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Birkenfelder, CalmVacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 2S7

Dienstag den 3. November 1936

94. Jahrgang

Sitzung deü Ni»t- einmisAungSauSschusseS

London, 2. Nov. lieber die Sitzung des Unterausschusses des Nichteinmischuugsaus- schusses wurde folgende amtliche Verlautba­rung nüssegeben:

Der Ausschuss nahm die Erörterung der Frage auf, wie ein System geschaffen werden kann, um die Durchführung des Abkommens sicherzustelleu. Alle Mitglieder des Unteraus­schusses stimmten auf Ersuchen des Vorsitzen­den darin überein, dass sie ihre Regierungen über eine Anzahl von Fragen um Anwei­sung bitten wollen, die im Laufe der Erörte­rungen aufgeworfen wurden und über die Entscheidungen herbeigeführt werden müssten. Der Unterausschuß beschloß weiter, die Mit­glieder des Hauptansschusses aufzuford'ern, ebenfalls Anweisungen ihrer Regierungen über diese Fragen zu erbitten. Die ganze Frage wird vom Unterausschuß so bald wie möglich erneut behandelt werden."

DokumenteiMau ..Der Bolschewismus"

Am Montagnachmittag eröffnet? Dr. E h r t. der Leiter der Anti-Komintern, die große Bilder- und Tokumentenschau aiis den Archiven der Anti - KominternTer Bolschewismus". Das ausgestellte Material ist das umfassendste, das bisher rum Thema Bolschewismus geboten worden ist. Die wichtigsten Bild- und Schriftdoku- Meute aus dem In- und Auslande werden hier der Oeffentlichkeit gezeigt: ein erschüt- terndes Anklagematerial gegen den Weltzer­störungswahn Moskaus.

Halle l zeigt den Bolschewismus ohne Maske in der Sowjetunion, dem Lande, m dem er 19 Jahre herrscht. Zehn Abteilungen geben ein eindringliches, furchtbares Bild von dem Kampf gegen Gott und Religion, dem bolschewistischen Kinder- ekend. den Folgen der angeblichenBe­freiung" der Frau von dem elenden Leben des Sowjetbürgers, das sich in den riesigen Preisunterschieden gegenüber Deutschland zeigt, von der Kulturschande der 6 Millionen Zwangsarbeiter, die in den Wäldern Sibi­riens der Machtgier der bolschewistischen Fremdherrschaft geopfert werden, von den grausigen Methoden der GPU., Einzelmord, Massenmord. Geiselmord und schließlich von dem entsetzlichen Hungerelend, das sich Jahr für Jahr wiederholt.

In Halle 2 wird der bolschewistische Ver­such. auch die übrige Welt diesem Regime des Blutterrors und des Massenelends zu unterwerfen, gezeigt. In den einzelnen Ab- teilungen wird die rote Zersetzung s- arbeit in aller Welt dokumentarisch belegt. Ein besonderer Teil zeigt, wie Deutsch­land den Bolschewismus überwand.

Auf der WandflächeSpanien im bol­schewistischen Fieber" werden die neuesten Bilder des roten Terrors gezeigt. Ten Ab- schluß bildet eine Dokumentensammlung über den 7. Weltkongreß der Komintern, der die Kriegserklärung Moskaus an die Welt darstellt, über die rote Armee als Armee der Weltrevolution und des Sowjetimperialis­mus und über die Moskauer Clique um Stalin. Eine Weltkarte zeigt in Verbindung mit einem Schallplattenvortrag die Wühl­arbeit des Bolschewismus in allen Ländern von !9I7 bis zur Gegenwart, aber auch das Erstarken der Gegenkräfte in den einzelnen Staaten, seitdem Adolf Hitler den Bolschewis­mus in Deutschland vernichtete.

