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«der aus Rückerstattung des D-»ugsp-->s--. G-richt»L°nd !»- be'de Seile ist N-u-nbüra IWürtt.) Fernsprecher 404. Derantwortuq sür den gesamten Inhalt Frldolin Biestnger, Neuenbürg (Württ.)

Nr. 2S»

Birkenfelder» Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für de« Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

Neuenbürg» Dienstag den 17. November 1938

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Anzeigen 5,5 Rpsg.. Text,eil-18 Rpsg. Schluß der Anzeig-nanuah 8 Uhr »orm. Gewähr wird nur str schriftlich erteilte Aufträge üb nommen. Im übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellten Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist Preteliüe Nr. 4 gültig. X, S«: 4050. Verlag u. Rotatton»- druck: G.Meeh'iche Buchdrucker-!, Inh. Fr. Biesinger, Neuenbürg.

94. Jahrgang

Verschärster deutscher Protest in Moskau

Unglaubwürdige Beschuldigungen gegen die veebaiteten Reichsdeutschen

Berlin, 16. November

Wie aus amtlichen Mitteilungen der Sowjetregierung an die deutsche Botschaft in Moskau hervorgeht, sind nunmehr in der Sowjetunion in den letzten Tagen insgesamt 23 Reichsdeutsche verhaftet worden, nämlich neun in Moskau, zwölf in Leningrad, einer in Harkoiv und einer in Nowosibirsk. Den zuständigen deutschen Vertretungen ist es bisher trotz aller Bemühungen nicht gelun­gen, die Verhafteten durch einen deutschen Beamten besuchen zu lassen. Erst auf fort­gesetztes Drängen hat das sowjetrussische .Außenkommissariat der deutschen Botschaft Heute die Namen von 14 der Verhafteten und die Artikel des Strafgesetzbuches mitgeteilt, deren Verletzung ihnen, vorgeworfen wird.

Berlin, 16. November

Im Rahmen der Gaüamtsleitertagung der NSDAP., die aus der nationalsozialistischen Ordensburg Vogelfang stattfindet, sprach am Montag Generalfeldmarschall von Blom­berg. Er betonte die Gemeinsamkeit der Aufgaben von Partei und Wehrmacht: Die Wehrmacht und die Partei gehören im neuen Deutschland zusammen.

Sie wissen", wandte sich der Reichs­kriegsminister an die Gauamtsleiter,daß der Führer das neue Deutschland auf zwei Grundpfeiler aufgebaut hat, die Partei einerseits, die als politischer Wil­lensträger das Volk politisch führt, formt und erzieht, und die Wehrmacht andererseits, die als einziger Waffen­träger die Nation militärisch zu betreuen hat. Diese klare Aufgabentrennung ist not­wendig im Interesse der sachlichen Arbeit. So klar die Aufgaben von Partei und Wehr­macht getrennt sind, so fest und stark muß das Vertrauen sein, das beide miteinander verbindet. Wir ziehen alle an einem Strangundarbeitenallesürdas gleicheZiel.

Die Grundlage des gemein- samenVertrauens aber kann nur dienationalsozialistischeWelt- anschauungsein, denn wir alle sind die Soldaten Adolf Hitlers. Nationalismus und Sozialismus sind ja in tiefstem Sinne dasselbe, und ein guter Soldat muß auch ein guter National soziali st s e i n."

Generalfeldmarschall von Blomberg sprach dann über das ProblemSoldatisches Führer- tum und Vorgesetzte". Er erklärte, daß hier spitzfindige Untersuchungen nichts nützten: Ob Vorgesetzte oder Führer, ob Untergebene oder Gefolgschaft, die Wehrmacht braucht straffste Manneszucht, blindesten Gehorsam, ja Gehor­sam gegen die eigene Urberzeugung und Härte in der Lebensführung, mehr Härte und Gehor­sam als jede andere Organisation. Unter all diesen Aeußerlichkeiten darf die Kameradschaft nicht leiden. Nur soll man auch hier nicht in den'Fehler verfallen, Kameradschaft gleichzu­setzen mit Anbiederung, Formlosigkeit und Weichheit.

Wir wollen gewiß in der Wehrmacht Kameradschaft vom General bis zum jüng­sten Rekruten, und wir haben sie. Wir sehen

die Ehre des Offiziers nur in der Erfüllung größter Pflicht."

