Montag den 8. April 1S37

Der Enztäler

98. Jahrgang Nr. 77

Der GeheinMranl des Laienbruders

«ahrlässige Brandstiftung Ursache des Kloster. ^ brandes in Marienthal

Frankfurt, 4. April.

Der Brand im Kloster Marienthal im Rhsingau am Osterdienstag hat eine über­raschende Aufklärung gefunden. Als Brand- Herd konnte von der Kriminalpolizei eine im Mansardengeschoß neben dem Bibliotheks­raum gelegene ZelleeinesLaienbru- ders ermittelt werden.

Bei der Untersuchung der Brandstelle war festgestellt worden, daß sich in der Außen- wand dieser Stelle ein auch den Klosteroberen nicht bekannter Wandschrank befunden hatte. Daraufhin wurde der Zellenbewohner, ein 1932 aus Japan zurückgekehrter Franzis- lauer, einem eingehenden Verhör unterwor­fen, in dessen Verlauf er schließlich ein­gestand, sich diesen Wandschrank ein­gebaut zu haben, um verschiedene Gegen- stände, darunter auch Geld, dessen Besitz dem Gelübde der Armut widersprach, vor den übrigen Klosterinsassen verbergen zu können. Da der Wandschrank völlig lichtlos war. pflegte der Mönch seine Habseligkeiten im Schein einer Kerze zu' betrachten.

Auch am Osterdienstag hatte er einige Gegenstände dem Wandschrank entnommen und dabei eine Kerze auf eine Pappschachtel gestellt. Plötzlich habe er Schritte vor seiner Zelle gehört, und habe, um nicht zu spät zu erscheinen, seine Zelle verlassen, ohne an die brennende Kerze im Wandschrank zu denken. Die Kerze habe darauf die Pappschach­tel in Brand gesetzt. Das Feuer habe aus die umliegenden Sachen und schließlich aus die Dachsparren des Mansardengeschosses übergegriffen. Als das Feuer entdeckt worden sei, sei an ein Löschen nicht mehr zu denken gewesen, zumal es in den Beständen der be­nachbarten Bibliothek reiche Nahrung gefun­den habe.

MjiersrejsyrechWg in neuer Form

stuf dem Reichshandwerkertag in Frankfurt Frankfurt a. M>, 4. April.

Der Reichshandwerkertag 1937 in Frank­furt, der endgültig auf die Tage vom 27. bis 8V. Niai festgelegt wurde, soll in diesem Jahre in besonders großem und festlichem Rahmen begangen werden. Der erst im Dritten Reich wiedererweckte alte Brauch der Mcisterfreisprechung wird dabei erst­malig in einer neuen Form geübt werden, die den neuen Aufgaben und dein neuen Sinn des Handwerks besser entspricht. Für den Festakt haben die besten deutschen Dichter neue Texte versaßt. Neue Chöre Wrden komponiert, die von einem Massen­chor der Frankfurter Sängerschaft zum erstenmal gesungen werden. Die Freispre­chung wird auch nicht mehr vor einem klei­nen Kreise in der Paulskirche, sondern vor 25 000 Handwerkern in der Festhalle statt- sinden. Die Ausschmückung der Halle und der Stadt, die in diesem Jahr besonders groß­artig werden soll, wurde bewährten Berliner Architekten übertragen. Der Festzug soll alle seine Vorgänger übertrefsen.

Vitt uuvr ASPf umrv UVMMMN»»»«»« Tie Lauenburger zahlen jetzt Fahrgeld Hamburg, 4. April

Seit Ende März ist das bekannteLauen­burger Eisenbahnprivileg" außer Kraft ge­beten, das die Reichsbah n verpflichtete, die Einwohner Lauenburgs und ihre Güter unentgeltlich von und nach Büchen zu befördern. Damit wurde eine Einrichtung aus derguten alten" Zeit beseitigt, die ihr Dasein eigentlich nur noch als ein Kuriosum der Eisenoahngeschichte fristete. Als man in den vierziger Jahren des vorigen Jahr­hunderts die Berlin-Hamburger Bahn bauen wollte, mußte man Lauenburgisches Gebiet kreuzen, das damals dem König von Dänemark unterstand. Die Genehmigung dazu wurde nur unter der Bedingung er­teilt, daß eine besondere Bahn von Lauen­burg nach Büchen zum Anschluß an die BerlinHamburger Bahn gebaut würde, die den Lauenburgern kostenlos, zur Ver­fügung stände- 1883 wurde diese Anschluß- bahn fertig. Seitdem konnten die Lauen­burger wirklich so oft sie wollten, ausihrer" Bahn umsonst fpazierenfahren. Als die Berlin-Hamburger Bahn 1884 ver­staatlicht wurde, blieb das Lauenburger Privileg bestehen. 1928 wurde erstmals allerdings ohne Erfolg über die Auf­hebung des Privilegs verhandelt. Erst im Dritten Reich war es möglich, diesen Zopf aus einer Zeit politischer Zerrissenheit zu beseitigen. - -

