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kür den gesamten Inhalt Fridolin Blesinger, Neuenbürg (Württ.) "S-ss- Preisliste Nr. 4 gültig. VL XII,88: über4UI0.Derl«z«, Rotation«.
^ ^ ^ tF iI druck: L.Meeh'jche Buchdruckerei, Inh. Fr. Biesinger, Neuenbürg,
Nr. 16
Neuenbürg, Donnerstag den 21. Januar 1937
95. Jahrgang
Marine-Versuchöbooi gesunken
Bet Bergungsarbeiten au der Nordküfte Fehmaros mit 28 Maon im Schueestnrm «ateegegaugeu
Sie Ausbeulung der Voden- stbütze Abessiniens
Deutsche Mitarbeit und Beteiligung X Rom, 20. Januar.
Die Gründung einer Bergbaugesellschaft für Jtalienisch-Ostafrika veranlaßt das halbamtliche „Giornale d'Jtalia", auf die Bedeutung sowie die Zukunftsmöglichkeiten der deutschen Mitarbeit an der wirtschaftlichen Erschließung Aethiopiens hinzuweisen. Der Direktor des Blattes bemerkt einleitend, daß die neugegründete „Societa Anonima Mineraria Africa Orientale Jtaliana" mit dem Sitz in Mailand und einem Grundkapital von 50 Millionen Lire, das durch bereits sichergestellte Mittel auf 200 Millionen erhöht werden kann, die planmäßige Ausbeutung der Bodenschätze in Aethiopien zum Ziele hat. Das Charakteristikum der neuen Gesellschaft ist die freundschaftliche und wertvolle Mitarbeit der deutschen Finanz und Technik. Das ist eine neue Form der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Italien vollkommen einverstanden sein kann, denn Italien behält die Mehrheit unter der Bedingung eines Vorzugsrechtes der deutschen I n d u- strie auf 25 v.H. der Ausbeute. Die neue italienisch-deutsche Gesellschaft hat den Zweck, die Gebiete von Wollega, sowie West- und Ost-Harrar nach Kohle-, Eisen-, Kupfer, und Bleivorkommen zu erforschen. Mit der Forschung wird demnächst unter Führung des bekannten deutschen Geologen Prof. Leo von der Mühlen -Berlin begonnen werden.
Um eine nutzlose Konkurrenz auszuschalten, hat man Tätigkeitsbereich und Ausbeutungslizenzen genau abgegrenzt. Tie deutsch-ita- lienische Gesellschaft z. B. sucht im Gebiet von Wollega Magneteisen, während die Ausbeute von Edelmetallen (Gold, Platin) einer anderen Gesellschaft überlassen wurde.
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Berlin. 20. Januar.
Die olympischen Spiele haben den Fremdenverkehr in Deutschland in stärkstem Maße gefördert. So wurden jetzt in Garmisch. Partenkirchen im Februar sowie in Berlin und Kiel im Juli und August in allen Unterkünften über 470 000 Fremde mit 1.68 Millionen Uebernachtungen gezählt gegen rund 260 000 Fremde mit 649 000 Uebernachtungen in der entsprechenden Vorjahreszeit. Die Zahl der Fremdenmelduugen war also um 81 Prozent die der Uebernachtungen sogar um 159 Prozent höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Meldungen der Aus- landsfremden haben um 180 Prozent und ihre Uebernachtungen um last 400 Prozent zugenommen. Am stärksten mar der Ausländerbesuch aus der Tschechoslowakei t
ES war rin retrr Nieser!
Paris, 20. Januar
Der „Jour" veröffentlicht Erklärungen eines Mitgliedes der Besatzung des französischen Torpedobootszerstörers „Maillö Br6z6", aus denen klar hervorgeht, daß das französische Kriegsschiff auf der Höhe von Bar- celona von einem bolschewistischen Flugzeug an gegriffen worden ist. Der Apparat, so betonte das Besatzungsmitglied, ist aus der Richtung Barcelona gekommen und hat deutlich das Abzeichen der Flug- zeuge der spanischen Bolschewisten getragen. Rach der ergebnislos verlaufenen Bombardierung ist er in Richtung Barcelona zurückgeflogen.
