wahrscheinlich darin bestehen, das Terrain für die in Vorbe­reitung befindlichen englischen Vorschläge zu sondieren. Die britische Regierung hat sich also entschlossen, eine starke Aktivität zu entfalten, die mit den: vom Londoner Nichteinmischungs- Ausschuß erteilten Auftrag in Einklang steht.

I» der Frcitagsitzung des Londoner Komi­tees ist die spanische Neutralitätspolitik an einer tödlichen Klippe vorbeigekommen. Es gilt, einen letzten Vermittlungsversuch zu unternehmen, um die brüchige Solidarität der europäischen Nationen wiederherzustel­len. Dieser Auftrag ist England als einer der mitverantwortlichen Mächte in dem bis­herigen Gang der Ereignisse erteilt worden.

Zunächst scheint hier eines von Bedeu­tung: E s k a n n n t ch t ge s a g t w e r d en, daß die französische Haltung dem schwierigen englischen Auf­trag gegenüber als besonders verantwortungsbewußt zu be­zeichnen wäre. Die französische Absicht, die internationale Kontrolle der Pyrenäen­grenze am Dienstag endgültig zu beenden, kann nur als eine außerordentlich schwere Belastung der gegenwärtigen Lage ange­sehen werden, die u m s o b e d a u er li ch e r und unverständlicher ist, als zweifel­los gerade im gegenwärtigen Augenblick Gesten dieser Art an das Beispiel jenes in­zwischen berühmt gewordenen Feuerwehr­mannes erinnern, der zunächst Oel in den Brand hineingepumpt hatte, den er zu löschen vorgab. Die französische Presse besmdet sich unter allen Umständen in einem großen Irrtum, wenn sie ihren Lesern dieSelbst­verständlichkeit" dieser französischen Maß­nahmen klar zu machen versucht, um sich gleichzeitig über ihr Echo in Deutschland und Italien zu entrüsten. Gerade die fran­zösische Presse war es wieder, die die andere vor dem sogenanntenFait accompli" oder, wie man sich anders auszudrückcn Pflegte, vor sogenanntenübereilten Handlungen" warnte.

Wie immer gelten diese Grund­sätze anscheinend nur für die andere Seite. Ganz abgesehen davon, daß es in Paris schwer fallen dürste, den Nachweis zu erbringen, daß von deutscher Seite jemals eine schwierige internationale Situation dazu benutzt worden wäre, die aus ihr entstandene Krisenlage unnötig zu verschärscn. Es ist im Augenblick noch nicht zu übersetzen, wie sich die tür Dienstaa an- gekunvigten sranzöstlüM Maßnahmen aus­wirken werden.

Inzwischen sind zwar von französischer Seite selbst offenbar in rechtzeitiger Er­kenntnis ihrer groben Psychologischen Fehler einige Ab schwächungsversuche gemacht worden. Dieser Umstand kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß übereilte französische Maßnahmen, die nach dem Aus- gang der Frcitagsitzung des Londoner Aus­schusses allgemein als völlig gegenstandslos und undenkbar angesehen wurden, eine er­hebliche Erschwerung der britischen Vermitt- leraufgabcn mit sich gebracht hat, von der sich erst in der Praxis zeigen wird, ob und welche entscheidende Haltung sie von dem künftigen Gang der Tinge nehmen wird.

Diese Hypothek der inzwischen von eng­lischer Seite in Gang gebrachten Verhand­lungen steht damit fest, und sie ist noch von geringem Gewicht. Bleibt die andere Frage, ob die französische Negierung angesichts die­ses Beitrags zur Entwirrung der Lage über­haupt bereit und gewillt ist, die englische Ausgabe positiv z» unterstützen. Es hieße sich einer gefährlichen Täuschung hingeben, würde man annehmcn, daß dieser sranzösische Bei­trag unnötig, unerwünscht oder etwa gar nicht so unbedingt erforderlich sei.

