9er Gaulag der schwäbischen Erzieher
vre Gestattung von Fest NU- Feier
Stuttgart, 12. Oktober.
Der diesjährige Gautag der schwäbischen Erzieher, der am Samstag und Sonntag in Stuttgart abgehalten wurde, stand unter dem Leitgedanken: Fest und Feier. Aus diesen Gedanken waren auch die einzelnen Veranstaltungen abgestimmt, mi* Ausnahme der Fachschafts, und Sondertagungen, die am Samstagvormittag in verschiedenen Sälen der Stadl abgehalten wurden und einen außer- ordentlichen Besuch von Erziehern und Er- ieherinnen aus dem ganzen Lande aufzuweisen atten.
Der große Saal des Gustav-Sieale-HauseS reichte bei weitem nicht aus, um die vielen Hunderte von Tagungsteilnehmern zu fasten, die am SamStagnachmittag die G e sta l 1 u n g von Fest und Feier erleben wollten. Richtunggebend hierfür waren die von tiefstem, ehrlichstem Ringen um den Geist der Sache zeugenden, packenden und wirklichkeitsnahen Ausführungen von Pg. Otto Schmidt- Berlin über „Fest und Feier bei der jungen Generation. Dem Redner kam eS nicht darauf an, die Begriffe „Volk S tum und Brauchtum" als den nach außen gewendeten Spiegel der Volksseele nur theoretisch zu umreißen, sondern sie als Ausfluß und Bild derHaltung eines Volkes in der praktischen Auswirkung für jeden einzelnen Volksgenossen zu werten.
Anschließend an die fast zweistündigen Dar- legungen erfolgte die praktisch« Gestaltung einer Feierstunde „Das Reich", die von P. Leonhardt und Th. Bausch ge- leitet wurde. Ausführende waren die Arbeitsgemeinschaft für Laien- spiel, das NSLB.-Orchester Stuttgart unter Leitung von E. Ade und ein Chor der Kameraden und Kameradinnen der Rüst- Wochen für Volkstumsarbeit. Die sehr fein zusammengestellte Vortragsfolge war gegliedert in einen 6teiligen Zyklus mit den Themen „Das Land", „Rot und Kampf", „Schande", „Wende", „Sieg" und „Das Deutsche und das ewige Reich". Die Auffüh- runa, der Werke des um die Wende deS 18. Jahrhunderts in Stuttgart lebenden Kom- onisten Küster und Dichtungen Hanns Johsts,
' rhard Schumanns, Wolfgang Möllers, Karl Brögers, von Walter Flex, Ernst Moritz Arndt u. a. m. zugrundegelegt waren, hinterließ einen starken Eindruck.
D!e Sondertagungen
Am Samstagvormittag tagten im Rahmen des 4. GautagS der schwäbischen Erzieher die einzelnen Fachschaften. Im überfüllten Saalbau Dinkelacker sprach Oberregierungsrat Dr. Drück über die „Einführung der Deutschen Volksschule". Er stellte ihre große Bedeutung heraus und wies daraufhin, daß die Einführung der Deutschen Volksschule in Württemberg und die Begrenzung der Gesamtausbildungszeit auf 12. anstatt wie bisher 13 Jahre als wich- tigstes Ergebnis des letzten Jahres zu werten sei. Die Forderung einer Deutschen Volksschule lei neben dem allgemeinen schulpolitischen Ziel auch eines der politischen Ziele des Nationalsozialismus. Ohne ihn und die den nationalsozialistischen Grund- Kitzen verschworene Lehrerschaft wäre dir Erfüllung dieser Aufgabe nicht möglich ge- wesen.
Dr. Drück beleuchtete in diesem Zusammenhang das große Mißtrauen, das vor Einführung der Deutschen Volksschule dieser enlgegengebracht worden sei. Partei und Lehrerschaft seien diesem Mißtrauen mit Er> folg entgegengetreten, so daß die Deutsche Volksschule heute die vorherrschende Schulform in Württemberg geworden sei. Weiter zeigte der Redner an Hand praktischer Bei spiele den Widersinn der konfessio- nellen Spaltung des Unterrichts und entkräftete den Einwand, daß durch die Einführung der Deutschen Volksschule eine Kluft zwischen dem Elternhaus und der Schule entstanden sei. Das Konkordat und dr: Belange der Kirche seien durch diese neue Tat nicht im mindestengefährdet worden.
