Vermischter

Das Züchtigungsrecht des Lehrers. In

'Bremen hatte ein Lehrer einen seiner Schüler I wegen einer Ungehörigkeit mit dem Rohrstock -geschlagen. Der Schüler war aufsässig gewor­den und hatte dem Lehrer den Stock entrissen. Infolgedessen hatte der Lehrer den Schüler erneut geschlagen, und zwar so heftig, daß dieser nach ärztlicher Angabe am ganzen Kör­per zahlreiche blutunterlaufene Striemen auf­wies. Der Lehrer stand aus diesem Grunde jetzt wegen fahrlässiger Körperverletzung vor Gericht und wurde zu einer Geldstrafe von 50 Reichsmark, Hilfsweise zehn Tagen Gefängnis, verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde hervorgchoben. es widerspreche dem gesunden Bolkseinpfinden. daß ein deutscher Lehrer einen deutschen Jungen in dieser Weise miß­handle. Der Schüler sei gewiß kein Muster­knabe. er sei aber auch, wie man festgestellt habe, kein Taugenichts, sondern ein junger Mensch mit allen Schwächen und Vorzügen seines Alters. Es müsse die Aufgabe des Leh­rers sein, den jungen Menschen auf den ge­raden Lebensweg zu führen. Unbedingt stehe dem Lehrer ein Züchtigungsrecht über seine Schüler zu, doch dürfe dieses nicht überschrit­ten werden. Im vorliegenden Fall habe der Angeklagte die Grenzen des Züchtigungsrech- tes fahrlässig überschritten.

Vom Sich-kcnnen-lernen. Eine österrei­chische Psychologin hat an 500 ihr bekannte Frauen geschrieben und um Mitteilung ge­beten. wie sie zu ihren Männern gekommen seien, auf welche Art und Weise sie sich ken­nengelernt hätten. Dabei ergab sich, daß 14,6 Prozent der Frauen die Bekanntschaft ihres Zukünftigen in ihrem Elternhause gemacht haben und daß 13 Prozent den Mann bei Ausübung ihres Berufes kcnnengelernt ha­ben. Bei Geselligkeiten und Reisen kamen etwa 10 Prozent der Ehen zustande, wogegen 6 Prozent ihre Lebenspartner im Sanato­rium oder Krankenhaus zum ersten Male sahen. In Museen kamen 7 Prozent der Ehen zustande und durch einen eigenartigen Zufall wurden in 2,5 Prozent der Fälle eine Lebens­gemeinschaft begründet.

Eine lustige Prozetzgeschichte. Vor langer Zeit soll sich folgender lustiger Prozeß mit glücklichem Ausgang in Rom abgespielt haben. Der Kläger hieß Orlandini und die beklagte Sache war seine Köchin, die von einem Speze­reihändler weggeheiratet wurde. Dagegen er­hob er Klage und trug dem Gericht als Be- gründung vor:Es sind jetzt 13 Jahre her, da machte ich in der Lotterie einen Haupt­treffer. Ich beschloß, ein gutes Werk zu tun, ließ mich zum Vormund eines Waisenmädels ernennen und ließ es aut meine Kosten zur Köchin ausbilden. Das Mädchen wurde eine Kochkünstlerin ersten Ranges, und als ihre Ausbildung beendet ivar, begann für mich eine herrliche Zeit; ich speiste wie Lukullus. Aber da geschah das Unerhörte: Die Undankbare, die noch nicht volliährig ist, lernte den Speze­reiwarenhändler Spontini kennen, und da ich natürlich meine Einwilliaunq zur Heirat nicht gab, entführte er sie. Ich klage ihn nun an. eine Minderjährige verkührt und entführt zu haben. Die Richter ließen nun auch den Be­klagten rufen. Der nahm die Sache nicht so schwer und erklärte. d"ß ibm die Obertwr- mundschakt schon die Einwilligung zur Ehe gegeben habe. Von einem Verbrech-m könne also nicht die Rede sein.In acht Tagen ist Hochzeit", so schloß er.und wenn der Herr Vormund will, so kann er an diesem Tage bei uns speisen." Damit war der Fall entschieden. Dar künftige Ehemann wurde freiqesprochen. Völlig gebrochen sank der Vormund na-b der Urteilsverkündung auf seinen Stuhl.Wenn es denn schon sein muß", bat er mit kläglich-r Stimme das junge Paar,so nehmen Sie mich doch in Kost, ich zahle Ihnen, was Sie verlangen." Und so kam es. Zugleich mit der jung?» Frau hielt der alte Feinschmecker sei­nen Einzug in das Haus des siegreichen Sve- zereiwarenhändlers, um bis zu seinem Lebens­ende die gute Köchin für sein leibliches Wohl sorgen zu lassen.

