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Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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Nr. 6
Neuenbürg, Samstag den S. Januar 1S37
95. Jahrgang
Deutsche Gegenmaßnahmen werden durchgefiihrt
X Berlin, 8. Januar.
Auf das vom Admiral der deutschen Seestreitkräfte in Spanien an die roten Machthaber in Valencia gerichtete, bis 8. Januar, 8 Uhr vormittags, befristete Angebot bezüglich des Austauschs der Restladung und des Fahrgastes des deutschen Dampfers „Palos" gegen die beiden aufgebrachten roten Handelsschiffe „Aragon" und „Maria Juquera" ist keine Antwort eingegangen. Die deutsche Reichsregierung wird nunmehr in Ausführung der angekündigten Maßnahmen über die beiden Dampfer verfügen.
Zur Beschlagnahme der „Palos" hatte die Londoner „Morningpost" am 4. Januar geschrieben: „Nachdem man das deutsche Schiff, das voiz spanischen Schiffen aufgebracht worden war, freigclassen hatte, war kein Grund zur Zurückhaltung eines Teiles der Fracht und eines der Fahrgäste. Die Verweigerung von mehr als teilwei'ser Genugtuung für den klaren Verstoß war eine Platte und unnötige Provokation, die nicht geduldet werden, wie sie auch nicht üverschen werden konnte." Ln den deutschen Gegenmaßnahmen bemerkt das gleiche Blatt: „Gerade eine solche Handlungsweise könnte sehr Wohl unsere eigene Negierung unter ähnlichen Umständen gewählt haben und hat sie tatsächlich in de>' Vergangenheit vorgenommen. Während des amerikanischen Bürgerkrieges griffen Kreuzer der Bundesregierung auf hoher See den britischen Postdampfer ,Trent' auf und entführten zwei Äundesagenten, Mason und Slidell, die dort Fahrgäste waren. Die britische Regierung trieb ihren Protest gegen diese Handlung bis auf die hohe Spitze der Kriegserklärung, als die Bundesregierung nachga'b und die Gefangenen wieder auslieferte."
Damit bestätigt auch das angesehene englische Blatt, daß das Deutsche Reich seine Gegenmaßnahmen im „Palos"-Fall streng im Rahmen des Notwendigen und Angemessenen gehalten hat.
Der Führer dankt den Netter« vom Watzmann
Obersalzberg,«. Januar.
Der Führer empfing am Freitag aus dem Berghof Obersalzberg eine Abordnung der Rcttungsexpedition, die unter Einsatz ihres Lebens auf der Watzmann-Ostwand die beiden kühnen und hervorragenden Bergsteiger Frey gerettet hat. Die Abordnung bestand aus den Mitgliedern der Deutschen Bergwacht Siebenwurst, Kurz und Schmaderer, dem Leiter der Rettungsstelle Berchtesgaden des Deutschen und Oefterr. Alpenvereins, Aschaner, Hauptmann Soltmann von der Aufklärungsabteilung 7 im Führerstab der Deutschen Bergwacht und Oberleutnant Raithel vom Gebirgsjägerregimcnt 100.
Der Führer dankte den Männern der Rettungsexpedition für ihre hervorragende Tat und gab seiner Freude und seinem Stolz Ausdruck, daß die deutsche Nation Männer besitze- deren Mut und Tatkraft sie zu solchen bewunderungswürdigen alpinen Lei st ungen befähigen. Der Führer ersuchte die Abordnung, seinen Dank allen Beteiligten zu übermitteln.
IVO vvo-Mr-Gminn gezogen
Berlin, 8. Januar.
In der heutigen Ziehung der Preußisch- Süddeutschen Klassenlotterie fielen zwei Gewinne von 100000 NM. auf die Nummer 221 761. Das Los wird in der ersten Abteilung als ganzes Los in Berlin, in der zweiten' Abteilung als Achtellos in Lübeck gespielt.
Paris, 8. Januar.
In Amiens wurden von der Gendarmerie drei Ausländer festgenommen, die ein- gestanden, heimlich über die Grenze gekommen zu sein. Bei der Durchsuchung wurden bei ihnen wichtige Schriftstücke gefunden, die beweisen, daß es sich um drei sowjetrussische revolutionäre Pro » paaandisten handelt.
