Alle hören dle Göring-Rede!
Die Volksgenossen werden auf die Rede des Ministerpräsidenten und Generalobersten Her- mann Göring über den Vierjahresplan, welche heute, Mittwoch abend 8 Uhr, aus dem Ber- liner Sportpalast auf alle Sender übertragen wird, aufmerksam gemacht. Niemand versäume, die Rede zu Hause oder in den Gaststätten zu hören. ^ ^ ^
In alle heute abend stattfindenden Veranstaltungen der NSDAP., ihrer Gliederun- gen und angeschlossenen Verbände sowie in die anläßlich der Buchwoche stattfindenden Schrift- tuuis-Abends wird die Rede übertragen.
Gaupropagandaleitung der NSDAP.
Ein Fall Hase — oder: „Wer nicht hören will, mutz fühlen". Man sollte es nicht für- möglich halten, baß ein nachstehender Fall trotz wiederholter Aufklärung von seiten der Behörde, heute noch Vorkommen kann: In L. wurde vor einigen Tagen ein Knecht eingestellt, ohne daß von ihm die hierzu notwendigen Unterlagen, wie Arbeitsbuch usw. verlangt wurden. Der Arbeitgeber konnte daher über dessen persönliche Verhältnisse nicht unterrichtet sein. Der Knecht ist nun über Nacht wieder ausgerückt unter Mitnahme eines seinem Arbeitgeber gestohlenen Geldbetrages von über 600 RM. Durch sein unvorsichtiges, strafbares Verhalten ist es ihm nicht einmal möglich, den Namen des von ihm eingestellten Knechtes festzustellen. Es ist also wieder unter schlagenden Beweis gestellt, welche Folgen entstehen bei Nichteinhaltung von Vorschriften der Behörde, die doch nur zum Nutzen der Allgemeinheit dienen und jeden einzelnen bei Beachtung vor Schaden schützen.
„Der Etappcnhas". Die NSG. „Kraft Lurch Freude" hat ihre Winterveranstaltungen festgelegt. Eine stattliche Folge von Veranstaltungen ist geplant. Eingeleitet wurden dieselben mit den Aufführungen des bekannten Tegernseer Bauerntheaters in Neuenbürg, Wildbad und Höfen. Die Veranstaltung in Neuenbürg am Sonntag abend in der Turnhalle war bis auf den letzten Platz ausverkauft, fodaß zahlreiche Besucher wieder umkehren mußten. Dieser gute Besuch bedeutet für die kommenden Aufführungen einen hoffnungsreichen Auftakt; er spricht gleichzeitig aber auch für das rege Interesse, das die Öffentlichkeit diesem bayerischen Bauerntheater entgegenbringt. In der Wahl der Stücke war man ebenfalls gut beraten. Aufgeführt wurde das Lustspiel „Der Etappenhas", ein Stück, bas in vier Akten mit einem beispiellosen Erfolg an den Zuschauer vorüberzog und sie von Anfang bis Ende im Banne hielt. Bartl Jngrl zeigte mit seiner Theatergruppe bewundernswerte schauspielerische Leistungen. Durch die restlose Hingabe sämtlicher Mitwirkenden an ihre Aufgabe wurde das Spiel auch auf die Höhe des ansprechenden Erfolges geführt. Das Stück ist flüssig, gut durchwürzt von frischem, gesundem Humor, wie er bei unseren Feldgrauen im Weltkrieg vor allem im Schützengraben daheim war. Zwei Welten standen sich gegenüber: der Frontsoldat des Grabens wie er lebte und der Soldat in der Etappe mit dem zivilen Einschlag. Ein harmloser Hase, der für eine feudale Mahlzeit gekapert war, spielte eine wichtige Rolle. Viel Gerede gab es wegen ihm und den köstlichen Bissen, die er in der Pfanne versprach. Aber die Schlauheit und der gute Witz des Frontsoldaten siegte haushoch über die Lauheit des Kameraden in der Etappe. Um Len Fall in gutem Sinne beizulegen, mußte eben wohl oder übel eine Mieze dran glauben. Der End- crfolg war, daß der Frontsoldat L- mit seinen Kameraden den Hasenpfeffer n. der Etappensoldat Z. mit guten Freundeil den fingierten Hasenbraten (es war in Wirklichkeit eine Katze!) verspeisten. Darob allerdings viel Gelächter hüben und drüben. „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen." So auch in diesem Fall. Aber — und das ist ber größte Gewinn, der aus der ganzen Geschichte herauskam: der Etappensoldat merkte doch, daß sein eigentlicher Platz nicht in der Etappe sei, sondern draußen im Graben, in der Kampflinie bei seinen Brüdern. Dorthin meldete er sich freiwillig und war darüber gottfröh. Alle Mitwirkenden wurden am Schluß der dreistündigen Aufführung mit Beifall überschüttet; er war aber auch Wohl verdient.