Soeben haben spanische Bolsche­wisten offiziell an dem Kongreß der Blum-Partei also der maß- gebenden französischen Regierungspartei in Marseille t e i l g e n o m in e n. Mar- stille ist gleichzeitig seit Monaten ein wich­tiger Umschlagplatz für den Waffentransport nach dem roten Teil Spaniens. Diese beiden Tatsachen umreißen mehr als alle anderen die gegenwärtigen Schwierigkeiten mit aller Deutlichkeit: ob mit oder ohne eine Kontrolle wird es in Zukunft noch mehr als bisher darauf nnkommen, ob bei den maßgebenden europäischen Großmächten in erster Linie also bei Frankreich als der einzigen, dem spanischen Kriegsschauplatz unmittelbar be­nachbarte» Großmacht überhaupt noch der stste Wille besteht, die Nichteinmischung und die Neutralitätspolitik weiterzuftttzren.

Ver Deutschland und Italien und bis zu einem gewissen Grad auch bei England kann diese Frage mit einem klaren ,,Ja" be­antwortet werden. Leider läßt sich diese Fest­stellung für die einem starken innenpoliti­schen Druck ausgesetzte französische Negierung heute nicht mehr einwandfrei treffen, beson­ders, nachdem der jüngste französische Bei­trag zur Weiterführung der Arbeiten im Londoner Ausschuß darin besteht, die Pyre- näen-Grcnze mehr oder minder osfen für die Intervention zugunsten der spanischen Bol­schewisten freizugeben, während gleichzeitig offizielle Vertreter der spanischen Bolsche­wisten auf dem Kongreß der größten franzö­sischen Regierungspartei stürmisch gefeiert werden.

Wird es bei diesemBeitrag" Frankreichs bleiben, oder hat man die Absicht, Herrn Eden seine Aufgabe noch in einer anderen positiven Weise zu erleichtern? Das Schicksal der englischen Vermittlung wird in erheb­lichem Maße von der Beantwortung dieser Fragen abhängen.

Die Fäden laufen nach Moskau

Die französische Ankündigung der Auf­hebung der Kontrolle an der Pyrenäen- grenze wird von der italienischen Presse auch am Sonntag stark beachtet.Ein neuer Stein ist von französischer Hand in das brüchige Netz der europäischen Zusammen­arbeit und der Nichteinmischungspolitik ge­worfen worden", erklärt das römische Sonn- tagsblattRoma Fascista".Hinter dieser Politik stehen die roten Extremisten Frank­reichs. die finanziell von Moskau unter­stützt, diese Maßnahme betrieben und von

der Negierung Chaükemps vorbehaltlos zu- gestandcn erhielten. Europa wird jetzt end­lich einsehen, welcher Art die Kräfte und die Einflüsse sind, die Außenpolitik Frankreichs in diesem unglückseligen Zeitpunkt seiner nationalen Existenz bestimmen."

Der Direktor des Sonntagsblattes des Giornale d'Jtalia" meint, daß zwischen dem Besuch der spanischen Bolschewisten-Häupt- linge Negrin und Giral bei Blum und Del- bos einerseits und der angckündigteu Oefs- nung der Pyrenäengrenze für die dort an­scheinend schon bereitstehenden gewaltigen Waffen, und Munitionszüge andererseits ein unmittelbarer Zusammenhang bestehe.Tie Einmischringspolitik, die sich bisher unter dem amtlichen Faltenwurf der Nichtein­mischungspolitik versteckte, hat die Maske abgelegt, und es ist kein Zweifel, daß das alles in einem Zeitpunkt geschieht, in dem die spanischen Nationalen sich anschicken, dem baskischen Bolschcwistcnausschuß den letzten Streich zu versetzen." Die Reise Edens nach Frankreich zeige die Sorge der englischen Ne­gierung über die neuen Hindernisse, die ihr von den Pariser Freunden bereitet worden sei.

