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Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt

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Nr. 264

Neuenbürg. Mittwoch den 11. November 1S3S

V4. Jahrgang

Sicherung des Arbeitseinsatzes

Sechs Anordnungen des Ministerpräsidenten Göeing

Die außenpolitische Rede ValdwinS

(Fortsetzung und Schluß)

Zu dem polnischen Außenminister B eck gewandt sagte Baldwim daß Polen stets die Sympathie der Engländer genossen habe. Der Ministerpräsident wandte sich dann gegen den, wie er sich ausdrückte,unver­ständlichen Wahnsinn" der Aufrüstung ganz Europas, die eine Verbesserung des Lebens­standards der Völker, verzögere und einen Krieg wahrscheinlich mache. Es gebe aber niemand im heutigen Europa, der nicht wisse, was ein Krieg auf die Dauer bedeute.

Baldwin äußerte hierauf die Ansicht, daß zukünftige Kriege möglicherweise den Cha­rakter vonReligionskriegen" (?) haben könnten, wie man sie im Mittelalter gekannt habe. Es gebe heute geistige Auf­fassungen, deren Vertreter ihre Weltanschau- ungbis zum Tode erzwingen" möchten. Man sitze hier niemals zu Gericht über die Ereignisse in ausländischen Staaten, aber er sei entschlossen, daß in England keine dieser Gewalten" jemals triumphieren sollen. In England sei kein Raum für irgendeine Form einerorganisierten Welt- a n s ch a u u n g".

Der englische Ministerpräsident schloß, die britische Regierung sei bereit und bemüht, jede Gelegenheit zu ergreifen, um das An- wachsen der Rüstungen aufzuhalten, eine Rüstungsherabsetzung zu erzielen, Abmachun- gen. die für den Frieden wirkten, beizutreten, und von Europa die Furcht, von der es gegenwärtig beherrscht sei, zu entfernen. Be- vor diese Furcht nicht beseitigt sei, sei kerne Aussicht auf irgendeinen materiellen und

Listigen Fortschritt der Menschheit Vor­anden.

Erfolgloser NsrsurWMW

London, 10. November.

Eine bestimmte Stelle in der Rede des Ministerpräsidenten Blum vor deni Landesrat der französischen Sozialistischen Partei hatte in Pariser und Londoner poli­tischen Kreisen die Auffassung entstehe, lassen, daß Frankreich geneigt wäre, du Nichteinmischungspolitik gegenüber Spanier aufzugeben, falls dies im Einvernehmen mi: England geschehen könne. Zur lebhaften Debatte, die darüber in einigen englischen und französischen Blättern entstanden mar wird nun an maßgeblicher englischer Stell, erklärt, daß kein derartiger Schritt der fran­zösischen Regierung in London erfolgt sei. Auch über die Absicht eines solchen Schrit­tes sei nichts bekannt.

Auf jeden Fall stehe fest, daß eine englische Sinnesänderung in der bisher befolgten Nichteinmischun'gspolitik vorläufig nicht zu verzeichnen sei. Sollte daher die Aeußerung Blums in der gemeldeten Form zutreffen, so wäre es nach hiesiger Auffassung lediglich als ein Fühler der französischen Regierung zu werten, der den Zweck verfolge, in Lon­don wissen zu lassen, daß eine etwaige Aen- derung der englischen Spanien-Politik auch zu einer Umschaltung der französischen Maß­nahmen führen würde.

Marschallstab an srydz-Eniigly überreicht

Warschau, 10. November. .

Im Hof des alten Warschauer Königs­schlosses wurde am Dienstag um 15 Uhr dem Oberbefehlshaber der Polnischen Wehrmacht, General Nydz-Smigly, der Marschall­stab vom Staatspräsidenten-M o r c i ck i im Nahmen einer militärischen Feier überreicht. Nach Marschall Pilsudski ist Rydz-Smigly der zweite Pole, der diese Würde in der neu erstandenen Republik bekleidet. Als einzigem Ausländer war sie noch dem französischen Marschall Foch verliehen worden.

Im Nahmen ihres Londoner Gastspiels gab die Dresdener Staatsopcr am Montag Tristan und Isolde". Wagners große Oper kam in einer glänzenden, das Haus zu minutenlangen Beifallsstürmen hinreißen­den Darstellung zur Aufführung

Berlin, 10. November.

