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LNnuoeaedLbrent. Hreis der Einzelnummer 10 Rpfg. Fälle« ^r« «ewalt besteht kein Anspruch ans Lieserung der Zeitung !der ans Rückerstattung de- Bezugspreises. Gertchtostand sür beide Neuenbärg lWilrtt.) Fernsprecher 404. Dcrantwortlich M den gesamten Inhalt Fridolin Bleslnger, Neuenbürg (Württ.'

Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg § Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 114

Neuenbürg. Freitag den 21. Mai 1VS7

SS. Jahrgang

M WM RMnWlAr

in einem einzigen Vierteljahr verurteilt X Berlin. 20. Mai

In einer Aufstellung des Statistischen Reichsamtes über die Kriminalität im drit­ten Vierteljahr 1936 findet man, daß wegen außerehelichen Verkehrs zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen oder artver. wandten Blutes 128 rechtskräftige Verurtei­lungen erfolgten, davon 90 gegen Glaubens­juden, von denen zahlreiche ein Beweis für die hemmungslose Verbrechensgeneigtheit dieser Nasse einschlägig vorbestraft waren.

Nom. 20. Mai.

Mussolinihat dem Korporativen Haupt­ausschuß die grundsätzlichen Richtlinien zur Herbeiführung der größtmöglichen Wirtschafts, autarkie erteilt. Dieser Hauptausschuß stellt demnach eine ArtGeneralstab der Autarkie" dar für die Schlacht zur Erlangung der wirt­schaftlichen Unabhängigkeit der Nation.

Allantik I" atWjtürzt

Schwerer Verlust sür Frankreichs Luftfahrt

Ligendsricdt 6er tiS-presse

gl. Paris, 2«. Mai.

Das französische Atlantik-FlugzeugAtlan­tik I" ist bei Antibes abgestürzt. Wenn auch die Katastrophe nicht das Ausmaß des Unglücks des LZ.Hindenburg" annahm, so bedeutet -er Verlust dieses in jahrelanger mühevoller Arbeit hergestellten Flugbootes, das für den Atlantikverkehr bestimmt war, einen schweren Schlag sür die französische Luftfahrt und zerstört zahlreiche Hoffnungen, die man in Frankreich an diese Maschine, die 340 Stundenkilometer Geschwindigkeit ent­wickelte und für fünf Mann Besatzung und acht Fahrgäste Raum bot, geknüpft hatte.

Rücktritt Balbwins nächste Woche

London, 20. Mai.

Aller Voraussicht nach wird Baldwin am Donnerstag oder Freitag nächster Woche dem König in aller Form sein Rücktritts­gesuch einreichen. Anschließend wird Neville Ehamberlain zur Uebernahme des Ministerpräsidiums vom König berufen. Die Kabinettsänderung soll dann möglichst rasch bekanntgegebcn werden. Das Kabinett wird sich daher bereits am daraussolgenden Mon­tag dem Parlament in seiner neuen Form vorstellen können. Am 31. Mai werden die konservativen Parlamentsabgeordneten zu- sammentreten. um nach dem Abgang Bald- Wins die neuen Parteiführer zu ernennen. Es besteht kein Zweifel, daß Chamber­lai n auch die Parteiführung erhalten wird.

Akümo-ZruMN nehmen Briten gefangen

X London, 20. Mm

Nationalspanische Truppen nahmen 26 bri­tische und 2 irische Staatsangehörige gefan­gen, die auf Seite der spanischen Aolschewisten kämpften. Das bri- Me Außenministerium hat anscheinend die Absicht, Verhandlungen über ihre Freilas- lung einzuleiten.

Die Nachricht über die Anweisung an die britischen Schiffe in Bilbao, diesen Hafen wegen der drohenden Beschießung durch nakonalspanische Streitkräfte zu verlassen, wird insoweit dementiert, als der britische Konsul in Bilbao nur Anweisung erhalten Mt daß Schiffe von sich aus zu entschei­den haben, wenn sie Bilbao verlassen wollen.

Energische deutsche Voritellimmn

Kegen die

Unflätigkeiten des Kardinals Mundelein

X Washington, 20. Mai ^Nische Botschaft hat wegen der töric -rar,""? geschmacklosen Beleidigungen d ?,.^erb und Reichskanzlers durch den Chik ^ * Ordinal Mundelein beim Staat partement in Washington energische Bo neuungen erhoben.