Im Gegensatz zu Frankreich halten Deutsch­land und Italien, betont das Blatt zum Schluß,auch weiterhin alle Verpflichtungen ein, die sie im Nichteinmischungsausschuß übernommen haben." Nach Ansicht desMessa­gers" beweise die neue französische Haltung die wirkliche Einstellung der Volksfront zum spa­nischen Konflikt, obgleich ein solcher Beweis kaum noch nötig gewesen sei, da ja lediglich die Komödie der letzten Monate fortgesetzt werde. Biel wichtiger aber sei die Tatsache, daß in dem gleichen Augenblick, in dem Portugal sich gegen die bolschewistische Feuersgefahr schütze, Frank­reich alles Mögliche unternehme, um eine Aus­breitung des Kommunismus im Westeuropa zu fördern.

Erz gegen Koks

Nnterzrichnuug des deutsch-französische« Handelsvertrags

LlgeaberlokI 6er 14 8. -kresrs gl. Paris, 11. Juli.

Ein Vertragswerk von auch politischer Trag­weite wurde am Samstag um 12 Uhr am Quai d'Orsay in Paris unterzeichnet: Der neue deutsch-französische Handelsvertrag. Nach der langen Zeit, in der zwischen der deutschen und der französischen Wirtschaft ein wenig er­freulicher Schwebezustand herrschte, kann der neue Vertrag mit vollem Recht als bedeutender Fortschritt bezeichnet werden. Die Abmachun­gen gelten zunächst für zwei Jahre und treten am 1. August 1937 in Kraft. Der Ver­trag beinhaltet Abkommen über den Waren- und den Handelsverkehr und ein Filmabkom­men.

Er baut sich auf einer Austauschvereinba­rung ErzgegenKoks auf. Damit ist auch praktisch eine Zusammenarbeit der Schwer­industrien beider Wirtschaften eingeleitet. Frankreich wird an das Deutsche Reich 600 000 Tonnen Erz liefern, wofür Frankreich seinen esamten ausländischen Koks- iedarf aus dem Deutschen Reiche

Frankrec

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Deutschen Reich durch Meistbegünstigung auch in den Kolonien gute Einfuhrmöglichkeiten bietet. Auch die Erteilung von Einreise- und Aufenthaltsgenehmigungen für Reichsdeutsche wurde durch den Vertrag merklich erleichtert. In Zukunft gilt außerdem der freie Zah-^ lnngsverkehr an Stelle des bisherigen Verrechnungsverkehrs. Zur Ueberwachung des Abkommens wurde ein deutsch - französischer Regiernngsausschutz eingesetzt.

- Bei einem Frühstück, daS der französische Handelsminister ChaPsal aus Anlaß der Unterzeichnung des Vertrages gab, sagte der deutsche Botschafter in einer Tischrede u. a.: Wie Sie, Herr Minister, so erhoffe auch ich vom neuen Abkommen eine Besserung und Festigung der deutsch-fran­zösischen Wirtschaftsbeziehuu- g e n. Das Abkommen kann, sofern die Ver­hältnisse sich günstig gestalten, den Grund­stein für eine enge Verflechtung wichtiger Wirtschaftskreise hüben und drüben bedeuten. Wenn unsere Hoffnungen erfüllt werden und das Abkommen nicht nur zum Nutzen eines der beiden Vertragsteile, sondern zu m glei­chen Nutzen unserer beiden Län­der sich auswirken würde, dann haben wir damit die beste Grundlage geschaffen, dem Wunsch unserer beiden Völker entsprechend auch eine Besserung und Festigung der po­litischen Beziehungen zwischen dem Deut­schen Reich und Frankreich einzuleiten."

gapairische Trilp-eriverktörkimgen

Die Zwischensülle in Nordchina wachsen sich zur Krise aus

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eg. London, 11. Juli.

Die Zwischenfälle in Nordchina zwischen japanischen und chinesischen Truppen sind trotz mehrfacher Waffenstillstands - Vereinbarungen zu einer regelrechten politischen Krise ausgewachsen. Die Loslö- su n g der in die Kämpfe verwickelten chine­sischen und japanischen Truppenteile von ein­ander ist nicht gelungen, so daß sich immer wie- der neue Kämpfe entwickelten, wobei vor allem die Zahl der von den Japanern eingesetzten Tanks und Geschütze besonders auffällig ist. Ja- Pan und China haben Verstärkungen in Marsch gesetzt. Nach japanischen Quellen sind auf chinesischer Seite vier Divisionen und d i e g e s a in t e n L n f t st r e i t k r ä f t e m o - bilisiert worden, um einen chinesischen Vorstoß auf Tientsin durchzuführcn. Die Eisenbahnlinie PeipingMulden wurde un­terbrochen.