Auch das „Journal" veröffentlicht eine Unterredung mit einem Offizier des französischen Kriegsschiffes, der sich zwar weniger bestimmt ausdrückt, aber nichtsdestoweniger ebenfalls die Ansicht vertritt, daß es sich um ein bolschewistisches Flugzeug gehandelt hat, denn wahrscheinlich sei der Angriff darauf zurückzuführen, weil Barcelona kurz vorher von nationalen Seestreitkräften beschossen wurde und der Flugzeugführer möglicherweise in der Annahme ge- Undelt habe, es mit einer dieser nationalen Einheiten zu tun zu haben.
Berlin, 20. Januar.
Das Versuchsboot „Welle" der Kriegsmarine, das bei der Bergung des bei Fehmarn gestrandeten Segelschoners der SA.- Gruppc Nordmark „Duhnen" und des gleichfalls gestrandeten Bergungsdampfers „Fairplay 10" und ihrer Besatzungen eingesetzt war, ist in der Nacht zum 19. Januar in schwerem Schnee st urm westlich von Fehmarn gesunken. Mit dem Verlust der siinfundzwanzigköpsigen Besatzung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit zu rechnen. Die Besatzung des gestrandeten Vergungsdamp- sers „Fairplah 10" ist durch das Minensuchboot ,M 126" geborgen. Die Besatzung der „Duhnen" ist außer Gefahr.
Bei dem Versuchsboot „Welle" der Kriegsmarine handelt es sich um einen ehemaligen Fischdampfer. Das Boot war seit dem 15. Januar abends bei den Bergungsarbeiten an der Nordküste Fehmarns eingesetzt. Beim Aufkommen von sehr schwerem Wetter am 18. Januar, abends, hatte cs Befehl erhalten, nötigenfalls unter Landschutz zu gehen, der bei dem herrschenden Ost-Süd-Ost-Sturm westlich von Fehmarn zu finden war. Ueber die Einzelheiten des Unterganges fehlt jede Gewißheit, da das Boot infolge einer Störung der Funkanlage seitdem 18. Januarabends keine Meldung mehr geben konnte. Nach Absuchen des Seegebietes vom 19. Januar
S a l a m a n c a, 20. Januar.
Zur Eröffnung des neuen spanischen Großsenders „Radio National" schilderte das Staatsoberhaupt des nationalen Spaniens, General Franco, in grundsätzlichen Ausführungen den geistigen Inhalt der nationalen Bewegung und legte vor aller Welt das Staatsprogramm desneuenwiedergeborenenSpa- nien der nationalen Würde und der sozialen Gerechtigkeit dar.
General Franco führte u. a. aus: Die nationale Bewegung Spaniens ist das Sich- wiederfinden eines Volkes, das dem verbrecherischen ausländischen Revolutionsterror zum Opfer zu fallen drohte. Dre nationale Be- wegung lehnt die überlebten Begriffe „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" ab. die bisher lediglich bedeutet haben, daß politische Gegner täglich mit dem stillschweigenden Einverständnis staatlicher Organe ermordet werden dursten.
General Franco zeichnete dann in scharfen Worten die Sünden der Vergangenheit. Im Spanien von gestern sind die Arbeiter von ihren eigenen Führern empfindlich ansgebeutet worden. Kinder sind ohne Schulen und Kranke ohne Gott und Vaterland gewesen. Das neue Spanien sieht seine heilige Pflicht in der Fürsorge für die Arbeiterschaft und den Mittelstand, im Schutz des nationalen Friedens, des Gewissens und der Glaubensfreiheit, in der Wahrung der Unabhängigkeit des Vaterlandes und im Kampf für ein neues, freies, großes Spanien, das keine Herren und keine Knechte, keine Armen und Unterdrückten, sondern nur eine große Volksfamilie kennt. Die Grundlage des neuen Reichs ist soziale Gerechtigkeit.
Der selbstmörderische Klassenkampf, die Verherrlichung ausländischen Wesens, die sich nicht mit der nationalen Würde vereinbaren läßt, wird in Zukunft aufhören. DasneueSpa- nien wird frei sein von jeglichen Rechten jüdischer Tyrannei, eine Nation ohne marxistische Zersetzung, ein Staat für das Volk, der seinen vorge- schriebenen Weg ohne Zögern einhält und die unglückseligen Theorien des Liberalismus und
ab wurde das Wrack des gesunkenen Bootes westlich von Fehmarn festgestellt. Die Bergung der Gebliebenen ist im Gange.
