Kamps um das ..Weibe Haus"
Wie wird NSA. regiert? — Miß Le Hand — Roosevelts Derfnchskaniuche«
An, 3. November wählte USA. — aber nicht seinen Präsidenten, sondern etwas über ' 50g Wahlmänner, die dann erst vier Monate später bas Staatsoberhaupt wählen. Der amerikanische L. W d.-M i ta r be i t er der N S.-P resse plaudert im folgenden in überaus interessanter Weise über die amerikanische Wahl und ihr ganzes Drum und Dran.
..Präsidentenwahl am 3. November? Sie ,rren sich, my risse, wir wählen am 3. November nicht den Präsidenten der Vereinigten Staaten!" Freund Jim lächelte freundlich als er das verkündigte. Ouer über dunkle Häuserschluchten waren bunte Spruchbänder gespannt: „Am 3. November für Roosevelt!" oder „Am 3. November für London!" Die Meute der Zeitungsjungen hetzte durch die Menschenmasseu und bellte: „Präsidentenwahl — Laudon! — Roosevelt ... 3. No- vemberl" Jim blieb bei seiner Behauptung. Hatte er den Verstand verloren?
Und doch — Jim hat recht! Wir wetteten zwanzig Dollar gegen seine scheinbar irrsinnige Behauptung und verloren sie. In einem Nachtlokal der zweiundvierzigsten Straße hielt Jim ein Kolleg über die amen- kanische Versassungsgeschichte. Wir haben manches über Wahl und Stellung des Präsidenten erfahren, wovon der durchschnittliche Amerikaner oder gar Europäer keine Ahnung hat.
Bas Komitee der 5V0 Wahlmänner
»Am 3. November, meine Freunde...", begann Jim. »wird nicht der Präsident vom amerikanischen Volk gewühlt, sondern nur etwas über fünfhundert Wahlmänner! Die eigentliche Wahl findet erst vier Monate später statt. Die vom Volke gewählten Wahlmänner treten zusammen, um das Staatsoberhaupt zu wählen. Die Abstimmung vom 3. November ist also keine direkte Präsidentenwahl. — »Zwanzig Dollar, Jim., da liegen sie!"
„Weihes Haus" war ein Spitzname
James Hoban war ein Ire. Er baute ein Jagdschlößchen als Amtsgebäude des höchsten Beamten der United States. Inmitten eines verwilderten Parks lag es. Und Mister Hoban brauchte vier Jahre dazu. Immer war er unzufrieden, ließ abreißen und sing von vorne an. Von 1796 bis 1800 erstanden vielleicht fünf oder sechs Präsidentenwohnungen im Park zu Washington. Das letzte ließ der Architekt versuchsweise mit weißem Kalk bespritzen. Die Bauarbeiter verspotteten dieses unglückselige Gespenst von einem Gebäude. »Aas Weiße Haus" nannten sie es und sprachen davon ironisch, wie man von der „Weißen Frau" spricht.
Aber es stand bald fest, daß über diesem »Weißen Haus" ein Unglücksstern stano. Hier wurde Jefserson, dieser bärenstarke Kerl, schwer krank, hier ereignete sich 1809 der Mord eines Kanzleibeamten, in schwerem Unwetter wurde ein Teil des Daches vom Sturm abgedeckt, und schließlich, zur Krönung des Unheils, brannte das »Weiße Haus" im Jahre 1814 ganz ab.
Würde es nun kein „Weißes Haus" mehr geben? Die Bezeichnung hatte sich schon im Lande so sehr durchgesetzl, daß auch ein Neubau an gleicher Stelle denselben Namen erhielt. 1818 wurde das zweite »Weiße Haus" dem Präsidenten Monroe, dem Verfasser der berühmten Doktrin: »Amerika den Amerikanern!", übergeben. Seitdem hat sich das Gebäude kaum verändert. Amerika wuchs, aber Washington mack't noch immer den Eindruck einer ruhigen Provinzstadt aus dem vorigen Jahrhundert. Keine Industrieanlage, mit Ausnahme der Bundesdruckerei und der Bundesmünze, durfte im Weichbild der Stadt errichtet werden. Das Haus blieb unverändert, während im ganzen Lande die Steingebirge der Wolkenkratzer mit Dutzenden neuer Stockwerke sich immer höher türmten. Das „Weiße Haus" ist als Sitz des Präsidenten zur Bühne dramatischer Ereignisse geworden. Eine Zeitlang war es »Mode", aus den Stufen des „Weißen Hauses" Selbstmord zu begehen, später, während der Amtszeit Clevelands, warf ein Anarchist eine Bombe gegen das Gebäude. Nach dem Tode Hardings schlugen Wochen- lang die Kriminalisten ihr Hauptquartier hier auf, da die Gerüchte, welche von einer Ermordung des Präsidenten sprachen, nicht verstirmmen wollten, und 1934 belagerten Tausende zerlumpter Veteranen das „Weiße HauS". Sie waren zu Fuß hierher marschiert und demonstrierten für die Auszab- lung einer Staatsbeihilse.
