Donnerstag den 12. November 1938

Der Enzliiler

Lciillläöl'scAe OircuM

In Leonberg wurde ein beim Ausbau des zweiten Gleises beschäftigter Arbeiter durch Ein­stürzen einer unterhvhlten Erdwand ver­schüttet. Mit einem Bein- und Knöchelbruch, sowie mit zahlreichen Prellungen und Gesichtsver- letzungen wurde der Verletzte ins Krankenhaus nach Leonberg eingeliefert.

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In Breitenbach bei Ellwangen verunglückte der Schmied Schenk beim Schweißen eines Karbidbehälters. Statt diesen vorher mit Was­ser zu füllen, begann er sofort daran zu arbei- ten. Dabei entzündeten sich noch vorhandene Gasreste', der Behälter explodierte und Schenk erlitt erhebliche Gesichtsverletzungcn. Ans einem Auge verlor er die Sehkraft.

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Am 11. November waren es SO Jahre, daß in Tübingen Maria Mauser auS Derendingen bei Tübingen als junges Mädchen in das Pfarr­haus ihrer Heimatgemeinde Gomadingen (Kreis Münsingen) als Gehilfin der Psarrfrau eintrat. »

Die 58jährige Ehefrau des Landesstraßen­wärters K. Pfister von Burladingen wurde in Tübingen von einem Personenauto in dem Augenblick, als sie von dem Bürgersteig herunterging, um die Straße zu überqueren, der- art angefahren, daß sie infolge der erlittenen inneren und äußeren Verletzungen noch am glei­chen Abend starb.

Stuttgart, 10. Nov. (Zuchthaus für einen Siebzigjährigen.) Der 70 Jahre alte verheiratete Friedrich Elsässer von Vaihingen a. F. war von seiner Hei­matgemeinde als beeidigter Waagmeister an- gestellt. Im Sommer dieses Jahres trat der Sljährige verheiratete Landwirt und Heu- Zündler Gustav Schöck von Magstadt Kr.

öblinHen mit dem Ansinnen an ihn heran, ihm bei Abwägen einer Fuhre Heu ein um sechs Zentner höheres Gewicht auf dem Waagschein zu vermerken, wofür er ihm eine Reichsmark Trinkgeld anbot und auch aus­händigte, nachdem Elsässer seiner Bitte will­fahrt hatte. Mit der Fuhre gedachte Schöck einen Landwirt in Vachingen hereinzulegen, was ihm jedoch nicht gelang. Die Große Strafkammer verurteilte nun Elsässer, der sofort nach Bekanntwerden seiner Straftat fristlos entlassen worden war, wegen Falsch­beurkundung, Beihilfe zum versuchten Be­trug und passiver Bestechung zu einem Jahr einem Monat und Schöck wegen Aufforderung zu dem von Elsässer begange­nen Verbrechen, Bestechung und versuchten Betrugs zu einem Jahr vier Mo­naten Zuchthaus.

Gerlingen, Kr. Leonberg, 11. Nov. (An den Schillergräbern.) Es ist hier zur schönen Sitte geworden, daß alljährlich an' Schillers Geburtstag die Lehrer und Schüler der hiesigen Volksschule sich an der Rückseite de? Gerlinger Kirche versammeln, um den ,,gewaltigen Dichter des Volksgeistes" zu ehren und an den Gräbern seines Vaters, Johann Kaspar Schiller, und seiner Lieb­lingsschwester Nanette, die beide im Jahre 1796 (also genau vor 140 Jahren) auf der Solitude gestorben sind, das 19jährige Mädchen im März, der 73jährige Vater im September, einen Kranz niederzulegen. Eine solche Feier ehrte den Dichter und die Seinen auch am 10. November.

Rohr a. F., II. November. (Von einem Reh bock angegriffen.) Ein nicht all­täglicher Vorfall ereignete sich am Dienstag auf einem hiesigen Grundstück. Als eine Hausgehilfin in den späten Nachmittags­stunden das umfangreiche Gehege betrat, das einem zahmen Rehbock zum Tum- melplatz dient, um die ebenfalls dort befind, lichen Geflügelställe zu schließen, wurde sie von dem kräftigen, mit großem Geweih be- wehrten Tier niedergeworsen. Schul- kinder, die das Mädchen um Hilse rufen hör- ten. riefen Erwachsene herbei, und erst diesen gelang es, das Mädchen, das von dem Neh- bock in den ausgeweichten Boden gedrückt worden war. aus seiner unglücklichen Lage zu befreien.

