Regiment US wieder auferstanden!

Rekrutenvereidigung und Laudestreffe« ehe«. Olgagrenadiere

Stuttgart, 25. Oktober.

Der Sonntag stand im Zeichen der Wieder­erstehung des alten, ruhmreichen und stolzen Infanterieregiments 119 (Königin Olga). Das Regiment lebt wieder und setzt seine 250- tährige Geschichte, die an Ereignissen und Wechselfällen wahrlich reich war, in würdiger Weise fort. Für das Landestreffen der Königin- Olga-Grenadiere konnte der Kameradschafts­bund derEhemaligen" keinen sinnfälligeren Nahmen wählen, als die Teilnahme an der feierlichen Vereidigung der Rekru- ten des neuen Jnf.-Reg. 119 des Standortes Stuttgart, die zu Ehren der alten Olga-Grena­diere im Hof des Neuen Schlosses stattfand.

Der Tag der Vereidigung wurde eingeleitet in sämtlichen Kasernen des Standorts Stutt­gart-Bad Cannstatt mit der feierlichen

Flaggenparade

und Gottesdiensten beider Konfessionen. Wäh­rend die für 11 Uhr vormittags angesetzte Ver­eidigung der Rekruten sämtlicher Truppenteile in den Kasernen durch die einzelnen Truppen­kommandeure vorgenommen wurde, wurde die Rekrutenvereidigung des Jnf.-Reg. 119 mit der Wiedererstehungsfeier dieses Regiments verbunden und, wie schon bemerkt, im Hofe des Neuen Schlosses durchgeführt. Zehntausende von Menschen umsäumten den Schloßplatz. Eine unerwartet große Anzahl früherer Olga- Grenadiere sowie die Rekruten hatten sich im Schloßhof aufgestellt, als die Vereidigungs­parade mit klingendem Spiel einmarschierte. Um 11 Uhr traf der Kommandierende General und Befehlshaber im Wehrkreis V, General d. I. Geyer, ein, der nach der Meldung des Regimentskommandeurs, Oberst Zick- Wolf f, unter den Klängen des Präjentier- marsches die Front abschritt.

Hierauf erfolgte

die Begrüßungsansprache

des Führers des Kameradschaftsbundes ehe- maliger Königin-Olga-Grenadiere, Oberst a. D. Freiherr von Gemmingen. Er wies auf die heutige Vereidigung als einen Akt von ganz besonders hoher Bedeutung hin, gedachte der Wiederherstellung der deutschen Wehrhoheit und der allgemeinen zweijährigen Wehrpflicht durch den Führer und dankte insbesondere dem Kommandie­renden General des V. Armeekorps, besten Initiative die Wiedererstehung des einstigen Grenadierregiments 119 zuzuschreiben sei.

Er ernnerte an die vielen Kämpfe und Schlachten in der langen Geschichte des Re­giments, gedachte der 4000 im Weltkrieg ge­fallenen Olga-Grenadiere und schloß mit einem soldatischenHurra" auf das neue IN. 119, die gesamte deutsche Wehrmacht und die Kameradschaft der alten und jungen Soldaten. Die Vereidigungsrede hielt als­dann der Kommandeur des IR. 119, Oberst Zickwolff. Als der Führer, so führte er aus, den Befehl gab, die alte Regiments- nummer 119 dieser neu aufgebauten Einheit des Heeres zu übertragen, verpflichtete er uns dadurch, die Tradition des stolzen Gre­nadier-RegimentsKönigin Olga" zu tra­gen. In diesem Regiment lebte der alte Geist treuer Pflichterfüllung bis zum bitte­ren Ende. Besiegt, aber nicht geschlagen, brachte das Regiment seine Fahnen zurück, unter den Klängen des Lieds vomGuten Kameraden" gedachte der Kommandeur der Toten, die ihren Fahneneid bis zum Tode gehalten haben.

Hierauf erfolgte

dis Vereidigung

Je fünf Rekruten der Stabsabteilung des I. und III. Bataillons traten vor zu den Adjutanten und legten die Finger der lin- ken Hand auf deren gezogene Säbel, wäh­rend sie ihre Rechte zum Schwur erhoben. Die Vereidigungsparade Präsentierte und die Rekruten leisteten durch Nachsprechen der Eidesformel den Fahneneid, dem Führer und Obersten Befehlshaber der Wehrmacht unbedingten Gehorsam zu leisten und als tapfere Soldaten federzeit für diesen Eid ihr Leben einzusetzen.

