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Äer Sport vorn Sonntag
^skrgsng 1937
VfB Leipzig siegt im Tschammer-Pvkal
Schalke 04 vor 60000 Zuschauern in Berlin mit 1:2 Toren geschlagen / Lin Sieg der Kampskraft über die Technik
Schalke 04. die große Fußballmannschaft aus Westdeutschland, unterlag im Endspiel um den begehrten „Tschammer- Pokal" dem als krasser Außenseiter in den Kampf gegangenen VfB. Leipzig! Die „glorreiche Ungewißheit" im Futzballsport feierte wieder einmal ihren Triumph und Wenn man näher hinsieht, so kann man feststellen. daß diese unerwartete Schlappe der „Ruhrknappen" nicht einmal so unverdient zustande kam. Womit man schon vor dem Spiel eine mögliche Ueberraschung begründete. das trat wirklich ein: Die Kampfkraft der Leipziger siegte über die Technik der Westfalen!
Fußball-Volksfest
Nach dem großen Länderspiel Deutschland gegen Italien hatte das Berliner Olympia-Stadion nun am ersten Sonntag des neuen Jahres einen weiteren Fußball-Großkampftag aufzuweisen. Dank der Organisationsfähigkeit des Gaues Brandenburg. der das Pokalendspiel zu einem ..Fußball-Volksfest' mit billigen Eintrittspreisen ausgestaltete, war auch der äußere Nahmen der Bedeutung des Kampfes würdig. Als der Kampf seinen Anfang nahm, füllten 60 000 Zuschauer die hochragenden Ränge des Stadions, von dessen oberen Wall ein wahrer Wald von Hakenkreuzflaggen im Winde flatterte.
Schalke gewann das Los, Szepan wählte den starken Wind als Bundesgenossen. Leipzig hatte Anstoß und schon nach dem ersten Geplänkel waren zwei Ecken für die Westfalen fällig, die jedoch — wie alle folgenden — ergebnislos blieben. Bald aber zeigte es sich, daß die Sachsen weder vor dem großen Namen ihres Gegners, noch vor dem starken Wind Respekt hatten. Sie spielten unbekümmert drauf los und so nahm es nicht Wunder. daß der Mittelstürmer May einmal erst im letzten Augenblick vom Schalkeverteidiger Schweißfurth gestoppt werden konnte.
Leipzig geht in Führung
In der 12. Minute fiel dann der erste Erfolg für Leipzig. Einen Weitschuß versuchte Mellage im Schalketor zu fausten, anstatt zu tanaen. Ter Ball Prallte an der Straf- raumgrenze dem Leipziger Mittelstürmer May schußgerccht vor die Füße und May sandte kurz entschlossen in di? rechte untere Ecke ein. In der 23. Minute hatten die Leipziger großes Glück, als Sontow einen Ball hoch vors Tor gab und Wöllner ihn ins eigene Tor lenkte. Kurz vorher hatte aber Zacher abgepfiffen, da Kuzorra Abseits stand. Tie 32. Minute brachte dann bereits die Entscheidung des Kampfes. Leipzig gelang der zweite Treffer! Der Halblinke Neichmann brannte von der Mitte uns durch und gab an der 16-Meter-Gre- e das Leder an den mitgelaufenen L'' .saußen Gabriel, der Mellage tä> ,qte und überlegt in die link ^cke ein sandte. In der ^ ,ce endlich gelang auch den ^Annppen ^..i Erfolg. Der linke Flnact>kckm wieder einmal fein durch und S-alwitzkl schoß aus ziemlicher En^-^ung scharf und für . , (Zsxjch darauf
noch so gutgemeinten Angriffe und Schüsse der Schalker blieben erfolglos. Nun stellte Schalke um. Sontow ging in die Verteidigung, Gellesch aus Rechtsaußen und Bornemann spielte Läufer. Aber auch diese Maßnahme half nichts. Kurz vor Schluß wurde Grosse im Leipziger Strafraum von Gellesch am Oberarm angeschossen. Vergebens reklamierten die schalker einen Elfmeter. Schiedsrichter Grosse pfiff in richtiger Auslegung der Regeln nicht ab. so wurde VfB. Leipzig mir einem 2:1(2:1)-sieg zweiter Deutscher Pokalmeister.