In die Enz gefallen Und ertrunken. Der ledige 58 Jahre alte frühere Goldschmied Fritz Hier ist am Montag vormittag unterhalb der Holzbrücke des Sägewerks Eisenfnrt tot aus der Enz geborgen worden.
wird vermutet, daß er nachts auf dem Heimweg über die Brücke gehen wollte, dabei in der Dunkelheit ausglitt und in die Enz stürzte.
Im Vieri sie -es Roten Kreuzes
Neuenbürg. 26. Okt. Von Samstag auf Sonntag fand in der alten Mühle für die Samarlterinnen und Helferinnen vom Roten Kreuz ein Schulungskurs statt, der von etwa
50 Teilnehmerinnen aus dem ganzen Kreis besucht war und mit einer großen Hebung am Sonntag vormittag abgeschlossen wurde. Dr. Harbin hatte die Teilnehmerinnen für denselben gut vorbereitet, sodaß sie mit dem behandelten Stoff einigermaßen bekannt waren und die gehaltenen Vorträge auch leichter verarbeiten konnten. Fräulein Haller aus Stuttgart hielt Vorträge, in denen sie wichtige Fragen des zivilen Luftschutzes und Themen behandelte, die in das Betätigungsgebiet des Roten Kreuzes zählen. Mit großer Aufmerksamkeit folgten die Kursteilnehmerinnen den inhaltsreichen, klar gegliederten Ausführungen der Vortragenden. Am Sonntag vormittag um 10 Uhr fand dann im Hofe der alten Mühle eine Gasübung statt, zu der neben Landrat Lempp, als dem Kreisbeauftragten für das Rote Kreuz, Ortsgruppenleiter Barth und Dr. Köpf vom RLB erschienen waren. Es war die Aufgabe gestellt, Schwerverwundete und Gasvergiftete eines Luftangriffs vorschriftsmäßig zu bergen und zu behandeln. Die HI hatte sich für diese Uebung in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt. Aus technischen Gründen wurde davon abgesehen, die Verletzten in den Gasschutzkeller zu transportieren, wo ja auch immer eine Ambulanz eingerichtet ist. Das improvisierte Lazarett befand sich im 2. Stock der alten Mühle, wohin die geborgenen Verletzten mit Tragbahren verbracht wurden. Wichtig war, daß die eingesetzten Samarite- rinnen und Helferinnen sofort erkannten, welche Verletzung oder Vergiftung die betr. Person hatte und wie sie zu transportieren war. Das richtige Tragen der Verletzten ist sehr wichtig, kommt es doch in solchen Fällen meist darauf an, daß die eingesetzten Helferinnen der kundigen Schwester und besonders dem Arzt wertvolle Vorarbeit leisten. Wie notwendig dieselbe ist und mit welchem Verantwortungsbewußtsein sie ausgeführt werden muß, bewies die mündliche Prüfung im Lazarettraum, wo die Teilnehmerinnen praktisch zeigen mußten, wie sie die Verbände anlegen, die Verwundeten lagern, welche Maßnahmen erforderlich sind, um mit dem Arzt Hand in Hand zu arbeiten. Fräulein Haller sprach noch kurz über Zweck und Ziel des Kurses und gab ihrer Befriedigung über die rege Anteilnahme Ausdruck. Das Erlernte müsse allerdings vertieft und erweitert werden, dann erst habe der Lehrgang seinen Zweck erfüllt. Landrat Lempp unterstrich diese Ausführungen und wies darauf hin, wie notwedig solche Schulungskurse für Samarlterinnen und Helferinnen seien. Auch für das Rote Kreuz gelte der Grundsatz: „Immer bereit sein". Fräulein Haller, Dr. Härlin und allen Teilnehmerinnen sprach der Landrat seinen Dank aus und schloß mit einem Siegheil auf den Führer.
