rv -/7

IllttllUMU

I

Neruaspreks:

Mch T-öger monatlich RM. I.« einschlieUIch 2° Rxsg. Zustell. Ahr, durch die Post RM. 1.76 (einschließlich 36 Rpsg. Post. irlluno-g-bilhren). Preis der Einzelnummer 10 Rxsg. In Süllen diderer Gewalt besteht kein Anspruch aus Lieferung der Zeitung -drr aus Riickerstattunq des Bezugspreises. Gerichtsstand siir beide Teile ist Reuenbürg sWllrtt.) Fernsprecher 404. Berantwortltch ßr dm gesamten Inhalt Sridoliu Biesinger, Neuenbürg lWürtt.j

mtüler

Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Anzeigenpreis,

Dt« kleinspaltige mm-Zeile 7 Rpst, Familienauzeigen 6 Rpsg., amtl. Anzeigen 6,6 Rpsg., Textzeile 18 Rpsg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vorm. Gewühl wird nur sür schriftlich erteilte Austrüge über­nommen. Im übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft estimmnngen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist

aufgestellt.BesÜmmnngen.

" . "" .l.

Suchdruckerei, Inh. Fr. Biesinger, Neuenbürg.

Prelslist« Nr.« gültig.. IV. 87: über 4166. Verlag u. Rotations­druck: L.Meeh'sche B»

Stt. IIS

Neuenbürg, Samstag den 22. Mai 1V37

SS. Jahrgang

Orkan über Sberbatzeen

Sand, der aus Wolken rieselt

München, 21. Mai. Am Donnerstag und in der Nacht zum Freitag tobte nicht nur Wer dem Chiemsee, sondern auch über vielen anderen Gegenden Oberbayerns ein Föhn- Aurin von unerhörter Wucht. Im Kochel-Tal schwoll er zu einem Orkan an. der großen Ztlmden anrichtetc. In Schlehdorf wurden Häuser und Obstgärten stark mitgenommen. Kaum ein Haus hat noch ein ganzes Dach. Auch Benediktbeuren wurde schwer mitgenom­men. Aus Schongau am Lech wird gemeldet, Latz zeitweise bei völliger Windstille feiner dünner Saud zu Boden rieselte, während die Temperatur ungewöhnlich hoch war und die Landschaft in fahler Beleuchtung dalag.

Am Starnberger See hatte der Föhnsturm arg gewütet. Kähne und Segelboote wurden zum Teil zersplittert. In den Wäldern von Seeshanpt wurden große Verwüstungen durch Windbruch festgestcllt.

SaS Uaglütl des..AmdsadMg"

Chefkonstrukteur Dr. Dürr vor dem Unter­suchungsausschuß des amerikanischen Wirt- schaftsministeriums

Ncwhork, 21. Mai. Der Nntersuchungs- msschuß des amerikanischen Wirtschaftsmini- lieriums in Lakehurst vernahm am Freitag als erstes Mitglied der deutschen Kommission den CWonstrukteur der Zeppelinwerke. Dr. Dürr erklärte es siir unmöglich, daß Funken aus dem Auspuffrohr der Motoren das Luft­schiff in Brand gesetzt haben könnten. Er schilderte weiter den Verlauf von Experimen­ten, die der Feststellung dienen sollten, ob die Funken in den Auspuffrohren eine Gefahr darstellten. Er wies darauf hin, daß Benzin, Wasserstoffgas und sogar Nitrozellulose, die im Auspuffrohr untergcbracht worden seien, sich bei keinem der Experimente entzündet hätten.

Nach der Möglichkeit einer Selbstentzün­dung des Wasscrstofsgases befragt, erklärte Dr. Dürr, daß in den Auspuffrohren der Motoren des LZHindenburg" eine Tempe­ratur von etwa 250 Grad herrsche, während der Selbstentzündungspnnkt des Wasserstoff­gases bei etwa 600 Grad liege. Schließlich be­schrieb Dr. Dürr die Konstruktion des Luft­schiffesHindenburg", die jede Möglichkeit einer Ansammlung freien Wasserstoffgases in der Schiffshülle ausgeschlossen hätte. Die Gaszellendecken seien durch nicht entzündbare Chemikalien gesichert gewesen. Die gesamte Metallkonstruktion sei außerdem gegen von außen kommende Elektrizität durch Zusam- Menfügung aller Metallstnckc geschützt ge­wesen

Deutschland wird sie nicht vergessen

Der feierliche Staatsakt i» der Hapag'Halle z« Ehre« der Tote« de« Luftschiffestzkndsvhvro*

0 r s k t ru e 16 u u 8 6e, 8 o n 6 e r d e r i e v t- erststter, 6er 8 - ? r e 8 8 e

Cuxhaven. 21. Mai.

