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Birkenfelder, Calmbach er und Herrenalber Tagblatt

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Nr. 30L

Neuenbürg. Montag den 28. Dezember 1V36

S4. Jahrgang

9er zweite Vierjahresplan m Württemderg

Gauleiter und Nelrdsttattdalter Murr leitet die notwrudigen Maduadmru eia

In die militärische Sprach« übersetzt, kann man die Organisation des z w e i t e n Vi e r- jahresplanes. den Auftrag des Ml,- rers an Ministerpräsident Generaloberst Göring dahin ausdrücken: Zusammen­fassung und Ausrichtung aller Kräfte auf ein einheitliches Ziel, im Rahmen dieser einheitlichen Führung aber größt­möglichster selbstverantwortlicher Einsatz auch der kleinsten Einheit! Entsprechend dieser Organisation im Reich hat Ministerpräsident Generaloberst Göring für die nächstgroße Einheit, den Gauen, den Gauleitern beson­dere Aufgaben und Aufträge überwiesen.

Der Reichsstatthalter in Württemberg, unser Gauleiter Wilhelm Murr, hat auf Grund dieser Aufträge eine neue Dienst­stelle Vierjahresplan (mit dem Sitz in Stuttgart, Schlageterstraße 7) ge­schaffen. Entsprechend der Politischen Aufaabenstellung des Niersahresplancs wurde die Leitung dieser Dienststelle dem Gauwirtschaftsbrräter der NSDAP., Walter Reihte, übertragen.

Die Dienststelle des ReichsstatthalterZ Vierjahresplan soll keineswegs eine neue Verwaltungsstelle sein, es gehört nicht zu ihren Aufgaben, Arbeiten zu erledigen, sür die andere Organisationen des Staates oder der Wirtschaft zuständig sind. Sie ist Poli­tische Stelle und hat die Aniaabe. Partei, Staat. Wirtschaft und Wissen 5.haft znsam- menznsassen und einen einheitlichen Einsatz aller Kräfte au? einheitlicher politischer Linie zu gewährleisten.

Die Dienststelle gliedert sich in vier Haupt­referate:

1. Wirtschaftspolitik, das der Gauwirt­schaftsberater Walter Reihle selbst betreut;

2. Menschen - Arbeitseinsatz: Leiter der Ganamtslciter der NSBO. Friedrich Schulz;

3. Einsatz der Technik: Leiter der Gau­amtsleiter für Technik Rudolf R o hr - bach;

4. Ernährung, Grund und Boden: Leiter der Gauamtsleiter des agrarpolitischen Amtes, Landesbauernführer Arnold.

Aus der grundsätzlichen Aufgabenstellung des Vieriahresplanes und den besonderen Verhältnissen des Gaues Württemberg- Hohenzvllern hat der Reichsstatthalter in seiner Eigenschaft als Gauleiter für die Dienststelle Vierjahrcsplan folgendes

aufgestellt:

1. Auf dem Gebiet des Arbeitseinsatzes:

Im ersten Bierjahresplau wurde das Rech! auf Arbeit für Millionen deutscher Menscher dahin verwirklicht, daß sie einen Arbeit?" Platz erhielten. Tie großen Aufgaben, du der deutschen Wirtschaft gestellt sind, macher es nunmehr notwendig auch die lebte Lei siungsreser'ie deutschen Könnens zu mobili­sieren, d. h. jeden Volksgenossen auf den Arbeitsplatz zu bringen, aiif dem er die beste Leistung für das deutsche Volk vollbringen kann.

Dringlich sieht vor uns die Notwendigkeit, die älteren Angestellten der kauf­männischen und technischen Beruse, die die liberalistische Wirtschaft aus falscher Rech­nung als zuteuer" frühzeitig auf die Straße geworfen hat, wieder aus einen Ar­beitsplatz zu bringen, der ihrer Erfahrung und ihrem Können entspricht. Es wird er­wartet, daß gerade die württembergische Wirtschaft hier ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis stellt und keine weiteren gesetzlichen Anordnungen abwartet. Tenn ihren Ruf verdankt die württembergische Wirtschaft ja nichtbilliger", sondern bester Quali­tätsware und dies soll auch im Alters­aufbau der Gefolgschaft zum Ausdruck kommen.

