Um die Freiheit des deutschen Volkes
Gauleiter Murr und ftv. Gauleiter Schmidt bei drei Kreistagen ' der Bewegung
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In Wurmberg schnitten Arbeiter einen Draht der neu zu legenden Leitung ab, der Herabsiel und sich über eine noch Strom sührende Leitung legte. Das freie Ende des auf dem Boden liegenden Drahts wurde von dem heimkehrenden Fuhrwerk des Ortsbauernsührers Hermann Kälber überfahren. Die beiden Pferde kamen damit in Berührung und erhielten einen elektrischen Schlag, der sie sofort tötete.
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In Göppingen ist ein 9 Jahre alter Knabe vermutlich infolge Unvorsichtigkeit von einem mit Laub beladenen Wagen gestürzt und überfahren worden. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er während der Uebersührung ins Kreiskrankenhaus verstorben ist.
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Bei Weilt, eim. Kr. Kirchheim, ereignete sich ein Zusammenstoß zwischen dem 12.38 Uhr hier eintreffenden Zug und einem Anhänger, wagen. Der aus Richtung Holzmaden kommende Lastkraftwagen fuhr kurz, ehe der Zug den un- beschrankten Bahnübergang kreuzte, über die Schienen. Der Motorlastwagen erreichte wohl den jenseitigen Straßenteil, dagegen wurde der Anhänger von der Lokomotive zur Seite geworfen. so daß er umstürzte und stark beschädigt wurde.
Beim ersten Bahnübergang der Strecke Beilstein—Auenstein kam es zu einem Zusammen- stoß eines Lastkraftwagens mit der Loko- Motive des Abendzuges der Bottwarbahn. Der Hintere Teil des Lastwagens wurde zertrümmert. Der Zug hielt sofort und setzte mit Verspätung seine Fahrt fort.
Auf der Straße nach Kirchheim a. N. kam in der Nacht eine Seitenwagenmaschine derart ins Rutschen, daß die . beiden Fahrer herabgeschleudert wurden und bewußtlos liegen blieben. Einem der Verletzten gelang es, einen Lastkraftwagen anzuhalten, der beide Verunglückte in das Kran- kenhaus Heilbronn einlieferte, wo nunmehr der «ine mit einem schweren Schädelbruch, der andere mit Kops- und Beinverletzungen darniederliegt.
In Illingen, Kr. Maulbronn, feierte Josef Klink und Katharina, geb. Axt die Dia- mantene Hochzeit. Beide stehen im SS. Lebensjahre und erfreuen sich noch körperlich und geistig einer recht guten Gesundheit.
In Wiesenbach. Kr. Gerabronn. wurde in der Garage des Sägewerksbesitzers Keitel. Feuer bemerkt. Trotz des sofortigen Eingreifens der Feuerwehr ist die Kraftwagenhalle bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Während ein Personenkraftwagen noch gerettet werden konnte, find zwei Lastkraftwagen dem Feuer zum Opfer gefallen.
Der Lustschiffkapitän auf l,. 2. „Hindenburg". Pruß, ist ein Sohn der Stadt Bielefeld. Die Stadt Bielefeld hat ihm jetzt in Anerkennung seiner Verdienste um die deutsche Luftschiffahrt »in Aquarell der Sparrenburg und eine künstlerische Photographie der Stadt überreichen las. sen.
Ser -relchsjiigendWrer kommt nach Kreu-enfta-1
Freudenstadt, 25. Oktober.
Der Reichsjugendführer Baldur von Schirach stattet bekanntlich am 28. ds. Mts., von der großen Gebietsführertagung der Hitler-Jugend in Freiburg kommend, der Hcuwtstadt des Gaues Schwaben einen Besuch ckb. Auf seiner Weiterfahrt wird er auch Freudenstadt besuchen.