Am Freitagvormittag trafen in Cuxhaven 25 Särge von 22 tödlich verunglückten Be­satzungsmitgliedern des LuftschiffesHinden­burg" und 3 Passagieren mit dem Schnell­dampferHamburg" in Cuxhaven ein. Nach einem feierlichen Empfang des Schiffes am Pier und der Einholung der Särge durch Besatzungsmitglieder der Luftschiffe und durch Angehörige des LuftschiffbauesZep­pelin" fand in der Hapag-Halle im Beisein von Staatssekretär Milch ein feierlicher Staatsakt statt. Der Sarg des Kapitäns Lehmann wurde auf dem Flugwege von Plymouth nach Cuxhaven gebracht.

Auch der Norden trauert

Man macht sich in Württemberg vielleicht keine Vorstellung, in welchem Ausmaß die Teil- nähme an diesem furchtbaren Ungück hier be­kundet wurde. Auch die Stadt Hamburg stand ganz im Zeichen des Ereignisses. Sie hat aus Anlaß des Staatsaktes halbmast geflaggt, und Bilder von dem Unglück sind in Schaufenstern zu sehen. Noch mehr als Hamburg hat Cux­haven ein Trauerkleid angelegt. Während es sonst für die Hafenstadt an der Elbmündung ein großes Fest bedeutet, wenn ein Ozeandamp­fer von glücklicher Reise zurückkehrt, zeigte Cux­haven diesmal ein ganz anderes Gesicht. Fast jamttiche Haufer halten halbmast geflaggt. Tic 120 Fischdampfer, die in Cuxhaven liegen, zeig­ten sich ebenfalls in der Trauerbeflaggung.

DieHamburg" legt an

In Cuxhaven sind 33 Besatzungsmitglieder der Luftschiff- und Werftangehörigen des LuftschiffbauesZeppelin" eingetrosfen. Sie hatten eine prächtige Fahrt durch das im Frühlingsschmuck erblühte deutsche Vater­land hinter sich, aber ihre Augen konnten die Schönheiten nicht aufnehmen, denn ihre Her­zen waren erfüllt von Trauer. In dem Augenblick, als die schwäbischen Teilnehmer an der Trauerfeier am Hapag-Pier eintra­fen, legte der NiesendampferHamburg" an. Kein Rufen und Winken der Hunderttau­sende, die sich hier versammelt haben, um die Toten zu empfangen, oder die aus Amerika Zurückkehrenden abholen wollen. Während das Schiff sein Landungsmanöver aussührt, gleiten über ihm Wasserflugzeuge als Ehren- bezeigung sür die Toten. Eine Flieger- Ehrenkompanie ist am Kar angetreten und präsentiert das Gewehr. Zahlreiche hohe Offiziere der Luftwaffe begrüßen mit unzäh­ligen Menschen das Schiss, das halbmast über die Toppen geflaggt hat.

Im Hinterschiff liegt der Raum mit den Toten. Die Wände des Raumes tragen eine schwarz-weiß gestreifte Trauerdekoration. In zwei langen Reihen sind die 22 Särge der Zep. Velin-Besatzung und die drei Särge der toten Passagiere aufgebahrt. In stillem Gedenken der Toten, die für eine deutsche Idee in selbst­verständlicher Erfüllung ihrer Pflicht starben, senkt Kapitän von Schiller das Haupt.

Der Slaaksakt

Die Mitte der Hapag-Halle ist mit zahl- losen Fahnen und Kränzen geschmückt. Schwarze Tücher bekleiden die Wände. Zwei

begräbt acht Personen in den Flammen Wien, 21. Mai

Ein entsetzliches Br.ndunglück, dem sieben Menschenleben zum Opfer fielen, ereignete sich in einem Bauerngehöft in Baierdorf in ber Steiermark. Donnerstagnacht geriet das mit Stroh gedeckte Holzhausdes Pächters Maherhofer in Brand. Die acht Haus­bewohner, die sich bereits schlafen gelegt hatten, als der Brand ausbrach, versuchten, bas in Flammen stehende H^us e''--nds "

Massen. Im AüMblick aber,"als sie dM

Achse Verlm-Nom von Paris aus gesehen

men. Sieben Personen verbrann- '

°n. Rur der Pächter Mayerhofer Mute noch lebend aus dem Flammenmeer geborgen werden. An seinem Aufkommen Wird aber gezweifen.

