Ko/iEche Kurznachrichten
Gehälter werden am 29. Januar ausgezahlt
Das Neichsfinanzmimsterium hat bekamitgege- ben, daß mit Rücksicht aus die Feierlichkeiten am 30. Januar die an diesem Tage fälligen Bezüge der Bediensteten des Reiches, der Länder und Gemeinden am 2 9. Januar ausgezahlt werden dürfen
Nur einwandfreie Neisedermittlungen
Das Gesetz über die Ausübung der Neisevermittlung vom 26. Januar 1937 gestattet das völlige oder teilweise Verbot der Ausübung der Reiserermittluug, nämlich die Veranstaltung, Durchführung oder Vermittlung von Reisen, die sich nicht auf die Beförderung mit eigenen Fahrzeugen beschränken, oder die Vermittlung von vorübergehender Unterkunft und Verpflegung, wenn Tatsachen vorliegen, die die Unzuverlässigkeit des Gewerbetreibende,, in bezug auf diesen Gewerbebetrieb dartun. Ein vorläufiges Verbot kann die Kreispolizeibehörde erlas- sen. Eine Entschädigung für persönliche oder Wirt- schaftliche Nachteile, die durch die Untersagung oder ein vorläufiges Verbot entstehen, wird nicht gewährt. r
Hamburg dankt R
Reichsstatthalter Gauleiter Karl Kaufmann drahtete an den Führer: „Mein Führer! Dankbarkeit und Freude erfüllt die Bevölkerung Groß- Hamburgs am heutigen Tage der Verkündigung des Groß-Hamburg-Gesehes. Was Generationen erträumten, haben Sie. mein Führer, mit starker Hand verwirklicht. Die Erfüllung der deutschen Ausgabe Hamburgs ist nunmehr fichergeitellt für alle Zeiten. Hamburg ist sich bewußt, daß in dieser größten Stunde seiner tausendjährigen Geschichte es nicht um Rechte, sondern nur um Pflichten geht. Es kann diesen historischen Tag nicht würdiger begeben als durch das feierliche Gelöbnis, sich dieser Pflichten Ihnen, mein Führer. und dem Reich gegenüber stets bewußt zu sein."
Aethiopisch-britisches Grenzabkommen
In Nom wurde ein Abkommen über den Grenzverkehr und das beiderseitige Weide- und Tränke- recht an der Sthiopisch-britisch-somalischen Grenze, sowie über den Durchgangsverkehr zu den in Britisch-Somaliland gelegenen Häfen Berbern und Zeila unterzeichnet.
Kommunistenrazzia in Warschau
Neue nächtliche Haussuchungen in Warschau führten zur Verhaftung von 38 Kommunisten, dar- unter drei langgesuchte Hetzer, die gefälschte Ausweise hatten.
Weil sie den Union-Jack nicht grüßten
2066 Studenten der Universität Kalkutta (Britisch-Jndient sind in den Streik getreten, weil einige Studenten ausgeschlossen worden waren, die am Gründungstag der Universität den Union-Jack (die britische Flagge) nicht gegrüßt hatten.
I2«v „NordnMkaniW Eiernd" werden Kommunisten
Paris, 27. Januar.
„Jour' erfährt, daß 1200 Nordasrikaner in Paris, die der im gestrigen Ministerrat verbotenen und aufgelösten freimaurerischen Vereinigung „Nordasrikanischer Stern' nahe, standen, in die Kommunistische Partei Nord- asrikas eingetreten seien, die am 1. Dezember 1936 in Paris unter Mitwirkung des „Nord, afrikanischen Sterns' eine Kundgebung der- anstaltet habe.
Vslfe überfallen einBanernWmerk
Ernste Folgen der Kältewelle in Pole» Warschau. 27. Januar.
Der strenge Frost hat in Warschau zur Schließung mehrerer Schulen geführt. Aus dem Lande mußten bereits die meisten Schulen geschlossen werden. Zu dem star- ken Frost kommt in Warschau die Grippe- epidemie hinzu. Tie Zahl der Grippekranken wird hier z. Zt. auf 120 000. also auf rund 10 v. H. der gesamten Bevölkerung der Hauptstadt geschätzt. In den- staatlichen Büros und Privaten Unternehmungen sind durchschnittlich 30 v. H. aller Angestellten und Beamten krank.
AuS Ostpolen wird gemeldet, daß Wölke und Wildschweine in immer größerer Zahl in die Nähe der menschlichen Behau- fungen kommen. In der Nähe von Stanis- lau in Ostgalizien wurde in der letzten Nacht ein Bauernfuhrwerk von einem Nudel Wölse angefallen. Ter Besitzer und die beiden Pferde wurden von den Bestien zerrissen.