Meimsheim, Kr. Brackenheim, 11. Nov. (Vorgeschichtlicher Fu n d.) Vor eini­gen Tagen wurde in Meimsheim, 200300 Meter nordöstlich der Kirche, beim Ackern eine Urne von etwa 60 Zentimeter Durchmesser angefahren. Der Inhalt bestand aus dunk­ler Erde, die mit Kohlen- und Knochenresten vermischt war. Weitere Beigaben waren nicht zu finden. Die Urne ist aus fast schwarzem Material gebrannt, das aber ziemlich brüchig und verwittert war. Dr. Paret, der me Ausgrabung teilweise selbst vornahm, schreibt den Fund der späteren Bronzezeit, etwa 1000 v. Chr., zu.

Wurmlingen, Kr. Tuttlingen. 11. Novem­ber. (8 Meter ab ge stürzt.) Am Mitt­woch wollte der Flaschnermeister Pius Bacher an dem Haus der Geschwister Bacher eine neue Dachrinne anbringen. Zu diesem Zweck mußte er über die Garbenlege hinweg­gehen, wobei er durchbrach und aus einer Höhe von 8 Meter abstürzte. Bacher erlitt eine Wirbelsäulen- und sonstige Verletzungen. Der herbeigerusene Arzt veranlaßte sofort die Verbringung ins Kreiskrankenhaus Tutt­lingen, wo Bacher schwer krank darnieder­liegt.

Ulm, 11. November. (Zwei Jahre sechs Monate Zuchthaus und Ent­mannung.) Der wegen Sittlichkeitsdelikte und Diebstahls wiederholt schwer vorbestrafte Peter Kley, wohnhaft in Allmendingen, hatte sich vom Sommer 1935 bis September 1936 wiederholt an Mädchen von fünf bis neun Jahren in schwerster Weise sittlich ver­gangen. Tie Kinder überfiel er meist im Walde oder lockte sie in seine Wohnung. An­gesichts seiner einschlägigen Vorstrasen ver­urteilte ihn das Gericht zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und fünf Jahren Ehr­verlust. Auch wurde die Entmannung an- geordnct.

Welhe -es neuen Finanzamts

Freudenstadt, 11. November.

Am Dienstag fand beim neuen Finanz­amt die Schlüsselübergabe und Einweihung statt. Der Vorstand des Finanzamts Freu­denstadt, Regierungsrat Dr. Löffler, konnte dabei eine ganze Reihe von Gästen begrüßen. In kurzen Zügen gab zuerst Ober­baurat Banzhaf ein Bild von der Bau­eschichte. Mit dem Wunsche, daß der Neu- au in allen seinen Teilen den an ihn ge­stellten Anforderungen entsprechen möge, übergab Baurat Banzhaf als Vorstand des NeichSbauamtes Stuttgart den Schlüssel zum neuen Finanz- und Zollamt dem Präsiden­ten des Landesfinanzamtes. Der Präsident des Landesfinanzamtes^ Pfeiffer, nahm

Finanzamt, inoer dankend der Bereitwilligkeit gedachte, mit der der Reichsfinanzminister und Staats­sekretär Reinhardt trotz anderer großer An­forderungen die Mittel zum Bau genehmigt haben. E« zeigte dann an Hand von Zahlen aus dem Bezirk des Landesfinanzamtes Württemberg auf, welch gewaltige Arbeit im nationalsozialistischen Staate bereits ge­leistet worden ist und wie sie sich Made in der Steigerung der Steuerkrast in Württem­berg ausdrückt. Darauf gab der Präsident des Landessinanzamtes den Schlüssel zum neuen Finanzamt in die Hände des Amts- vorstandeS, Regierungsrat Dr. Löffler, weiter, s