Stuttgart, 25. Oktober.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des dritten Kreistages
in Kirchheim
In aller Frühe schon strömten am Sonntagmorgen aus der ganzen Umgebung die Teilnehmer am Kreistag in der Kreisstadt zusammen. Es begann die Arbeitstagung der Politischen Leiter, Walter und Warte, der Führer der Gliederungen, der Bürgermeister, Beigeordneten und Gemeinderäte. Hier sprach zunächst Gauschulungsleiter Dr. Klert. Dann gab Gauamtsleiter Dr. Lechler einen aufschlußreichen Beitrag zum Rassenproblem. Nach der Arbeitstagung war großer Appell der Politischen Leiter und der Gliederungen. Kurz darauf traf Reichsstatthalter und Gauleiter Murr ein, der unter den Klängen der vier Kapellen die Front der zahlreichen Formationen abschritt, um anschließend vor dem Gebäude der Kreissparkasse den schneidigen Vorbeimarsch der Gliederungen abznuchmen. Nach dem Vorbeimarsch fand die Großkundgebung statt. Hier gab Gauleiter Mur; die Parole für die künftige Arbeit der Partei. In wuchtigen Worten stellte der Gauleiter seine Hörer hinein in die Probleme der Gegenwart und fand lebhaftesten Beifalk.
Nach zweieinhalbjähriger Pause hielt die NSDAP, am Sonntag zum zweitenmal? ihren Kreistag
in Nürtingen
ab. Der Kreistag wurde mit einer erhebenden Morgenfeier eingeleitet. Tie Feier stand unter der Losung „Kämpfer und Kamerad" und sah sämtliche Tagungsteilnehmer, sowie die SA. und die HI. des Standortes angetreten. Anschließend fanden in drei Sälen der Stadt Sondertagungen statt. Um 10 Uhr begann dann die Haupttagung in der städtischen Turnhalle. Nach Eröffnung durch Kreisleiter Mader sprach Gauschulungsleiter Dr. Klett über die Schulung, die die Aufgabe habe, den Nationalsozialismus so in den Herzen der Menschen zu verankern, daß ihn keine Macht der Welt mehr diesen entreißen kann. Gaupropagandaleiter Mauer behandelte die Wichtigkeit der Propaganda.
Um 3 Ahr traf der Gauleiter, von Kirchheim kommend, herzlich begrüßt, ein. Unter den Klängen des Präsentiermarsches schritt er die Frönt der angetretencn Formationen ab und begab sich dann auf den Adolf-Hitler- Platz, um hier den Vorbeimarsch abzunehmen. In der überfülUen Turnhalle fand um 4 Uhr die Ha u p t ku n d g e b u n g statt. In einer zündenden Rede zeigte Gauleiter Murr der riesigen Versammlung die Aufgaben auf, die uns vom Schicksal gestellt sind. Wir lehnen es ab, so betonte er, .in den Fehler unserer Vorgänger zu verfallen, die Welt anzupumpen, um über gewisse zeit- weise austretende Schwierigkeiten hinwegzukommen. Vielmehr geht uns die Freiheit und die Unabhängigkeit des deutschen Volkes über alles. Er rief die Versammlung dazu auf. jeder an seiner Stelle möge Mithelfen, daß auch dieser Vierjahresplan erfüllt werden könne. Der Gauleiter rechnete hieraus scharf mit dem Weltbolschewismus ab und betonte, daß wir die letzte Kraft einsetzen müssen, damit das Judentum sein Ziel nicht erreicht.
Bei herrlichem Herbstwetter fand am TPnntao
IN Blaubeuren
der Kreistag der NSDAP, statt. Der Vormittag war mit Sondertagungen ausgefüllt. Kommunalpolitik. Verhältnis zwischen Verwaltung und Volk, die Pflichten der Beamten, die Themen für Beamte des Staates, der Gemeinden, sowie der Beigeordneten und Gemeinderäte. In der Sondertagung für Bauern sprach Landesbauernführer Arnold über Tagesfragen der Agrarpolitik. Zu den Mitgliedern der DAF.. zum Handwerk und Händel wurde über Wirtschaftsfragen aller Art gesprochen. Die Kundgebung von HI. und BdM. war von nahezu 1200 begeisterten Jungen und Mädel besucht. Bei einem Appell konnte der stellvertretende Gauleiter Pg. Schmidt die Front von über 2000 Männern der verschiedenen Formationen und 1200 Buben und Mädel der HI. abschreiten. Die Haupt- kundgebung nahm einen überwältigenden Verlauf. Ter stellvertretende Gauleiter gab d-n Vcirteiaenosfen die' Par-"e kür v-" Kampfzeit des kommenden Winters. Er sprach über die Bedeutung des Vier-Jahresplanes und über das kommende Winterhilfswerk. Seine Ausführungen wurden oft von lebhaftem Beifall unterbrochen und fanden stürmische Zustimmung.