Neuschnee ln Schlesien
Nach anhaltendem Frostwetter mit Tempe- raturen bis 20 Grad und im Gebirge bis 83 Grad inner Null sind von Süden her in der Höhe mildere Luftmassen vorgedrungen und haben besonders in den mittleren Gebirgs- lagen Zchneefälle verursacht. Im Gebirge hat sich bereits Frostmilderung eingestellt und zwar liegen sie Temperaturen zwischen 4 und 12 Grad unter Null. Im Flachlande wurden noch T mperoturen bis zu 10 Grad minus gemessen.
Nc-rditalien völlig elngeschneli
Die starken Schneesälle denen in verschiedenen Gegenden Norditaliens Eisregen vor- angegangen war. haben beionders im Gebiet ^ ^ schweren Berkebrsstörnnaen auf Ltratzen- und Eisenbahnen geführt. Aus der Lime Venedig- Triest blieben mehrere Zuge wegen völliger Vereiiung der Strom- leitimgen liegen. ES mußten Erlahlokomo- tiven mit Dampfbetrieb herbeiaehvlt werben. Tie Schneefälle halten in ganz Sberitalien weiter an. Görz ist durch den Schnee voll, kommen blockiert. Bei einem Schneesturm in der Gegend von Fiume wurden Tele- Phon- und Telegraphenleitiingeil zerstört und Bäume entwurzelt.
Vr.FriÜüberdasneueveamtengesetz
Der Beamte als Willensoollftrecker des Staates
Berlin, 27. Januar.
Ueber das neue deutsche Beamtengesetz und die Reichsd>e"Kst> —sm-d„»ng sprach am Mitt- > ochabend cm Rundfunk Reichsinnenminister Dr. Frick, der u. a. aussührte: In der Zeit vor der Machtergreifung leistete der Beamte seine Arbeit, ohne sich mit einem Staatsoberhaupt persönlich verbunden zu fühlen. Jetzt steht der Beamte, wie es das Beamtengesetz gleich zu Ansang bestimmt, in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis zum Führer und Reich. Er leistet jetzt einen Treueid dahin, daß er dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes treu und gehorsam sein, die Gesetze beachten und seine Amtspflichten gewissenhaft erfüllen werde. Die alte Ueberlieserung der Beamtenschaft ist z » r ü ck g e k e h r t, der der Führer in seinem Buch ..Mein Kamps" mit ehrenden Worten hoher Anerkennung gedacht hat.
Nur aus dem persönlichen Verhältnis des Beamten zu seinem König waren alle guten Eigenschaften der Beamtenschaft erwachsen. Wie sehr bei veränderten Umständen die Stellung des nationalsozialistischen Beamten der des früheren Beamten gleicht, zeigt deutlich das allgemeine Landrecht Friedrichs des Großen, in dem es wörtlich heißt: „Die Beamten sind, außer den allgemeinen Untertanenpflichten, dem Oberhaupt des Staates besondere Treue und Gehorsam schuldig.' Staatsoberhaupt ist heute der vom Vertrauen des deutschen Volkes erkorene und getragene Führer. Durch das Treueverhältnis zu ihm wird der Beamte nunmehr Diener des ganzen Volkes. Das Volk wieder ist geeint in der NSDAP., die ihrerseits den Staat trägt, in dessen Dienst der Beamte steht. Deshalb ist, wie es im Eingang des Gesetzes weiter heißt, derBeamtederVoll- strecker des Willens des von der N S D A P. g e t r a g e n e n S t a a t e s.
Das Beamtenrecht und das Dienststrafrecht für die deutschen Beamten war bisher außer im Reichsbeamtengcsetz. in Gesehen von 16 verschiedenen Ländern enthalten. Tie besondere Bedeutung der neuen Gesetze liegt darin, daß sie für alle deutschen Beamten
elten. also nicht nur für die Reichs- und
änderbeamten, sondern auch für die Kommunalbeamten und die Beamten der sonstigen Körperschaften des öffentlichen Rechts. Alle sind jetzt Reich sbeamte, und zwar je nach ihren Dienstherren unmittelbare oder mittelbare Reichsbeamte.