Im Neichsanzeiger vom 9. 11. sind sechs Anordnungen des Beauftragten für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Göring, abgedruckt, die die Durchführung des Vier­jahresplanes hinsichtlich der Sicherstel­lung des Facharbeiternachwuch­ses. die Sicherstellung des Be­darfs an Metallarbeitern für staats- und wirtschastspolitisch bedeutsame Aufträge der Eisen- und Metallwirtschaft, die Rückführung von Metall- und Baufacharbeitern in ihren Berus, die Sicher st ellung der Arbeits­kräfte und des Bedarfs an Bau­stoffen für staats- und wirtschastspolitisch bedeutsame Bauvorhaben, die Besch ästi- gung älterer Angestellter und schließlich das V e r b o t v o n K e n n Wort­anzeigen für die Anwerbung oder Ver­mittlung von Metallarbeitern und Baufach­arbeitern betreffen.

Dies sind die ersten Anordnungen für die Sicherstellung des Arbeitseinsatzes für die Durchführung des Vierjahresplanes. Wäh­rend bei der Machtübernahme noch rund 7 Millionen Arbeitslose gezahlt wurden, ist diese Zahl dank der inzwischen geleisteten Ausbauarbeit auf etwa eine Million zurück­gegangen. Hierdurch hat sich auch das Bild des Arbeitseinsatzes grundlegend gewandelt: Während also vor 1933 eine große Arbeits­losigkeit vorhanden war, ist heute bei wich­tigen Arbeitergruppen, so im Baugewerbe, im Metall- und Eisengewerbe usw., ein aus­gesprochener Facharbeitermangel festzustellen. Diesem Facharbeitermangel abzuhelfen, der- gestalt, daß die Aufgaben, die im Vier­jahresplan vorgesehen sind, auch wirklich durchgeführt werden können, dienen die oben erwähnten Anordnungen des Minister­präsidenten Göring.

Die Anordnungen selbst enthalten keine Strafvorschriften. Wer jedoch den Geboten und Verbotest, die in diesen Anordnungen enthalten sind, zuwiderhandelt, wird nach der im Neichsgefetzblatt vom 6. November 1936 verkündetenZweiten Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes vom 5. November 1936" mit Gefängnis und Geld­strafe. letztere in unbeschränkter Höhe, oder mit einer dieser Strafen bestraft.

Vor Vertretern der Presse ging der Prä­sident der Reichsstalt für Arbeitsvermitt­lung und Arbeitslosenversicherung, Syrup, auf die einzelnen Anordnungen ein.

Er wies darauf hin. daß in den Krisen­jahren starke Lücken in den Aufbau der Ge- folgfchasten gerissen wurden, die zu «uuer Verringerung der Lehrlingsausbildung führ­ten. Besonders im Eisen- und M'tall- gewerbe und im Baugewerbe machte sich ein starker Nachwuchsmangel bemerkbar. Durch die erste Anordnung des Minister­präsidenten wird nun den genannten Ge­werben zur Pflicht gemacht, eine Zahl von Lehrlingen auszubilden. die im angemesse­nen Verhältnis zu der Zahl der von ihnen beschäftigten Facharbeiter steht. Dabei sol­len diejenigen Betriebe, die aus irgend wel­chen Gründen Lehrlinge selbst nicht auSbil- den können, durch finanzielle Zuschüsse zur Lehrlingsausbildung bei anderen Unter- nchmuugen herangezogen werden. Tie Er­fahrung hat gezeigt, daß Facharbeiter nur durch eure geordnete Betriebslehre heran­gezogen werden können die Umschulungs- Verfahren haben sich bisher im allgemeinen als ziemlich problematisch herausgestellt.

Es hat sich aber auch gezeigt, daß'eine ganze Anzahl von fachlich ausgebildeten Metall- und Bauarbeitern nicht in ihren Berufen, sondern in irgendwelchen anderen Bernsen beschäftigt wird. Gerade die Knappheit an Facharbeitern aber zwingt uns, diese Kräfte wieder in ihren Berufen dem Volke nutzbar zu machen. Dazu dient die Anordnung über die Rückführung von Metall- und Bausacharbeitern in ihren Berns, die die Unternehmer verpflichtet, den Arbeitsämtern mitzntcilcn, wieviele dieser Fachkräfte bei ihnen berufsfremd beschäftigt, werden. Dadurch wird es jedem Facharbeiter möglich sein, wieder in seinem erlernlcn Beruf tätig sein zu können.