Arnbach, 27. Okt. Von der Handwerkskammer Reutlingen wurde durch die Kreis- Handwerkerschaft dem Maurer Franz Bellomi eine künstlerisch ausgefertigte Ehrenurkunde übermittelt. Bellomi, der ein fleißiger und gewissenhafter Arbeiter ist, steht schon seit 29 Jahren bei Maurermeister Christian Hermann in Arbeit und darf sich bez seinem Arbeitgeber besonderer Wertschätzung erfreuen.
Pforzheim, 28. Okt. Heute früh 3.30 Uhr bemerkte eine Frau im Stadtteil Brötzingen, daß ihr Mann noch nicht im Bett war; sie suchte und fand ihn in der Scheuin liegend tot vor. Er lag mit einem Schädelbruch neben einer Leiter, die fast senkrecht in die Heuboden
öffnung gestellt war. Ueber die Ursache des Unglücksfalles sind noch polizeiliche Erhebungen im Gange. Hs.
Am vergangenen Mittwoch begann die Ortsgruppe Herrenalb der NSDAP ihre diesjährige Winterarbeit mit einem Sprechabend, an dem außer der Einwohnerschaft sämtliche Formationen teilnahmen. Kreisgeschäftsführer Rothfuß eröffnete den Abend. Er gedachte der im vergangenen Jahre verstorbenen Parteigenossen der hiesigen Ortsgruppe. Kreisleiter Böpple führte aus, daß der letzte Parteitag in Nürnberg die erste Bilanz nationalsozialistischer Arbeit im neuen Reiche gebracht habe. In seiner Proklamation habe der Führer eine Reihe von Tatsachen aufzählen können, die Denkmäler des Willens und der Leistung der NSDAP seien. Diese Leistungen seien nichts anderes als die Ergebnisse umsichtiger, harter Arbeit. Nur durch den Einsatz aller Volksenergien sei es dem Führer gelungen, auf den Trümmern einer alten Wirtschaftsordnung und den Schlackenresten des parlamentarischen Parteistaates das große Werk zu errichten. Wenn man nun zwischen dem Januar 1SS3 und dem September 1936 einen Vergleich ziehe und die Siedlungen und die sonstigen großen Werke sehe, müsse man sagen, das Gesicht Deutschlands habe sich verändert. Wo früher das Elend seine Furchen hinterlassen habe, sehe man heute kraftvolle Arbeit. Dies werde jedoch nur ein Anfang sein. Aber der Anfang sei das schwerste Wegstück. Die Arbeitsenergien werden sich noch kraftvoller entwickeln, wenn wir nun von der ersten zur zweiten Stufe des Aufbaues, dem zweiten Vierjahresplan, schreiten. In den kommenden vier Jahren gelt es die wirtschaftliche Unabhängigkeit Deutschlands vom Auslande zu erkämpfen. Sämtliche Rohstoffe, die irgendwie im Inlands hergestellt werden könnten, dürften künftig nicht mehr vom Auslande eingeführt werden. Die Ernährung müsse unter allen Umständen sichergestellt werden. Es gelte insbesondere auch die notwendigen Treibstoffe selbst herzustellen. In diesem Vierjahresplan nehme die Aufklärung einen breiten Rahmen ein. Der Bolschewismus arbeite planmäßig auf eine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus hin. Diesem weltanschaulichen Kampfe könne man nur begegnen, wenn das ganze deutsche Volk sich über die Ziele des Bolschewismus im klaren sei; wenn es wisse, daß Bolschewismus nichts anderes bedeute als Jammer, Unordnung und Zuchtlosigkeit. Wenn das deutsche Volk aufgeklärt sei, sei es auch nicht möglich, baß gewisse ausländische Zeitungen durch die Erzählung von Greuelmärchen irgendwie bei uns Stimmung machen können. Ein harter Kampf stehe uns bevor. Aber es gelte für die Zukunft und das Wohlergehen unseres Vaterlandes zu kämpfen und dem Führer bedingungslos zu gehorchen. Dies werde nicht schwer fallen, wenn man die überwältigenden Leistungen des Führers sich immer wieder vor Augen halte.