Veuifch-italienifche Zusammenarbeit
in der spanische« Frage
Rom, 8. Jan. Die vollkommene Ueber- einstimmung von Rom und Berlin in ihrer Stellungnahme zur Freiwilligen-Frage in Spanien wird auch von der römischen Abendpresse bei Besprechung der italienischen und der deutschen Antwort als eine der wichtigsten Tatsachen der internationalen Lag" a-wür- digt.
Beide Antworten, so führt der Direktor des „Giornalc d'Jtalia" aus, haben den gleichen Gedankengang, die gleichen Argumente und die gleichen Schlußfolgerungen und geben damit einen neuen Beweis für die beständige politische und diplomatische Zusammenarbeit zwischen Italien und Deutschland und zugleich der gemeinsamen Front, die zwischen den beiden Nationen im Hinblick auf die spanische Frage entstanden ist.
Das Freiwilligcnproblem, so fährt das halbamtliche Blatt fort, sei honte nicht mehr so einfach, wie es die französisch-englische Note darstellcn wolle, da ja inzwischen das ursprüngliche Kräfteverhältnis im spanischen Bürgerkrieg durch die halüoffencn Türen an der spanisch-französischen Grenze und die gewaltigen Waffenlieferungen und Frciwilligen- transporte Frankreich-? und seines sowjetrussischen Verbündeten zu Ungnnsten der nationalen Bewegung, verfälscht werden sesi. Eii;e wirkliche Nichteinmischungspolitik könne im übrigen nicht bei der Freiwilligcnfragc Halt machen, sondern müsse sich auf alle anderen Formen der Einmischung, so vor allem der finanziellen und propagandistischen, ausdeh- nen. Dazu sei eine genaue Kontrolle erforderlich, die jedoch besonders ans dem Landweg an der französisch-spanischen Grenze nicht leicht sei. Mir den Seeweg sei ein beträchtliches Aufgebot von internationalen Flottcn- kräften erforderlich. Diese Kontrolle erfordere für den Seeweg und für den Landweg eine „internationale Wache", die Handstreiche der Organisatoren des Schmnggelgeschäftes verhindern könne. Wenn aber diese Kontrolle fehle, so sei cs nutzlos, über neue internationale Abmachungen für Spanien zu sprechen. Italien werde dann die Freiheit seiner Stellungnahme zu den Ereignissen in Spanien zurücknehmen können.
Das erste Halbjahr des spanischen Krieges habe reichliche Erfahrungen über die Haltung einiger Staaten geliefert, die die Nentralitäts- abmachungen eher verletzen als enthalten und der spanischen Nation eine politische Richtung anfzwingen wollen, statt ihren eigenen Willen zu achten. Der radikale Vorschlag auf Entfernung aller nichtspanischen Kämpfer und Agenten, so schließt der das Blatt, sei der
X Brüssel, 8. Januar.
Wie der belgische Außenminister Spaak bereits im Außenausschnß des Senates mit- geleilt hat wurde von der belgischen Regierung am Donnerstag eine neue befristete Note an die roten Machthaber in Valencia gerichtet, in der diese sür die Ermordung des belgischen Diplomaten de Borchgrave verantwortlich gemacht und gleichzeitig bestimmte Forderungen gestellt werden.
Die Bllitter veröffentlichen Einzelheiten aus der Sitzung des Aiißenansschiisses. ans denen hervorgeht, daß die spanischen Noten der von Belgien geforderten Untersuchung große Schmierigkeiten in den Weg gelegt haben. Zuerst logen sie. daß de Borchgrave an der Front „unvorsichtig" gewesen und von einer gegnerischen Kugel getroffen worden sei. Tatsächlich aber ist der Diplomat nach einem Eingreifen zugunsten der von den bel- ischen Marxisten sür Spanien geworbenen elgischen Söldner, die wegen der Nichteinhaltung der mit ihnen geschlossenen Verträge im Aufruhr gegen die kommunistischen Anführer standen, ans Rache ermordet worden. Die Noten sind nicht einmal der Forderung,
Prüfstein für den guten Willen Italiens und seiner Bereitschaft für eine vollkommene Neutralität. Man werde jetzt abwarten müssen, wie die anderen Regierungen diesen radikalen Vorschlag aufnehmen und ob sie zu seiner vollständigen Durchführung bereit seien.