Der Leiter der Antikomintern, Dr. Adolf Ehrt, sprach über Aufbau und Ziele der Tokumentenschau. Er schilderte den Angriff des Weltbolschewismus gegen die Kultur­staaten. der in diesem Jahre in ein entschei­dendes Stadium getreten ist, aber auch die von Monat zu Monat wachsende Gegen- bewegung in der ganzen Welt. Deutschland marschiere in dieser Bewegung an der Spitze. Der bolschewistischen Weltfront der Kultur- Vernichtung, der Gottlosigkeit und des welt- revolutionären Krieges müsse die Gemein- ichaft der aufbauwilligen, friedliebenden Kräfte aller Nationen entgegengestellt wer­den» --

Für dauerhafte Freundschaft mit dem

deutschen Reich

Lord Londonderry, Garwia «ad Degrelle über die Aufgabe« Westeuropas

London, 2. November

Entschiedener denn je ist ganz Europa vor die Frage gestellt, ob es weiterhin durch die Pflege von Beziehungen mit Moskau den zerstörenden Kräften des Weltjudentums in Europa Raum geben soll. Noch hat man die Notwendigkeit einer klaren Entscheidung nicht in allen Staatskanzleien erkannt; in den Völkern selbst aber mehren sich die Kräfte, die auf die entschlossene Abwehr des Weltbolschewismus mit allen Mitteln hin­arbeiten.

So ist cs wertvoll, daß der frühere bri­tische Luftfahrtminister Lord London- derrh, der sich einen Monat lang im Deutschen Reich aufgehalten hat, bei seiner Rückkehr nach London erklärt hat, er habe einen besonders tiefen Eindruck von der freundschaftlichen Einstellung des Deutschen Reiches zu Großbritannien empfangen. Die Schlußfolgerungen zieht daraus der Heraus­geber desObserver", Garvin, der in einem grundlegenden Aufsatz die Zukunft der deutsch-britischen Beziehungen als Kernfrage der internationalen Politik bezeichnet, von deren Lösung letz- ten Endes Krica und Frieden abhängt. Eng­land kann unmöglich für eine unbestimmte Reihe von Jahren seine bisherige Politik des Zweifels, des Ausbalancierens und der Zeit­vergeudung fvrtsetzen.

Innerhalb der nächsten zwölf Monate muß ei ne klaredeutsch­englische Regelung Herbeige­führtwerden,wen nnicht einewei­tere Kriegsexplosion das gesamte europäische Gebäude in einer Weise erschüttern soll, aus der es für England kein Entkommen gibt. Aus diesem Grund? hat die britische Nation zwei klare Pflichten zu erfül­len: Erstens muß sie in vollem Umfange auf- rüsten und zweitens eine baldige Rege­lung mitdemDeutschen Reich auf einer Grundlage herbeiführen, die sich mit den Anforderungen von Ehre und Vernunft ver­einbaren lassen. Die britische Aufrnstungsfor- derung beginnt daher mit der Erkenntnis, daß kein anderes Land für England zu kämpfen be­reit ist, solange nicht auch Großbritannien eine machtvolle Hilfe für die anderen darstellt. Die­ser Grundsatz ist vom Führer niemals bestrit­ten worden, der oft erklärt hat, daß er in Eng­land eine der mannhaften Nationen sieht und wünscht, daß England dies bleibe. Es ist die klare Pf licht der britischenStaat s- k u n st ebenso, wie es auch zweifellos der

Wunsch der breiten Masse Englands ist, un­verzüglich den Versuch zu machen, eine dauerhafte Regelung und Freundschaft mit dem Deutschen Reich herbeizu führen. Der gute Wille ist auf beiden Seiten vorhanden, sollte aber auf englischer Seite deutlicher gezeigt werden.

Die Hindernisse untersuchend, stellt Garvin fest, daß die koloniale Frage kein solches Hin­dernis ist. Von mindestens ebenso großer Bedeutung wie die Kolonialfrage ist die

Frage der Sowietpakte, die nur den Krieg bedeuten können. Wenn Eng­land diese verhängnisvollen Vertragsinstru­mente beschirmt oder sich in irgendeiner Form daran beteiligt, oder wenn es sich hin­ter Frankreich und die Tschechoslowakei als den potentiellen Verbündeten Sowjetrußlands und des Kommunismus gegen das Deutsche Reich stellt, dann wird die Lage für den Frieden gefährlich. Die leere Phrase von der kollektiven Sicherheit wird dann in eine kollektive Katastrophe ausmünden. Die bri­tische Negierung muß von einer solchen Politik ausdrücklich Abstand nehmen.