Me Außenpolitik Italiens

Staatssekretär Vattianini vor dem Senat

Rom, 30. Mai. Im italienischen Senat sprach am Donnerstag Staatssekretär Bastia- nini zum Haushalt ches Außenministeriums. Der Redner betonte einleitend, daß heute jeder Italiener im Geiste an den Ufern der Donau weile, wo die königliche Stephanskrone und die Kaiserkrone Savoyens sich nach Jahrhun­derten als Sinnbilder der beiden Völker zu- sammenfänden.

Staatssekretär Bastiamni erklärte im Ver­lauf seiner Ausführungen u. a., Graf Ciano habe neben einer weiteren Festigung der herz­lichen Beziehungen zn Oesterreich, Ungarn und Albanien besonders auf die Klärung der Be­ziehungen Italiens zu Deutschland hingear­beitet, das während der Sanktionszeit die stete und selbstlose Unterstützung Italiens für die Gleichberechtigung des Reichs und seine bolle territoriale Oberhoheit mit dem spontanen Verständnis für die italienische Sache in Ost­afrika und mit herzlicher Sympathie beant­wortet habe. So habe die Achse RomBerlin Gestalt gewonnen, die auch heute schwerlich anders als eine gemeinsame Anstrengung der beiden Länder angesprochen werden könne, die von dem Wunsche beseelt seien, ihre eigenen Hilfsquellen auszubauen und ihre eigene Ar­beitsmöglichkeit zu erweitern, wobei jede di­rekte »der indirekte Gefährdung des europäi-' scheu Friedens vermieden werden solle.

In den letzten Monaten habe sich zur Ge­nüge gezeigt, wie sehr sich jene irrten, die in der italienisch-deutschen Zusammenarbeit ganz andere Absichten sehen wollten. Die wahr­hafte Zusammenarbeit zwischen den Völkern sei nach Ansicht der faschistischen Regierung die einzige Form einer wirksamen und reali­sierbaren Kollektivsicherheit, und von diesem allgemeinen Gesichtspunkt aus erfülle die Achse RomBerlin eine Funktion, deren Bedeu­tung an dem delikaten geschichtlichen Zeitpunkt gemessen werden könne, in dem Europa zur Zeit lebe. Oft sei versucht worden und in der letzten Zeit auch unter der Gnnst außer­gewöhnlicher Verhältnisse Europa in zwei getrennte und feindliche Lager zu spalten.

Eine Propaganda, die mit den internatio­nalen Schwierigkeiten ihr Dasein friste, habe sich allzu oft und auch allzu oberflächlich da­rin gefallen, für bestimmte Tatsachen mit Worten zu spielen, um so europäische Um­sturzpläne gerade jenen Staaten zu unterschie­ben, die durch Bekämpfung und Ueberwindung des Bolschewismus verhinderten, daß er die Ordnung und den Frieden Europas weiter bedroht. Durch diese Maßnahme könne freilich die von Mussolini gegebene Direktive der fa­schistischen Politik durchaus nicht beeinflußt werden. Diese Manöver hätten daher auch weder die Grundlage noch die Grundsätze eines weitgehenden Verständnisses verändern können, die Rom und Berlin ins Auge faßten,

als sie mit ihrer Verständigung die Errich­tung einer Scheidewand vermieden sehen wollten. Im Donau-Gebiet habe Italien mit den Protokollen von Rom im Sinne der <Ze- rechtigkeit und der Gleichberechtigung der Kul­turvölker ein weites Gebiet für jene wün­schenswerte Versöhnung erschlossen, die seit fast 20 Jahren leider immer nur ein Wunsch sei. Uebergehend zum Adria- und Balkan­raum betonte der Staatssekretär die herz­lichen und freundschaftlichen Beziehungen zu Albanien und die verständnisvolle Regelung der italienisch-jugoslavischen Beziehungen.

Die italienische Mittelmeerpolitik stütze sich auf die von Italien vor bald neun Jahren mit der Türkei und Griechenland abgeschlos­senen Verträge.

Was den Völkerbund anlange, so sei das italienische Volk zu der Ansicht gekommen, daß man der Genfer Einrichtung viel zu große Aufgaben zugewiesen unö daß man versucht habe, allzu schreiende Gegensätze in ihm neben­einander zu stellen.