NMiirger Aeis-Krankenhaus eingemiht

Vaihingen a. E., 11. November. Am Diens- .ag wurde in Vaihingen a. E. das neu­erbaute Kreiskrankenhaus eingeweiht. Hitler- Jugend, BDM.. Jungvolk und Jungmäd­chen. sowie die Schuljugend leiteten die Feier ein mit dem LiedJunges Volk, steh' aus", woraus Regierungsrat Dr. Sauter­mei ster im Namen des Kreisverbandes Vaihingen allen Erschienenen herzlichen Gruß entbot. Sodann gab er Einblick in die Ge­schichte des bisherigen Krankenhauses, das 1869/70 erbaut wurde und trotz Erweiterung in den Jahren 1893 und 1911 dem steigenden Raumbedarf und den hygienischen Anfor­derungen nicht mehr entsprach. Ein Besuch des württ. Innenministers im Frühjahr 1934 zeitigte das in Uebereinstimmung mit den Vertretern des Kreisverbands und der Ver­treter der NSDAP, im Bezirk gewonnene Ergebnis, daß ein Neubau als einzig mögliche Lösung bezeichnet wurde.

Der von Architekt Bäumer ausgearbei­tete Entwurf, der einen Kostenaufwand von 314 500 NM. vorsah, wurde angenommen und vom Innenminister gebilligt. Am 18. Juli 1935 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Genau drei Monate später konnte die Grundsteinlegung und am 4. November des letzten Jahres das Richtfest abgehalten werden.

In der Reihe der Ansprachen ergriff auch Ministerialdirektor Tr. Dill das Wort. Erst im Tritten Reich habe der landbekannte un­würdige Zustand mit dem alten Krankenhaus ein Ende gesunden. Tie Entscheidung für den Neubau stelle ein persönliches Verdienst des Innenministers dar. Ministerialdirektor Dr. Dill hob mit großer Genugtuung das hohe Maß von Opferfreudigkeit, das durch Spen­den seitens der Kreisangehörigen erwiesen wurde, hervor.

Ser Goldschatz ln -er Elahlkassette

Schwere Strafen wegen Devisenvergehens Stuttgart, 11. November.

Vor dem Schnellschöffengericht hatten elf Angeklagte zu erscheinen, um sich wegen Devisenvergehens zu verantworten. Die Fami­lie L. in Stuttgart, Mutter und zwei Söhne, machte eines Tages die Entdeckung, daß der im Oktober 1931 verstorbene Vater ihnen in einer von ihm geheim verwahrten Stahlkassette Goldmünzen ausländischer Wäh­rung im Wert von zusammen über 53000 RM. hinterlassen hatte. Da die Familie einige Häuser und sonstiges Vermögen besitzt, das sie materieller Not weit enthebt, sah sie sich auf

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dieses Gold in keiner Weise angewiesen nnd hätte somit um so weniger Grund gehabt, dessen pflichtgemäße Anbietung der Reichs­bank gegenüber zu Unterlasten und alle Amnestien ungenützt vorübergehen zn lassen. Immerhin lebte die Familie in ständiger Sorge vor Entdeckung. Sie war daher froh, als der Mann, der dem Vater seinerzeit die Devi­sen beschafft hatte, der 37jährige verheiratete August H. in Stuttgart, sich angeblich ge­fälligkeitshalber erbot, für den unauffälligen Absatz des Geldes bei Interessenten chesorgt zu sein. Dabei rechnete er heimlicherweise mit einem für ihn abfallenden Gewinn von min­destens 35 000 RM. Die Zollfahndungsstelle kam jedoch hinter die Sache, und es gelang ihr im Zusammenwirken mit der geheimen Staatspolizei, fast den ganzen Goldschatz, der zum Teil schon verarbeitet war, zu beschlag­nahmen. Das Schnellschöfsengericht verfügte nun die Einziehung sämtlicher Goldbestände bezw. des Erlöses aus ihnen im Gesamtbetrag von 51800 RM. Frau L. und ihre beiden Söhne wurden zu Gefäng­nisstrafen von elfeinhalb Monaten bis zu einem Jahr einem Monat und zu Geldstrafen von je 15 bis 16000 RM. verurteilt. Außer­dem harrt der drei Angeklagten L. noch ein Verfahren vor dem Sondergericht wegen eines Verbrechens gegen das Volksverratsgesetz, das auch bei Zubilligung mildernder Umstände nur mit Zuchthaus geahndet werden kann. Der Angeklagte H. erhielt alstypische Schieber­und Wucherergestalt", wie ihn der Staats­anwalt nannte, zwei Jahre sechs Monate Ge­fängnis und 10100 RM. Geldstrafe. Vier An­geklagte, die das Gold zu Verarbeitungszwecken angekauft hatten, wurden zu Gefängnisstrafen von 5 bis 20 Lagen und zu Geldstrafen von 5 bis 100 RM. verurteilt. Drei weitere An­geklagte, die eine Vermittlerrolle beim Absatz des Goldes gespielt hatten, erhielten je zwei Monate Gefängnis und 70 RM. Geldstrafe