Eine deutsch-britische Regelung wird nach der Meinung Garvins auch zu einer Beteili­gung Frankreichs und Italiens führen. Das Konzert dieser vier Mächte wird den sicheren Frieden in Westeuropa für eine Generation organisieren und vielleicht auch eine konstruk­tive Lösung im Osten finden, die sonst durch nichts anderes als einen allgemeinen Krieg herbeigeführt werden könnte.

Auch Degrelle für Verständigung

Dem Brüsseler Vertreter desObserver" erklärte der Führer der Nexisten, Läon Degrelle: Denen, die sich engen deutsch­belgischen Beziehungen widersetzen, muß ge­antwortet werden, daß Belgien in seiner Ge­schichte von jeder festländischen Macht über­fallen worden ist. Wenn daher Belgien eine Mißstimmung gegen diese Länder bewahrt, so würde es ohne einen einzigen Freund in der Welt sein. Die nationalsozialistische Herr­schaft ist nach Meinung der belgischen Nexi­sten von dem Wunsch nach Frieden auch mit Belgien beseelt. Sobald die Rexisten anS Ruder kommen, werden sie diesen Wunsch in die Tat umsetzen. Außerdem darf man nicht vergessen, daß das Deutsche Reich Adolf Hit­lers ein Bollwerk gegen den Kommunismus ist; das Hauptziel der Rexisten ist aber die Unterstützung des Kampfes gegen die sowjet- russische Barbarei.

Eden wird Mussolini antworten

Bedeutsame Ablehnung im Whitehall

London, 2. Nov. An amtlicher eng­lischer Stelle wird jede Aeußerung zu der großen Rede Mussolinis in Mailand abge­lehnt. Es wird nicht abgestritten, daß es sich um eine Rede von außerordentlicher und grundsätzlicher Bedeutung handele, es wird jedoch darauf verwiesen, daß Sie Rede erst einer eingehende« Ueberprüfung bedürfe. Zweifellos werde Außenminister Eden in der nächsten Sitzung des englischen Parlaments zn dieser Rede Stellung nehmen.

-p

London, 2. Nov. In einer Meldung üeS diplomatischen Reutcrkorrespondenten wird die Annahme bestätigt, daß die britische Re­gierung vorerst nicht geneigt ist, auf den von Mussolini in seiner Mailänder Rede gemach­ten Vorschlag eines Mittelmeerpaktes einzu­gehen. Das einzige Interesse Englands im Mittelmeer bestehe darin, den statns guo auf­recht zn erhalten. Diese Auffassung bedeute keinerlei Bedrohung Italiens, es sei denn, daß Italien die Absicht habe, den statns guo zu ändern. In britischen Kreisen zeige sich daher "kr Wunsch, die italienischen Interessen, so­

weit sie ans Gegenseitigkeit beruhten, anzu­erkennen. Man glaubt aber nicht, daß ein zweiseitiges oder auch ein mehrseitiges Ab­kommen diesem Zweck dienlich wäre. Man hält cs in Whitehall für besser, nicht an schla­fende Dinge zn rühren, denn man befürchtet, daß die Aushandlung weiterer Pakte im Mit­telmeer alle möglichen alten Wunden öffnen und damit die Sache des Friedens schädigen könnte.

Der Korrespondent bestätigt auch, daß Eng­land zurzeit an eine förmliche Anerkennung des Kaiserreiches Abessinien nicht denke. Es müsse jedoch darauf hingewiescn werden, daß die italienische Eroberung bereits in gewissem SinnePraktisch" anerkannt worden sei, in­dem die britische Gesandtschaft in Addis Abeba die diplomatischen Beziehungen mit dem Vizckönig Marschall Graziani ausgenom­men habe. Die energische Ablehnung der Ab­rüstung und der Völkerbundsideale durch Mussolini werde in London bedauert, wenn man auch offen zugebe, daß diese Ideale gegenwärtig nicht von großer Praktischer Be­deutung seien.

Heute wählt ASK

Die Vereinigten Staaten stehen vor einer großen Entscheidung: Am heutigen Dienstag wird der neue Präsident gewählt. Die Un­klarheit, die über das Wahlergebnis bis un­mittelbar zur Entscheidung zu bestehen pflegt, hat die Spannung auf das höchste gesteigert.