Foto statt Abschuß. Bei den Uebunqs- kämpfen der Flieger wird schon lange das -- Foto-MG. benükt. Nun bat der Wiener Großwildjäger Messanh sich eine ähnliche Waffe zur Tierjagd bauen lassen. Eine Ka­mera mit Teleobjektiv ersetzt den Gswehrlauf. und die Fortografie zeigt später, ob das Tier zur Strecke gebracht worden wäre. Die Illu­sion des Jagens bleibt erhalten, meint der Erfinder. Sollte man nicht noch einen Schritt weitergehen und es mit Tierbeobachtunq allein bewenden lassen? Aber das ist Wohl zuviel verlangt.

Schreibapparat für Blinde. Seit Erfindung der Schreibmaschine ist es natürlich auch dem Blinden leicht gemacht, Schriftsätze zu ver­fassen. Menschen, die erst im Alter erblinden oder schwachsichtig werden und gerne die Schreibschrift weiter beibehalten möchten, ha­ben jetzt durch die Erfindung des Ingenieurs Robert Schmahl ein brauchbares Schreibgerät mit Linienhalter bekommen. Schmahls Appa­rat ist ein kleines und billiges Gerät, das jedem ermöglicht, deutlich lesbar und linien- -erad zu schreiben. Vielleicht ist manchem da­mit geholfen, der nicht gerade eine Schreib­maschine sein eigen nennt.

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Mut r»vd Selbstvertrauen ist erste Voraussetzung

Wie wird man denn Fallschirmpilot? Tiefe Frage mag schon manchen luftbegeister, ten Menschen bewegt haben. Das Absprin­gen mit dem Fallschirm aus großen Höhen muß natürlich gelernt sein. Vor allem gehört Mut und Geistesgegenwart dazu, das be­weisen die nachfolgenden Erlebnisse eines unserer bekanntesten Fallschirmpiloten.

In Deutschland hat derKönig der Fall» schirmpiloten". Richard Kohnke, der es bereits auf etwa dreihundert Abiprünge ge­bracht hat und dabei nicht weniger als 240 000 Meter durch die Lufi gefallen ist. immerhin schon über 400 Fallschirmjünger aller Altersklassen mit dem Rettungswesen der Luft vertraut gemacht. Als solches muß nämlich das Abspringen mit dem Fallschirm hauptsächlich betrachtet werden. Tas sport­liche Moment kommt erst in zweiter Linie.

In derHochschule" für Fallschirmpiloten in Berlin sind Lichtbilder, Filme und vor allem praktischer Anschauungsunterricht dis hauptsächlichsten Lehrmittel. Ter Schüler muß dann zunächst lernen, seinen Fallschirm richtig zusammen-ulegen. Ties ist von allergrößter Bedeutung, denn ein un­sachgemäß zusammengelegter Fallschirm Pflegt sich in der Luft nicht zu entfalten. Eine einzige kleine Unachtsamkeit in dieser Be­ziehung kann dem Schüler das Leben kosten. Nicht ohne Herzklopfen sieht der Schüler dem ersten Absprung entgegen. Begleitet von letz­ten Ermahnungen des Lehrers, besteigt er das Flugzeug und schickt sich in einer Höhe von 700 bis 1000 Metern zum Absprung an. Erst wenn er bereits drei Sekunden gefallen ist. wird die Leine gezogen, woraus sich der Schirm entfaltet und den angehenden Luft­helden sicher und ruhig zur Erde hernieder- trägt.

Jedem ersten Absprung eines der Schüler wohnt ein Vertreter der Lnftaussichtsbehörde bei, die nach geglücktem Absprung dem Pi- loten die ausdrückliche amtliche Erlaubnis zur öffentlichen Betätigung als Fallschirm- abspringer erteilt. Hierfür ist ein Mindest- alter von neunzehn Jahren vorgeschrieben, während nach oben hin keine Grenzen gesetzt sind. Es können daher auch Vierzig- und Fünf­zigjährige, falls sie über den nötigen Mut und genügend starkes Selbstvertrauen ver­fügen, das Fallschirmabspringen erlernen.

