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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk Calw

82. Jahrgang

N 102

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LrscheinungStage: Dienstag, Donnerstag, Sams- »ag, Sonntag. Jnsertionsvreis Il> Pfg. pro Zelle für Stadt and Bczirksorte; außer Bezirk 12 Pfg.

Samstag, de« 29. Jnni 1997.

«bonnementspr.tn b. Stadt pr. Biertelj. Mk. 1 .loincl.Drügeri. Bierteliührl. Postdezugspreis ohne Bestellg. s. d. Orts- u. Nachbar, ortsoertehr t M!., f. d. sonst. Berlehr Mt. 1.10, Bestellgeld 20 Psg.

ZUM Abonnement

auf das Wochenblatt, ab 1. Juli, ladet ergebenst ein

die Expedition.

Tagesneuigkeiten.

Stuttgart 27. Juni. Am Samstag, den 29. Juni, geht von Stuttgart nach Friedrichs- Hafen ein Sonderzug ab. Derselbe fährt in Stuttgart Samstags 11 Uhr nachmittags ab und trifft in Friedrichshafen Hfbhf. um 4 Uhr 15 Min. Sonntag Vormittag ein. Zurück fährt der Sonderzug wieder in Friedrichshafen ab um 10 Uhr 30 Min. Sonntag nachmittags und kommt Mon­tag früh 2 Uhr 55 Min. in Stuttgart wieder an. Der Preis für eine Fahrkarte von Stutt­gart nach Friedrichshafen und zurück beträgt in der II. Klasse 10 30 --Z, in der III. Klaffe

7 ^ 20 --Z.

Stuttgart 26. Juni. Der König hat den Herzog Alb recht von Württemberg be­auftragt, ihn bei der Probefahrt des neuen Dampfers der Hamburg-Amerika-Linie,König Wilhelm II" zu vertreten. Herzog Albrecht wird sich daher Mitte Juli nach Stettin begeben, von wo die Probefahrt angetreten wird. Der Dampfer fährt sodann um Skagen herum, um in Hamburg feine Fahrt zu beendigen. Am 3. Juli wird der Hof zum Sommeraufenthalt von Bebenhausen nach Friedrichshafen übersiedeln.

Stuttgart 26. Juni. Der Bericht des K. Etat. Landesamts über den Saatenstand in Württemberg um Mitte des Juni d. I. läßt ersehen, daß durch die Hagelfälle am 26. und 27 Mai, sowie am 10. und 12. Juni, namentlich in den Bezirken Rottenburg, Herrenberg, Künzelsau, Crailsheim, Saulgau, Waldsee, Ulm und Ba­lingen Schaden angerichtet wurde. Die Winter­früchte stehen im allgemeinen befriedigend, Sommersaaten schön entwickelt; doch haben Unkraut und tierische Schädlinge in einigen Be­zirken schon Schaden angerichtet. Kartoffeln sind schön aufgegangen und entwickeln sich gut; die Hopfen zeigen ein gesundes Wachstum, eben- so die Futtergewächse. Dagegen hat sich der Stand der Obstbäume, der im Vormonat wenig­stens noch einen halbwegs mittleren Ertrag er­hoffen ließ, sehr verschlechtert. Es kann im Landesmittel nur noch auf eine geringe Obsternte gerechnet werden. Aus allen Tellen der Landes wird über das Auftreten von Schädlingen be- richtet und in manchen Hauptobstbaugegenden gibt es überhaupt kein Obst. Die Weinberge laffen leider nur im Neckarkreis, der allerdings die Hauptweinbaubezirke des Landes umschließt, einen mittleren Ertrag erhoffen. In den meisten üb- rigen Weinbaubezirken steht selbst unter günstigen Umständen, wenigstes quantitativ, nur eine geringe Ernte in Aussicht.

Stuttgart 27. Juni. (Ausstellung künstlerischer Frauenkleidung.) Eine reichhaltige Sammlung künstlerischer Frauenkleider hat die Malerin Frl. Else Raydt in ihrem Atelier, Eugenstr. 22, für einige Tage ausgestellt. Da­durch, daß eine ganze Anzahl der glücklichen Be­sitzerinnen dieser zum Teil sehr kostbaren Ge­wänder sich haben bereit finden laffen, ihre Schätze

für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen» ge­währt die Ausstellung ein sehr vielseitiges und anregendes Bild. Sämtliche Gewänder sind von Frl. Raydt entworfen, zum großen Teil auch in den Einzelheiten von der Künstlerin selbst aus­geführt. Sie zeigen einereich gestaltende Phan­tasie, die sich jedoch nie in Extravaganzen verirrt, sondern immer auf den künstlerischen Eindruck des Ganzen gerichtet, auch im weisen Maßhalten den fein entwickelten Geschmack verrät. Vornehm und durchweg eigenartig sind die Farbenzusammen­stellungen, in denen eine gewisse Vorliebe für gebrochene Farbentöne vorwaltet. In den Formen zeigen sich Anklängs an mittelalterliche Trachten, an die Empire- und Biedermaiermode und häufig auch an japanische Motive, zu denen ja die gegen­wärtige Modsrichtung mit der vielfachen Ver­wendung des Kimono besonders hindrängt. Auch das ornamentale Element ist stark von Japan beeinflußt. Hier findet sich in den dekorativen Einzelheiten, zumal in den nach japanischer Art zart untermalten Stickereien, ein Fülle von reizvollen Mustern. Feine künstlerische Wirk­ungen werden auch durch eine sehr eigenartige und geschickte Verwendung von Passepoil und eine besondere Art von Spindelguipure erzielt. Auch mit der sonst nicht gerade vornehm wirkenden Paillettenverzierung kann man sich hier bei der hier an einigen Stücken beobachteten diskreten Anwendung einverstanden erklären, zumal wenn sie sich, wie bei den reizenden Fischornamenten, dem Charakter des Dargestellten so sinnvoll an­schmiegt. Im übrigen wird auch diese Ausstellung die Ueberzeugung festigen, daß das Reformkleid in erster Linie als Fest- und Gesellschaftskleid zu dienen geeignet ist. Die Ausstellung, die den auf künstlerische Reform der Frauenkleidung ge­richteten Bestrebungen wertvolle Dienste leisten dürfte, wird bis Sonntag Mttag geöffnet sein.