Zum Schluß seiner Rede führte General­feldmarschall von Blomberg das Wort Fried­rich des Großen an, daß nur die großen Beispiele und Vorbilder die Menschen er­ziehen und formen.

Wir haben das Glück," erklärte von Blomberg unter tosendem Beifall,daß wir nicht um Jahrzehnte und Jahrhunderte zu- rückgreifen müssen, um ein Vorbild zu suchen. Mitten unter uns lebt der Mann, dem das neue Deutschland, Partei und Wehr­macht ihr Dasein verdanken. Ihm nachzu-

Es handelt sich angeblich um Spionage, ter­roristische Akte und Organisierung staats­feindlicher Tätigkeit.

Diese amtliche Auskunft der sowjetrussi­schen Regierung mutz deutscherseits als völlig unzureichend bezeichnet werden. Denn selbst zehn Tage nach der Verhaftung und trotz mehrfacher Vorstellungen der deutschen Bot­schaft war die sowjetrussische Regierung bis­her nicht in der Lage, konkrete Angaben über die den Verhafteten zur Last gelegten straf­baren Handlungen zu machen. Die deutsch« Botschaft in Moskau hat diesen Punkt im Außenkommissariat ausdrücklich hervor­gehoben, die Beschuldigungen in Anbetracht der ihr bekannten Persönlichkeiten und nack Lage der Umstände als völlia unglaub­

leben und ihm zu folgen, ist einfachste Dankes- und Ehrenpflicht. Es sollte in ganz Deutschland bei allen Menschen und bei den Organisationen aller Art kein anderer Raum für Ehrgeiz und Wettbewerb vorhanden sein als der, dem Vorbild Adolf Hitlers möglichst nahezukommen. Darin sieht auch die Wehr­macht ihre Aufgabe und damit trifft sie sich mit der Nationalsozialistischen Deutschen Ar­beiterpartei."

Wichtige Besprechungen im NeichSjustizminislerium

Berlin, 16. November

In der vergangenen Woche fanden im Neichsjnstizministerium unter dem Vorsitz des Neichsministers der Justiz Dr. G ü r t - ner Besprechungen wichtiger Fragen auf verschiedenen Aufgabengebieten der deutschen Rechtspflege statt, zu denen sich die Vertreter des Neichsjustizministeriums und der sonsti­gen beteiligten Zentralstellen mit den Rich­tern und Staatsanwälten, die in der täg­lichen Praxis mit diesen Fragen beschäftigt sind, zusammengefunden hatten.

Die Besprechungen am 11. und 12. Novem­ber betrafen die Bekämpfung hoch­verräterischer Umtriebe. In der Besprechung kam der gemeinsame Wille der Justiz- und Polizeiorgane zum energischen Kampf gegen alle kommunistischen und son­stigen hochverräterischen Bestrebungen zum Ansdruck. Die Beratungen standen im Zei­chen kameradschaftlichster Zusammenarbeit zwischen den Strasverfolgungsbehörden und den Dienststellen der Geheimen Staatspolizei.

Am folgenden Tag stand die Hand­habung der R a s s e s ch u tz b e st i m- mu »gen der Nürnberger Gesetze zur Beratung. Staatssekretär Dr. Freis­ter wies darauf hin, daß die Verbrechen gegen dieses Gesetz, das für die Verwirk­lichung des nationalsozialistischen Nasse- gedankens von entscheidender Bedeutung ist, als ein Angriff auf die Lebensordnung des Volkes anznsehcn sind, und behandelte die Aufgaben, die die Strasverfolgungsbehörden ans diesem wichtigen Gebiet. zu erfüllen haben. Die Schwere" der Verbrechen der Nassefchande verlangt, daß die Strafvcrfvl- gungsbehörden sich mit allem Nachdruck sür die unbedingte Durchsetzung des Gesetzes ein- setzen. wie es ihnen der Reichsminister der Justiz schon wiederholt zur Pflicht gemacht hat. Dr. Freister erwähnst in diesem Zu­sammenhang, daß der Hundertsatz der gegen Juden wegen Nassefchande ergangenen Zucht­hausurteile in den letzten Monaten ständig gestiegen ist.