Nachruf des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine
Anläßlich des Untergangs des Versuchsboots „Welle" hat der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, folgenden Nachruf an die Kriegsmarine erlassen:
„Wieder hat die Kriegsmarine einen schweren Verlust erlitten: Das Versuchsboot „Welle" ist westlich der Insel Fehmarn gesunken. Seine Besatzung wird vermißt. Es besteht leider keine Aussicht auf Bergung von Ueberlebenden. Das Bersuchsboot „Welle" war bei Bergungsarbeiten für einen bei Fehmarn gestrandeten Segler der Marine-SA. und einen gleichfalls gestrandeten Bergungsdampfer und ihrer Besatzungen eingesetzt gewesen. Nach dem Aufkommen orkanartigen Schneesturms in der Nacht vo.. 18. zum 19. Januar fehlt Gewißheit über die Einzelheiten des Unterganges. Das Wrack ist am 20. Januar gefunden worden. Die Kriegsmarine gedenkt in achtungsvoller Trauer der gebliebenen 25 Kameraden, die bei entsagungsvollem Einsatz für Schiffbrüchige vom See- in a n n"s i o d'"e r e i l t wurden. Ihre Namen werden in der Geschichte der Kriegsmarine einen ehrenvollen Platz erhalten."
der Demokratie ein für allemal begräbt.
Der Svzialaufbau und die Besserung der wirtschaftlichen Lebensbeding ungen des spanischen Volkes werden schnellstens durchgeführt werden, damit bei niemanden mehr die Notwendigkeit besteht, innere Widerstände zu überwinden. um sein Vaterland zu liehen. Tie Führung des neuen Spanien begnügt sich nicht damit, die unbemittelten Schichten zu trösten lind die geschichtlich bedingte Armut des spanischen Mittelstandes nur vorübergehend zu beseitigen. Die Rechtslosung muß gesunden für alle Zeiten. Spanien ist groß und reich genug zur Erreichung dieses Zieles. Die Männer, die das Schicksal des neuen Spanien bestimmen, haben immer mit dem arbeitenden Volk und dem Soldaten in enger Fühlung gestanden. Sie haben die schwielige Hand des Arbeiters nie abgcwiesen.
Sie kennen daher das spanische Volk besser, als diejenigen, die sich dem Arbeiter genähert hätten, um ihn zu betrügen. Die Männer des nationalen Spaniens setzen dem Juden, dem Haß des Kommunismus gegen alles, was Religion heißt, den Glauben des christlichen Spanien mit seinen jahrhundertealten crinricylungen entgegen. Familie ll n d Arbeitsplatz sind die starken Lebenskräfte der neuen spanischen Gesellschaftsordnung.
General Franco wandte sich dann in einem großmütigen Appell an die Bedrohungen und irregeleiteten Spanier, die noch aus Seiten der bolschewistischen Horden stehen. Er gab ihnen zu verstehen, daß sie nichts zu befürchten haben, wenn sie sich in diesem Glauben den nationalen Truppen ergeben würden. Gemeiuverbrechcr würden natürlich den ordentlichen Gerichten überwiesen werden, aber keinem, der aufrichtig und ohne Hintergedanken in das nationale Lager kommt, wird das Tor zum neuen Staat versperrt werden, da gerade aus der Masse der ausge- beutcten Betrogenen eines Tages die begeistertsten Bekenner für das neue Vaterland erstehen werden. Je schneller dieses Angebot des Friedens und der Gerechtigkeit angenom- men werden würde, desto schneller kann das Land einen wirklichen Aufstieg beginnen.
General Franco warnte weiterhin vor den Verleumdungen der kommunistischen Vrova-
ganda. So hat die Verbreitung der jüngsten Marokko-Lügen allein 10 Millionen Franken gekostet. Kein Rundfunkhörer möge jemals vergessen, daß diese ruchlose bolschewistische Propaganda mit dem Gold der spanischen Banken, aus dem Erlös der privaten und öffentlichen Kunstschätze Spaniens finanziert werde, die das spanische Volk in den vielen Jahrhunderten ferner Geschichte gesammelt habe.
