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Nr. 32

Birkenfelder, Calrrrvacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Neuenbürg, Dienstag den S. Februar 1S37

Di« kleinspaltige mm-Zeile 7 Rpf., FamMena,«zeigen 6 Rpfa.. amtl.

5.5 Rpfg.. Textzeile l8 Npfg. Schluß der Anzeigenannahme > -ihr vorm. Gewahr wird nur für schriftlich erteilte Aufträge über­nommen. 2m übrig, gelten die vom Werberot der deutschen Wirtschaft ausgestellt.Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist iMig. 04 l 37: über 4100. Verlag » Rotations­druck: L.Meeh sche Buchdruckerei, 2nh. Fr. Biesinger. Neuenbürg.

SS. Jahrgang

Malaga im Kampf erobert

Die VoMewlften ia regelloser Flucht

sl. Salamanca, 8. Februar.

Am Montag um 11.50 Uhr teilte der nationale Sender Valladolid mit, daß General Oeipo de Llano, der Befehlshaber der nationalen Südarmee, die völlige Einnahme Malagas und die Be­setzung der ganzen Stadt durch die nationalen Truppen gemeldet hat. Im Hauptquartier wurde kurz vorher erklärt, daß die nationalen Streitkräfte am Montag in Malaga eingedrungen sind und fortschrei­tend Boden gewinnen.

Der konzentrische Angriff der nationalen Südarmee ist damit unmittelbar an das ge­steckte Ziel herangekommen. In wenigen Tagen wurden die hohen Gebirgsbarren, die Malaga schützend umgeben und die in der Sierra de Tolox bis über 1900 Meter auf­steigen. überwunden. Im Zusammenwirken von Luftwaffe. Seestreitkräften und Land- trnppen gelang es, die Widerstandskraft der bolschewistischen Horden sehr schnell zu bre­chen, so daß z. B. die längs der Küste vor­gehende Kolonne nach der Einnahme von Fuengirola noch am Sonntag 31 Kilometer bis an die Stadtgrenze von Malaga zurück­legen konnte. Die Bolschewisten räumten die Setllungen überstürzt und ließen eine Un­menge von Kriegsmaterial. Darunter .vier. Feldgeschütze, sowie Hunderte von Toten zu­rück. Auch die Zahl der Ueberlänser ans den roten Reihen vermehrt sich von Stunde zu Stunde.

Die Einnahme Malagas durch die natio­nalen Truppen bedeutet für die Bolsche­wisten nicht nur einen schweren moralischen schlag, sondern militärisch gesehen auch einen großen Verlust, da Malaga die wich­tigste Operationsbasis zur See und in der Luft war. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die nationalen Truppen eine große Verkürzung der Front erreicht haben und daß die nach Osten in Richtung Alme, ria führende Küstenstraße freigelegt wer­den konnte. Bedeutungsvoll ist auch, daß mit der Einnahme von Malaga das Kabel Südamerika Nom wieder in nationalen Besitz gelangt ist. Auch englische Meldungen erklären, daß die natio­nalen Truppen bereits unumschränkte Her­ren der Stadt Malaga sind. Nach einem Nundfunkbericht der Station Cadiz sind sämtliche an den Operationen auf der Höhe von Malaga betei­ligt gewesene Kriegsschiffe der n a t i o n a l e n Fl o t te i m L a u fe des Montags in den Hafen von

Malaga eingelaufen. Hierbei ist es ihnen gelungen, ein mit flüchtigen bolschewi­stischen Rädelsführern besetztes Boot zu stel­len und die Insassen zu verhaften.

Wie Malaga genommen wurde

Salamanca, 8. Febr. (Vom Sonderbericht­erstatter des DNB.) lieber die Einnahme Ma­lagas werden nunmehr Einzelheiten bekannt. Die nationalen Truppen, die am Sonntag abend vor den Toren der Stadt Halt ge­macht hatten, verbrachten die Nacht an strate­gischen Punkten, um den eingeschlossenen Gegner am Entkommen zu verhindern. Im Morgengrauen begann dann der Angriff. Die Bolschewisten verteidigteil sich zunächst durch Gewehrfencr, sahen jedoch bald die Unmög­lichkeit ein. den Ansturm der nationalen Streitkräfte anfzuhalten und flüchteten. Die nationalen Truppen besetzten zuerst mehrere Gebäude und Fabriken der äußeren Stadt­viertel und säuberten, von dort ausgehend, die Straßenziige und Häuser, in denen sich einzelne bolschewistische Banden verschanzt hatten. '