Die Ersatzkosten der Krankenkasten

werden durch die soeben erlassene 15. Verordnung Aufbau der Sozialversicherung öffentlich- rechtliche Körperschaften. Die Verordnung beseitigt weiter die bisherige Härte, daß ein Wechsel im -oerus eines Ersatzkassenmitgliedes ans dem zu- gelassencn Mitgliederkreis der Ersatzkasse hinaus vhne weiteres zum Erlöschen der Mitgliedschaft und gleichzeitig zum liebertritt in die zuständige gesetzliche Kraukeukaiie iühri

Mus MürltemöerH

In Reutlingen stieß ein die Albstraße auswärts fahrender Motorradfahrer mit einem Personenauto an der Kreuzung beim Arbachbad zusammen. Der Motorradfahrer, der mit starker Wucht vom Rad geschleudert wurde, wurde mit einer leichten Gehirnerschütterung, einer Schulterverrenkung und Schürfungen ins Kreiskrankenhaus verbracht.

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In Eningen. Kreis Reutlingen, vollendete am Samstag Frau Barbara Eitel ihr 90. Le­bensjahr. Trotz ihres hohen Alters ist Frau Eitel noch körperlich und geistig sehr rüstig. Sie ist die drittälteste Person der Gemeinde.

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Bürgermeister Nikolaus Deis in Dalkingen, Kreis Ellwangen ist, 37 Jahre alt, nach längerer Krankheit verschieden. Er war der Sohn des sei­nerzeitigen Schultheißen Anton Deis von dort und seit 1930 Bürgermeister seines Heimatortes.

Farrenhalter Scheib von Ennahofen, Kreis Ehingen, wurde von einem Farren an den Futterbarren gedrückt. Das Tier Hütte ihn übel zugerichtet, wenn nicht der Sohn zu Hilfe gekommen wäre. Mit schweren inneren Ver­letzungen mußte Scheib in das Kreiskrankenhaus verbracht werden. Vor kurzem hat der Farren auch den Sohn auf gleiche Weise verletzt.

In Pfullingen entfernte sich das drei­jährige Kind eines hiesigen Einwohners aus dem Garten seines Hauses und lief an den vorbeislie- ßenden kleinen Kanal. Nach kurzer Zeit bemerkte ein Nachbar daS Kind am Rechen des Kanals. Es konnte leider nur t o t aus dem Bach gezogen werden.

- Um in Gesellschaft groß tun zu können, stahl der 31jährige rückfällige Dieb Josef Schätz le in Tübingen einem Gottscheer Sammler den Betrag von 40 RM. und verjubelte ihn dann in schlechter Gesellschaft. Das Schöffengericht ver­urteilte den Dieb wegen dieser gemeinen Tat zu zwei Jahren Zuchthaus.

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In Ravensburg ereignete sich ein Zu­sammenstoß zwischen einem hiesigen Perso­nenkraftwagen und einer Radfahrerin, wobei sich die Radfahrerin eine Kopfwunde und eine Ge­hirnerschütterung zuzog.

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Der Kraftwagenlenker Richard Gradeneg- ger aus Dornstadt fuhr mit seinem Fahr­zeug mit Anhänger von U l m in Richtung Albeck die Steige hinunter. An einer gefährlichen Kurve geriet das Fahrzeug ins Schleudern, raste zuerst gegen einen Baum und überschlug sich dann. Der Fahrer war sofort tot.

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Am l. April konnte bei der Daimler-Benz-NG. in Stuttgart Meister Franz Lipfert den Tag feiern, an dem er 50 Jahre im Dienste der Gesellschaften und Firmen stand, die heute in der Daimler-Benz-AG. vereinigt sind. Mit 15 Jahren trat er beim Altmeister Karl Benz in die Lehre.

