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O glauben Sie, es ist ernst um alles in der Welt, seien Sie nicht so sorglos! Wie soll ich'» Ihnen nur sagen? Holen Sie Monsieur Staunton herbei, es ist dann immer noch schlimm genug."

Monsieur Staunton?"

Ja, er würde nichts verraten. Er wird Ihnen beistehen und dann über alles schweigen. Ach, fragen Sie mich nichts mehr gehen Sie gehen Sie!" Sie zitterte an allen Gliedern.

Jst'S möglich, Guenn, ich glaube gar, du fürchtest dich," sagte Hamor freundlich.

Sie brach in ein heftiges Schluchzen aus.O Monsieur, Sie kennen sie ja nicht. Diesmal handelt es sich um Leben und Tod! Holen Sie Ihren Freund, und selbst das" unten im Hofe ließ sich ein leises Ge­räusch vernehmen, sie fuhr heftig zusammen und lauschte gespannt.

Aber Guenn, Kind, sei doch vernünftig! Ich dachte immer, du wärest stolz auf deinen Mut und wolltest für das tapferste Mädchen in ganz Plouvenec gelten!"

Sie starrte ihm sprachlos ins Gesicht und hielt noch immer den Atem an, um zu horchen, ob sich draußen nichts rege. Die lehrhafte, ge­messene Art und Weise, mit der er sprach, brachte sie dem Wahnsinn nahe.

Drei gegen einen, ist für gewöhnlich nicht gerade, was man unter Männern einen ehrlichen Kampf zu nennen pflegt. Vielleicht ist diese Ansicht nur ein angelsächsisches Vorurteil, indessen" er hielt inne der Gedanke, daß solche spöttische Bemerkungen dem Mädchen gegenüber, da» ihn aus reiner uneigennütziger Freundschaft vor ihren eigenen Stammes­genoffen zu warnen kam, nicht gerade zartfühlend seien, fuhr ihm durch den Sinn.Sieh, Guenn," hob er wieder an,du mußt mich recht ver­stehen; die Männer mögen wohl stärker sein als ich, aber ich weiß meine Kraft besser zu gebrauchen und will mich schon meiner Haut wehren. Also geh nur ruhig nach Haus und leg' dich schlafen, es ist sehr lieb von dir, daß du gekommen bist, mich zu warnen, da du es für nötig hieltest. Ich bin anderer Meinung, auch verlasse ich mich auf meine guten Fäuste." Ein sicheres, überlegenes Lächeln umspielte seine Lippen, recht väterlich klopfte er ihr auf die Schulter.Noch einmal, Guenn, ich danke dir herzlich, aber Monsieur Staunton werde ich nicht herbeirüfen."

Monsieur," rief Guenn in Heller Verzweiflung neben seinem Stuhl niedersinkend, ihre Hände krumpften sich zusammen, ihr Gesicht war toten­bleich, die blauen Augen groß und starr; sie sprach schnell und mit flehendem Ton, obschon ihr vor Angst und Aufregung die Stimme zu versagen drohte: Sie sind mit mir zufrieden, weil ich gelernt habe, so gut Modell zu stehen, nicht wahr? Sie haben oft gesagt, ich stehe besser als alle andern Mädchen, ich sei Ihnen eine Hilfe bei dem großen Bilde gewesen und Sie möchten mir gern eine Freude machen. Ich habe mir nie etwas gewünscht, denn ich brauche nichts. War es nicht so, Monsieur? Aber jetzt, jetzt sollen Sie mir etwas zu liebe tun, noch in diesem Augenblick! Holen Sie Monsieur Staunton! Schauen Sie mich nicht so ruhig an, ich kann es nicht ertragen! Nur nicht dieses Lächeln! Es bringt mich um, Sie so lächeln zu sehen! Mein Gott, muß ich Ihnen denn alles sagen, muß ich Ihnen ihre ganze Schlechtigkeit offenbaren? Lolc hat sein Messer, Hosl eine eichene Keule und er er hat eine Pistole; ich habe alles gehört, was sie sagten, und ich weiß, was sie in ihren schwarzen, bösen Herzen sinnen!"

Jetzt endlich ward Hamor unruhig. Die Ader auf seiner Stirn schwoll, sein Blick schweifte unsicher im Zimmer umher.Was zum Teufel wollen diese Elenden von mir, was habe ich ihnen zu leide getan?"

Das weiß nur Gott, Monsieur; kümmern Sie sich nicht darum. Den ganzen Winter hindurch haben sie Ihnen nachgestellt. Sie, Monsieur, haben nie etwas davon bemerkt. Natürlich nicht, auch ist ihr Vorhaben immer vereitelt worden" sie zögerte einen Augenblick,auf die eine oder andere Weise," setzte sie hastig hinzu.Jetzt glauben sie, daß Monsieur bald von hier fortgeht und haben beschlossen, Sie zu töten. Die Leute wissen, daß Sie abends hier allein zu sitzen pflegen und haben die heutige Nacht gewählt, weil draußen der Wind so tobt und heult. Schmach über sie, daß dies die Wahrheit ist, und Schmach über mich, ein Plouvenecer Mädchen, das so etwas sagen muß," stöhnte Guenn und rang verzweiflungr- voll die Hände.

Wann gedenken sie den Ueberfall auszuführen?" fragte Hamor,das hast du mir noch nicht gesagt." Die Nachricht hatte ihn doch verwirrt und bestürzt gemacht; daß drei Mörder ihn, einen Unbewaffneten, angreifen wollten, war nicht gerade ein beruhigender Gedanke! Aber mit seiner Entrüstung über die Feiglinge erwachte auch seine Kampflust, er wollte ihnen einen würdigen Empfang bereiten.Wann können sie hier sein?" wiederholte er lebhaft.

Wenn ich ihm gestehe, daß sie gleich kommen, daß sie jede Minute hier sein können, so wird er bleiben wollen und dann ist alles verloren." Blitzartig jagten die Gedanken durch ihr gemartertes Hirn.O der Schande, daß ich ihn belügen muß! Schmach über sie, Schande über uns alle. Wenn ich aber lügen muß, so will ich ordentlich lügen!" Entschlossen sprang sie auf, sah ihm mutig in die Augen und antwortete fest und bestimmt: in einer Stunde!"

Ach, dann brauche ich mich ja gar nicht zu beeilen." Er ließ sich ruhig wieder in den Stuhl zurückstnken.

Aber Sie werden Zeit brauchen, um Monsieur Staunton zu finden," drängte Guenn angstvoll.

O nein," lachte Hamor.Monsieur Staunton ist so leicht zu finden wie der Leuchtturm. Er fitzt zu Hause bei seiner jungen Frau."

Guenn beobachtete ihn in stummer Todesangst. Vor ihrem geistigen Auge sah sie fortwährend drei dunkle Gestalten durch die Nacht heranschleichen. Wo find sie jetzt? Vielleicht schon gelandet; ist denn noch Zeit?"

(Fortsetzung folgt.)

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