3 Auer darf „regieren"
Das »Weiße Haus", als Mittelpunkt und Denkmal, darf an manchen Wochentagen öffentlich besichtigt werden. Die Besucher durchschreiten die einfachen dunkelgetäfelten Räume. Sie begeistern sich eher an dem Sportplatz und den Schwimmhallen, in denen der oberste Beamte jeden Morgen sein Bad nimmt, als an der Einfachheit der Räume.
Selbst in das Allerheiligste, den ovalen Arbeitsraum des Präsidenten, dürfen die Besucher eintreten. Sie betasten das gestickte Sternenbanner hinter dem einfachen Schreibtisch des Präsidenten, sie streichen über die Armlehne seines leeren Sessels und sie müß
ten keine Amerikaner sein, wenn sie sich nicht einer nach dem anderen für kurze Augenblicke auf den einfachen „Thron" setzen würden, von dem aus das gewaltige Gebiet ihres Landes regiert wird.
Der kranke Präsident
Franklin Delano Roosevelt drückt aus einen gelben Knopf der großen Klingeltafel, die er vor sich hat. Gewöhnlich vergißt die Welt, daß dieser Mann, von dessen sprühender Aktivität sie fast täglich erfährt, ein Kranker ist, der nur äußerst mühselig und auf Krücken gehen kann. Deshalb ist er ganz aus die Zuverlässigkeit des engsten Mitarbeiterkreises angewiesen.
Auf das Zeichen betritt die Privatsekretärin das Arbeitszimmer. Miß Le Hand, die sich seit vier Jahren sicher nicht ohne Befr>e- digung von den Zeitungen die „Erste der Privatsekretärinuen Amerikas" nennen läßt, ist dem Präsidenten unentbehrlich. Miß Le Hand ist für Roosevelt. der seine öffentlichen Ansprachen gerne mit Witzworten würzt, gleichzeitig so etwas wie ein psycho- loqisches „Versuchskaninchen". Zuckt es in
den Mundwinkeln der kritischen Sekretärin, dann wird die gleiche Redewendung das laute Lachen der Zuhörer Hervorrufen.
... und die Konkurrenz? Ja, bei den Re- publikanern hat sich folgendes ereignet: „Damned, wo ist der gelbe Koffer...?" Der breitschultrige etwas korpulente Privatsekre- tär Als Londons lief vor dem Sonderzua des Prasidenlichairslandibaleu aut Uno ab und war ganz ungewöhnlich erregt. Der gelbe Koffer, der berühmte gelbe Koffer mit den Manuskripten der Rede des republikanischen Kandidaten war knapp vor Antritt der Wahlreise verschwunden. Weinrot unter dem weißen Haar wurde das Gesicht des Sekretärs. Er packte den feixenden schwarzen Gepäckträger: „Wo ist der Kosser?" Ter zeigte seine weißen Schneidezähne und gnnste über sein ganzes, dunkel glänzendes Gesicht. „Ich wissen nichts — gar nichts, Master!" bc- teuerte er. Der Sonderzug Alf Laudons fuhr ab ohne das gesuchte Gepäckstück. Vierundzwanzig Stunden später fand es sich dann „ganz zufällig". Tie Manuskripte waren alle durchgeschnüffelt morden. Noosevelt- Anhänger hatten die Seiten mit bissigen Karikaturen geschmückt. Der Streich der Demokraten war geglückt. Ganz Amerika lachte, gtoosevelt hat einen Punkt gut in dem Kamps um Amerikas höchsten Titel, der das Land passioniert wie sonst nur ein Schwer- gewiehssborkamvi.