Reutlingen, 4. April. (Gauentscher- dungskämpfe der GruppeTextil.) Der Gauentscheid der GruppeTextil" im vier­ten Reichsberufswettkampf wurde in seinen praktischen Aufgaben am Staatlichen Technikum für Textilindustrie in Reutlingen durchgesührt. Die Teilnehmer waren bereits Samstagvormittag unter Füh­rung von Gauwettkampfleiter der Gruppe Textil", Heinz Auer-Stuttgart, eingetrof- fen, Direktor Krautter vom Staatlichen Technikum begrüßte die Wettkampfteilnehmer am Gauentscheid, denen dann sofort die Arbeitsplätze zugewiesen wurden, wo sie ihre praktischen Aufgaben unter der Aufsicht des Vetriebsbeamten des Technikums durchführten. Von der GruppeTextil" standen 30 männ­liche und 26 weibliche Teilnehmer im Gauent­scheid.

Eifersuchtsdrama in Auerbach

Stuttgart, 3. April.

Ein Eifersuchtsdrama spielte sich in Feuer­bach in der Nacht zum Freitag ab. In der Breitestraße erschoß die Ehefrau des In­habers der Autovcrwertung Fritz Vam- minger ihren Ehemann während er schlief und tötete sich dann selbst durch einen Schutz. Beide Schüsse mußten auf der Stelle tödlich wirken

Der Grund zur Lat ist darin zu suchen, daß Bamminger ein Verhältnis mit einem ledigen Mädchen hatte. Die Frau hatte auf irgendeine Weise davon Kenntnis erhalten. Wahrscheinlich dadurch, daß er für jene ein Zimmer gemietet hatte. In den letzten Tagen waren aus diesem Grund immer wieder Streitigkeiten zwischen den Ehegatten ent­standen. Die Tat selbst wurde erst in den Vormittagsstunden des Freitag entdeckt. So­wohl Bamminger, als auch seine Frau pfleg- ten sich jeden Morgen auf dem Werkplatz der Autoverwertung in der Bismarckstraße ein­zufinden. Als sie beide am Freitaqmorgen nicht kamen, forschten die Arbeiter des Be- triebs nach. Die Wohnungstüre wurde trotz wiederholtem Klingeln und Klopsen nicht ge­öffnet. Durch ein nur angelehntes Fenster stieg einer von ihnen in die Wohnung ein und fand dort die Toten vor. Die Ehefrau Bamminger galt in Feuerbach als eine sehr fleißige Frau, die teilweise selbst in dem Autoverwertungsbetrieb mitgearbeitet hatte. Ihr Mann hatte das Geschäft aus kleinen Anfängen emporgearbeitet.

Zwei LusthansaMMnürtz

Stuttgart. 4. April.

Dieser Tage vollendeten wiederum zwei junge Luft-Hanseaten auf der Strecke Stutt­gart-Lissabon, Maschinisten-Funker Willy Baier sowie Funker-Maschinist Gerhard Schade ihren millionsten Flugkilometer. Flugleiter Drees sprach den Jubilaren die Glückwünsche der Lufthansa aus und über­reichte ihnen nebst der goldenen Nadel und dem Diplom prächtige Blumensträuße mit den Farben der Lufthansa. Die beiden Bord­monteure sind seit dem Jahre 1918 in der Fliegerei tätig und seit 1928 bzw. 1930 bei der Deutschen Lufthansa auf den Weltstrecken nach dem Balkan und Spanien Portugal im Dienst.

Am 7. April brginnt Landjrchr imr

Stuttgart, 4. April

Am 7. April ziehen in diesem Jahr 700 Jungen und Mädel in die Land jahr­lager Württembergs ein. Stuttgart allein stellt über vierhundert Landjahrwillige. Die übrigen kommen aus den mittlere« Städten Württembergs. Die Landjahrlager wurden für das Jahr 1937 zum Teil noch vergrößert und in hygienischer und wohnlicher Hinsicht verbessert. In de« Lagern wartet auf die Landjahrwillige« ein frohes und mit Politischem Wollen ev- sülltes Kamcradschastsleben. Nicht wenig«« sehnlich warten die Bauern auf die neue« Landjahrwilligen, um bei gemeinsamer Ar­beit an der Erde wieder Freundschaft zu schließen mit begeisterter nationalsozialisti­scher Jugend aus den Städten.

8lim Dienst mit dem Spaten eingerüüt

Stuttgart, 4. April.