Die arif Dauer entscheidende Maßnahme auf dem Gebiet des Arbeitseinsatzes liegt aber in der Heranbilduna eines leist u HHs-

fähigen 'Nachwucksses für alle Be­rufe. Gerade der derzeitige Mangel an Fach­arbeitern hat der Wirtschaft ^zeigt. daß es schon aus rein wirtschaftlich:» Ueberlegun- gen notwendig ist. einen leistungsfähigen Nachwuchs heranzubildeu. Ter Staat seiner­seits wird alles tun, um der Jugend eine geeignete zusätzliche Schulung zuteil werden zu lasten. Das schon bisher vorbild­liche württembergische Gewerbeschulwescn wird in Kürze dahin ausgebaut werden, daß M e i st e r s ch u l e n für alle Berufs,zweige errichtet werden, auf der der beste Nachwuchs eine weitere theoretische und praktische Aus­bildung erfahren wird.

Damit soll gleichzeitig- im Gau Württem­berg die im Punkt 20 des Parteiprogramms geforderte AiiZbildnngsmöglichkeit für jeden jungen fähigen und fleißigen deutschen Volks­genossen durch den Staat, ohne Rücksicht ans den Stand und die Herkunft des jungen Menschen, einen bedeutenden Schritt vor­wärts gebracht werden.

2. Einsatz der Technik:

In seinem Aufruf an die deutschen Er­finder und Techniker hat Ministerpräsident Generaloberst Göring bereits daraus hin- gewiescn. meicbe gewaltige Ausgabe dev Technik bei der Umstellung der deut­schen Wirtichnst ans einheimische Rohstoffe zukvmuit. Auch die weiteren Forderungen der politischen Führung an die Wirtschaft, nach einer gewaltigen Nationalisierung der deutschen Wirtschaft aus der Grundlage des Rechtes ans Arbeit mit dem Ziel einer ge­waltigen Steigerung und Verbilligung der deutschen Gütererzengung und Kamps der Materialvergeudung lStandardisierung. Ty­pisierung usw.s haben der deutschen Technik n e u e E i n s a tz m ö g l i ch k e i t e n gegeben. Um auch hier die erforderliche Einheit der Wirtschaft und der berufenen Institute. Techn. Hochschule Stuttgart. Maschinenbau­schule Eßlingen, Technikum Reutlingen, der verschiedenen Materialprüfungsgesettschasten usw. zu gewährleisten, wurde bereits ans Veranlassung de? Gauleiters und Reichs- statthalters eine S t i s t » n g gegründet. die der Förderung der technischen Wissenschaften im Ga» Württemberg insbesondere bei ihren Aufgaben im Vierjahresplan dient und deren Vorsitz der Leiter des Neichsamts sür Technik der NSDAP,. Generalinspektenr Tr. Todt. übernommen hat. In dieser Stiftung sollen die Erlahrnngen der würt- tembergischen Wirtschaft zusammenlansen und durch gegenseitigen Austausch zum Nutzen der gesamten Wirtschaft verwendet werden.

3. Rohstoffeinsah:

Im Zuge des Kampfes gegen den Verderb und gegen die Materialvergeudung wird unter der Leitung der Dienststelle Vierjahrcs­plan eine vorbildliche Erfassung des gesamten Altmaterials unter Ein­satz aller Organisationen durchgesührt wer­den. Die Arbeiten sind bereits in Angriff genommen und soweit gediehen, daß die Er­fassung in Stuttgart bis 1. Februar, im übrigen Gau bis l. März !937 durchorgani- siert ist.