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Oben; Das „ZVelüe Nsus" ln VVssdlnßlon, üer 8Itr iles l»rü8lriei>ien der Vereinigten 8l»a«ea. Voten! Dos Lrkelt8rlinn.ee S-s prii^Ienten Io. ..WeiSen von»« ml, Sem 8,okl „»ul äem jeäer elom-l regieren- k«°n. tNS.-Prefs- Archiv)
Bedeutende Aerzte vertreten die Meinung, daß Unmäßikeit Mitursache völn- sehen Niedergangs gewesen ist (Phö- nizier und Römer). Die Vergiftung einiger Kulturvölker durch Alkohol spielt heute eine ähnliche Bedeutung wie im Altertum die Unmäßigkeit. Von den Genußgiften schädigt Tabak die Funktion der Sexual- organe und Coffein vermindert die Leistungsfähigkeit des Herzens bei Arbeitsbelastung.
Offen ist die Frage, ob der seit dem Jahr? 1816 auf das Vierfache erhöhte
Fleischgenuß
der Gesundheit und Leistungsfähigkeit zuträglich ist. Fest steht, daß sich nur zwei Fünftel der Menschen von gemischter Kost ernähren und drei Fünftel ausschließlich Vegetarier sind. Die für den Menschen täg- lich notwendige Eiweißmenge hat man auf 80—90 Gramm festgesetzt. Es wird mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß wir in der Sojabohne (40 Prozent Eiweiß!) ein Pflanzliches Eiweiß vor uns haben, das alle Aminosäuren enthält und demnach als Ersatz für hochwertiges tierisches Eiweiß dienen kann.
Beim Fetkverbrauch
wissen wir die optimale Menge in der täglichen Nahrung noch nicht. In der Diätetik spielt fettarme Kost bei der Heilung der Schuppenflechte und Zuckerharnruhr eine Rolle.
Die vielseitige
Bedeutung der Vitamine
ist durch die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse noch keineswegs erschöpft. Besonders die Beeinflussung der innersekretorischen Drüsen (z. B. Schilddrüse. Nebenniere, Sexualdrüsen), also der Hormonproduzen
ten, durch Vitaminzufuhr ist eine Erkenntnis ganz sungen Datums. So kann z. B. der Basedow durch besonders vitaminreiche Kost gebessert, ja geheilt werden. Auch der Beginn der Alterung des Menschen hängt bis zu einem gewissen Grade von der Vitaminzufuhr ab.
Bei den Mineralsalzen
scheinen die gegenseitigen Mengenverhältnisse von Bedeutung zu sein. Kochsalzentzug in der Nahrung hat sich nicht nur bei Nierenkrankheiten, sondern auch bei Tuberkulose, vor allem der Haut und Knochen, bewährt. Kochsalzarme Kost hat sich bei den Gesäß- krankheiten, wie hohem Blutdruck und bei Kreislauskrankheiten als nützlich erwiesen. Vielfach werden kochsatmrmer Kost günstige Wirkungen bei der Behandlung von Hautröntgenschädigungen, Magengeschwür, Rosacea, Frostbeulen und Migräne zugeschrieben, da diese Krankheiten ebenfalls mit den Vorgängen des Gesäß-Systems verknüpft sind. Auch
Schwermekalle
lKupfer, Eisen. Mangan) sind in bestimmter geringer Menge von größter Wichtigkeit für körperliche Funktionen: die blutbildende Wir- kung der Leber wird auf ihren Mangan- gehalt zurückgeführt. Lieferanten von Mangan und Eisen sind Spinat, Tomaten, Roggen. die ostdeutsche Sandkartvssel, Buchweizen.
Mehr Vollkornbrote
Bei der Brotfrage muß immer wieder aus den Genuß der Vollkornbrote hingewiesen werden, da Weißbryte. Brötchen und das meist übliche Graubrot zur alleinigen Brot- nahrung des Menschen als ungenügend anzusehen sind.