Offiziere tragen einen riesigen Kranz herein, die Spende des Führers für die Toten des Luftschiffes. Eine Kapelle der Luftwaffe spielt die Eroica von Beethoven. Dann betritt Staatssekretär Milch das Rednerpult und führt folgendes aus:

In tiefer Trauer empfängt heute das deutsche Volk die Opfer der Katastrophe von Lakehurst auf heimatlichem Boden. Mit Stolz und An­erkennung haben Führer und Volk in all den letzten Jahren auf die großen Leistungen unse­rer Zeppelinluftschiffe geschaut, die in regelmä­ßigen Fahrten dem deutschen Namen, der deut­schen Mannesleistung und der deutschen Technik m der ganzen Welt Ehre machten.

Neben den Besatzungen, den Ingenieuren und Arbeitern in Friedrichshafen und Frank­furt a. M. muß dabei auch der Fahrgäste ge­dacht werden, die durch ihren Vertrauensbe­weis tatkräftig zur Entwicklung der Luftschiff­fahrt beitrugen.

Wir trauern nicht nur um diese 26 Toten, die heute heimkehrten, sondern auch um vier weitere Deutsche in Amerika und fünf ame­rikanische Staatsbürger, einen Schweden und nicht zuletzt um den tapferen amerika­nischen, Fliegersoldaten, der bei den Ret­tungsarbeiten in vorbildlicher Kameradschaft ein Leben ließ.

Viele Hunderte von Fahrten mit vielen Tausenden von Fahrgästen zeugten für den Glauben an die Sicherheit des Luftschiffver­kehrs, Da traf uns Deutsche und ich darf auf Grund der unzähligen Trauerbeweisc dankerfüllt sagen: die ganze Welt der furchtbare Schlag vom 7. Mai. der alle menschlichen Erfahrungen erschütterte. Noch weiß man nicht die Gründe, noch ar­beitet eine deutsche Sachverständigenkommis, sion gemeinsam mit den hilssbereiten Fach­leuten der Vereinigten Staaten von Nord- amerika fiederhast an der Aufklärung des Unglücks, und schon liegen heute viele Vertrauensbeweise vor. daß man ein Gefühl tiefer Rührung nicht unterdrücken kann.

So haben die engeren Kameraden unserer Toten, die Mannschaft vomGraf Zeppelin", ausnahmslos gebeten, dteFahrtenfort- zusetzen, und so haben zahlreiche Fahrgäste aus der ganzen Welt den gleichen Wunsch ge­äußert. Schöner kann niemand das Vermächt­nis unserer treuen Toten auffassen, durch Pflichterfüllung und Einsatzbereitschaft folgt dem Tod die Auferstehung.

Das Heldenlied vom Leben und Sterben die­ser Männer ist verklungen und die tiefe Mit­trauer des ganzen deutschen Volkes und des Auslandes wird den Hinterbliebenen ein Trost in ihrem großen Leid sein. An sie alle denken wir in dieser Stunde, in erster Linie auch der Führer, der Luftfahrtminister und die ganze Nation.

In stolzer Trauer werden wir gemeinsam an das Ewige, Unvergängliche denken, indem wir unseren Gefallenen zurufen:

Hiermit danken wir euch allen, die ihr euer Leben ließet in treuer Pflichterfüllung und Kameradschaft, Kapitän, Besatzung und Passagiere! Wir wollen unser Werk fortset­zen, so gut es in unseren Kräften steht! Euch aber wird die deutsch« Luftfahrt und das ganze deutsche Volk niemals vergessen!"

.Politischer Kredit sür Berlin-

SmilWiS Retter

Berlin, 21. Mai.

UnterseebootU 32" hat am 19. Mai kn! vor dem Felse-Fjord den dänischen Kocher Voege Nilsen mit Frau aus Seenot

und das seeuntüchtig gewordene "imerfalirzeua nach Fredericia eingebracht.

Ligeoderlcdt 6er Ist8-?re88e in. Rom, 21. Mai.

Mit einer gewissen Ironie nimmt mai in der Hauptstadt des faschistischen Impe- riums einen Aufsatz des PariserTemps" auf, der sich mit der Frage einerdeutsch­britischen Entspannung" und demnach an­geblich in Nom hervorgerufenenUnbehagen" befaßt. Der französische Schreiberling ist der Meinung, daß die Achse Berlin-Rom den Be­weis ihrer Festigkeit gegenüber Westeuropa

noch nicht erbracht" hätte, glaubt avcr, vatz man in Rom den Eindruck hat, daßdas Deutsche Reich der Achse treu bleiben werde". Den Beweis dafür hätte das Reich in der Westpaktfrage und hinsichtlich des österreichi­schen Problems bereits geliefert. Deshalb, meint derTemps" gewähre man Berlin politischen Kredit".