Angebrochene Linie des Soldakenkums

Der feierliche Akt wurde beschlossen durch die Ansprache des Kommandierenden Gene­rals des V. Armeekorps und Befehlshabers im Wehrkreis V, General der Infanterie Geyer. Er betonte, in seiner doppelten Eigenschaft als Olgagrenadier und als Kom­mandierender General, zu den jungen 119ern zu sprechen. Die alten 119er seien hierher gerufen worden, um ihnen, um uns allen und um der Oeffentlichkeit wieder ein­mal die ungebrochene Linie zu zei- gen, die deutsches Soldatentum seit Urzeiten aufweist.

Wir heutigen Soldaten, so führte er aus. stehen auf den Schultern von Generationen deutscher Soldaten und wollen und werden nicht mehr und nichts weniger sein, als eben nur ein Glied in der Kette der deutschen Soldatentradition. Die alten Olga-Grena­diere waren ein starkes Glied in dieser Kette, der Weltkrieg hat es bewiesen, trotz Nieder­lage und Zusammenbruch.

Wenn aber die Kette der soldatischen Tra­dition in unserer Stadt und in unserem Land äußerlich deutlich sichtbar in der alten Nummer 119 sich zeigt, so wollen wir darum ^ weder die Reichswehr der Uebergangsjahre, noch I

vre anderen Verbände des alten Heeres ver­gessen, die Stuttgarter Siebener, die Königs­dragoner, die Cannstatter Artilleristen und alle die vielen stolzen und tapferen Regimen­ter, Bataillone und Abteilungen unseres Landes. Sie haben es alle ebenso verdient, wie wir Olga-Grenadiere, daß man die Er- innerung ihres Namens um ihrer Taten pflegt. Anschließend an die Vereidigung fand am Karlsplatz ein Vorbeimarsch der Vereidigungsparade, der Regimentsvereini- gung ehemaliger Königin-Olga-Grenadiere, des Soldatenbundes und der Ehrenformatio- neu der Partei statt, den General Geyer mit dem General der Infanterie a. D. von Gerock und Oberst a. D. v o n G e m m i n - gen abnahm.

Kameradschaftskreffen der Olga-Grenadiere

Der Festsaal der Liederhalle vereinigte nachmittags die Kameradschaft der ehemali­gen Königin-Olga-Grenadiere zu einem ein­drucksvollen Festakt. Nach dem Einmarsch einer Abteilung in den verschiedenen Unifor­men des Regiments von seiner Gründung bis zur Jetztzeit begrüßte der Führer des Kameradschaftsbundes, Oberst Freiherr von Gemmingen, Kameraden und Gäste, und teilte mit, daß er den Kommandierenden General, General d. I. Geyer, Oberst Fischer von Weikersthal, General d. I. a. D. Freiherr von Soden. General Ritter von Molo, ferner u. a. auch Oberstleutnant Freiherr von Hügel und Hauptmann d. N. a. D. Treiber zu Ehrenmitgliedern des Kameradschaftsbundes ernannt habe.

sH Stuttgart, 25. Oktober.

Klarheit auch über die kleinsten Fragen, die an das deutsche Volk gegenwärtig gestellt wer- den, zu geben, hat der Gauleiter Reichsstatt­halter Wilhelm Murr für Samstag als Auf­takt zum Winterfeldzug der nationalsozialisti­schen Bewegung in unserem Gau die Kreis­leiter, Gauredner und Führer der Gliederungen der Bewegung in den Württembergischen Land­tag zusammengeruseii.