Peiping selbst ist von der Außenwelt abge­schnitten. Alle Stadttore sind geschlossen und von staatlichen Besatzungen bewacht. An allen wichtigen Verkehrspunktcn wurden mit Sandsäcken Maschinengewehrnester errichtet. I n T o k i o b e st e h t w e n i g H o f s n u n g aus eine baldige Beilegung des Konflikts. Am Sonntag fand eine von der gesamten Bevölkerung mit größter Span­nung erwartete Sondersitzung des japani­schen Kabinetts statt, deren Ergebnis der Be­schluß war. Truppenvcrstärkungen nach Nord- China zu entsenden. Zur gleichen Zeit war der Oberste Kriegsrat zu einer außerordent­lichen Sitzung zusammengetreten und Lußer-

Generalstreik tm Variier SasWttengewerbe

Volksfront"-Ueberraschung für die Fremden X Paris, 10. Juli.

Freitagabend haben die Arbeitneh­mer des gesamten Gaststättengewerbes, also der Hotels, Speisewrrtfchaften nndKaffeehauser, nach einer letzten Besprechung beim Ministerpräsidenten den GeneralstreikfürParisund Um­gebung beschlossen. Der Streik wird doppelt schwer empfunden, da immerhin zahlreiche Ausländer, die die Weltausstellung sehen wol­len, sich in Paris aushalten und es nun Wohl vorziehen werden, sich in gastlichere Gegenden zu begeben.

Wieder ist cs dasMinisterium der Mas­sen", d. h. der immer stärker unter kommu­nistische Führung geratende Gewerkschafts­verband, der der angeblich von ihm unter­stütztenVolksfront"°Negierung diese neue Schwierigkeit bereitet und sowohl das An­sehen, als auch die Wirtschaft Frankreichs schädigt. Der Generalstreik steht im Zeichen des Kampfes um die 40-Stnnden-Woche. Be­kanntlich hatten bis vor einer Woche die Un­ternehmer mit der Schließung gedroht, wenn die 40-Stunden-Woche auch sür ihr Gewerbe eingesührt wird, da sie ihnen finanziell un­erträglich erscheint. Es kam dann eine Ver­einbarung mit der Negierung zustande, wo­nach sich die Unternehmer mit der Durchfüh­rung der 40-Stunden-Woche grundsätzlich einverstanden erklärten, die praktische Einfüh­rung aber erst nach der Weltausstellung, die bis November dauert, beginnen wollten. Jetzt haben die Gewerkschaften diese Verein­barung ihrer eigenen Negierung über den Haufen geworfen.

Das Ergebnis dieses Generalstreiks läßt sich schon heute Voraussagen: Unternehmer und Arbeitnehmer werden schwere finanzielle Einbußen erleiden. So sehen ja alleVolks­front-Erfolge aus. Die Kommunisten wer­den aber aus der daraus entstehenden Unzu­friedenheit Kapital zu schlagen versuchen.

..Generalprobe-er

dem hatte der Ministerpräsident die Partei­führer zu sich geladen. Der Generalinspektor des japanischen Erziehungswesens, General­leutnant Katsuki, ist im Flugzeug nach China abgereist, nachdem er zum Kommandeur der japanischen Garnisonen in Nord-China er­nannt worden war. Aus seiner Ernennung wird auf eine Verschärfung der ja­panischen Maßnahmen geschlossen. Aus einer amtlichen japanischen Verlaut­barung geht hervor, daß Tokio eine offizielle Entschuldigung der chinesischen Zentralregic- rung fordert.

ZaMMMng

..Das deuiM «amswild eMmt

München, 10. Juli.