Zur Erschließung neuer Nah st offqn ei­len wird das gesamte Gangebiet geophysika­lisch untersucht werden. Schon vor einigen Wochen fand unter dem Vorsitz des Gauleiters und NeichSstakthalters eine Besprechung aller beteiligten Stellen und Acmter statt, die der planmäßigen Inangriffnahme dieser Arbeiten diente. Vor allem wird die Schwäbische Alb aus weitere Erzvorkommen und sonstige Mineralien planmäßig durchforscht werden. In Angriff genommen ist bereits auch eine ein­gehende Untersuchung über die Berwertungs- mvglichkeiten der Oelschiefervorkommen der Schwäbischen Alb.

4. Einsatz der Landwirtschaft:

Zur Verbesserung der landwirtschaftlich benutzten Flüchen und Neuanschaffung land­wirtschaftlichen Bodens werden Meliora­tionen im größten Nahmen, eventuell unter Einsatz des Arbeitsdienstes durchge­

führt werden. Ergänzend muß eine umfas­sende Flurbereinigung eingreifen.

Darüber hinaus muß der Landflucht großzügig entgegengetreten und der Bedarf der Landwirtschaft an Arbeitskräften sichergcstellt werden. Notwendig ist einmal, daß der Bauer und die Bäuerin in ihrer rein physischen Arbeitsleistung durch Einsatz von Maschinen und sonstigen technischen Hilfsmitteln, billigeren Strom usw. entlastet werden. In sozialer Hinsicht müssen die Wohnverhältnisse auf dem Land allgemein verbessert, daneben aber in weitem Umlana S i e d I u n g s m ö g l i ch k c i t e n geschossen und dazu die notwendigen finanziellen Maß­nahmen getroffen werden. Die weitere Auf- gäbe kann inan dahin zusammenfassen, das Leben ans dem Land überhaupt lebenswerter zu gestalten. Tie verschiedenen kulturellen Güter, Theater. Film. Musik und vor allem die Leibesübungen müssen der Landbevölke­rung in weitaus stärkerem Maße, vor allem durch stärkeren Einsatz der NL.-Gemeinschast Krall durch Freude" näher gebracht werden.

Für die besondere Versorg nngslaqe: des Gaues sind sodann alle Stellen bereits zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlos. ten, die in geeigneter Form oen Verbrauch an Ernährungsgütern aktiv lenken soll.

Die Steigerung der inländischen landwirt­schaftlichen Erzeugung setzt dann vor allem eine verstärkte E i g e n e r z e u g u n g an Futtermitteln voraus. Es wird bereits untersucht, ob und Ivo im Gaugebiet die Holz- Verzuckerung ausgenommen werden kann. Er­gänzend greift hier die Erfassung der Küche n- abfälle ein, die aber bei dem völligen Neu­land, das hier beschritten wird, noch eine ent­sprechende Anlaufzeit bis zu ihrer Durchorgani. saticm benötigt.

5. Eine besondere Aufgabe wird sodann die Dienststelle darin sehen, der deutschen E x p v r t i n d n st r i e. die ja im Gau Württemberg sehr stark vertrete» ist, jede nur mögliche Förderung zuteil wer­den zu lasten.

Der weitere Einsatz der neuen Dienststelle ergibt sich aus den grundsätzlichen Aufgaben des Vierjahresplans. Die Fragen der Preisbildung, der Ratwnalisierung der Elektrizitätswirtschaft und der Vorbereitung des Siedlungspro­gramms sind bereits in Bearbeitung. Da­mit sind die organisatorischen Vorarbeiten soweit gediehen, daß mit dem neuen Jahre die württembergische Wirtschaft auf allen Gebieten mit der neuen Arbeit beginnen kann!

Deutscher Dampfer beschlagnahmt!

Unerhörter Uebergriff der spanischen Bolschewisten

Berlin, 27. Dezember

Amtlich wird mitgeteilt: Rach eingegange­nen Nachrichten haben rote spanische Seestreitkräfte den deutschen Dampfer Patos" der Oldenburg-Portugiesischen Dampfschifsahrtsgesellschaft außerhalb der spanischen H o h e i t s g e w 8 s s e r in drr Nähe von Bilbao beschlagnahmt und nach Bilbao ringebracht. Der Dampfer befand sich auf der Fahrt von Hamburg über Rotterdam nach spanischen Häfen. Die Ladung bestand nach einwandfreien Fest­stellungen weder aus mittelbarem noch unmittelbarem Kriegs­material.