Wirtschaftliche Fragen bewegen in erster Linie die Oeffentlichkeit. In breit an­gelegtem Vortrag legte Gauwirtschaftsberater Reich le die Gründe für die Spannung auf dem Rohstoffmarkt und auf dem Lebensmittel, markt dar. Dabei zeigte er, daß es auf den ver­schiedenen Gebieten nationalsozialistischer Tat- kraft in Verbindung mit dem Fleiß des deut­schen Bauern und Arbeiters und der Erfin-

Ser Führer ekrt tapfere Lebensretter

Der Führer und Reichskanzler hat folgende Auszeichnungen verliehen:

a) die Rettungsmedaille am Bande:

dem Werner Barke in Tampico (Mexiko), dem Gefreiten Hans Dudeck in Glogau, dem Holz­händler Felix Gräfe in Groß-Heringen, dem Nevier-Oberwachtmeister der Schutzpolizei Oskar Heyen in Oldenburg, dem Oberleutnant Joachim Karbe in Glogau. dem Gärtner Bruno Losch ui Jäskendors, dem Kaufmann Kurt Milsch in Groß- Heringen, dem Fahrsteiger Rudolf Rösch in Heinitz, dem Fischer Walter Richter tn Nickels­hagen. dem Leutnant zur See Walter Richter in Kiel, dem Bäckergesellen Walter Spiegelhauer in Hannover, dem Schlosser Rudolf Beit in Halle an der Saale, dem Malergehilfen Herbert Zeit- schel in Bad Sulza:

b) die Erinnerungsmedaille für Rettung aus Gefahr:

dem Metzger Georg Dobmeier in Negensburg, dem Revisor Walter Ewald in Berlin-Haselhorst, dem Bürovorsteher Bruno Fischer in Königsberg in Pr., dem Schüler Adolf Gruber in Heberts- selden, dem Negierungsinspektor Gradier m Hax­tum, Kreis Aurich. dem Maschinisten Karl Grö- ner in Jungnau. dem kaufm. Lehrling Hans Hinz in Halle a. Saale, dem Schiffsjungen Rolf Kirstein in Kiel, dem Hauser Georg Kraft in Datteln, dem Kaufmann Otto Köhler in Trib- sees, dem Färmann Hugo Kahmann tn Grotz- Nhüden, dem Hauer Hermann Lauber m Datteln, dem Gerichtsassessor Dr. Heinz Lupprian in Kiel, dem Arbeiter Walter Plonus in Elbing, dem Justizsupernumerar Heinrich Riemann in Verden, dem Schüler Albert Sauer in Kassel, dem Reichs­bahnsekretär Franz Seeliger tn Dresden, dem Arzt Dr. Karl Sivoboda tn Uffing, dem Diplom­handelslehrer Karl Schmitt in Würzburg, dem technischen Aufseher Heinrich Schnarre in Datteln, dem Hauer Christian Schalter in Datteln, dem Korbmacher Georg Schuberth in Schlammersdors, dem Banklehrling Willy Tiefensee in Verdauen dem Schüler Jürgen Welwer in Wehlau, dem Schüler Heinz Wellmann in Dortmund dem Angestellten Friedrich Wesselbaum in Duisburg.

düngsttaft des deutschen Ingenieurs möglich gewesen ist, empfindliche Lücken auszufüllen und daß es weiterhin zielbewußtem Handeln nicht versagt sein wird, auf einzelnen Gebieten, wo für längere Zeit noch Verknappungen vor- Händen sein werden, so in der Versorgung mit Fetten, Eiern, Fleisch, ebenfalls den Bedarf zu befriedigen. Der Gauwirtschaftsberater be­handelte dann eingehend die Fragen der Ab­wertung, Arbeitsbeschaffung, Preise, Siedlun­gen und der Rohstosfbeschassuna durch den Vierjahresplan. Er zeigte große Aufgaben, wie die der Neuordnung der Elektrizi­tätsversorgung und der Rationalisie­rung unseres Wirtschaftslebens durch eine er­höhte, bessere und billigere Er­zeugung >m Interesse des einzelnen und der Gesamtheit.

Landesbauernführer Arnold sprach über den Aufgabenbereich des Reichsnähr­

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standes. Er deutete an, daß die Fleischver­sorgung sich im Laufe der Zeit günstiger ge­stalten werde, da keine Planlosen Äbschlach- tungen wie im vergangenen Jahr vorge­nommen werden. Die Verknappungen auf dem Fettmarkt stellen sich ebensowenig wie die auf dem Eiermarkt als unüberwindlich dar. Vor allen Dingen muß unter dem Ge­sichtspunkt der gesamten Devisenlage er­höhte Aufmerksamkeit der AktionKampf dem Verderb" zugewendet werden.