Am Samstaavormittag herrschte im Stutt- arter Hauptbahnhof ungewöhnlich reges eben und Treiben. Etwa zweitausend junge neue Arbeitsmänner wurden in ihre Arbeitsdienstlager befördert. Meh­rere Sonderzüge waren sahrtbereit. Familienangehörige waren gekommen, um den ihnen Nahestehenden noch ein Glückauf und Lebewohl zuzurufen. Leitende Persönlich­keiten des Arbeitsdienstes. Führer verschie­dener Dienstgrade waren anwesend.

Unter der in den Arbeitsdienst fahrenden Jugend herrschte frohgemute Stimmung, zu der auch die flotten Weisen beitrugen, die der auf dem Bahnsteig ausgestellte Ar- beitsLien st musikzug spielte, der die Arbeitsmänner schon zum Bahnhof geleitet hatte. In der Richtung Karlsruhe und in der Richtung Würzburg fuhr je ein Sonder­zug mit Dutzenden von Wagen. Zur festgesetz­ten Zeit fuhren die Züge zur Halle hinaus, indes die flotten Marschmelodien übergingen in das Abschiedslied:Muß i denn, muß i denn zum Städtele naus". Herzliche Zurufe hin und her. Tücherschwenken und gleich darauf waren die Züge den Blicken der Zn rückgebliebenen entschwunden.

Vater von Men Kindern getötet

Sontheim, Kr. Münsingen, 4. April.

Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich am Mittwoch in Sontheim. Der Kraftwagen­besitzer Hans Strohm in Sontheim hatte mit seinem Lastkraftwagen mit Anhänger für den Darlehenskassenverein Sontheim Kunstdünger in Ulm geholt. Als man den Anhänger in das Lagerhaus des Darlehens­kassenvereins hineinschieben wollte, wurde der Wagner Strohm, in dessen An­wesen sich das Lagerhaus befindet, so un­glücklich zur Seite geschlendert, daß er mit schweren Schädelverletzungen tot am Platze liegen blieb.

Motor-SZ erhalt Krafträder

Stuttgart, 4. April.

Anläßlich der Südwest-Orientierungsfahrt des NSKK. übergab der Führer der Mvtor- brigade Südwest, Oberführer Emmin- ger, der von der NSKK.-Motorstandarte 55 betreuten Motor-HI. eine Anzahl Kraft­räder für die Fahrausbildung. In seiner Ansprache wies Oberführer Emminger mit besonderer Anerkennung darauf hin, daß die Motor-HI. sich zu einem beträchtlichen Teil die Fahrzeuge selbst als Preise errungen habe. In hartem und zähem Kampf habe sich die Motorgefolgschast des Bannes 119 bei der vorjährigen Harzfahrt wertvolle Gutscheine der deutschen Kraftfahr­zeug-Industrie erworben und durch ihre Lei- stungen in der Zwischenzeit erneut bewiesen, daß sie die weitere Unterstützung des NSKK. in vollem Maße verdiene. Das NSKK. habe es daher ermöglicht, daß aus den Gutscheinen Krafträder geworden seien und es werde auch weiterhin der Motor-HI. seine Forderung und Betreuung angedeihen lassen. Der Motorsportsachbearbciter des Gebiets 20 der Hitler-Jugend dankte namens des Gebiets- führers dem NSKK. sür die immer wieder gezeigte tatkräftige Unterstützung. Nnschlie- ßend übergab der Vertreter des Gebietes den Teilnehmern an der Winterzaverlässigkeits- fahrt, welche als einzige HJ.-Mannschait an dieser schwierigen kraftfahrsportlichen Ver­anstaltung teilgeiwmmen hatten ein Bild mit anerkennenden Worten des Korpssührer? Hühnlein.

Jährlich ein Vienenvolk mehr!

Hauptversammlung der Lsudesfachgruppe Imker Württemberg-Hoheuzoller«

Stuttgart, 5. April.