Das Hauptargument für diesen Ausgang war: Sieg der Kampfkraft über die Technik. Dazu kam noch, daß Schalkes Angriff zu sehr auf Einzelleistungen aufgebaut war und sich im Strafraum vertändelte. Bedeutungsvoll war außerdem die glänzende körperliche Verfassung der
Leipziger, die das schnelle Spiel aus dem schweren Nasenboden des Olympia-Stadions hervorragend durchstanden.
Der Gau Vergleichskampf im Kunstturnen zwischen Württemberg und Baden wurde nun endgültig für den 24. Januar nach Heilbronn abgeschlossen, das rn der Stadthalle eine geeignete -Kampfstätte zur Verfügung stellen kann. Tie acht Mann starken Riegen beider Gaue werden stärkst- mvglich aufgestellt. Württemberg ermittelt hierzu seine Besten in einem Wettbewerb am 16. Januar in Eßlingen, während Baden seine Ausscheidungen am 16. und 17. Januar nach Rastatt anberaumt hat. Die Olympia-Turner Stadel-Konstanz und Bek- kert-Neustadt stehen bereits als Teilnehmer an der badischen Riege fest.
Spvgg Bad Cannstatt nicht mehr zu retten
Sportclud und Sportfreunde Stuttgart gewinnen die lonntaglichen Spiele
ins Tor.
Wöllner war
Schalke „kreiselt" vergebens
Zu Beginn Der zweiten Halb,zeit hatten die „Knappen" unbedingt ihre größte Zeit. Sie kombinierten vortrefflich, der Ball lief wie am Schnürchen durch die Reihen . . . aber Tore wurden nicht erzielt. Das ist in allererster Linie ein Verdienst der fast unbe» zw in glichen Leipziger Hintermannschaft Wöllner-Grosfe-Dobermann, die einfach jede Chance zunichte machte. Alle
Nur zwei Verbandsspiele der württem- bergischen Futzball-Gauliga wurden am Sonntag ausgetragen und doch sicht man nach diesen beiden Spielen wesentlich klarer. Die Sportvereinigung Bad Cannstatt, die am Sonntag gegen den Stuttgarter SC. in nnem reichlich hart durchgeführten Treffen mit 5:2 Toren verlor, dürfte nach diesem neuerlichen Punktverlust nicht mehr zu retten sein. Die Cann- stattcr müssen aber außerdem die nächsten Spiele auch noch ohne ihre Spieler Pfeil 11 und Kreder bestreiten, die beide wegen Schiedsrichterbeleidigung hinausgestellt wurden. Damit dürfte aller Voraussicht nach in Cannstatt der eine der beiden absteigenden Vereine feststehen. Zum zweiten weiß man nunmehr, daß es in den nächsten Spielen zu einem harten Brust- an Brustkampf zwischen den Stuttgarter Sportfreunden und dem VfB. Stuttgart kommen wird, nachdem die Sportfreunde auch die schwierige Klippe in Eßlingen glücklich mit einend 3:0 umschifft Haben.
Etwa 3000 bis 4000 Zuschauer hatten sich zum Spiel Sportclub gegen Cannstatt eingefunden. Die Cannstatter, für die dieses Spiel die allerletzte Chance bedeutete. starteten ungeheuer energisch und kamen schon wenige Minuten nach Beginn durch ihren Rechtsaußen Pfeil II zum Führungstreffer, den der Sportclub durch ein stark nach abseits riechendes Tor von Eyssele bald ausgleicheu konnte. Cannstatt wurde dann mehr und mehr in seine Hälfte zurückgcdrängt und wenn Heinzel - mann ha Tor nicht so gute Arbeit verrichtet hätte, wäre der Kampf schon an Halbzeit entschieden gewesen. So reichte es jedoch nach einer herrlichen Zick-Zack-Kombination des Sportclubsturmes durch Schmitt nur noch zu einem zweiten Treffer. Nach dem Wechsel ging Cannstatt nochmals zum Generalangriff über, aber es war nur ein Strohfeuer, denn der Sportclub nahm das Heft bald wieder in die Hand und Schmitt schoß eine Linksflanke im Fallen zum dritten Tor ein. Brüstle brachte die Cannstatter zwar nochmals auf 3:2 heran, aber dann war Eyssele noch zweimal für den Sportclub erfolgreich und damit war der Kampf, der zeitweise sehr scharf wurde, entschieden. Schließlich mußten noch zwei Cannstatter wegen Schiedsrichterbeleidigung zu Recht vom Platz. Schiedsrichter Gewinner leitete recht gut, allerdings kamen seine Entscheidungen etwas spät.