Kaum hatten sich die siegreichen Truppen in den.Shraß."« Malagas gezeigt, da strömte aus den Häusern die Bevölkerung. Männer, Frauen und Kinder, die in stürmischen Rufen ihrer Freude darüber Ausdruck gaben, nun endlich von der bolschewistischen Schreckens­herrschaft erlöst zu sein. Bald wehte die'rot- gelbrote Flagge ans der Kathedrale und den Regicrungsgcbäuden. Gleichzeitig ankerten nationale Kriegsschiffe im Hafen, um eine eventuelle Flucht der Bolschewisten auf dem Seeweg zu verhindern. Wie die Oberste Hee­resleitung mitteilt, ist bereits am Sonntag im Schutz der Dunkelheit ein Schiff mit Kurs auf Cartagena ausgelaufen, auf dem sich mar­xistische Rädelsführer befanden. Es ist überall das gleiche: Im Falle der Gefahr verstehen es die bolschewistischen Bonzen meisterhaft, ihr kostbares Leben in Sicherheit zu bringen und die von ihnen Verführten die Zeche zahlen zu lassen.

Die Verluste, die die nationalen Truppen bei den Operationen um Malaga erlitten ha­ben, sollen äußerst gering sein. Hingegen sind die Verluste bei den Bolschewisten gewaltig. Sehr groß ist die Zahl der bolschewistischen Gefangenen. Den nationalen Truppen fiel eine große Beute an Kriegsmaterial in die Hände. >

Morgen:

ErMmig des WM

Sportpalastkundgebung mit Dr. Ley und von Schirach

X Berlin, 8. Februar

Der 4. Reich sberufswettkampf wird am Mittwoch um 20.30 Uhr mit einer großen Kundgebung im Berliner Sportpalast eröffnet, bei der der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, und der Jngendführer des Deutschen Reiches, Baldur von S ch i r a ch, sprechen werden.

Dazu haben die Neichsleiter Dr. Ley und Schirach folgenden Aufruf erlassen:Der Führer hat auf dem Parteitag der Ehre dem deutschen Volke seinen Vierjahresplan verkündet. Alle natürlichen Mängel sollen in Deutschland durch Genialität und Fleiß ausgeglichen werden. In diesem Sinne rufen wir die Jugend der Stirn und der Faust zum 4. Neichsberufswettkampf. Kommt aus den Betrieben in Dörfern und Städten und bekennt euch mit Freude im Gegensatz zum antreiberischen Stachanowsystem in Rußland zum freiwilligen Leistungswettbewerb. Es geht um die Freiheit der NationI"

Ende dieses Zahres neck: I3v"

kk. Frankfurt, 8. Februar

Der soeben erschienene Fahrplan der Zep­pelin-Reederei enthält wesentlich mehr Fahr­ten als der letztjährige Plan. Danach wer­den im Sommer 1937 zwischen Europa und Nordamerika 18 Sonderfahrten ausgeführt. Die erste Ausreise nach Amerika findet am 3. Mai statt. Die Gesamtreisezeit für eine Rundfahrt: Deutschland USA. Deutschland beträgt ungefähr 120 Stun­den, d. h. fünf Tage einschließlich eines kur­zen Aufenthalts. Da man damit rechnet, den NeubauL Z. 1930" noch Ende dieses Jahres in Dienst stellen zu können, sind auch nach Südamerika mehr Fahrten als früher angesetzt worden. Mit dem neuen Luftschiff LZ. 130" erhofft man die Fahrzeit zwischen Deutschland und Brasilien auf 90 Stunden zu verringern. Bis zum weiteren Ausbau der Bodenorganisation im Hafen Rhein-Main gehen die Aufstiege des Gras Zeppelin" von Friedrichshafen aus.

Lehrerbildung im Ritten NM"