So sei es unvermeidlich geworden, daß er schließlich die Ideologie des Bolschewismus auf Len Schild erhoben und fast zu seinem eigenen Symbol gemacht habe, jene Ideologie, die der Feind der europäischen Ordnung sei. Im übrigen sei mit Recht im Sonat darauf hingewiesen worden, daß alle, die innerhalb und außerhalb Europas an die Wirksamkeit des Völkerbundes zn glauben behaupteten, in der Praxis schon von Anfang an darauf be­dacht gewesen seien, in Garantiepakten, Bünd­nissen usw. jenes Sicherheitsmoment zu fin­den, das sie im Völkerbund selbst nicht er­langen konnten.

Me Kotten für die Eroberung des Imperiums

In der Donnerstag-Sitzung der italieni­schen Kammer machte Jinanzminister Thaon di Revel eingehende Ausführungen über die finanzielle Lage Italiens anhand der Bilan­zen der Jahre 1934/35 und 1935/36.

Das größte Interesse beanspruchen die Ab­schlußziffern der Kosten des ostafrikanischen Feldzuges. Darnach wurden für die Erobe­rung des Imperiums im Rechnungsjahr 1934 auf 1935 975 Millionen, im Rechnungsjahr 1935/36 11136 Millionen, insgesamt also bis zum 30. Juni 1936 12111 Millionen Lire auf­gewandt. Im Haushaltsplan 1937/36 wer­den, wie der Finanzminister betonte, auch die außerordentlichen Ausgaben bereits einbezo­gen sein. Der Voranschlag sieht Einnahmen in Höhe von 20 597 Millionen und Ausgaben von 23 770 Millionen Lire vor, sodaß sich ein Fehlbetrag von 3173 Millionen Lire ergebe, wovon 1201 Millionen Lire durch Ausgaben für Jtalienisch-Ostafrika bedingt seien.

Sie geötzle Alottenpoeade der Wett

KröaungsttsttsrMM anf der Reede von Svtthead

X Portsmouth, 20. Mai.

Unter Beteiligung von 16 ausländischen Kriegsschiffen fand Donnerstagnachmittag in der Meeresstraße zwischen Englands Süd­küste und der Insel Wight die bisher größte Floitenschau in der Geschichte der Seefahrt statt. Schon seit Tagen sind Portsmouth und Southampton von Gästen überfüllt, die an diesem eindrucksvollen Schauspiel teilnehmen wollen. Dazu gaben sich Seeleute aus allen Teilen der Welt hier ein Stelldichein; das Marineblau beherrschte denn auch die Stra­ßen der beiden Städte.

Schon vor der Parade bot der Hafen einen imposanten Anblick. In vier Reihen, deren längste sieben und deren kürzeste fünf Meilen lang war, ankerten die britischen Kriegs­schiffe. Ein kaum übersehbares Gewimmel herrschte im Hafen; eine Reih- von Schiffen

waren den Zehntausenden von Zuschauern zur Besichtigung freigegeben worden. Am Donnerstagmorgen war bereits die ganze Uferstrecke vom Paradepier bis zu den Forts Monckton und Gilkicker meilenlang von Schaulustigen in dichten Reihen besetzt. Nur von den Kriegsschiffsdocks wurde die Menge durch eine strenge Absperrung ssrngehalten.

Alle Schiffe ans der Reede von Spithcad hatten über die Toppen geflaggt und schon am Vormittag die befohlene Paradeau Stel­lung eingenommen. Ein beträchtlicher Teil der britischen Seestrcitkräfte war hier ver­einigt: 9 Schlachtschiffe. 2 Schlachtkreuzer, 15 Kreuzer, 5 Flugzeugmutterschiffe, 56 Flot­tillenführerboote und Zerstörer, 22 U-Boote, Hilfs-, Vermessungs-, Fischereischuh-, Be­gleit-, Tank- und Schulschiffe, dazu zwei Zer­störer der kanadischen Marine, ein Kreuzer Neuseelands und eine Schaluppe der indi­

schen Marine. Hinter diesen Reihen liegen die 16 Kriegsschiffe der ausländischen Seemächte, dahinter die Schiffe der Handelsmarine, die Fischereifahrzeuge, die Jachten, die Werft- und die Küstenboote.