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Nicht immer aber Pflegt es beim Fall­schirmabsprung so glatt zu gehen, wie meist aus dem Uebungsplatz vor den Augen der Prüfungskommission. Kohnke selbst weiß hierüber anschaulich zu berichten. Eines Tages riß ihm beim Absprung aus tausend Metern Höhe die Aufziehleine. Ter Pilot war bereits vierhundert Meter gefallen, als

Soeben bin ich aus dem Mittelalter ge­kommen. Es mag komisch klingen, aber es ist Tatsache: In San Marino, der ältesten und kleinsten Republik der Welt, hat sich seit 1300 kaum etwas geändert. Von drei Er» eignissen abgesehen, die im engsten Zusam­menhang mit weltgeschichtlichem Geschehen standen: Im Jahre 1600 erhielt jeder Bür- ger dieser Republik eine gedruckte Verfas­sung ins Haus geschickt, im Jahre 1915 er- klärte San Marino den Mittelmächten den Krieg der Friedensschluß mit der Türkei wurde dann vergessen und erst kürzlich nach­geholt, als der türkische Landwirtschafts­minister das Ländchen besuchen wollte und im Jahre 1923, also 10 Monate nach dem geschichtlichen Marsch der Faschisten aus Rom, wurden auch die Vollmachten der Ca- pitani reggenti so sehr erweitert, daß man tatsächlich von einem faschistischen Staat auch im Hinblick aus San Marino sprechen kann.

Die Capikan! reggenki

Zwei Männer regieren nämlich seit 1300 diese kleinste Republik der Welt. Im Nats- saal von San Marino stehen ihre Thron­sessel: Rechts sitzt der von den 60 Adelsfamilien des Landes gewählte Capitano, links der von der übrigen Bevölkerung gewählte. In der Kirche sitzen sie umgekehrt: Rechts der Ver­treter der Bürgerlichen, links der Adelsver­treter. Tie gegenwärtig amtierenden Capi- tani find nicht verkalkte Spießer eines ver­gessenen Bergstädtchens. Sie kennen ihre Pflichten als Staatsoberhäupter. Tie Wellen des Aufbauwillens, die vom faschistischen Imperium auch in dieses Bergstädtchen schla­gen, haben auch die Capitani erfaßt und zur Aufstellung eines Zehnjahres- Planes geführt, durch den sich San Marino vorbildlich an die Spitze der europäischen Miniaturstaaten, zu denen noch Liechtenstein, Andorra und Monaco zu zählen sind, stellt.

Der größte Stolz der Capitani reggenti ist aber, daß Mussolini den Bauplan, für dessen Durchführung 13 000 Menschen in zehn Jah­ren 1,5 Millionen Lire anfbringen müssen.

es ihm endlich gelang, unter äußerster An- strengung mit den Händen den Verschluß des Fallschirmes zu öffnen. Ter Führer des Flugzeuges, der den Vorfall beobachtet hatte, glaubte damals selbst nicht mehr dar­an. Kohnke dann wenige Minuten später ge­sund und munter die Hand schütteln zu kön- nen. Ein anderes Mal wurde der wage­mutige Mann bei einem Absprung über dem Wiener Flugplatz durch starken Wind direkt über den Wiener Prater abgetrieben. Aus Leibeskräften schrie Kohnke den drunten stehenden Leuten zu, sich schleunigst zu entfer- nen. doch begegnete seine Mahnung tauben Ohren. Co mußte denn der Fallschirmpilot zum Schrecken der Umstehenden mitten aus dem Bonbontisch einer Verkaufsbude landen und deren Besitzer obendrein noch den Schaden »wn dreihundert Schilling er­setzen.

Der Fallschirm ist übrigens, wie nur wenige wissen dürften, eine der ältesten Er­findungen. Er wurde bereits um das Jahr 1514 durch Leonardo da Vinci erdacht. Greifbare Gestalt wurde dem kühnen Projekt allerdings erst im Jahre 1785 durch Le n o r- mand verliehen. Tie erste praktische Er- probung erfolgte dann im Jahre 1797 durch Jaques Garnerin zu Paris. Seitdem wurden in der Konstruktion desRettungs­ringes der Luft", wie man den Fallschirm auch bezeichnen kann, so große Fortschritte gemacht, daß er jetzt bei richtiger Bedienung eine vollkommene Sicherheit seines Trägers gewährleistet.