Eröffnung der Ausstellung in Berlin X Berlin, 8. Februar

Neichserziehnngsminister Rust eröffnete am Montag feierlich die AusstellungLeh­rerbildung im Dritten Reich" in den Räu­men des Deutschen Zentralinstituts für Er­ziehung und Unterricht, die eine vorzügliche Uebersicht über die Arbeit der 27 deutschen Hochschulen für Lehrerbildung gibt. In sei­ner Eröffnungsansprache wies der Neichs- erziehungsminister darauf hin, daß das nationalsozialistische Erziehungsshstein nicht aus einer Pädagogischen Theorie, sondern aus dem Politischen Kampf und den ihm eigentümlichen Gesetzen entstanden ist: «Der erste Schritt zur Erneuerung der deutschen Schule durste nicht'eine Reform der bestehen­den Einrichtungen sein, erste Voraussetzung war vielmehr 'die Schaffung eines neuen Erziehers, eines Lehrers, der selbst erzogen ist durch die formende Kraft der Bewegung und der darum die Schule tiefer und nachhaltiger umgestalten wird, als Reformen allein es vermöchten. Ich habe die Hochschule für Lehrerbildung geschaffen, indem ich die von der nationalsozialistischen Bewegung vertretenen Grundsätze auf bas Gebiet der Erziehung anwandte. Las konnte nicht dadurch geschehen, daß ich in den Äil- dungstrieb alter Art einfach eine politische Bildung einspannte, sondern die Lebensform der Kameradschaft und des Mannschafts­geistes, wie sie im politischen Bund der Kampfzeit entstanden, mußte der Hochschn e das Gepräge geben. Durch die Hochschule sür Lehrerbildung ist der alte Streit darum, ob in der Lehrererziehnng der Wissenschaft oder dem Beruf der Vorrang gebührt, sür immer beendet. Die Ausstellung über die Lehrerbil­dung im Dritten Reich soll zeigen, wie weit wein Programm in die Tat nmgesetzt wor­den ist."

Blutlse Famüirntragsdie

Vater erschießt die Kinder und begeht Selbst­mord Die Ehefrau schwer verletzt Berlin, 8. Februar Im Osten Berlins spielte sich in der Nacht zum Montag eine entsetzliche Familientragödie ab. Ein 26jähriger Mann erschoß seine bei­den drei und zwei Jahre alten Kinder, ver­letzte dann seine Frau schwer, und machte schließlich seinem Leben durch einen Kopf­schutz ein Ende. Beim Nachhausekom­men hatte der Mann zuerst auf seine im Bett liegende Ehefrau einen Schuß abgegeben und gleich darauf die Kinder c r s ch o s- s e n. Die Frau konnte sich noch schnell aus­raffen und in Sicherheit bringen, lieber die Beweggründe der Bluttat liegen noch keine Anhaltspunkte vor.

Am KM-rr Mij dem Eis kiWMeckrn

Ratzeburg, 8. Februar.

Drei S ch n l k n a b e n im Alter von 11 bis 14 Jahren, die sich entgegen dein ausdrück­lichen Verbot ihrer Angehörigen auf die morsche Eisdecke des großen Natzebnrger Sees gewagt hatten, brachen in einiger Entfernung vom Ufer ein und ertranken. Ern sofort unternommener Rettungsversuch scheiterte, da das morsche Eis immer wieder abbröckelte. Die Leichen konnten geborgen werden.

AlteEmdeil"Gasge zuriitkgeseben

Schanghai, 8. Februar.

Bei einem Feldgottesdienst sür die Be­satzung der gegenwärtig in Schanghai ankerndenEmden" gab ein Holländer, Van Herwijnen, mit einer Ansprache, in der er der Taten der ruhmreichen Emden" gedachte, eine alte Kricgsflagge der Emden" zurück und wünschte der Besatzung des neuen deutschen KreuzersEmden" immer gute Fahrt.

CpMM M Wirrte Trinkgelder

Wien, 8. Februar.

Der Skandal um die Badener Spielbank wird immer größer. In der Bevölkerung herrscht ungeheure Empörung darüber, daß der Generaldirektor des Unternehmens, Hans Schillinger, ein Jahreseinkommen von 120 000 Schilling steuerfrei bezog die Stenern mußte das Unternehmen bezahlen und gleichzeitig als Inhaber einer Wiener Glasbläserei große Staatsanfträge erhalten hat, die er seinen klerikalen Verbin­dungen verdankte. Nicht weniger Aufsehen er­regt es, daß das Unternehmen von den sechs Millionen Schilling Trinkgeldern, die von den Besuchern den Eronpiers gegeben wurden, 50 v. H. beansprucht, während die Croupiers behaupten, daß sie nur zur Ablieferung von 30 v. H. verpflichtet seien.

Kampf -em Vsröerd/

Zuerst Erziehung dann Sammelaktion

Von Otto Willig

Zwei Jahre steht die deutsche Landwirt- schaft im Zeichen der Erzen gungs- sch lacht. In der Durchführung dieses ge­waltigen Ringens um die Nahrungsfreiheit haben wir es bereits zu einer Bedarfsdeckung von rund 83 v. H. aus eigener Scholle ge- bracht, wogegen 1927 nur 65 v. H. erzeugt wurden. Der deutsche Bauer und Landwirt- Hat also die Sicherung unserer Selbstver­sorgung um ein gewaltiges Stück vorange- trieben. Sind wir uns aber immer bewußt, wieviel Mühe und Schweiß die Erzeugung der - Nahrungsmittel unserem Landvolk macht?