Vie denWen und italienischen Vorschläge restlos drrrchsührbar
Die Auffassung in den politischen Kreisen Roms
Rom, 7. Jan. Nach den von Italien und Deutschland erteilten Antworten auf den französisch-englischen Schritt zur Freiwilligen- Frage können, wie man in italienischen Politischen Kreisen am Freitag abend allgemein betont, die übrigen Regierungen ihren gitcn Willen beweisen, da die von Rom und Berlin gemachten Vorschläge restlos durchführbar seien. Es werde Sache des Londoner Nicht- ciumischungskümitees sein müssen, entsprechende Maßnahmen zu treffen. Italien sei, so wird hinzugefügt, bereit, auch jeden anderen Vorschlag zu prüfen, der eine vollständige Nichteinmischung sicherstclle. Die Frage der Freiwilligen stehe heute zwar an erster Stelle, ihre Lösung werde aber nutzlos Weibe», wenn nicht auch die übrigen Fragen der sogenannten indirekten Einmischung schnellstens eine Lösung erfahren. Ohne sich falschen Hoffnungen hinzugeöcn, will man in diesen Kreisen doch einige Anzeichen dafür haben, daß die Gefahren des Bolschewismus für Europa und das Mittelmecr bei der englischen Regierung zunehmende Beachtung finden. Im übrigen sei die italienische Spanien-Politik in keiner Weise ans die Einsetzung eines faschistischen Regimes, sondern darauf gerichtet, daß die nationale Regierung des Generals Franco als eine Regierung der Ordnung und Autorität, die bereits die große Mehrheit des spanischen Volkes hinter sich habe, sich endgültig durchsetzen könne.
Ein englMsr Ministereat
London, 8. Jan. Die Ministcrbesprcchung am Freitag nachmittag dauerte eineinhalb Stunden. Dem Vernehmen nach wurden in dieser Sitzung die deutsche und die italienische Antwort besprochen. Es ist wahrscheinlich, daß diese Frage in der Kabinettssitzung vom nächsten Mittwoch noch einmal erörtert werden wird. Man hofft, inzwischen einen Plan für die Entfernung der ausländischen Freiwilligen ans Spanien ausarbeiten zn können.
die Leiche des Diplomaten, die mit 20 anderen Toten in eine Grube geworfen worden war. auszngraben. nachgekommen und haben die Durchführung bisher immer sabotiert.
Die belgischen Marxisten, die in der Negierung vertraten sind, bemühen sich sehr, im Gegensatz zur öffentlichen Meinung, einen Bruch zwischen Brüssel und Valencia zu verhindere. Ter marxistische Abgeordnete Nol- lin empkahl der Negierung sogar eine Anrufung des Haager Schiedsgerichtshofes, um den Fall auf die lange Bank zu schieben. Gleichzeitig erhebt die belgische Marxisten- presie ein großes Geschrei darüber, daß der Ncristenführer. Löon T e g r e l l e. kürzlich im Triester Sender gesprochen hak: die Neri- sten in Belgien hörten diese Rede in Gemein- schastSenipsängeii ab. Bekanntlich hat deswegen der belgische Außenminister beim italienischen Botschafter in Brüssel einen Schritt unternommen und ihm den unangenehmen Eindruck, den die belgische Negierung von dieser italienischen Erlaubnis für Degrelle hat. mitgeteilt. Tie belgischen Marxisten hoffen, durch dieses Geschrei die öffentliche Aufmerksamkeit von der roten Mordtat an Borchgrave abznlenken.
Einwandfrei Mord!
Die Leiche des Barons de Borchgrave ausgegraLcn
Brüssel, 8. Jan. Der belgische Aiißenmiiii» ster teilte am Freitag mit, daß die Exhumier rung des Barons de Borchgrave am Freitag früh in Fnencarral im Beisein des belgischen Geschäftsträgers und Konsuls stattgefuuden hat. Es wurde festgestellt, daß die Leichs' Borchgraves drei Wunden trug, die von Rc- volverschüssen in den linken Oberschenkel, inS Schulterblatt und ins Ohr herrnhren. Dev Schuß ins Ohr wurde ans nächster Nähe abgegeben. Damit ist einwandfrei klargestellt, daß Bvrchgrave ermordet wurde. Die Leiche befindet sich augenblicklich in der Leichenhall» des Madrider Friedhofes. Die Ermittlungen werden fortgesetzt.