Schließlich fanden sich sämtliche General- statsänwälte des Reiches am 14. November im Reichsjustizministerium zur Erörterung von Fragen deS Strafvollzugs zusammen. Staatssekretär Dr. Freister brachte ziim Ausdruck,, daß dank der Mit-

würvtg bezeichnet und in aller Form Protest wegen der Massenverhaftung offensichtlich unschuldiger Reichsdeutscher ein­gelegt.

Das sowjetrussische Außenkommissariat versuchte zwar, diesen Protest mit formal- juristischen Ausführungen zurückzuweisen, doch wurde deutscherseits der Protest gegen das.Vorgehen der Sowjetorgane in vollem Umfange aufrecht erhalten.

Für KvmnmiM» kein Matz

X Basel, 16. November.

Der Kanton Basel-Stadt hat den Ausschluß der Kommunisten auS dem Staatsdienst beschlossen.

arverr auer Slrajvollzugsveamten, heute wieder in allen Strafanstalten Zucht und Ordnung herrsche, und daß der Gefangene nicht mehr Subjekt, sondern Objekt des Stravollzuges sei. Er wies auf neue, demnächst zu bewältigende Aufgaben, wie den Jugendstrafvollzug und die erfor­derliche sichere Führung des Vollzugs der Sicherungsverwahrung und des Strafvoll­zuges an Zuchthaussträflingen, vorbestraf­ten und nicht vorbestraften Gefängnisgefan­genen hin.

Weitere Z6 Milt, für Nolkstvohmmgeii

Berlin, 16. November.

Zur Behebung der Wohnungsnot der minderbemittelten Bevölkerungskreise hat der Ncichsarbeitsminister im Jahre 1935 den Ban von Volkswohnungen in die Wege ge­leitet und zur Förderung dieser Maßnahme bisher 48 Millionen aus Neichs- mittcln bereitgestellt, lieber den weitaus größten Teil dieser Neichsmittel ist durch Be­willigungsbescheide bereits verfügt. Zahl- reiche, zum Teil größere Bauvorhaben, sind fertiggestellt. Damit ist schon jetzt eine füh l- bare Erleichterung der Woh­nungsnot gerade der werktäti- genBevölkerung mitgeringerem L o h n e i n k o m m e n eingetreten. Die Ban- kostengrenze von etwa 3500 RM. je Wohnung ohne.die Kosten für das Grundstück und seine Erschließung konnte im allgemeinen eingehakten werden; sie hat es ermöglicht, daß verhältnismäßig niedrige Mieten erreicht wurden und jedenfalls verhindert, daß am dringendsten Bedarf Vorbeigebant wurde. Der zur Niedrighaltung der Baukosten ans- geübte Truck hat sich also als richtig er­wiesen. Tie Mehrzahl der Wohnungen wur­den im Flackiban mit Garten- und Land- znlage errichtet. Bei diesem großen Erfolg der Maßnahme, die das Seitenstück zur Kleinsiedlung darstellt, hat der Neichsarbeits- ministcr nunmehr weitere 36 M ill. N M. zur Förderung des Volkswohnungsbancs auf die Bewilligungsbehörden verteilt.

Explosion in einer seanMschen Vulveesabeik

Bisher 3« Tote

Paris, 16. Nov. In der Pulverfabrik von St. Chamas bei Marseille erfolgte am Montag nachmittag eine Explosion. Eine Mit­teilung aus dem Hauptquartier des 15. Armee­korps beziffert die Zahl der Todesopfer auf 3», die der Verletzten auf 166 und wenig später wird die Zahl der Verletzten sogar mit 266 an­gegeben.

In Marseille wurden Lastkraftwagen be­schlagnahmt, um die Verwundeten von der Nn- glücksstelle beschleunigt fortbefördcrn zu kön­nen.

Lern- in Rorö-Gst

Wer bedroht die Hauptverkehrsstraße Mittelmeer?

Von U. XVr> 11 er

Jede Stadt in Deutschland und auch sonst auf der Welt, die etwas aus sich hält und die nach Möglichkeit Unfälle verhüten und ihnen Vorbeugen will, sosgt 'in ihren Hauptverkehrs st raßen für eine wohlgeordnete Regelung des Verkehrs. Es soll auf alle Fälle dadurch vermieden werden, daß rücksichtslose, in keiner Weise auf die Allgemeinheit bedachte Fahrer Plötz­lich die Verkehrsstraße unsicher machen und in Verwirrung bringen. So sieht es im täg- lichen Leben der Städte und ihrer Bewohner heute in Deutschland und wie gesagt auch in allen anderen geordneten Gemein­schaften auf der Erde aus.