Im vergangenen Jahr wurde dem deut- sehen Volk kurz vor dem Erntedanktag die AktionKampf dem Verderb" als Aufgabe und Maßnahme zur Ernährung?- stcherung gegeben. Diese Parole soll in ihrem tieferen Sinn in unserem Volk wieder di: Achtung vor dem täglichen Brot wecken und verstärken. Das Stück Brot soll uns wieder ein heiliger Begriff werden, denn dieses hat nichts tm Mülleimer zu suchen und darf nicht vom Schulkind achtlos fortgewor­fen werden. Eine unter größten Anstrengun­gen und Arbeitsopfern des Bauert'nm? durchgesührte Erzeugungssteigerung wäre sinnlos und aussichtlos, wenn sich nicht jeder einzelne des Volkes bewußt wird, daß jedes verdorbene und achtlos weggeworfene Nah­rungsgut einem nichterzeugten gleichkommt. Es hat wirklich keinen Zweck, daß das deutsche Landvolk sich alle Mühe gibt, die noch fehlenden Nahrungsgüter zu beschaffen, wenn nicht gleichzeitig der Verbraucher, und hier vor allem die Hausfrau, ihre ganze Kraft imKampf dem Verderb" ein-, setzt. Darum dürfen wir diese Aktion nicht nur von ihrer wirtschaftlichen Seite aus be­trachten, sondern müssen sie auch von ihrer ethischen Seite aus in Angriff nehmen.

Auf 1,5 Milliarden Reichsmark wird der Verlust der Nahrungsgüter auf dem Wege vom Erzeuger zum Verbraucher und in den Haushaltungen, also in der Hand der Haus­frau, geschätzt. Der anonyme Konsument ist also wertmäßig die Summe, die für die Ein­fuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse ins Ausland geht und für die wir Devisen be­schaffen müssen. Bedenken wir, daß der Ge- samtverkaufswert der landwirtschaftlichen Erzeugung über 8V- Milliarden Reichsmark ausmacht, so muß sich jeder Volksgenosse sagen, daß dieser Verlust von 1,5 Milliarden für eine Ernährnngswirtschaft ein beträcht­licher ist. 750 Milliarden Reichsmark, also rund die Halste des Verlustes, entsteht rn privaten, gewerblichen und öffentlichen Küchen, das ist rd. 3 v. H. des Verbrauchs­wertes der Nahrungsmittel in den Händen der Verbraucher, dabei ist die Tatsache aus­schlaggebend, daß in privaten Küchen der Verderb und vermeidbare Schwund das Acht- und Zehnsache beträgt. Beim Ver­braucher ist das Schwergewicht der Aktion Kamps dem Verderb" also auf den.Hans- yail zu verlegen, und es ist eine nnnmstötz- liche Tatsache, daß den entscheidenden Teil des Kampfes gegen den Verderb die HauS- frau zu leisten hat.

Es ist erfreulich, daß eine Reihe von Städ­ten und Gemeinden die LebensmittelabsäN der verschiedenen Haushaltungen zu erfassen sucht und diese ans irgendeine Weise der Schweinemast zuführt. Diese Maß­nahme ist wichtig, aber sie darf nicht so. weit führen, daß man nun erst recht bedenkenlos die Lebensmittelabfälle in den Abfalleimer wirst, da diese ja den Schweinen zugut kom­men. Das ist nicht der Sinn dicher Absälle- verwertnng. denn nur dis meist mehr für die menschliche Ernährung verwertbaren Lebensmittclrcste sollen hier ersaßt werden.

Nicht der Haushalt arbeitet richtig, der mög­lichst reichlich und oft Speisereste zur Fütterung der Schweine liefert, sondern der, in dem am wenigsten Lebensmittel verkommen. Nur die "Hausfrau führt den Kampf richtig, die Lebensmittelrestc, soweit als irgend angängig, der menschlichen Ernährung unmittelbar zu­führt, also die Abfälle nach Möglich­keit verringert.Kampf dem Verderb" ist erst in zweiter Linie Sammelaktion und sei­nem eigentlichen Sinn nach eine Erziehungs­aufgabe, der sich jeder, an sich, und in seinem