Feldbahn abgeslürzt
Die Fahrer rette« sich Lurch Abspringen
Drackenstein, Kr. Geislingen. 24. Oktober. An der Baustelle Drackenstein der Reichsautobahn kam ein aus der stark abfallenden Feldbahnstrecke zwischen Mbdurchbruch und Nasenstein talabwärts fahrender, scharf gebremster Zug mit zwei Maschinen und acht schwerbeladenen Steinwagen infolge des über Nacht gefallenen Narchreifs ins Rutschen. Das Anziehen aller Bremsen war ohne Wirkung, der Zug kam vielmehr in immer größere Geschwindigkeit. Vor dem Nasensteintunnel sprangen die in großer Gefahr schwebenden Bremser, ohne sich Verletzungen zuzuziehen, ab. während die beiden Lokomotivführer ihre Kunst und Energie darauf verwandten, den Zug durchs Tunnel zu bringen, was ihnen auch gelang. Bei der kurz darauf folgenden Kurve vermochten sie indes das Unglück nicht mehr zu verhindern und konnten sich selber vom siche, ren Tod im letzten Augenblick nur noch durch einen Absprung nach der Bergseite hin retten. Lokomotiven und Wagen wurden aus der Kurve geschleudert und stürzten den steilen Hang hinab, wo sie zum Teil in ausgegrabeneu Schächten einer zu bauenden Bahnbrücke hängen blieben. Der entstandene Sachschaden ist sehr groß, doch muß zum Glück kein Menschenleben beklagt werden.
Stuttgart, 25. Oktober. (Eröffnung der..Weihe statte zur Woche des deutschen Buche S".) Die Landesleitung Württemberg der Reichsschristtumskammer hat in dem Ausstellungsgebäude am Jnte- rimstheaterplatz eine Ausstellung ausgebaut, die, als ein öffentlicher Beitrag des Gaues Württemberg zur Woche des deutschen Buches gedacht, am Sonntagvormittag unter dem Leitwort „W eihestättezurWoche
des deutschen Buches" feierlich eröffnet wurde. Dabei hielt der Landesleiter der Reichsschristtumskammer, der Dichter und Dramatiker Dr. Georg Schmückte, eine Ansprache, in der er mit eindringlichen Worten auf die Gefahr hinwies, die dem Bestand und Eigenwert der deutschen Sprache von der Uebersteigerung und dem Superlativ her droht. Die Ausstellung selbst, an deren Eingang unter der Büste des Führers sein Werk „Mein Kampf" als das Buch der Deutschen, ferner die besten Buchschöpfungen der Bewegung aufgebaut sind, gewährt u. a. einen knappen und anschaulichen Ueberblick über die drucktechnische Entstehung eines Buches
Ellwangen, 25. Oktober. (Ausbrecher Häberlein fe st genommen.) Der 27- jährige Karl H S b er l e i n. der am 10. die- ses Monats aus dem hiesigen Amtsgerichtsgefängnis entflohen war und sich seitdem einbrechend, brandstiftend in den Oberämtern Ellwangen, Aalen und Gerabronn Herumtrieb, wurde in Tauberrittersheim bei Bad Mergentheim in einer Wirtschaft auf Grund der Personbeschreibung in den Zeitungen und im Rundfunk erkannt und von dem sofort verständigten Landjäger von Weikers- heim'verfolgt. Da er dem dreimaligen An- ruf, stehen zu bleiben, nicht Folge leistete, schoß der Landjäger dem Flüchtling nach und traf ihn in das linke Bein. Der getroffene taumelte, richtete sich aber rasch wieder auf und rannte weiter durch das Dorf, bis ihm ein JagdPLchter entgegentrat und sein Ge- wehr gegen ihn anschlug. Nun konnte der Flüchtling fest genommen werden.