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ES gibt heute zehn verschiedene Systeme von Fallschirmen, von denen sechs durch den Piloten selbst zu betätigen lind, während bei zweien die Oeffnung aromatisch er­folgt und bei zwei weiteren endlich beide Funktionsarten in einer Kombination ver­einigt sind. Kohnke selbst benutzt ständig einen Fallschirm eigener Konstruk­tion, der von Hand zu öffnen ist. Der moderne Fallschirm besteht aus einer beson­ders dauerhaften Spezialseide, hat etwa 44 Quadratmeter Flächeninhalt und wird von 24 aus Seide angefertigten, äußerst starken Fangleinen gehalten, während der Pilot selbst von zwei Anschnallgurten getragen wird. Beide haben eine Zugfestigkeit von nicht weniger als siebzig Zentnern, wären also imstande, etwa das fünfzigfache Gewicht des Fallschirmspringers auszuhalten. Kohnke gibt dem manuellen, durch die Hand zu be­tätigenden Fallschirm den Vorzug, da der automatische bei Zusammenstößen in der Luft und dergleichen nur zu leicht durch nachstürzende Trümmer zerschlagen oder gar in Brand gesetzt werden kann.

genehmigt und San Marino zu seiner Ini­tiative beglückwünscht hat.

Ein moderner Büropalast

Anreger des Bauplans ist Gino Zani, der Leiter des technischen Amtes der Republik. Er liebt sein Land, seine Schönheit und seine Originalität und lehnt daher alles Knallige ab. Sein fünfstöckiges Bürohaus wird sich dem arteigenen Stil dieses Ländchens anpassen und doch das modernste vom modernen sein. Die vorbildliche Organisation der Verwaltung des Landes wird in ihm zum Ausdruck kommen. Paternoster-Aufzüge werden die Bittsteller, Be­sucher und Beamten in die Stockwerke beför­dern, das Haustelephon wird Einzug halten in die alte Bergfeste und der Speiseraum für die Beamten wird den modernsten Anforderungen genügen wird er doch dem berühmten Speiseraum des italienischen Luftfahrtministe­riums nachgebildet.

Aber nicht nur auf Regierungsbauten be­schränkt sich der Zehnjahresplan. Die Spar­kasse wird ein neues, schönes Heim erhalten, die Straßen werden breiter, die Plätze der Stadt schöner werden, der Stadtpark wird ver­größert.

San Marions Diplomatisches Korps

Für dasDiplomatische Korps" in San Marino wird der Aufenthalt dort kein Strasposten" mehr sein, eher ein Erholungs- aufenthalt. Denn es gibt auch ein Diplo­matisches Korps in diesem Städtchen. Ita­lien. Großbritannien und die Vereinigten Staaten sind durch Konsuln vertreten, wäh­rend San Marino selbst diplomatische und konsularische Beziehungen zu Frankreich, Italien. Oesterreich, Spanien, Großbritan­nien und den Niederlanden unterhält.

Jnteressanterweise ist San Marino wohl Mitglied deS Weltpostvereins das einzig« Mittel, durch das die Existenz dieser Republik zur Kenntnis von Millionen Menschen außer­halb der Apenninenhalbinsel gelangt ist aber nicht desVölkerbundes.weil seine militärische Stärke nicht erlaubt, die Vervllichtunaen eines Völkerbundsmitglieds

auf sich zu nehmen". Trotzdem besitzt Satz Marino eine Wehrmacht. Jeder Bürger ge- hört vom 16. bis zum 55. Lebensjahr der Miliz an; sechzig Bürger sind ständig mit der Ansrechterhaltung der Ruhe und Ord­nung betraut und bilden bei festlichen An­lässen eine Art Ehrengarde.

San Marino bietet so ein Musterbeispiel dafür, daß die Ueberwindung der parlamen- tarischen Scheindemokratie schöpferische Kräfte auslöst, die Aufbau, Fortschritt und Wohl- iahrt bedeuten.

Was es mchL alles ML/

Verspeiste Akten Wichtige Aktenstücke haben manchmal die nnange- nehme Eigenschaft, von der Bildfläche zu verschwinden. Besonders dann, wenn der Eigentümer oder ein anderer daran Interessierter ihre Existenz vertuschen will. Welche verzweifelten Schritte in solchen Fällen manchmal unternommen werden, ist geradezu erstaunlich. Auf dem Zivil-Prozeß- büro in Bütow erschien eine Frau und begehrte, in ein Aktenstück einsehen zu dür­fen. das ihr Grundstück betraf. Der Beamte bewilligte die Einsicht, konnte aber nicht ver- hindern, daß die Frau eine Urkunde hcraus- riß und damit fortstürmte. Ehe der über­raschte Beamte sie einholen konnte, hatte sie das Schriftstück in den Mund gesteckt und halb verschluckt. Obwohl der Frau sofort der Magen ausgepumpt wurde, kam das Papier nicht mehr zum Vorschein, so daß die Frau ihr Ziel erreicht hatte. Allerdings wird sie wohl nicht ohne Strafe ausgehen ...