Räuber Stingblut ausgebrochen

Biberacha. d. Riß, 11. Nov.

Wie daL Stationskommando Biberach mitteilt, ist der wegen zahlloser nächtlicher Diebstahle im vergangenen Sommer zn einer mehrjährigen Gefängnisstrafe und Siche­rungsverwahrung verurteilte Räuber Jung­blut in der Nacht zum Dienstag aus demHeilbronnerGefängnis aus­gebrochen. Der Flüchtling ist noch in Sträflingskleidung, wenn er sich nicht be­reits in der ersten Nacht seiner gewaltsam wicdergewonnenen Freiheit durch einen Diebstahl Zivilkleider beschafft hat. Jung­blut ist bereits im Besitz eines Fahrrades und die Vermutung liegt sehr nahe, - er seine Zuflucht in dem ihm bekannten Oberland sucht, um sofort wieder seine Beutezüge auszuführen.

Die Bevölkerung wird daher drin­gend und in ihrem eigenen Interesse gebeten, sämtliche Häuser und Wohnungen diebes­sicher zu verschließen und auf diese Weise die Absichten des berüchtigten Räubers Jungblut von vornherein zu vereiteln. Sach­dienliche Mitteilungen wollen an das Nächst­liegende LandjSgerstationskommando gemacht werden.

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Arheber-RechksUuh: Drei Quellen-Verlag, KSulgsbrück tvez. Drerder»)

So komm schon", sagt sie ermunternd.Ich sorge schon dafür, daß du bald noch einen anderen Auftrag be­kommst. Morgen kannst du den ganzen Tag hier sein. Ich Hab' mich heute extra für dich freigemacht."

.Damit wir wieder den Tag mitten in einer Gesell­schaft von Nichtstuern totschlagen', denkt er und gibt nach.

Irgendwie hat sie wohl auch ein bißchen recht.

Aber es macht ihm diesmal kein Vergnügen, mit ihr zu fahren. Der ganze Tag macht ihm kein Vergnügen.

Das Wort von demzu wenig dankbar sein" sitzt ihm im Kopf.

Zwei Tage später erhält er ein Schreiben, das einen schönen, großen Amtsstempel auf der Vorderseite und ein gewichtiges Lacksiegel auf der Rückseite trägt. Die frühere Angst vor Amtssiegeln hat er ja nun schon eine ziemliche Weile überwunden, er fürchtet sie nicht mehr, er erwartet keine Mahnbriefe und Zustellungen.

Also öffnet er bedächtig und nur mit einem kleinen Herzklopfen den Brief.

Als er liest, wird das Herzklopfen allerdings stärker. Er spürt, wie ihm das Gesicht zu glühen beginnt. Als er das Schreiben auf den Tisch legt, zittert seine Hand ein wenig.

Da ist nun also die Antwort!

Eine Antwort, wie er sie ganz im stillen gewünscht hat. Geträumt hat.

Ach ja, es ist eine sehr fröhliche Stunde in Peter Himmelreichs Stube, trotzdem er allein ist. Denn da liegt der Bescheid auf dem Tisch, daß sein Entwurf, gerade sein Entwurf, der richtige für die kleine Siedlung im Bruch war!

Erster Breis!