Drei Scheunen abgebrannt
Kirchberg a. I.» Kr. Gerabronn, 25. Oktober. In der oern Landwirt und Schuhmacher Abele und dem Taglöhner Emmert gehörigen Scheuer brach, vermutlich durch Brand, stiftung, Feuer aus, das auch auf die beiden Scheuern des Erbhofbauern Weinmann und des Gastwirts Hi »derer Übergriff. Mit ihren gesamten Vorräten au Heu und Stroh sind die drei Scheuern niedergebrannt. Lediglich einige Fahrnis konnte gerettet werden. Da die Nachbarhäuser durch das Umsichgreifen des Brandes gefährdet waren, mußten sie geräumt werden.
SIymvIMSlaM in der Stahlkammer
Berlin, 23. Oktober.
Die seidene Fahne mit den fünf olymvischenRingen,die bereits mehrere Olympische Spiele erlebt hat und zuletzt in den ereignisreichen Tagen des August im Reichssportfeld als Symbol des friedlichen Wettkampfes der Jugend der Welt über de« Kämpfen wehte, wurde am Donnerstag in den Räumen des Staatskommissars der Hauptstadt Berlin versiegelt. Das Fahnentuch ruhte bis jetzt im Tresor der Berliner Stadtbank. Inzwischen ist für den 3 Meter langen Zinkkasten, rn dem das symbolische Tuch die lange Reise über den Ozean angetreten hatte, ein neues Verschlußstück hergestellt worden. Am Donnerstag wurde dann die Flagge in eine 10 Meter lange Reichsfahne gehüllt. Den Fahnenbärr- dern in den Farben der Städte, in denen sie zu Olympischen Spielen aufgezogen war, wurden noch die Farben der Reichshauptstadt, rot- weih, hinzugesügt. Das seidene Tuch ruht nun in seiner schützenden Umhüllung wieder im Tresor der Stadtbank, den es erst verlassen wird, wenn im Jahre 1940 Tokio zur . 12. Olympiade ruft.
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Hähnchens Herz taut auf. So hat er schon ewig lange einmal mit der Lisel sitzen wollen. Das Schifferklavier träumt vom Holderstrauch — es tönt wehmütig durch die Luft. Wird wohl jemand im Kahn am Wasser sitzen und sich seine Frühlingssehnsucht aus der Seele spielen.
„Zum Herbst werd' ich wohl eine Försterstelle kriegen. Der Alte hat's mir schon verraten. So bei Küstrin rum. Schöner Wald dort. Und ein kleines Häuschen dazu."
„Das tät mich freuen um Sie, Hähnchen."
«Ja? War' ja auch Zeit. Hab' lange genug drauf gewartet. Aber — ja. was fängt man allein schon mit so einem Häuschen an? Das müßte alles gerad' so nett und sauber ausschau'n wie bei der Oberförsterin. Hab' ich mir so gedacht."
Lisel träumt vor sich hin. O ja, ein Forsthaus — es ist schon was Schönes, etwas so Grundsauberes.
„Etwas gespart Hab' ich mir schon, so für das Erste, wissen Sie?"
Nein, sie weiß es nicht, aber sie kann's sich denken. Der Hähnchen ist ja ein sparsamer und ordentlicher Mensch.
„Für zwei Leute tät's gewiß langen. Denn — denn —"
Jetzt kommt er doch ins Stottern und weiß nicht recht Weiter. Endlich stößt er hastig hervor:
„Denn für einen allein ist so was doch nichts, nicht wahr?"
Das muß Lisel zugeben. Was soll ein Mann allein in seinem Haus? Noch dazu ein junger Förster!
„Ja, sehen Sie, da muß natürlich eine Frau mir hinein", redet Hähnchen eifrig und hitzig weiter. „Da muß doch alles blitzblank sein, und da muß ein bißchen Viehzeug sein, und da mutz einem jemand die Flinte abnehmen, wenn man vom Pirschgang heimkommt, nicht wahr? Und n
> Winter müssen doch die warmen Hausschuhe dastehen und ! ein heißer Tee auf dem Tisch, wenn's draußen flockenkalt ! war, und der Ofen muß brennen, und im Sommer wieder muß ein Weißbier im Keller sein, und —"
Er bricht erschrocken und verlegen ab, aber Lisel sagt:
„Und da muß natürlich auch gewaschen und gestopft und gekocht werden."