Die Landesfachgruppe Württemberg der Imker hielt am Sonntag in Stuttgart ihre Jahres-Hauptversammlung ab, zu der sich die Obmänner und Mitarbeiter der Orts- iachgruppen aus dem ganzen Gau eingefun­den hatten. Der Vrsitzende der Landessach­gruppe, H. Rentschler, wies einleitend daraus hin, daß an den maßgebenden Stel­len die volkswirtschaftliche Bedeutung der Bienenzucht anerkannt werde. Als Vertreter des Württ. Innenministeriums sprach Dr. Scha ch. Er betonte die Bedeutung der Bie­nenzucht im Rahmen der Aufgaben des Vierjahresplanes. Es müsse daher pflicht­gemäße Aufgabe der Bienenzüchter sein, einerseits etwa auftretenden Krankheiten, wie der Faulbrut, sofort ihre Aufmerksam­keit zuzuwenden, andererseits für die Ver­mehrung der Bienenvölker zu sorgen. Der Vertreter des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter, Tierzuchtinspektor Maier, betonte, daß es, wie auf allen Ge­bieten, heute auch in der Bienenzucht nicht darauf ankommen könne, einzelne Rekord­leistungen zu erzielen, sondern das Ziel müsse dieErrerchungeinergutenDurch- schnittsleistung sein.

Der Vorsitzende der Landesfachgruppe Württemberg - Hohenzollern der Imker, H. Rentschler, erstattete dann den Jahresbericht. Er betonte, daß der Bienenzucht im Nahmen des Vierjahres­planes und der damit verbundenen Erzeu­gungsschlacht deshalb eine nicht unbedeu- tende Nolle zufalle, weil es sich hier nicht nur um die Erzeugung von Honig und Wachs handele, sondern auch um die Be- fruchtung der Blüten unserer Obst­bäume, Beerensträucher, unserer sonstigen Feld- und Gartengewächse. Das Hochziel, das sich die Imker in ihrer Arbeit gestellt hätten, decke sich mit dem großen Ziel des national- sozialistischen Staates: Sicherung der Nah- rnngsfrciheit unseres Volkes.

Als einzuschlagende Wege zu diesem gro­ßen Ziel im Bereich der Imker forderte der Redner:

I. Vermehrung der Zahl der vorhandenen Bienenvölker. Ter Bortraaende bemerkte zu

diesem Punkt, daß sich im Gau Württem- berg die Bienenvölker im letzten Jahre von 162 768 ans 195 432 Ende 1936 vermehrt hät- ten, somit eine Zunahme von über 32 500 Bienenvölkern im letzten Jahre be­reits erreicht worden sei. Dessenungeachtet müsse aber die Parole bleiben:Jeder Im­ker in jedem Jahre ein Bienenvolk mehr."

2. Verbesserung der Leistungs­fähigkeit der vorhandenen Völker durch Züchtung, um die Durchschnittserträge zu steigern.

3. Förderung der Bienenzucht durch Wan- derung mit den Bienen. Die glück­liche Vielfältigkeit der Landschaft Schwabens bietet hierzu besonders reiche Möglichkeit.

4. Verbesserung der Bienenweide.

5. Schließlich seien alle diese Maßnahmen durch ein engmaschiges Netz von Beobach­tungsstellen im einzelnen und für die All­gemeinheit zur Gesamtförderung der Bienen­zucht wieder auszuwerten.

Auch die Mitgliederbewegung im Gau Würt­temberg ist erfreulich. Im Jahre 1936 stieg die Mitgliederzahl von 13 026 auf 15 710 Mit­glieder. Zurzeit beträgt die Mitgliederzahl schon mehrere Hundert über 16 000, ist also stark im Steigen begriffen. Die Landesfach- grnppe Imker hat nun auch eine Geschäftsstelle in Stuttgart-N., Hölderlinstraße 21, erhalten.

Zum Schluß der Tagung sprachen über ihre einzelnen Aufgabengebrete der Obmann für Könginnenzucht: Oberlehrer A.Hummel-Alten- münster-Crailsheim, der Obmann sür Wan­derung: Hauptlehrer G. Pleiß-Metzingen, der Obmann für Bienenweide: Oberlehrer Friedr. Fischer, Gottwollshausen, Kr. Hall, der Ob­mann für Beobachtung: Hauptlehrer Scharpf, Geislingen-Altenstadt und der Obmann sür Schwarmvermittlung- Hauptlehrer W. Fegert, Martinsmoos, Kr. Calw. Herr Hammer-Lauf- fen sprach in für die Bienenzüchter besonders wichtigen Ausführungen über die Schädigun­gen der Bienenvölker, die durch arsenhaltige Baumspritzungen entstanden seien und ent­stehen könnten. Der Geschäftsführer des Ver- sicherungsvcreins der Rcichsfachgrupve Imker, Konrektor i. R. E. Knoke-Hannover hielt einen Vortrag über die Versicherung des Imkers.