Das Geleitwort-es Führers
die Männer, von denen dies» Slätter reden, sind als Soldaten Ser nationalsozialistischen Revolution im Kampfe umdeutschlanüs Sefrei- ung unS Neugestaltung gefallen. Ihre groß» Sehnsucht ist heute Erfüllung geworden, slus ihrem Slute ist Sie Saat einer besseren Zukunst ausgesprossen, ihr Gp^ertoS wurde zu einem Sollwert, das ihr einstiges Spmbol als Zahn» des dritten Reiches trägt.
tzerausgegeben von Hans Weberstedt und Kurt Langnrr unter Mitarbeit Ser Gauleitungen der NSdflp. und -zugehöriger Ser Gefallenen. Mit zahlreichen Dokumenten und Sildern aus SemkampsöerSewegung. Umfang 25SSeiten Leinen M.r.7S/SezugüurchfeSeSuchhandlung
Aentralverlag öer NSSM. §rz. Cher Nachf., München
BrWenr Kuh tsrkelt umher
Bacharach, 3. November.
Es ist bisher noch nicht beobachtet worden, daß sich Rindviecher etwas aus Alkohol machen. Immerhin müssen sie dem edlen Naß nicht grundsätzlich abgeneigt sein, sonst hätte sich eine Kuh aus dem Weinort Manubach bei Bacharach nicht einen solchen Mordsrausch ansaufen können. Ein Winzer hatte seinen Wein in einer großen Bütte im Keller zum Umfüllen stehengelassen, ehe er für ein paar Augenblicke den Raum verließ. In dieser kurzen Zeit war das Unglück schon geschehen. Die Kuh des Winzers hatte den köstlichen Duft des Weines in die Nase bekommen, sie hatte, im Nebenraum angekettet, leidenschaftlich geschnüffelt und sich dann, von unwiderstehlichem Drange getrieben, aus ihrer Haft losgemacht. Der Wmzer fand sie über die Bütte gebeugt. Als sie auf seinen Entsetzensruf ihr Haupt erhob, starrte sie ihn bereits mit verglasten Augen an, um dann sachte und selig zu torkeln anzufangen. Mit Hilfe der Nachbarn gelang es, die ganz und gar besoffene Kuh wieder in ihren Stall zurückzuschafsen, wo sie allsogleich in tiefen Schlaf verfiel...
Bi» BmmSsilhM bei Sr. Mit
Der Führer des Gaues XV Württemberg im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen, Dr. Klett, hatte 800 württembergische Vereinsführer aus allen 14 Kreisen und allen in Württemberg betriebenen Sportarten nach Bad Cannstatt zu einem Lehrgang zusammengerufen, um ihnen in einer einzigartigen Demonstration für die deutschen Leibesübungen die Marschrichtung für die kommenden Arbeiten zu geben.
Gauführer Dr. Klett betonte in seiner programmatischen Ansprache, daß die Vereine des DNL. dem Leben zu dienen haben und künftig nicht erwarten können, sich etwa allein damit durchsetzen zu können, indem sie sich auf frühere oft glänzende Verdienste und eine stolze Tradition' berufen. Für die Zukunft werden nur die Vereine Bestand haben können, die noch mehr als seither leisten und die restlos auf dem Boden der nationalsozialistischen Weltanschauung stehen. Auf der anderen Seite müsse der Gaufnhrer es sich aber verbitten, daß über die Vereine geschimpft werde. Da. wo sich eine alte Vereinsmeierei oder ein falscher Vereinssana- tismus zeige, da greise er scharf durch.
Von den Vereinsführern erwarte er einen gesunden Optimismus und ein energisches Entgegentreten gegen oft böswillig ausgestreute Gerüchte, die von einer Auflösung der Vereine wissen wollen. Die Vereine des DNL. und der DNL. selbst werden bestehen bleiben, da sie vom Führer und dem Neichs- sportsührer eine Dauerausgabe zugewiesen erhalten haben. Der DNL. hat alle deutschen Menschen zu erfassen, die Bereitwilligkeit zur Leistungssteigerung zeigen und denen die Leibesübungen zum Ausdruck ihres Lebens werden.
»
Eine langerwartete Dokumentensammlung von historischer Bedeutung wird in Kürze erscheinen. Vom Hause Wahnfried wird noch vor Ablauf dieses Jahres der gesamte, unveränderte und ungekürzte Briefwechsel zwischen Richard Wagner und König Ludwig II. der Ocffeutlichkeit zugänglich gemacht werden.