Zum Schluß konnte der Kreisleiter noch einigen Pg. ihre Mitgliedsbücher übergeben. Ein Siegheil auf den Führer und das gemeinsam gesungene Deutschland- und Horst- Wessel-Lied beschlossen Len Abend. Der Mustkrug Herrenalb umrahmte den Abend mit schneidig gespielten Märschen.
Sen Staat vm über 20V VV0 Mk. geschädigt
Die Deviseaproz-tze 1« Pforzheim werbe« fortgesetzt
Vor der Pforzheimer Großen Strafkammer spielte sich wiederum ein Devisenprozeß von erheblichem Umfange ab. Es ist dies die erste Fortsetzung der vor der Großen Strafkammer angesetzten Prozesse, die am 3. November ihren weiteren Fortgang nehmen und für die mindestens 3 Vevhandlungstage vorgesehen sind.
Am Dienstag den 27. Oktober stand der bisher unbestrafte 16 Jahre alte Walter Brill in Pforzheim wegen Devisenvergehens unter Anklage. Er wird beschuldigt 1: in den Jahren 1931 bis 1935 als Inhaber seiner Firma gleichen Namens ausländische Zahlungsmittel in deutschem Gegenwert von nahezu 115 000 RM. der Devisenbank nicht angeboten, 2: kursfähige Goldkronenstücke an verschiedene Pforzheimer Scheideanstalten ohne Genehmigung für sich verkauft, 3: Geldbeträge ausländischer Währung nach Deutschland gebracht und wieder hinausgeschafft, 1: ausländische Devisen im Kassenschrank seines Geschäftes aufbewahrt und nicht gemeldet und 5: über Zahlungsmittel, die bei ausländische:: Banken festgelegt waren, verbotswidrig verfügt zu haben. Der durch die Umgehung der Devisengesetze angerichtete Gesamtschaden beläuft sich auf weit über 200 000 RM. Im Fall 1 bestreitet der Angeklagte die Schädigungsabsicht, die Tat selbst gibt er im großen Ganzen zu. Zu Fall 2 wendet er ein, daß es sich um außer Kurs gesetztes dänisches Münzgold aus dem 18. Jahrhundert gehandelt habe, das er von einem Stockholmer Antiquitätenhändler erworben hätte. Von diesen: schwedischen
Goldschatz, der ja auch Gold im Sinne des Devisengesetzes ist, hat der Angeklagte in der Voruntersuchung nichts gesagt. Was den Punkt 3 der Anklage betrifft, so versuchte der Angeschuldigte den Sachverhalt so darzustellen, als hätte er die von Kunden eingezogenen 6800 schwedische Goldkronen in Schweden gelassen. Merkwürdig sind aber die Aufzeichnungen in seinem Reisebuch, die darauf schlies- sen lassen, daß Las Auslandsgeld doch nach Deutschland und wieder hinausgewandert ist. Es entwickelt sich ein Streit um Buchungsfragen, weil der Angeklagte seinen Notizen im Reisebuch eine andere Erklärung gibt als wie die Anklage sie hinstellt. Bei Erörterung dieser Anklagepunkte spielt der Reisekoffer mit dem doppelten Boden eine besonders wichtige Rolle. Der Koffer wird zur Stelle gebracht und seine Geheimvorrichtung als ein geeignetes Mittel angesehen, um Devisen über die Grenze zu schaffen. Der Angeklagte meint zwar, daß jeder Edelsteinhändler über ein derartiges „Rüstzeug" auf der
Are Lckuke aus simpflsiUckem Mer. -am mit
Ader KMose pflegen
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Ortsgruppe Neuenbürg. Wir machen noch- einmal alle Ze!en- und alle Blockleitcr, alle Blockhelfer, Walter und Warte der NSDAP. NSV, DAF und NSF auf die heute abend 7.15 Uhr stattfindende Versammlung in der Mühle aufmerksam. Es spricht der Kreisorganisationsleiter Pg. Ruff. Zuerst hören wir aber gemeinsam im selben Lokal die Rede von Hermann Göring über den Vicrjahrcs- plan. Pünktliches und restloses Erscheinen ist deshalb dringend notwendig.
ksrtel-ikmter mit
Deutsche Arbeitsfront, Ortsgruppe Wildbab.
Die Auszahlung von Unterstützungen erfolgt bis auf weiteres Donnerstags von 10—12 Uhr vormittags bei der Geschäftsstelle Wildbad (Altes Postamt). Die Empfangsberechtigten werden jeweils durch Postkarte benachrichtigt.