Schon daran), daß der Beamte vom Staat berufen wird, ergibt sich, daß die Begründung des Becnntenverhältnisses kein Vertrag zwischen Gleichstehenden, sondern ein Hoheitsakt des Staates ist. Ter Staat überträgt dem Beamten Pflichten
und übernimmt für sich die Pflicht, dem De- amten die Lebensstellung zu sichern und ihm Fürsorge und Schutz angedeihen zu lasten. Für den Nationalsozialismus ist treue Pflichterfüllung erstes Erfordernis jedes Volksgenossen. Ties gilt aber besonders für denjenigen, der sich unmittelbar dem Dienst am Staate widmet. Das Deutsche Beamten- esetz behandelt deshalb, abweichend von den isherigen Beamtengesehen, z» allererst die Pflicht der Beamten und die Folgen der Nichterfüllung dieser Pflichten. Tann erst folgen die Vorschriften über die Rechtsstellung und die Versorgung des Beamten.
In seinen weitere» Ausführungen hob der Reichsiimciiiiiiiiister die Neuregelung der Einstellung von Beamten hervor, nach der es jetzt außer den Beamten aus Zeit <z. B. lei-
tende Gememdebeamte, die nur sür eine bestimmte Reihe von Jahren berufen werden) auch Beamte aus Widerruf und B e- amte auf Lebenszeit gibt. Tie innere Verbundenheit von Partei und Staat kommt darin zum Ausdruck daß nach einem besonderen Erlaß des Führers und Reichskanzlers der Stellvertreter des Führers bei der Ernennung von Beamten zu hören ist. Neu ist auch eine auf dem nationalsozialistischen Ler- stungsgrundsatz aufgebaute Vorschrift, nach der dem Beamten, der in seinen Leistungen hinter dem billigerweise von ihm zu fordernden Maß zurückbleibt, das nach Besoldungs- recht vorgesehene Aufsteigen im Gehalt nach Dienstaltersstufen versagt bleibt. Es handelt sich hier um solche Beamte, die aus natürlicher. bei der Anstellung nicht erkannter Veranlagung heraus nicht daS gleiche leisten wie ihre Mitarbeiter.
Abschließend erklärte der Reichsinnenminister: Die beiden vom Führer erlassenen Beamtengesetze verschmelzen nationalsozialistische Grundanschauungen mit den Erfordernissen des Staates. Daß die besondere Betonung des Treueverhältnisies und die Voranstellung der gegen die bisherige Auffassung erhöhten Pflichten der Beamten ein Vorzug der Gesetze ist, wird jedermann empfinden. Lebt der Beamte den Forderungen des Gesetzes entsprechend, so wird er nicht nur innere Befriedigung empfinden, er wird auch als Beamter in der Volksgemeinschaft eine Stellung erhalten, die die Voraussetzung für seine ersprießliche Wirksamkeit ist. Dann wird er auch vorbildlich aus die Volks, genossen wirken. Dem Führer aber ist die Beamtenschaft dafür dankbar, daß er ihr am Ende der ersten vier Jahre nationalsozialistischen Ausbaues durch diese Gesetze das Vertrauen schenkt, als einer der Grundpfeiler des nationalsozialistischen Staates ihm »nd der Bewegung Gefolgschaft leisten zu dürfen.
sov« Verhaftungen in der Sowjetunion
3m Radek. Prozeß »Geständnisse* am laufende« Band
xl. Paris, 27. Januar.
Nach neueren Meldungen aus Moskau soll in der Sowjetunion schon wieder eine „Verschwörung' ausgedeckt worden sein. Insgesamt sollen mehr als öOOO Personen verhaftet worden sein, von denen die Mehrzahl die Verbannung nach Sibirien erwartet. Die Sorge um die Gefahr eines Anschlages auf Statin — inwieweit diese Sorge im Augenblick künstlich genährt wird, bleibe dahin- gestellt — hat zur Heranziehung mongolischer Truppen aus der Außenmongolei geführt, die eine strenge Bewachung der Gebäude der Kommunistischen Internationale, des Generalsekretariats der kommunistischen Partei und deS Kremls übernommen haben. Weiter hat Stalin angeordnet, daß Ausländer künftig nur noch mit schriftlicher Erlaubnis der Moskauer Zentralbehörden nach Sowjetrußland einreisen dürfen, um eine Ueberschreitunq der Sowjetgrenze durch „trotzkistische Elemente' zu unterbinden.
Am augenfälligsten ist aber die Unruhe, die den Sowjetmachthaber hinsichtlich der Roten Armee erfaßt hat. Eine große „Reorganisation' der Noten Armee — wie die letzten Meldungen bewiesen haben, mit Hilfe der GPU. — ist im Gange und hat zur Entfernung zahlreicher Hoher Offiziere, die der Opposition verdächtig sind, geführt. So soll auch der Oberbefehlshaber im Fernen Osten, Marschall Blücher, seines Postens enthoben worden sein. Sein Stellvertreter San- gurski wurde bereits abberusen und nach Moskau beordert. Auch der Befehlshaber der sowjetrussischen Seestreitkräfte Orlow soll demnächst seinen Posten verlassen müssen. Stalin erklärt, daß das rote Offizierskorps unzuverlässig sei und Massenerschießungen vorgenommen werden müssen.