In Eßlingen waren 1500 Sportbegeisterte auf die Sirnauer Wiesen gewandert, um schließlich recht niedergeschlagen heimwärts zu ziehen, denn die Eßlingcr Sportfreunde beherrschten nahezu die ganze Spielzeit klar das Feldgeschehen, aber ihre Namensvettern aus Stuttgart hatten nicht nur eine ausgezeichnete Hintermannschaft zur Stelle, sondern waren zudem auch noch glücklicher. In der 18. Minute glückte Schalter bei einem überraschenden Vorstoß pin scharfer Schuß, der zum einzigen und entscheidenden Treffer deS Tages führte. Alle Anstrengungen der Platzbesitzer blieben erfolglos und einige ganz klare Chancen vermasselte der mehr als harmlose Sturm der Eßlinger selbst. Schiedsrichter Benzing- Schwenningen war recht schwach. Zwei fällige Haudelfmeter gegen Stuttgart gab er nicht. >
In Degerloch empfingen zur gleichen Zeit die Stuttgarter Kickers den F C. Kreuzlingen zu einem Freundschaftsspiel. Die schweizer konnten delFMckei^sr,' technischer "B«stsNE^kkkchks ' Gkktchwec lig>,s entgegensetzen und haben es nur der geradezu katastrophalen schußarmut des K i ck e r s st u r m e s zu verdanken, daß sie nur eine 2:3-Niederlage einstecken mußten. Bei den Blauweißen stand erstmals Brands im Sturm, der sich mit dem ersten Tor recht gut einführte. Merz und Sing schossen die weiteren Treffer, während für die Gäste Mittelstürmer und Halblinker erfolgreich waren. Ter beste Mann auf dem Platze war
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Fußball
Endspiel um den Tschammer-Pokal In Berlin: Schalke 04 — ViB. Leipzig Süddeutsche Gauliga
1:2
Gau Württemberg
SC. Stuttgart — Spvgg. Bad Cannstatt Spsr. Ehlingen — Svfr. Stuttgart
Der Stanv oer Sptere
8:2
0:1
SP,
gew.
an.
vl.
Lore
P.
BfA. Stuttgart
1l
8
1
2
80:19
17
Stuttg. Spvrttreunde
12
7
3
2
20:15
17
Union Bückingen
12
6
3
3
21:18
15
Stuttgarter Nickers
11
5
3
4
20:19
12
Stuttg. Sportklub
12
5
3
S
26,24
12
SSB. Utin
12
5
1
6
33 26
11
FA Zuffenhausen
11
4
L
5
15:19
10
Sporttreuiwe Eßlingen
11
3
S
5
l2:16
9
SB Göppingen
12
2
3
7
15:20
7
Sp, Agg. Bav Cannstatt
12
2
2
8
14:30
6
Gau Siidwcst
Union Niederrod — KTB, Frankinrt 1:1
KB. Saarbrücken — Kickers Oticnbach 2:1 Borussia Nennlirchcn — KN. PirwaienS 2:8 Gau Baden
MN. Mannheim — Germania Brätlingen 2:2 Karlsruher KB. — SB. Waldhvs 0:8
BtL. Neckarau - MB. Mühtbur» 3:8
1. SC. Psorcheim — Spvgg. Sandhosen 3:8 WHW.-Sviele in Bauer»
München - Nürnberg 2:1
Rcaensburg — München 3:5
Erlangen — Nürnberg 3:2
Freundschaftsspiele
Stuttgarter Kickers — KE. Kreuzlingen 3:2 1. SSB. Nim — Ruch Bismarckbütte 1:1
Spvgg. Fimh — Eintracht Kranksurt 1:1
Württembergischc Bezirksklasse Abteilung Unterland
Scilbronner Cvvgg. — MB. Ludwigsbnrg 2:8 KE. Kornwcitheim — TSGK. Weil im Dorf 9:8 Svvgg. Prag — Heilbronn 98 2:1
KB. Neckargartach — SB. Kenerbach 8:4
MB. Sontheim — Spvgg. Remlingen 4:3
Abteilung Stuttgart
TSV. Vaihingen — KB. Backnang 6:2
Pol. Stuttgart — MN. Gaisburg 6:2
TV. Sindelfingen — Svvgg. Uniertnrkbeim 3:2 Abteilung Hohenzollcr»
VfB. Kirchheim - SB. Reutlingen 0:2
KV. Ebingen - SV- Mehingc» 6:2
TV. Bedingen - KB. Nürtingen 4:7
Abteilung Schioarzwald
SB. Svaichinaeu — Svvgg. Trofsingen 2:8
Svvgg. Krendenstadt — MR. Schwenningen 2:2 Svvgg. Schrambcrg — TSB. Aiftaig 8:8 Svvgg. Oberndorf — KB. Tuttlingen 4:2
Abteilung Bodeusee
T >. Bibergch — FE. Mengen 6:4
Abteilung Alb
KL. Urbach - DM. Aalen . 8:8
KE. Senden — Spvgg. Schorndorf 0:8
KE. Geislingen — Vorwärts Faurndau 6:2 >4 KE. Uhingen — HC. Eislingen 3:2
jedoch Fö r schl i" ,' der als Mittelläufer die 2000 Zuschauer immer wieder begeisterte.