Nicht mehr, als er für das Simonsche Haus im Grunewald bekommt. Aber ist das nicht genug? Und wenn er dafür auch noch die Arbeiten beaufsichtigen muh, das, ja, das gehört sich einfach so! Er findet das ganz selbstver­ständlich.

Toll", sagt er vor sich hin,gerade ich!"

Und hat es doch von Anfang an gehofft, ganz zutiefst. Nun ist also diese Hoffnung erfüllt.

Er läuft eine Weile im Zimmer hin und her, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Ausgangs Sommer will man mit den Arbeiten anfangen. Na ja.

Ach, man muß das alles nochmals morgen in Ruhe durchlesen, ist ja eine ganze Menge, was da in dem Schrift­stück steht. Heute muß man raus aus der Bude.

Die vier Wände sind bedrückend.

Er stülpt sich den Hut auf. Zigarette in den Mund. Raus!

Da steht er nun auf der Straße. Wohin? Zu Eta von Harich? Unsinn! Das hat Zeit. Jawoll! Morgen wird er's Herrn von Harich sowieso sagen müssen.

Zu Rübesam, dem Musikanten!

Daß ihm das nicht schon früher eingefallen ist. Rübe- sam! Den hätte er längst mal aufsuchen müssen. Aber die Arbeit natürlich die Arbeit! Na, jetzt hat man ja wohl Zeit dazu, richtig Zeit.

Er ruft nach dem Bauplatz an, daß er heute nicht kommen könne, telephoniert auch an Harichs Büro, daß er verhindert sei, und springt dann auf eine Elektrische, die nach dem Norden führt. Hoffentlich ist Fritz zu Hause. Na, man wird schon sehen.

Fritz ist zu Hause.

Fritz Rübesam schlägt die Hände zusammen, als er Peter Himmelreich vor sich sieht.

Menschenskind, also ist dir doch mal meine Karte ein­gefallen? Kaum zu glauben!"

Quatsch nicht so dumm, Musikante. Da bin ich also. Steht die olle Mansarde noch? Großartig hier! Riecht noch genau so muffig wie früher. Mensch, Fritze, laß dich

mal anschau'n. Siehst prima aus. Also nichts für ungut man hat eben so'n bißchen zu arbeiten, nicht wahr?"

Versteh' ich doch, Peter. Nu nimm erst mal Platz, Und dann will ich schnell Kaffeewasser aufsetzen. Moment mal. Ja, die olle Kaffeemühle is noch immer da, aber jetzt is richtiger Kaffee drin, weißte? Früher haben wir uns ja bloß braune Brühe gekocht."

Rübesam läuft emsig in den Ecken herum und bringt allerleifeine Sachen" heran, ein sauberes Tischtuch, zwei neue, nicht angebrochene Tassen, einen Teller mit frischen Brötchen, richtige Molkereibutter, in einem Wort, es wird ein anständiger Kaffeetisch.

Urgemütlich", lobt Peter,wie fein du alles verstehst."

Na ja, so kümmerlich wie früher geht's auch nicht mehr zu. Dafür ist man eben aus dem schlimmsten Dreck raus. Also dann Prost Kaffee!"

Und der Kaffeeklatsch beginnt.

Wie lange Rübesam schon wieder aus dem Bruch zu­rück wäre? Na, und was wär' denn nu da so los geweM? Hm?

Laß dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen, alter Junge."

Rübesam erzählt also.

Ja, wundervoll wür's gewesen. Und ob Peter das nette Forsthaus kenne? Wie? Nicht? Na, da mühte er unbe­dingt mal hin.

Und Peter platzt heraus:

Vielleicht, Fritze. Nämlich ich muß, ich wollte dir ja noch was Besonderes erzähl'n, 'ne feine Sache. Also kurz und gut, ich Hab' wieder mal mächtigen Dusel entwickelt."

Rübesam zieht die Stirn kraus.

Verlobt?"

Peter guckt ihn groß an.

Dann klatscht er belustigt auf die Knie.

Ein guter Musikante magst du ja sein, Fritze, aber ein schlechter Prophet. Nee, nee, nich verlobt. Aber ich kann, wenn ich will, ein ganzes Dorf bauen!"

Rübesam schnappt nach Luft.

cFortsetzung lolgt.i

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