Im Nadek-Prozeß gehen die Selbstbeschuldigungen und gegenseitigen Verdächtigungen weiter. So „gesteht' der „aktive Terrorist' und Krastwagenlenker Arnold zwei „Terrorakte', die in Wahrheit glücklich vermiedene Kraftwagenunfälle waren, bei denen in emem Fall kommunistische Parteigewaltige, die in seinem Wagen saßen, überhaupt nichts gemerkt hatten. Arnold, der den Eindruck eines gerissenen Gauners macht, schildert, aber die Vorfälle im Lichte mißglückter An- schlage, weil er angeblich aus Furcht um sein eigenes Leben von der restlosen Durch
führung der Terrorakte zurückgeschreckt sek. Der frühere stellv. Kommissar des Eisenbahnwesens — der vierte Angeklagte diese? Ranges — Liffchitz erklärt alle Eisenbahnunfälle. Verkehrsstörungen usw. im Eisenbahnwagen als „planmäßige Nebel» taten von Trotzkisten' und bezichtigt sich außerdem noch Beziehungen zum japanischen Spionagedienst. Tie gleichen Geständnisse legt der Direktor mehrerer Eisenbahnlinien in Sibirien, Knjasew, ab, der nicht weniger als IS Eisenbahnkatastrophen „orgam- siert' haben will. Er wird aber vom Auge- klagten Turok übertrumpft, der sogar 40 Eisenbahnunsälle „organisiert' haben will. Ta beide hohe und höchste Eisenbahnbeamte der Sowjetunion der „Sabotage' beschuldigen. dürfte es zu einer „Säuberung" im Eisenbahnwesen kommen — bis die Sow- jctschlamperei auf diesem Gebiete neue Unfälle und damit einen neuen Anlaß zu einem „Trotzkistenprozeß' liefert.
Maki seWItert
Der General unterrichtete den Kaiser Tokio, 27. Januar.
General Ugaki erstattete am Mittwochvormittag dem japanischen Kaiser Bericht über seine ergebnislosen Verhandlungen mit der Armee. Tie japanische Presse schreibt all- , gemein, daß angesichts der starren, ab - ^lehnenden Haltung der Armee, i die eine schwere innere Krise zeige, Ugakis ^ Beauftragung gegenstandslos geworden sei. In diesen Kreisen glaubt man auch nicht, daß außergewöhnliche Maßnahmen — selbst wenn sie die Bildung eines Kabinetts unter Ugaki möglich machten — zur Behebung der Krise beitragen könnten. Tie offensichtlichen Spannungen zwischen dem Heer und den Kreisen, die die Beauftragung Ugakis an- rcgten und ihn jetzt mit allen Mitteln zu stützen suchten, müßten im Gegenteil noch schärfer werden. In der gesamten Presse, die durchaus auf seiten Ugakis steht, und des- halb starke Kritik an Kriegsminister Teranch: übt. sieht lieber einen Verzicht Ugakis, als die Hcrausbeschwörung neuer folgenschwerer Verwicklungen.
Tie Agentur Tomei meldet, daß vor General Ugakis Hauptquartier Angehörige des Patriotischen Arbeiter- und Bauernbundes in
dem Augenblick verhaftet wurden, als Ugakt das Haus betreten wollte. Tie vorläufige Meldung sagt nur, daß die Verhafteten ein Schriftstück bei sich trugen, das Ugaki zum Verzicht aufsorderte. Ter General sei ge- zwungen gewesen, schließlich einen Hinter- eingaug zu benutzen da eine große Menschen- menge das Haus versperrt hätte.
BeMrsllugMg in Afrika abMlir-l
Zwölf Todesopfer
Brüssel. 27. Januar
Ein Flugzeug der Sabena-Gesellschaft, das den Dienst zwischen Belgien und dem Kongo! versieht, ist in der Nähe des Flugplatzes Oran abgestürzt. Die zwölf Insassen, achB Fluggäste und vier Mann Besatzung, wurde« auf der Stelle getötet.
Diese Nachricht hat in Brüssel große Bestürzung hervorgerusen. Wie verlautet, soll, das Flugzeug noch einige Minuten vor dev Katastrophe mit der Flugplatzleitung von Oran in Funkverbindung gestanden haben/ die dann wegen des Landunasmanövers abgebrochen wurde.