Nach ihrem Start an Neujahr in Stuttgart traten die polnischen Spieler von Ruch Bismarckhütte am Sonntag in Ulm gegen den SSV. an. In einem schnelles Spiel, das lediglich unter schlechten Bodenverhältnissen zu leiden hatte, trotzten die. Ulmer dem Polnischen Meisterklub ein Unentschieden mit 1:1 ab.
Der §6 Geislingen hat es geschafft!
Erwartungsgemäß konnte in der würt- tembergischen Fußball-Bezirksklasse an diesem ersten Sonntag im neuen Jahre der erste Abteilungsmeister ermittelt werden. In der Abteilung Alb holte sich der bisher noch ungeschlagene FC. Geislingen den Titel durch einen sicheren 6:2-Heimsieg über den Tabellenletzten VorwärtsFaurndau. Mit Geislingen wurde sicherlich die stärkste Elf der Abteilung Alb Meister. Die übrigen Abteilungen meldeten zum Teil ebenfalls sehr wichtige Ergebnisse.
In der Abteilung Unterland blieben die drei führenden Vereine erfolgreich und es änderte sich daher in der Spitzengruppe nichts. Kornwestheim feierte einen 9:0-Bombensieg über TSGK. Weil im Dorf, Feuerbach brachte aus Neckargartach mit 4:0 die Punkte nach Hause und die Heilbronner
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(Bilder: Von. Krauß und Svieth.)
Spvgg. gab zu Haufe dem VfB. Ludwigs- burg mit 2:0 das Nachsehen.
Das Hauptereignis der Abteilung Stuttgart war der Großkampf der beiden führenden Vereine Spvgg. Untertürkheim und TV. Sindelfingen. Auf eigenem Platz holten die Sindelfinger einen knappen 3:2-Sieg heraus und stellten sich damit bei 18:6 Punkten relativ besser als Nntertürkheim mit seinen 21:7 Zählern.
Die Abteilung Bodensee führte diesmal nur einen Kampf durch. Die TG. Bi- berach besiegte den TV. Mengen knapp mit 5:4 und festigte damit ihren dritten Tabellenplatz. Gleich blieb die Lage auch an der Tabellenspitze der Abteilung Hohenzol- lern, da Nürtingen als Tabellenführer beim TV. Betzingen nach einem torreichen Treffen mit 7:4 siegreich bleib und Reutlingen sich die Punkte mit 2:0 in Kirchheim holte.
An der Spitze der Kämpfe in der Abte i- lung Schwarzwald stand die Begegnung zwischen der SpVgg. Freudenstadt und dem Tabellenersten BfN. Schwenningen. Schwenningen gab zwar mit 2:2 einen Punkt ab. kann aber dieses Ergebnis doch als einen Erfolg buchen, denn man weiß, wie schwer in Freudenstadt zu gewinnen ist. Der Nutznießer aus diesem Punktverlust Schwenningens ist die SpVgg. Schramberg, die den TSB. Aistaig mit 8:0 abferiigte und jetzt — nach Verlustpunkten gerechnet — einen Punkt besser als der VfR. Schwenningen steht.
Nur 3 HandbaMpiele
Die württembergischen Handballspieler konnten sich noch einen Tag der Ruhe gönnen. Am ersten Sonntag des neuen Jahres standen nur einige Wiederholungsspiele zum Pokalwettbs- we r b an. den Gau- und Bezirksklasfenmann- schaften bestreiten. In die zweite Runde qualifizierten sich^ dabei TSV. Fellbach durch einen 6:5-sieg über TtIem. Heilbronn und PSV. Stuttgart durch einen ?:2-Siea beim TV. Zuffenhausen.