Nachdem noch Gaupropagandaleiter Mauer über technische Fragen des Der- sammlungsfeldzuges gesprochen hatte, ergriff stellv. Gauleiter Schmidt das Wort zu einem Vortrag über das Gesetz der totalen Volksführung. Eine kurze außenpolitische Schau schloß den Bericht.

Gauleiter Reichsstatthalter Murr gedachte einleitend des Pg. Dirr und zeigte an ^ schichtlichen Beispielen, wie notwendig es ist, daß ein Staat, ein Volk ein Ziel vor sich steht. Deutschland ging im Krieg daran zu­grunde, daß es ein solches Ziel nicht hatte. Wir danken es dem Führer, daß er stets die Gedanken auf neue Aufgaben, auf neue Ideale auSrichtet so jetzt auf den zweiten Bierjahresplan. Die Antithese Bolschewismus- Nationalsozialismus wurde vom Gauleiter klar und überzeugend herausgearbeitet. Für die kommenden Versammlungen wird es not­wendig sein, das Wesen des Bolschewismus ^ immer wieder herauszustellen und dar- nilegen, welches Verdienst im Kamps gegen diese jüdische Macht der Nationalsozialismus sich erworben hat. In der kommenden Phase des Kampfes wird für den Nationalsozialisten gehorchenundopfernan erster Stelle stehen. Die Geschichte erfordert von jedem von uns ungeheure Leistungen. Darum dür­fen wir aber auch jedem einzelnen unserer Parteigenossen einen unbändigen Stolz ein­hämmern, denn unsere Generation ist be­rufen. das Größte zu leisten. Vor allem aber haben die Führer der Bewegung die Pflicht, Beispiel zu sein. Wie die Führer, so wird daS Volk sein!

Stellv. Sauletter Schmidt eröffnet den Winterfeldzug der RSSW

Leonberg, 24. Oktober.

Als einer der ersten Kreise hat Leonberg den Winterfeldzug der NSDAP, mit einer gewaltigen Kundgebung eröffnet. Wie in Kampfzeiten dröhnte der Marschtritt der braunen Kolonnen durch das Städtchen. Dann weiht der stellv. Gauleiter Schmidt zwei Ortsgruppenfahnen des Kreises Rutes- heim und Heimsheim. Immer von neuem mitgerissen und in Beifallsstürme ausbre­chend hört dann die Menge den Lagebericht des stellv. Gauleiters, der die Leistungen des Nationalsozialismus aufzeigt, dem Bol­schewismus die das Alljudentum verber­gende Maske vom Gesicht reißt und mit den ewig Trottelhaften Abrechnung hält, die aus den Ereignissen in Spanien nocki immer nichts gelernt haben.

Mtell gegen dle Söpyinger Metzger

Ulm, 24. Oktober. Am Freitagabend 6 Uhr wurde im Prozeß gegen die Göppinger Metz- germeister das Urteil verkündet: Der Haupt­angeklagte, Waagmeister Kolb, wurde zu 6 Monaten Gefängnis und 2000 NM. Geld­strafe verurteilt. Ein Teil der Strafe wird durch die Untersuchungshaft als verbüßt an­gerechnet. Zwei Angeklagte wurden zu je 3 Monaten Gefängnis und 1000 RM. Geld­strafe, 8 Angeklagte zu je 2 Monaten Gefäng­nis und 600 RM. Geldstrafe, 7 Angeklagte zu je 2 Monaten Gefängnis und 400 RM. Geldstrafe, 8 Angeklagte zu je 1 Monat 15 Tagen Gefängnis und 200 RM. Geldstrafe und Dr. Trothe zu 1000 RM. Geldstrafe ver­urteilt, die im Falle der Uneinbringlichkeit in 2 Monate Gefängnis umgewandelt wer­den. Bei 4 Metzgergesellen wurde das Ver- > fahren eingestellt, da sie unter die Amnestie i fallen. Die Strafkammer sah den Angeklaa- j ten Kolb nicht als Beamten an. Tie Strafe ^ richtete sich nach der Zahl der Schlachtungen.

Vvrdeimarsed äer eveiuallgen Olga Orenaülvre tu Stuttgart (Walz.)

KWK

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3rrm Winterfeldzug angetreten

Gauleiter Pg. Murr vor dem politische« Führerkorps de» Saue»