Die Durchführung des neuen Vierjahres­planes kann aber nur gelingen, wenn keine Arbeitskraft dem deutschen Volke ungenutzt bleibt. Heute gibt es noch eine, wenn auch kleine Gruppe, sogenannter älterer Angestell­ter (über 40 Jahre), die seit Jahren außer Stellung und ohne Erwerb sind. Das Elend bei diesen absolut leistungsfähigen An­gestellten, zumeist Familienvätern, ist noch außerordentlich. Die Anordnung des Mini­sterpräsidenten geht also dahin, diese Arbeits­losen wieder in den Wirtschaftsprozeß ein­zugliedern. Die Unternehmer sollen an­gehalten werden, einen bestimmten Prozent­satz älterer Angestellter in ihre Gefolgschaft aufzunehmen. Auch hier ist damit zu rech­nen, daß die Unternehmer genügend staats­politisches Gefühl haben, um für diese Volksgenossen zu sorgen. Der Stichtag für

Danzlg, 10. November.

DieDako" (Danziger Korrespondenzbüro) meldet:Erst jetzt gibt die Polnische Presse nähere Einzelheiten zu der am Sonntag in Gdingen stattgefundenen Protestversamm­lung gegen Danzig, nachdem, wie inzwischen bekanntgeworden ist. die Texte der Meldun­gen einer weitgehenden Zensur unterzogen werden mußten, da die auf der Kundgebung gehaltenen Reden eine so unerhörte Entgleisung darstellen, wie sie in der letzten Zeit auf polnischer Seite kaum vor- ekommen ist. Nach derPat" - Meldung aben mehrere tausend Einwohner Gdingens an der Protestversammlung teilgenommen. Nach Anhören der Ansprachen mehrerer Red­ner sei eine Entschließung gefaßt worden, die dieGewaltakte an den Danziger Polen" verurteilt. Eine Abordnung der Versamm­lung hat diese Entschließung dem Regie­rungskommissar in Gdingen überreicht, wel­cher erklärte, daß er sie an seine Vorgesetzte Behörde weiterleiten werde.

Wie weiter zu ersa! mar, hatten sich Vereinigungen und Organisationen aller politischen Richtungen an der Kundgebung -n Ton gab der berüchtigte West-

.> an. Er schickte den Abgeordneten

Szarkowski vor, welcher betonte,daß die Nachsicht der Polen gegenüber den Aus­wüchsen des Danziger Zwerges erschöpft.sei und man die endgültige Regelung des Ver­hältnisses zwischen Polen und Danzig fo dein müsse.

Der Vertreter der polnischen Sozialdemo­kraten, Nusinek, ließ sich in der übelsten Weise über die Danziger Fragen aus und erklärte zum Schluß:Entweder bleibt Dan­zig eine freie Stadt oder sie wird eine See­stadt Pommerellens! Angesichts des National-

London, 10. Nov. Der polnische Außen­minister Beck empfing am Dienstag anläßlich seines Staatsbesuchs in London die Vertreter der englischen und ausländischen Presse.

Oberst Beck führte u. a. aus, daß er es für besonders glücklich halte, gerade in diesem Augenblick die Möglichkeit gehabt zu haben, die internationalen Fragen mit den britischen Staatsmännern zu besprechen. Er könne nicht leugnen, daß die Zeiten in der ganzen Welt sehr schwierig seien. Unter solchen Umständen könne mau entweder gegenüber den Ereig­nissen sich Passiv abfindcn, was einer pessimi­stischen Einstellung entspreche. Man könne aber auch eine optimistische Haltung einneh­men und die Auffassung vertreten, daß die schwierigen Fragen sich in einem einzigen kühnen Akt der internationalen Politik lösen ließen. Seiner Ansicht nach liege die Wahrheit in der Mitte. Man müsse bestrebt sein, die Anstrengungen zu erneuern, um mit den Din­gen in Fühlng zu bleiben, die in diesen kriti­schen Stunden der europäischen Geschichte an

die Anzeige an das Arbeitsamt ist in den Januar kommenden Jahres gelegt worden, so daß bis zu diesem Zeitpunkt noch manches bisher Versäumte nachgeholt werden kann

Spanische Botschaft in Berlin hißt die nationale Flagge

Berlin, 9. November.