Als Beispiel für die im spanischen Volke erwachte Opferbereitschaft führte General Franco einen kleinen Ort in der Nähe von Caceres an, dessen bescheidene Einwohner ihre sämtlichen Trauringe und sonstigen mühsam erworbenen Schmucksachen im nativ- nalen Hauptquartier abgeliefert haben. Im ganzen Ort ist kein Gramm Gold verblieben. Dieser Opfersinn ist nur zu verstehen, weil auch der ärmste Volksgenosse im Sieg der nationalen Bewegung die Garantie für sein Heim, seine Familie und kl» ^leiben wirke.
Weiterer Vormarsch aus Malaga
London, 20. Januar.
Wie aus Teneriffa gemeldet wird, setzen die spanischen Nationaltruppen ihren Vormarsch auf Malaga an der Küste entlang fort. Der Hafen von Barcelona wurde am Mittwoch erneut von Kriegsschiffen der nationalen Flotte bombardiert, Flugzeuge warfen astf Schiffe, die im Hafen ihre Ladung löschten. Bomben ab.
Wie der nationale Heeresbericht meldet, haben die Bolschewisten am Dienstag an der Madrider Front sich aber- malsblutigeKöpfegeholt. Sie versuchten die nationalen Stellungen am Cerro de Los Angeles südlich von Madrid anzugreifen, wurden aber genau so wie bei ihrem Angriff auf die Universitätsklinik am Sonntag und Montag, mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Die nationalen Truppen erbeuteten ein Geschütz, ein Maschinengewehr, einen Kraftwagen mit Handgranaten, einen Lastwagen sowie eine große Menge von Gewehren und Munition.
Wie in Ergänzung des Heeresberichtes zu dieser neuen Niederlage der Bolschewisten weiterhin bekannt wird, setzte der bolschewistische Angriff, an dem 3000 bis 4000 Milizmänner beteiligt waren, mit großer Heftigkeit morgens um 5 Uhr ein. In dem Gefecht, das bis l4 Uhr dauerte, bemühten sich die Bolschewisten unter Ausbietung ihrer gesamten Krastreserven, die nationalen Stellungen auf dem die Gegend beherrschenden Cerro de Los Angeles (zu deutsch: Engelshügel) zu erstürmen. Der Feind war aus einen, kleinen Pinienwald hervorgebrochen und hatte eine große Anzahl von Maschinengewehren und Feldgeschützen in Stellung gebracht. Auch bolschewistische Flieger erschienen in großer Zahl und bombardierten die nationalen Stellungen. Sie zogen sich jedoch sofort zurück, als nationale Flugzeuge auftauchten. Die Besatzung des Hügels. Marokkaner aus Jfni und Legionäre aus Larache, hielt mit großer Tapferkeit stand und gab nicht einen Fuß breit Boden dem Feinde preis. Einer Abteilung von 22 Bolschewisten konnte der Rückweg verlegt werden. Da sich die Moskau-Söldlinge nicht ergaben, wurden sie mit Handgranaten erledigt. Am Nachmittag verließen die bolschewistischen Horden fluchtartig den Kampfplatz. Der sinnlose Angriff hat ihnen insgesamt 242Tote und noch mehr Verwundete gekostet. Unter den Toten befanden sich mehrere bolschewistische Anführer, unte r»d en Gefangenen ein 15 jähriger Knabe.
Schweres MrimaliiS in Wna
200 Tote und Vermißte?
Schanghai. 20. Januar.
Am Mittwoch ist in den Stromschnellen des Westflusses, etwa 50 Kilometer südlich von Kanton, ein Fährdampfer im Nebel auf ein Felsenriff gelaufen und gesunken. Von den 400 Fahrgästen sind nach einer Central-News-Meldung 200 ertrunken oder werden vermißt. Von Kanton aus sind Rettungsfahrzeuge mit ärztlicher Hilfe abge- gangen.
Vas Spanien der Zukunft
General Franeo entwickelt das Staatsprogramm feiner Regierung
im neuen Grotzfeudrr