Die große JagdausstellungDas deutsche Gamswild" wurde hier am Samstagmittag durch den stellv. Landesjägermeister, Ministe­rialdirektor Erb, in Anwesenheit von vielen Ehrengästen eröffnet. Unter diesen sah man u. a. den Reichsaußenminister Freiherrn von Neurath, die Reichsstatthalter und Landesjäger­meister Mutschmann (Sachsen) und Sprenger (Hessen) weiter Vertreter der Partei und der Wehrmacht sowie die Vertreter der Landes- jagdschaften Tirol, Salzburg und Oberöster­reich

Ter Rcichsjägcrmeistcr, Generaloberst Göring, hat an den Landesjägermeister, Neichsstatthalter Ritter von Epp aus Anlaß der Eröffnung der Ausstellung ein Glück­wunschtelegramm gesandt

Prag sagt Gcmcindcwahlen ab

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dm. Prag, 11. Juli.

Der tschechische Ministerrat befaßte sich in seiner letzten Sitzung mit der Frage der Aus­schreibung der Gemeindewahlen, kam jedoch da- bei zu keiner Einigung. Praktisch wurde jedoch die Entscheidung in dem Sinne getroffen, daß die vom Regierungschef selbst noch vor kurzer Zeit in Aussicht gestellten Wahlen in diesem Jahre nicht m ehr stattfinden.

Die Gemeindewahlen, die ausgesprochen Politischen Charakter haben, sollten in 10 000 Gemeinden der Tschechoslowakei, wo die Wahlperiode abgelausen war, durchgesührt werden. Ministerpräsident Hodza hatte die Wahlen nach seiner Rückkehr aus England bereits fest zngesagt, um sich dadurch die Gefolgschaft der sogenannten deutschen Ne­gierungsaktivisten zu sichern. Da sich mm aber inzwischen zeigte, daß das Sudeten- deutschtum auch weiterhin in seiner über­wiegenden Mehrheit zu Konrad Henlein steht und durch die Wahlen die sudeten­deutschen Gemeinde- und Stadtvertretungen wieder in die Hände des nationalen Sude­tendeutschtums fallen würden, ist jetzt das Versprechen der Negierung kurzerhand rück­gängig gemacht worden ein neuer Be­weis dafür, daß auf de» von Prag so oft und mit großem Pathos in Aussicht gestell­tenAusgleich" in der Praxis nicht zu rech­nen ist.

Heute werden die im sudetcndeutscheu Ge­biet gelegenen Gemeinden zum allergrößten Teil von Leuten verwaltet, die kaum noch einen Bruchteil der Bevölkerung hinter sich haben. In vielen Orten sind sogar Tschechen als Ncgierungskommissare eingesetzt worden. Prag zieht cs also offenbar vor, auf die Generalprobe der Demokratie", wie kürz­lich der sudetcndeutfche Abgeordnete Sand- ner die Ausschreibung der Gcmeindewahlcn bezcichnete, zu verzichten.

Irigenderickl 6er k48?eer8S rlc. Neuyork. 10. Juli Die Hoffnung, die Weltflkeoerin Amelia Earhart noch lebend zu finden, ist jetzt so gut wie aufgegeben worden. Schiffe und Flugzeuge suchten auch am Frei­tag wieder das große Gebiet südlich der How- land-Jnseln ab, jedoch wiederum ohne Er­folg.

Nach Blüttermeldungcn aus San Fran­ziska sind auf Grund der letzten amtlichen Mitteilungen über die Nachforschungsarbciten nach Emilia Earhart und ihrem Piloten Noo­man bisher kein? Ergebnisse zu verzeichnen. Weder Signale noch irgendwelche Wrackstücke des vermißten Flugzeugs sind gefunden wor­den. Die Nachforschungen werden Montagmittag eingestellt werden.

Ein neuer Schritt beim Vatikan °

wurde wegen der Verschärfung des Konflikts zwst scheu polnischer Negierung und Erzb tschüs von Krakau von der polnifchen Negierung unternommen.