Um 10 Uhr vormittag wurden die Admirali­tät, die Oberbefehlshaber der Heimat- und Mit- telmeerflotte, der Kommandierende Vizeadmi­ral der Reserveflotte und die Kommandanten der an der Parade beteiligten ausländischen Kriegsschiffe sowie der Handels- und Fischerei­flotte von König Georg VI. an Bord der Kö­nigsjachtVictoria and Albert" empfangen. Diese 1899 vom Stapel gelaufene schmucke Dreimasterjacht hat alle bisher in Spithead durchgeführten Flottenparaden mitgemacht. Nach der Parade wird sie abgewrackt und durch ein modernes Schiff ersetzt/ Die eigentliche Krönungsjacht, in ihrer äußeren Form von vollendeter Schönheit, hat sich infolge statischer Fehlberechnungen als wenig seetüchtig erwie­sen.

Um 13 Uhr signalisierten alle Schiffe die Be­reitschaft zur Parade. Kurz nach 15 Uhr legte die königliche Jacht, geleitet vom SchiffPar- ticia" der ältesten englischen Gesellschaft zur Förderung der Seeschiffahrt des zu Beginn des 17. Jahrhunderts gegründetenTrinity-Hau- ses" ab und näherte sich der Paradeaufstellung, gefolgt von der AdmiralsjachtEnchantreß". In diesem Augenblick ging auf dem Flotten- flaqgschiff der HeimatflotteNelson" ein Sig­nal b"h: Die Salutbatterien aller 161 Kriegs- schiffe schossen den Königssalut von 21 Schuß. Tosender Jubel begleitete die Königsjacht, auf deren Kommandobrücke der König in Admi- ralsuniform mit den Oberbefehlshabern, dem Ersten Lord der Admiralität, der Königin und den Mitgliedern der königlichen Familie stand.

Der königlichen Jacht folgten die Jacht der Admiralität und die Begleitschiffe mit den Gästen des königlichen Hofes, der Negierung, der Admiralität, des Oberbefehlshabers des Flottenstützpunktes Portsmouth und des Admiralitätsstabes. Die Vertreter der aus­ländischen Staatsoberhäupter nahmen auf derStrathmore" an der Vorbeifahrt teil, unter ihnen der Vertreter des Führers und Reichskanzlers, Generalfeldmarschall von Blomberg, mit der deutschen Abordnung. In dem Augenblick, als die Königsjacht aus die gleiche Höhe mit den FlaggschiffenLon- don" des ersten Kreuzergeschwäders der Mit- telmeerflotte und des FlaggschiffesQueen Elizabeth" des Oberbefehlshabers der Mittel, meerflotte kam. Präsentierten die Ehren­wachen und die Musikkapellen intonierten die Königshhmne.

Dann fuhr die Königsjacht zwischen die 6. und 7. Reihe ein. Steuerbords lagen die Kriegsschiffe der ausländischen Mächte: das U.-BootKalew" (600 Tonnen) Estlands, der polnische ZerstörerBurza". der schnelle türkische ZerstörerKocatepe", der rumä­nische ZerstörerRegina Maria", die portu- giesische SchaluppeBartolomeo Diaz". daS finnische KüstenwachschiffVäinämöinen", das dänische SchissNiels Juel", das schwe­dische KüstenwachschiffDrottning Viktoria", der japanische 10 000-Tonnen-KreuzerAshi- gara", der holländische schnelle kleine Kreuzer Java", der griechische KreuzerGeorgios Averofs". Auf dem deutschen Panzerschiff Admiral Graf Spee" waren die Offiziere in Galauniform, die Mannschaften in Blau angetreten. Auf dem Achterschiff präsentierte die Ehrenwache, während die Kapelle den Präsentiermarsch, die Lieder der deutschen Nation und anschließend die englische Hymne spielte. Mustergültig ausgerichtet stand die gesamte Besatzung an der Reeling, die Offi­ziere bei ihren Divisionen, die nicht eingekeil­ten Offiziere in einer gemeinsamen Gruppe. Den Schluß der ausländschen Schiffe bil­deten das argentinische Schlachtschiff ..Mo­reno". das französische SchlachtschiffDun­kerque" und das amerikanische Schlachtschiff Neuyork",

Volle anderthalb Stunden hatte die Borbei- fahrt gedauert. Während die Königsjacht an der Spitze der 5. Linie vor derQueen Eliza­beth" ankerte, brausten Marineflugzeuge in Staffeln über die Flotte. Dann kündete ein Kanonenschuß das Ende des Schauspiels an und die Begleitdampfer durften die Linien ent­langfahren.