Der Ortsvbmaun.
Deutsche Arbeitsfront, Kreis Neuenbürg, Abt. Frauenamt. Die Ortsfrauenwalterinnen haben ihre Monatsberichte bis 29., spätestens aber bis 30. Oktober an mich einzusenden.
An der Amtswalterinnensitzung am 18. 10. wurde versäumt, die Fahrtauslagen zu erledigen. Diejenigen, welche teilgenommen haben, können die Unkosten jeweils mit der Ortsgruppe verrechnen. Die Ortsfrauenwalterin mutz auch die der Vertrauensfranen und Referenten in Erledigung bringen.
Die Kreisfrauenwalteriu.
KaffeuPerwalteriuuen der NS-Fra«euschaft.
Fm Heim Lauterbach finden vom 1.—7. und 6.—11. November 1936 weltanschauliche Schulungskurse für Kassenverwalterinnen statt. Bitte um sofortige Anmeldung an die Kreisamtsleitung der NS-Frauenschaft.
NS-Frauenschaft Neuenbürg. Heute 20.30 Uhr Gymnastik im Heim.
NS-Frauenschaft Wildbad. Bei dem Sprechabend der Ortsgruppe am Freitag den 30. 10., abends 8N Uhr, im „Schwarzwaldhof" müssen alle Zellen- und Blockwalterinnen anwesend sein. Die Leitung.
NS-Frauenschaft Rotensol. Der Heimabend am Freitag den 30. Oktober fällt aus.
Reise verfüge. Im Punkt 1 der Anklage gibt der Beschuldigte die Tat an sich zu. Schließlich wird Brill zu Punkt 5 der Anklage vorgeworfen, daß er bei ausländischen Banken Zahlungsmittel angelegt, diese für Darlehen und Ueberweisungen verwendet habe, anstatt sie dem Reich zur Verfügung zu stellen. Es -handelt sich hier, in deutsches Geld umgerechnet, um 70—80000 RM. In diesem Falle der Anklage sind weitere Aufschlüsse durch den Sachverständigen der Devisenstelle noch notwendig. Es wird im Verlaufe der Vernehmung des Angeklagten festgestellt, daß er ein Ge- heimbuch geführt hat, um der Behörde seine Verschleierungen zu verbergen. Aus einem lebhaften Briefwechsel des Angeklagten mit seinem Bruder Artur ergibt sich, daß beide ihre „Auslandsschäflein" ins Trockene gebracht haben. Einer droht dem andern mit dem Staatsanwalt, jeder von ihnen soll ans Messer geliefert werden. Im übrigen läßt der Inhalt der Briefe den sicheren Schluß zu, daß zur Umgehung der Devisengesetze immer eine Hintertür offen gelassen wird. Die Weiterverhandlung wird auf Mittwoch nachmittag vertagt. Das Urteil dürfte in später Abendstunde zu erwarten sein. 0.
IVer sebriek seo bester» Teltuagsroiusu?
Die Neichsschrifttumsstelle teilt mit: Die Bekanntgabe der Preisträger im Preisaus- schreiben „Wir suchen den besten Zeitungsroman" sollte ursprünglich anläßlich der „Woche des deutschen Buches 1936" erfolgen. Die überaus große Zahl der Einsendungen machte jedoch eine besonders sorgfältige Prüfung notwendig, die zu dem genannten Termin noch nicht abgeschlossen werden konnte. Die Verkündung der Preisträger wird nunmehr am „Tagder deutschen Presse 1936" erfolgen.
Pforzheimer Stadttheatcr
Donnerstag, 29. Okt.: „Marietta", Operette in drei Akten von Walter Kollo. (Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr.)
Nie Ltüttl LÜT5 Netter?
Das Nordmeertief ist weiterhin bestimmend für die Witterungsgestaltung Mitteleuropas. Auf seiner Südseite wände«: von Zeit zu Zeit Randstörungen von Weste»: nach Oste:: und führen bei kräftigen, westlichen Winden feuchte Meeresluft auf das Festland. Die Ausbildung von Randstörungen dauert noch an, doch kommt es immer wieder in den Zwischeu- gebicten zu leichter Aufheiterung.
Vorhersage für Donnerstag: W i.e. O:: unbeständig, kühler.