Neuerdings hat sich eine fesselnde Aus­sprache über eine andere Hauptverkehrsstraße entwickelt, die quer durch die alten Erdteile Europa und Afrika hindurchgeht, und die von den Säulen des Herkules bis zur Straße von Suez reicht. An der Aussprache über diese Hauptverkehrsstraße sind die führenden Staatsmänner zweier großer Völker beteiligt, die heute für sich in Anspruch nehmen, den Kern der beiden zurzeit auf der Erde be­stehenden Imperien zu bilden, die Staats­männer Englands und Italiens. Es ist eine Tatsache, die seit Jahren und Jahr­zehnten einem jeden in Fleisch und Blut übergeganaen ist, daß das Mittelmeer für das britische Weltreich eine Verkehrs­und Verbindungsstraße bedeutet, deren Ver­letzung oder gar Unterbrechung für dieses Weltreich von weitreichenden und ernstesten Folgen sein könnte. Nun ist aber Plötzlich der italienische Staatschef Mussolini aufgetreten und hat erklärt, wenn das Mittelmeer für die anderen eine Verkehrsstraße sei, so sei eS für den Italiener das Leben schlecht­hin. Denn wenn auch bisher schon der Machtbereich Italiens sich übev'die Halbinsel hinaus nach Tripolis m Afrika erstreckte, so ist doch seit der Besitznahme Abessiniens durch Italien und seit der daraufhin erfolgten Proklamierung des Imperiums das Interesse Italiens an einer unbedingten Sicherheit der Verbindung zwischen dem Mutterlands und allen übrigen Teilen des Imperiums auf afrikanischem Boden noch um ein Vielfältiges größer und gewichtiger geworden. Wie Eng- land schon von jeher, so muß jetzt auch Ita­lien den allergrößten Wert auf Schutz und Ordnung der Hauptverkehrsstraße Mittel- meer legen. Und tatsächlich haben ja auch in den Wechselreden, die in den letzten Tagen zwischen Rom und London geführt wurden, die Staatsmänner beider Völker in vollster Einmütigkeit betont, daß sie gegenseitig Nicht daran dächten, sich aus dieser Hauptverkehrs­straße durch ihre beiden, an jener Stelle ein- ander überschneidenden Imperien zu be­drohen. So sagte Mussolini, tausendmal habe er erklärt, daß Italien nicht die Absicht habe, diese Verkehrsstraße zu bedrohen, und der englische Außenminister Eden stellte in seiner Antwortrede vor dem englischen Unterhaus hierzu ganz ähnlich fest, England habe nicht den Wunsch, irgendwelche italienischen Inter­essen im Mittelmeer zu bedrohen oder anzu­greifen. Neuerdings verlautet ja auch, daß auf einen Vorschlag Mussolinis hin über diese für England wie für Italien gleich wich­tige Lebensfrage ein sogenanntes Gent le- menagreeiiient zustande kommen solle, d. h. eine auf ehrlichem und gutem Willen beruhende Abmachung, wie sie unter an­ständigen Menschen in solchem Falle möglich und beide gleichermaßen bindend ist.

Unter diesen Umständen fragt es sich, w e r denn nun eigentlich in der Lage und willens sein könnte, die Hauptverkehrs­straße der beiden Imperien durch einen plötz­lichen, rücksichtslosen Vorstoß zu bedrohen und zu gefährden. Und da die sämtlilyen Staaten im Osten des Mittelmeeres die Balkanstaaten, die Türkei und Aegypten nicht das geringste Interesse haben und auch nicht die nötige Macht besitzen, um ernstlich eine solche Gefahr heraufzubeschwören, und da im Westen des Mittelmeeres das mäch­tige Frankreich sich trotz mancher in der letz­ten Zeit aufgetauchten Meinungsverschieden­heiten sowohl England als auch Italien viel zu sehr verbunden fühlt, als daß es ihnen aefährlicki werden wolle, so bleibt nur die

..Me alle lind Soldaten Mall Hitlers"

Generalseldmarschall von Blomberg vor -ea Gauamtüleitern auf der Ordensburg Vogelfang