Weil i. Schönbuch 26. Juni. Trotzdem fortwährend durch die Gepflogenheit, auf die ge­ladenen Heuwägen während der Heimfahrt aufzu­fitzen, Unfälle aller Art entstehen, scheint diese Unsitte immer mehr um sich zu greifen. So be­stiegen vor einigen Tagen nach beendigtem Ge­schäft zwei Frauen und vier Kinder von hier den hochgeladenen Heuwagen» welcher als er in den betreffenden Hof einfuhr, umkippte und sämt­liche Personen unter sich begrub. Die Kinder und eine der Frauen kamen glücklicherweise mit dem Schrecken davon, während die andere erheb­lich verletzt wurde und sofort in ärztliche Be­handlung gegeben werden mußte.

Pforzheim 27. Juni. In den letzten Tagen ereigneten sich in der Nähe der Stabt zwei ernstere Unfälle, hervorgerufen durch da» rasche Fahren von zwei Kraftwagen. In beiden Fällen scheute das Gespann und die Wagen sind erheblich beschädigt worden. Einem Fuhrmann find bei dieser Gelegenheit 150 Liter Milch aus­gelaufen.

Karlsruhe 27. Juni. Der Chefredakteur der nationalliberalen Badischen Landerzeitung Heinrich Ziegler, ist heute früh einem Schlag, anfall, der ihn am Arbeitstisch getroffen hat, erlegen.

Aus Baden 27. Juni. Die Verhand­lungen gegen dm des Mordes angeklagten Rechts­

anwalt Hau sind auf den 17. Juli vor dem Karlsruher Schwurgerichte angesetzt. Sie dauern voraussichtlich drei Tage, Auf Antrag der Ver­teidigung wird nochmals über den Geisteszustand des Hau von Professor Aschaffenburger-Köln ein Gutachten abgegeben werden.

Kuppenheim 26. Juni. Am 24. Juni trieben sich 3 Dragoner, welche zurzeit der Ra­statter Brigade zugeteilt sind, in einigen Murg­talorten herum. Als sie ziemlich angetrunken ihrem Standorte zuritten, scheute dar Pferd des einen in Kuppenheim und warf seinen Reiter ab. Maurer Bühringer, der zu Hllfe eilen wollte, erhielt von einem der Pferde einen solchen Schlag auf den Kopf, daß eine schwere Gehirnerschütterung eintrat, welche den Tod des Mannes zur Folge hatte.

Baden-Baden 26. Juni. EinemAffen des Zirkus Corthy-Althoff gefiel es in unserer Bäderstadt so gut, daß er beschloß, noch einige Tage länger als seine Reisegenossen hier zu ver­weilen. Am Donnerstag erntete er in der Vor­stellung durch die Auffahrt mit seinem Luftschiff und Abstieg mit dem Fallschirm reichen Beifall. Als er jedoch am Freitag zum letzten Mal seine Kunst zeigen sollte, war er spurlos verschwunden. Alles Suchen war vergeblich. Am Samstag und Sonntag wollte man den Flüchtling bald da, bald dort gesehen haben, doch man konnte seiner nicht habhaft werden. Im übrigen benahm er sich aber den Kurgästen gegenüber sehr taktvoll, ob­wohl ihm die eleganten Hüte der Damen als eine willkommene Operationsbasis erschienen sein mochten. Schließlich ließ sich der Ausreißer doch überlisten, Angestellte vom Zirkus, der inzwischen nach Karlsruhe übergesiedelt war, brachten ihm am Sonntag mittag von dort eineKoustne" mit. Was alle möglichen Kunstkniffe der Verfolger nicht vermochten, da» erreichte dasewig Weib­liche". Von dem Dache einer Villa herunter wurde der Deserteur abgeführt, zu spät bereute er seine bewiesene Schwäche, wovon sein ganz verduztes Gesicht beredtes Zeugnis gab.

Bühl i. B. 27. Juni. Am Dienstag Nachmittag ereignete sich in der Nähe von Tref­fern auf dem Rhein ein entsetzliches Unglück. Sechs Personen wollten in einem Boot zum Heu­machen über den Rhein fahren. Im Talwege kenterte das Boot und alle sechs fielen in den Rhein. Drei find ertrunken und zwar zwei Mäd­chen und ein junger Mann. Die andern drei konnten mit Mühe gerettet werden.

Berlin 26. Juni. Eine entsetzliche Brand-Katastrophe hat sich gestern auf dem Fabrik-Grundstück Wrietzenerstraße 33 zugetragen. Beim Herunterschaffen von Oelfäffern in dm Keller fiel ein Faß auf die Steinplatten und zersprang wodurch zwei Arbeiter mit Oel über- goffen wurden. Durch ein an der Unfallstelle brennendes offenes Gaslicht gerieten die ölge­tränkten Kleider der Arbeiter in Brand. Gleich wandelnden Feuersäulen rasten die Unglücklichen nach dem Hof hinaus. Dort befand sich ein Bassin mit siedend heißem Wasser. In dem Glauben, dar Wasser sei kalt» sprangm die Beiden in das zwei Meter tiefe Bassin und verschwanden unter dem Wasser. Fabrikarbeiter holtm die Verunglückten nach langem Bemühen herauf.