Die notwendigen Maßnahmen zur Freilassung des Dampfers sind ein­geleitet. Es wird erwartet, daß vor Inkraft­treten dieser Maßnahmen die roten Macht­haber sich dazu verstehen werden, den völ­lig unberechtigt aufgebrachten Dampfer mit unversehrter Ladung und den drei an Bord befindlichen Passagieren freizulassen.

Generaloberst von Geeckt t

Berlin, 27. Dezember.

Am Sonntag nachmittag verstarb nach kurzer Krankheit ganz unerwartet General­oberst a. D. Hans von Seeckt.

Der oee,l 0 l 0 cne Generawverll a. D. Haiis von Secckt wurde am 22. April 1866 in Schleswig geboren, wurde 1887 Offizier und war zuletzt im Frieden Chef des General- siabs des 3. Armeekorps. 1915 wurde ec General und Generalstabschef der Heeres­gruppe Mackensen und im Dezember 1917 Chef des türkischen Feldheeres. Nach dem Zu­sammenbruch der Balkansront war General von Seeckt 1919 zunächst im Grenzschutz Nord tätig und wurde dann vom Reichs- webrministerium zum militärischen Vertreter innerhalb der deutschen Friedensdelegatiou ernannt. Als ChefderHeeresleitung hat General von Secckt 1920 bis 1926 die Reichswehr organisiert und aus ihr in dem erzwungenen kleinen Rahmen eine schlag­fertige Truppe gemacht.

*

Der Führer und Reichskanzler hat an die Gattin des verstorbenen Generalobersten von Secckt folgendes Telegramm gerichtet:Euer Exzellenz bitte ich anläßlich des schweren Ver­lustes, der Sie und das. ganze deutsche Volk betroffen hat, meine aufrichtigste Teilnahme cntgegcnnehmcn zu wollen. Der Generaloberst von Seeckt wird in unserer Geschichte als großer Soldat weiterleben".

Los von rrianoil!

Graf Bethlen :

fordert Ungarns Wiederaufrüstung Budapest, 27. Dezember

In der Weihnachtsnummer desPesti NaPlo" erhebt G r a f S t esth a n B e t h- l e n, der frühere langjährige Mmisterpräsi- dent Ungarns, in erbitterten Worten seine Stimme gegen die Fesseln des Trianon-Vertrages und fordert in wster Linie die Wiederaufrüstung Ungarns und Linderung des Schicksals der m den abgetrennten Gebieten lebenden ungarischen Minderheiten. Ungarn müsse sofort auS dem Völkerbund aus­treten. wenn seine Beschwerden kein Ge­hör fänden. Ungarn habe sich selbst und sei- nen Brüdern gegenüber die Ehrenpflicht, den Zustand der einseitigen Abrüstung aufzu­heben und das eine Drittel seiner unter fremder Herrschaft lebenden Brüder zu ret- ten. Dies sei eine Pflicht, die unter allen Umständen erfüllt werden müsse; eine Auf­gabe. der sich die jetzige ungarische Genera- tion nicht entziehen könne, ohne Rücksicht auf die Ruhe Europas oder auf den Zustand der Niederwerfung, in dem Ungarn sich befinde. Die Unterlassung würde die Vernichtung auch dessen bedeuten, das Trianon Ungarn noch belasten habe. >

VrandkatMrophe in Polen

Warschau, 27. Dezember.

Durch unvorsichtiges Umgehen mit Feuer­werkskörpern entstand am Heiligen Abend in einem Torfe nahe bei Warschau ein gewal­tiges S ch a d e n f e u e r. bei dem 16 Wirt­schaften den Flammen zum Opfer sielen. In einem Torfe in der Wojewodschaft L e m- berg fanden beim Brande eines Bauern­hauses vier Kinder und eine Frau den Tod in den Flammen.