„Natürlich — natürlich — jawoll — es ist da eine ganze Masse zu tun. Sie wissen das doch — und da — da habe ich gedacht — Fräulein Lisel — daß — daß —"
Lisel blickt mit einem Male sehr still und voll Unruhe vor sich hin. Lieber Gott, was hat Hähnchen da gedacht?
Der ist so aufgeregt, daß seine Stimme heiser und flüsternd wird. Eine Weile herrscht Schweigen. Seine Hand tastet im Halbdunkel unsicher nach ihren Händen, die gefaltet im Schoß liegen.
Sie fühlt seinen zitternden Druck. Nun — nun ist es also doch soweit? Sie hält den Atem an.
„Lisel — Sie müsseu's doch schon gemerkt haben, ich — es ist — ich möchte —"
Etwas wie Rausch und Willenlosigkeit überkommt sie. Ein Gefühl des Geborgenseins. Ein ferner Traum schwingt durch ihre Seele: Ein kleines Forsthaus, Wald und Stille, das Bruch nicht weit — ein ruhiges Leben in der Geborgenheit eines kleinen, festen Glücks. Hat sie ihn nicht gern? Keine Enttäuschungen und dummen Gedanken mehr.
„Lisel — ich Hab' Sie lieb. Ich — ich möchte, daß Sie immer — nur für mich —"
Sie stößt einen kleinen, zerflatternden Laut aus.
,Es wäre das Glück für mich', denkt sie und fühlt ihr Blut schneller schlagen. Noch immer klingt es sehnsüchtig vom Wasser her. Der Garten strömt seinen abendlichen Duft aus.
„List! — kleine, liebe Lisel —"
Sie schließt die Augen wie in einer zärtlichen Betäubung. Ihr Herz schlägt laut. Ist die Zeit hier stehengeblieben. ein ganzes Jahr lang? In diesem Garten?
Hähnchen beugt sich vor. Er sieht in dieses sanft schimmernde Mädchengesicht, das ihm jetzt so nahe ist. Eine süße, verwirrende Lockung.
„Lisel
Ihr Mund öffnet sich ein wenig.
Ist es nicht, als ob diese Lippen ihn rufen und leise ein Ja flüstern?
Da überwältigt es ihn, daß er den Arm um sie legt und sie an sich zieht. Aber in dem Augenblick, da er ihren Mund küssen will, schlägt Lisel die Augen auf und lehnt den Kopf zurück. Noch steht ein seltsamer Glanz in diesem Blick, aber daneben springt auch ein Erschrecken darin auf.
„Nein — nein", flüstert sie.
Etwas rührend Bittendes ist in dieser Stimme.
„Nein", murmelt sie noch einmal wie erwachend. Sie wischt mit der Hand über die Stirn, als streiche sie damit eine Vision fort. Der da neben ihr — das ist ja nicht Peter Himmelreich! Und die Zeit ist hier nicht stehengeblieben, es ist längst ein Jahr vergangen, seit Peter sie hier auf dieser Bank im Arm gehalten hat. Ganz deutlich hat sie in eben dieser Sekunde sein Gesicht vor sich gesehen.
Sie versucht ein Lächeln. Dieser Garten muß wohl verzaubert fein.
Hähnchen hat den Arm zurückgenommen. Er sagt kein Wort. Er versteht das alles nicht.
„Nicht böse sein", murmelt Lisel, „es — es ist so überraschend."
„Ja, überraschend", sagt Hähnchen wie ein Echo.
„Sie — Sie müssen Geduld haben — ;a?"
Sie fühlt wohl, daß sie ihm jetzt weh tut. Aber sie hätte seinen Kuß nicht ertragen können, sie weiß es genau. In diesem Garten geht noch immer ein Märchen um.
„Wir wollen gehen", sagt sie nach einer Weile
„Ja, gehen wir", murmelt Hähnch-—
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