DieFünflinge-AG." Die fünf kleinen Mädchen der Familie Dionne in Kanada halten die Minister des Staates Ontario in Arbeit. Mußte schon kurz nach der Geburt der berühmten Fünf­linge ein Gesetz nach dem anderen geschaffen werden, um Leib und Leben des kleinen Welt­wunders zu schützen, so hat man die Kinder­chen jetzt auchgeistig" geschützt. Die kana­dische Negierung bereitet jedenfalls ein Gesetz vor. das die Fünflinge, die jaMündel Seiner Majestät des englischen Königs" sind, als Aktiengesellschaft konstituiert. Es handelt sich darum, dem Mißbrauch zu steuern, der mit den Bildern und den Namen der klemen Mädchen in der Geschäftswelt gemacht wor- den ist. Tie Fünflinge mußten zu Neklame- zwecken aller Art herhalten, was natürlich nicht immer auf die geschmackvollste Weise abging. Künftig werden nach Annahme des Gesetzes durch das Bundesparlament die AusdrückeOuintuples" und. eine Abkür­zung,Ouins" oderQuints"eingetragene Warenzeichen" darstellen, die keine Firma mehr unberechtigt benutzen darf. Jetzt können sich Kinderpuder und Nährmehl. Seife und Babywäsche nach einem anderen Aushänge­schild umiehen...

Eifersucht ent- Diese Geschichte kann natür- fchuldigt Mord lich nur in einem jener Länder spielen, wo die Men­schen seit jeher heißblütig sind und ihren heftigen Gefühlen freien Lauf lassen. Ja, man kann hier den Wert eines Mädchens nach der Zahl der Männer bemessen, die sich ihretwegen totgeschossen haben. Ein solches Land ist B r a s i l i e n. Kommt zu der Eifer­sucht noch der Spielteufel, dann kann man sich wohl vorstellen, daß es blutige Köpfe gibt kaum aber entspricht es unserem Gerechtigkeitsgefühl, daß das brasilianische Volk und mit ihm seine Richter durchaus mit solcher Gewalttat einverstanden sind. Pedro Ferreira aus Pernambuco war an­geklagt, den Croupier Antonio dos Santos erschossen zu haben. Da ging er also eines Abends mit Geld in der Tasche in den Spiel­saal hinunter und wollte dem Antonio ein­mal zeigen, daß er ihm seine Maria nicht ungestraft wegnehmen durfte. Zumindest sollte der Antonio einmal mehr Achtung vor dem Pedro bekommen. Pedro spielt also und gewinnt. Er gewinnt zuerst immer wie­der. über dann wendet sich doch das Glück. Ter ganze Gewinn geht darauf, ja, auch das ganze Geld, das Pedro mitgebracht hat. An­tonio lächelt wieder höhnisch, und das geht Pedro auf die Nerven. Er wankt heim, holt das letzte Geld und steckt sich auch einen Re­volver em. Als er wieder alles verspielt hat, versteckt er sich draußen vor der Tür. Und richtig, als die Lampen erlöschen, kommt Maria, wartet ans Antonio und fällt ihm um den Hals. Ta ist das Maß voll. Pedro schießt aus dem Dunkeln und Antonio ist tot. Tie Richter verstehen alles. Sie reden Pedro nur aus Amtsgründen ins Gewissen und dann sprechen sie ihn frei. Jetzt fehlte nur noch, daß sich die Maria wieder zu Pedro znrückfindet und den Mörder mit ihrer Liebe beglückt...

Lieber verirrt, als höflich

Der alte Schadow hatte ein sehr schlagfer­tiges Berliner Mundwerk. Bei einem Auf­enthalt in München wollte er auch daS Hof- bräuhans aufsuchen und rief unterwegs einen: ihm Begegnenden zu:Verehrtestcr, wo jehts denn hier nach'm Hofbräuhaus?"

Der, vielleicht berlinerfeindlich, grollte zw rück:Sie können ruhig ein bißchen höflicher fragen I"

Wat? Noch höflicher?" wunderte sich Schadow,anSjeschlossen, lieba verlauf m mir!"

Tie lleiiße ReMik iin Mt

Der Zehvjahrespia« von San Marino vom Dnee gebilligt