Nachdem der bisherige Vertreter der spanischen Volksfront in Berlin, Rovira, am Samstag die Botschaft fluchtartig verlassen und die Schlüssel zu dem Gebäude dem Kraftfahrer übergeben hatte, hat am Sonn­tag der ehemalige spanische Botschafter Agramonte Y Cortijo das Botschaftsgebäude in der Großadmiral-Prinz-Heinrich-Straße namens der spanischen Nationalregierung in Besitz genommen. Am Montagnachmittag wurde auf dem Botschaftsgebäude in Gegen­wart von etwa 150 Angehörigen der spani­schen Kolonie die rot-gold-rote Flagge der spanischen Nationalregierung gehißt und die Uebernahme der Amtsgeschäfte durch Boi- schafter Agramonte verkündet.

feiertages und der Festlichkeiten, die mit der Uebertragung des Marschallstabes an Ge­neral Rydz-Smygli im Zusammenhang flehen, ldnnen wir dem neuen Marschall Polens Danzig zum Geschenk machen."

Nach dem Absingen des deutschfeindlichen Rotaliedes bewegten sich die Versammlungs­teilnehmer in geschloffenem Zuge nach dem Regierungskommiffariat, wobei sie Trans­parente mit verschiedenen Aufschriften mit .sich führten. Interessant war folgendes Transparent:Wir fordern, daß die Ber­liner Provokateure aus Danzig hinaus­geworfen werden!" Den Höhepunkt erreichte die ganze Kundgebung aber in dem Augen­blick, als der Vorsitzende des Verbandes der Legionäre in Gdingen, Jablonowski, auf Grund der letzten Ereignisse in Danzig for­derte, daß man auf die Gewaltakte un­berechenbarer nationalsozialistischer Elemente in Danzig mit Repressalien gegenüber den Deutschen in Pommerellen antworten solle. Wir verlangen, so sagte er, den deutschen Besitz an der Küste aufzukaufen und die Wirtschaftsbetriebe in Gdingen zu voloni- sieren. Zum Schluß wurde eine Entschließung angenommen, die in ihrem Wortlaut die Forderungen der einzelnen Redner noch ein­mal zusammenfaßt.

Dazu schreibt dieDako" folgendes: Hier liegt also der Hase im Pfeffer. Die Dors- streitigkeiten unter den Deutschen in Danzig sollen also nicht nur für einen Angriff gegen Danzig herhalten, fvndern sie sollen auch gegen das Deutschtum in Pommerellen aus­geschlachtet werden. Man kann nur sagen, daß derartige Perfidien der Bürger eines Staates, der einen Großmachtanspruch vertritt, nicht würdig sind.

alle herautreten, und man müsse sich davor hüten, sich ans alle Beschwerden den Vorwurf tatenlosen Ueberlegens machen zu lassen. An­dererseits dürfe man nicht denken, daß durch das eine oder andere politische Manöver sich die Schwierigkeiten der internationalen Lage lösen ließen. Das Kennzeichen der täglichen Anstrengungen müsse in dem richtigen Gleich­gewicht zwischen Entschlossenheit und Mäßi­gung liegen. Die Art und Weise, wie die bri­tische Regierung an die Lösung solcher kompli­zierten Fragen herangegangen sei, werde in Polen sehr geschätzt. Die gleichen Traditionen, so erklärte der Minister, seien in Polen durch den Marschall Pilsudski geschaffen und dem Lande als Vermächtnis überantwortet wor­den. Angesichts dessen begrüße er es ganz besonders warm, daß er die Gelegenheit ge­sunden habe, seine Ansichten mit Außenmini­ster Eden nnd den anderen britischen Staats­männern nnszntanschen.

Oberst Beck teilte weiter mit, daß dir pol­nisch-tichcchoilowakischc Frage nicht berührt

Zügellose Angriffe gegen Danzig

Sbertt Vetk über seine Besprechungen