Wer französische, englische Zeitungen oder die anderer aus das „demokratische' System eingeschworener Staaten liest, wird immer wieder aus eine Wendung stoßen: „Die großen außenpolitischen Aufgaben zwangen die Negierung, die innenpolitischen Probleme zurückzustellen' oder: „Tie innenpolitischen Auseinandersetzungen haben die außenpolitischen Fragen in den Hintergrund gedrängt'« Und das unterscheidet diese „demokratischen' Staaten vom nationalsozialistischen Deutschen Reich. Tie nationalsozialistische Neichs- sührung kennt kein „geteiltes' Negieren. Sie schützt den Staat nach außen und arbeitet mit am großen Werk der Befriedung Europas — in einer sür alle übrige Welt beispielgebenden Weise —. sie baut aber auch gleichzeitig im Innern auf und beseitigt alle Schlacken der Vergangenheit, die diesen Ausbau stören.
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Die Landkarte Deutschlands war im 18. Jahrhundert das Buntscheckigste, was eS auf der Welt überhaupt gegeben hat. Selbst ein Fuhwanderer konnte an einem Tage ein ganzes Dutzend von Hoheitsgrenzen gemächtlich überschreiten. Der Wiener Kongreß und der Aufbau des Zweiten Reiches habe« diese rein dynastisch begründete Vielfalt der innerdeutschen Hoheitsrechte nicht restlos beseitigen können. Und die sogenannte Weimarer Verfassung erst recht nicht. Es gab Exklaven und Enklaven in Hülle und Fülle. Der badische Beamte unterstand einem anderen Dienstrecht als der württembergische, der Angestellte der Gemeinde Calw einem anderen als der von Wimpfen. Damit wird jetzt aufgeräumt. Gleiche- Recht für alle öffentlichen Angestellten von Königsberg bis Lörrach, von Flensburg dis Berchtesgaden gilt in Zukunft. Es ist kennzeichnend für die Systeme früherer Zeiten: Ihnen gelang es nicht, eine Frage z« lösen, die jeder Deutjche längst als eine selbstverständliche Notwendigkeit angesehen hat.
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Wer kannte die Grenzen von Hamburgs Selbst die meisten alteingesessenen Hamburger nicht. Auf der einen Straßenseite war noch hamburgisches Gebiet, aus der anderen preußisches, wie z. B. in Altona und Wandsbek. Dann gab es Gemeinden, die auf den Landkarten einen ganz unbegründet anders-, farbigen Punkt bildeten. Geschichtliche Er»! innerungen. die in. der Gegenwart so wenig Existenzberechtigung hatten wie vre farbenfreudigen Uniformen der Zietenhusaren deS großen Friedrich. Jetzt verschwinden sie. Und es wird keinen Menschen geben, der ihnen nachtrauert. Unsere Zeit hat kein Bev- ständniS mehr für binnen» deutsche Hoheitsgrenzen. Berwal- tungsgrenzen aber müssen dem gesunden Menschenverstand entsprechen. Uns mutet es fast komisch an, daß man bis 1933 eine solche Frage höchstens totgeredet und tvtge- schrieben hätte.
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Eine „Flurbereinigung' ist auch das Gesetz über die Aktiengesellschaften. Kleine Ak-' tiengesellschasten waren nicht selten die Zu-' flucht von Betriebsführern, die sich um di? Persönliche Verantwortung drücken und den' Schaden ihres Pleiteunternehmens andere tragen lassen wollten. Damit ist jetzt Schluß. Aber auch in den großen Aktiengesellschaften trägt der Vorstand künftig eine weitaus größere persönliche VeranDprtung. Tie Anonymität verschwindet. Und mit ihr jene Einstellung gewisser Aussichtsräte und Aktienbesitzer, die Riesenpensivnen auf Kosten der sozialen Leistungen des Be- triebes bezogen. Jeder Betrieb ist eine Gemeinschaft, an deren Ausstieg alle Anteil haben: Aussichtsrüte, Generaldirektoren und Gefolgschaft. Für einen Herrn Nosenkal, der! um 30 Mark persönlichen Mehrgewinnes willen die sozialen Leistungen an die Gefolgschaft um 400 000 Mark kürzen möchte, ist kein Platz mehr im nationalsozialistischen Staat.
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Europa streitet sich indessen um Schlagworte und Auslegungen. Das nationalsozialistische Deutschland baut aus und räumt die Schlacken der Vergangenheit weg. Und gerade deswegen verschweigt dies eine gewisse „Weltpresse" ihren Lesern. ch dl.