Diese Ansicht desTemps" ist geradezu ein Musterbeispiel für die französische Einstellung zum deutsch-italienischen Verhältnis. In Paris scheinen die Erklärungen des Reichsauß?llmini-

sters Freiherrn v. N e u r al h vor 14 Tagen in Rom bereitszu lange zurückzuliegen", ebecho die Erklärung des italienischen Außenminister- Graf Ciano vor der Kammer:Die deutsch­italienische Zusammenarbeit wird in einem Geiste fortgesetzt, der kein Zusatzprotokoll ver­langt." In Paris scheint man sich die fried­liche Zusammenarbeit zweier Völker nicht an­ders vorstellen zu können, als im Rahmen eines festen Bündnisses nach dem Muster des Sow­jetpaktes. Jede andere Form friedlicher Zu­sammenarbeit wird in Paris zurBlockbil­dung" umkonstruiert.

Es ist geradezu ein Witz, daß man m Pa­ris ein römischesUnbehagen" feststellen möchte, weil man mit der Möglichkeit einer deutsch, britischen Entspannung" rechnet. Abgesehen davon, daß derTemps" den Be­weis für diedeutsch - britische Spannung" schuldig bleibt, wird es schwer gelingen, den unbedingten Friedenswillen Italiens, der die Voraussetzung für seine innere Aufbau­arbeit ist, in eine Mißstimmung über die Er- Weiterung des Kreises der friedenswilligen Völker umzudeuten.

Der politische Kredit Berlins besteht allen Verdrehungsversuchen gewisser Kreise zum Trotz vor allem darin, daß das na­tionalsozialistisch^ Deutschland ebenso wie das faschistische Italien den Frieden nicht als billige Phrase für Börsenmanöver, son­dern als die Erfüllung des einzig wahr- haften und wirklich vorhandenen Willens allerVölker betrachtet.

Velbos-VefuÄ irr BriMek

t>8. Brüssel, 21. Mar.

lieber die Besprechungen des französischen Außenministers Delbos mit dem Minister- Präsidenten und dem Außenminister Bel­giens in Brüste! wurde Freitag abend eine amtliche Verlautbarung ausgegeben, die die frankophilen Kreise in Belgien nicht nur enttäuscht, sondern auch davon über- zeugt haben, daß dis belgische Regierung we­der die Absicht hat, von der von König Leo­pold am 14. Oktober 1936 verkündeten Un- abhängigkeitspolitik abzuweichen, noch sich neuerdings in die französischen Kollektivpläne einbauen zu lasten. Die Feststellung, daß eine große Uebereinstimmung" der beiden Negierungen besteht, verbrämt nur die Tat­sache, daß Monsieur DelboS sozusagen mit leeren Händen nach Paris zurückkehrt.

Bezeichnend für die belgische Einstellung ist ein Aufsatz in derJndependance Belge", der aus den Trinksprüchen hervorhebt, daß die Auf­fassung bestätigt wurde, Delbos wollenicht- von einer Militärallianz mit Rußland, nichts von einem Kreuz- zug der Demokraten undschließ. lichauch nichts von einer Einkrei- sung Deutschlands wissen". Die Meinung der belgischen Bevölkerung gibtLe Pays RLel" wieder, das u. a. schreibt, der Delbos-Besuch müsse der Ausgangspunkt einer neuen Aera in den französisch-belgischen Be­ziehungen sein und einen vollkommenen Ver­zicht auf die Jrrtümer der Vergangenheit ein­leiten.

Erselmtchrr Verstoß

der nationalspanischen Truppen

San Sebastian, 21. Mai

An der Front von Biscaya stießen die nationalspanifchen Truppen am Freitagvor­mittag im nördlichen Abschnitt an der Küste in fünf Kilometer Tiefe und zehn Kilometer Breite vor. Hierbei wurden zwei Höhenzügc besetzt, von denen aus das Dorf Butron, fünf Kilometer südlich von Plencia, voll­kommen beherrscht wurde. Starke feindliche Ansammlungen wurden unter schweres Feuer genommen. Das nordöstlich von Bu- tron gelegene Dorf Goiria ist von den nationalen Truppen besetzt worden. Gleich­zeitig wurde das Gebiet unmittelbar östlich und südlich von Mungia vom Feind ge­säubert.

An den übrigen Abschnitten verursachten starke Gewitterregen am Donnerstag bedeu­tende Schäden an Straßen und Brücken. Sie wurden von Pionierabteilungen der natio­nalen nnsaebessert