Maßnahmen Frrmcss
zur Lösung der sozialen Frage
Salamanca, 8. Januar.
Während die Bevölkerung der noch unter roter Herrschaft stehenden Gebiete dem Terror der bolschewistischen Machthaber und ihrer jüdisch-bolschewistischen Auftraggeber ausgeliefert ist. hat der von seinen Gegnern als „reaktionär" verschriene Staatsches des neuen Spanien, General Franco, noch mitten im schwersten Kampfe stehend, das größte und schwierigste Problem Spaniens, die Lösung der sozialen Frage, mit starker Hand in Angriff genommen. Jiw „Staatsanzeiger" des nationalen Spaniens ist eine Verordnung über großzügige sozialpolitische Maßnahmen erschienen, durch die auch dem letzten notleidenden Arbeiter zu Arbeit und Brot verholfen werden soll.
In der Verordnung wird einleitend fest- gestellt, daß das hervortretendste Kennzeichen der nationalen Bewegung des neuen Spaniens die Sorge um die soziale Gerechtigkeit sei. Die nationale Solidarität würde wirkungslos sein, wenn die arbeitende Bevölkerung im Kampfe gegen die Feinde Spanien? hinsichtlich ihrer notwendigsten täglichen Bedürfnissen nicht die Unterstützung erführe, die sie als wertvollstes Glied des nationalen Staates verdiene. Im einzelnen werden die Gouverneure angewiesen, dafür zu sorgen, daß in ihrem Amtsbezirk nicht ein Arbeiter ohne Arbeit oder ohne eine dem Umfang seiner Familie entsprechende Unterstützung bleibt. Tie öffentlichen Arbeiten, die bereits früher begonnen sind, sollen fortgesetzt werden, wenn sie im nationalen Interesse liegen. Die Gemeindeberwal- tnngen haben die Möglichkeit, die JnangriffT nähme neuer öffentlicher Arbeiten zu prüfen. >
Bei den zahlreichen durch die Revolution zum Stillstand gezwungenen Fabriken. Werk- stätten usw. haben die Gemeinden. Provin- zialverwaltungen und andere Behörden nach Prüfung ihrer Bedeutung für die Nationalwirtschaft in Zusammenarbeit mit einem technischen Staatsansschuß etwaige Schwierigkeiten zu beseitigen und die Familien der Arbeiter so lange zn unterstützen. bis die Arbeiter wieder eine Beschäftigung haben, durch die sie selbst ihren Lebensunterhalt verdienen können. Ter Geiieralgouverneur, Ver sür die Dnrchsührnng der Ordnung Sorge trägt, Hai innerhalb genau icstaeietzter Fristen eine aus- sührliche Äusstclliing über die Arbeitslosigkeit und die Möglichkeiten der Arbeitsbeschaffung in den einzelnen Provinzen zu erhallen.
Vausrnaufstanb in Valencia
Salamanca, 8. Jan. Der bei Alicante ans- gevrochene Aiisstand der Landbevölkerung gegen das bolschewistische Schreckcnsrcgiment hat sich nach Mitteilung des nationalen Senders auf zahlreiche Ortschaften an der Le-' baute-Küste bis nach Valencia ausgedehnt. Die roten Oüerhäiiptlinge haben sich bereits genötigt gesehen, starke Milizanfgebote in die Provinz zu entsenden, da die Bauern sich weiterhin gegen die Erpressung ihrer landwirtschaftlichen Produkte wehren und alle Steuerzahlungen verweigern. Bei Eintreffea der roten Horden aus Valencia entstehen überall heftige Schießereien, die bis jetzt schon zahlreiche Tote und Verwundete gefordc-.. haben.
Befristete Note Belgiens
Lügea und SaLotageverfuche der rots« Machthaber in Valencia