Diesmal wird sie ausschließlich nach wirt­schaftlichen Gesichtspunkten fallen. Nach einer Zeit schwerster wirtschaftlicher Krisen ist wie­derProsperity" die Parole, mit der die bei­den Hauptkandidaten, der Demokrat Roofe- velt und der Republikaner Landon, in die Wahlschlacht gezogen sind. Noosewelt wurde vor vier Jahren im Zeichen schwerster wirt­schaftlicher Depression gewählt. ES gelang ihm. die Krise mit völlig neuen, in den Ver­einigten Staaten ungewohnten Mitteln, die ihm besonders in den breiten Massen große Volkstümlichkeit sicherten, anszufangen. Die durch denNew Deal" ld. h. Neuer Plan) zu Arbeit und Unterstützung gekommenen Massen werden ihm daher sicher ihre Stimme geben. Seine Gegner sind in den Finanz- und Unternehmerkreisen zu suchen, die für den Republikaner Landon eintreten. der folgende Hauptpunkte ausgestellt hat: Beendigung überflüssiger Staatsausgaben, Einschränkung der öffentlichen Arbeitsbeschaffung, Beendi­gung der Farmcrunterstützung und Schutz der inländischen Wirtschaft. Unter dem Druck der Hochfinanz hat Roosevelt sein Programm formal wesentlich mildern müssen, wenngleich er seine Resormziele nicht aufgegeben hat.

Seit 16 Jahren gilt die von der Zeit­schriftLiterary Digest" vor der Wahl ver­anstaltete Probeabstimmung als gül­tig und zutreffend. Diesmal hat die Zeit­schrift 10 Millionen Stimmzettel in die 43 Bundesstaaten ausgesandt. 2 876 523 davon sind ausgefüllt zurückgekommen. Landon erhielt 1239669 und Roosevelt 972897 Stimmen. Landon führt in dieser Probeabstimmung in 32, Roosevelt in 16 Staaten. Ob diese Probeabstimmung zU- tressen wird, bleibt aber diesmal noch ab­zuwarten: nicht die Zahl der Wählerstim- men entscheidet letzten Endes. In jedem der 48 Bundesstaaten kann die einfache Mehr­heit einer Partei dazu führen, daß alle geg­nerischen Stimmen unter den Tisch fallen.

Bezeichnend sür diesen Wahlkamssf ist auch, daß zum erstenmal antijüdische Argu­mente gebraucht werden. So behaupten die Republikaner, daß der Neuyorker Kommu­nist und Gewerkschaftssekretär Dubinskh, ein Jude, Wahlmann der Demokraten in Neuyork werden soll. Von den Demokraten werden diese Vorwürfe leidenschaftlich wider­legt. Dabei wird von beiden Parteien immer wieder mit Nachdruck versichert, daß man keine Rassenvorurteile hege. Diese anti­jüdische Stimmung bei den Republikanern entspringt nicht zuletzt der scharfen Gegner­schaft gegen den Neuen Plan, dessen Vater der Jude Felix Frankfurter, Professor an der Universität Haward in Boston ist. Frankfurter wurde schon vom Altpräsiden­ten Theodor Roosevelt als Bolschewist be­zeichnet und hat wegen Beteiligung an einem Bombenanschlag in Kalifornien eine Gefängnisstrafe hinter sich. Ein weiterer jü­discher Berater Roosevelrs bei der Durch­führung des New Deal ist der kommu­nistische Jude Louis Dembitz BrandetS. Wirtschaftlicher Berater Roosevelts ist der Jude Bernhard M. Baruch, den das JudenblattJewish Examiner" den unge­krönten Präsidenten nennt, stnanzieuer Be­rater der Vater des Staatssekretärs im Schatzamt Henry Morgenthau, auch ein Jude wie Edward A. Fi lene, der am letzten Kongreß der Kommunistischen Inter­nationale in Moskau teilgenommen hat und der Staatssekretär Franco Perkins. Die­ser jüdisch-kommunistische Einfluß auf Roose­velt hat in weiten Kreisen die Befürchtung ausgelöst, daß der Staatskapitalismus des demokratischen Präsidenten zum Kommu­nismus führen könnte. Noch ist die Erkennt­nis der kommunistischen Gefahr in den Ver. Staaten nicht Allgemeingut der breiten Massen, deren Denken ausschließlich wirt- schastlich bestimmt ist. geworden. Aber es ist bezeichnend, daß man auch dort nachzuden­ken beginnt.