Weiter sprach Fachamtsleiter From- mann über „Tie Volksschule im nationalsozialistischen Staat." Seinen Ausführungen ist zu entnehmen, daß die Verkürzung der Gesamtschulzeit keine Schädigung der Grundschule bedeute. Die geplante ländliche Berufsschule, die in Zu- sammenarbeit mit der Landesbauernschaft ausgebaut werde, löse die bisherige Fortbil- uingsschule ab.
Im großen Stadtgartensaal tagten die Höheren Schulen unter Leitung von FachschastZleiter Hunck. der über die Arbeit des vergangenen Jahres einen Rechenschaftsbericht erstattete. lieber ..Schulreform" referierte Regierungsrat Gschwend von der Ministerialabteilung sür die Höheren Schulen, der die Fragen der Schultypen bc- leuchtete.
Eine weitere Sondertagung. die unter Leitung von Gaufachberater Ulshöser m der Schloßrealschule stattsand. beschäftigte sich mit de: Schullandheimbewe- gung und ihren Aufgaben. Hier stellte Oberstudiendirektor Tr. Fladt die überaus günstigen Erfahrungen, die die Oberreal- lchule Tübingen mit den Schullandheimen
gemacht hat. in den VordergrundiE Ausführungen.
Auch die weibliche Erziehung war Gegenstand eingehender Verhandlungen. Bei der Versammlung im Bürgermuseum unter dem Vorsitz von Oberstudiendirektorin Dr. Tscherning sprach Oberregierungsrätin Dr. Vollmer über die besonderen Bildungswege für die weibliche Jugend. Weitere Ausführungen hierüber machte die Reichs- referentin für weibliche Erziehung im NSLB.. Negierungsrätin Dr. Reber-Gruber.
Die übrigen Fachschaften. wie Berufs- und Fachschulen und Sonderschulen hielten ebenfalls Sondertagungen ab, desgleichen die Sachgebiete Kunsterzieher, körperliche Ertuch- tigung, Kindergarten. Arbeitserziehung und Werkunterricht.
vcylutzkundgebung ln der Stadthalle
Noch einmal versammelte sich die gesamte schwäbische Erzieherschaft zu einer gewaltigen Kundgebung in der Stadthalle am Sonntagmittag. De- stellvertretende Gauamtsleiter Pg. Dr. T ück. eröffnete die Kundgebung und überbrachte die Grüße des Gauamtsleiters. Gauhauptstellenleiter Pg. Kienz- l e n brachte dann den Tätigkeitsbericht über
das Vergangene Jahr. Und dann degaitn
Ministerpräsident Mergenthals
sein« von glühender nationalsozialistischer Begeisterung, straffster Unerbittlichkeit und hartem Wollen bestimmte Rede. Selten ein- mal ist der revolutionäre Geist des alten Kämpfers in einer solchen Wucht und Ge- schlostenheit zum Ausdruck gekommen. Selten einmal war jedes geformte Wort so von der geschehenen und der werdenden Tat getragen. Es wird kein Erzieher in der weiten Stadthalle gewesen sein, in dem nicht neue Energien für die Alltagsarbeit geweckt worden sind und in dem nicht die hohe Aufgabe der Durchformung unseres Volkes in der nationalsozialistischen Welt- anschauung als verpflichtendes Leitbild erstand.
Der Ministerpräsident wieS zunächst aus die großen Politischen. Geschehnisse hin, auf die Wiederbesetzung des Nheinlandes an- gesichts der bolschewistischen Gefahr und zeigte, wie der Führer in mutiger Entschlossenheit dem deutschen Volke ferne Freiheit wiedergegeben hat. Der Ernst der Stunde fordert, daß Deutschland in jedem Augenblick bereit ist. für sein Lebensrecht ein
Ver Gauleiter Wrack zu den Erzieher«
Stuttgart, 11. Oktober.
Der Sonntagmorgen vereinte die schwäbischen Erzieher in sämtlichen Räumen der Liederhalle zu einer politischen Morgenfeier, die in ihrer Gestaltung ein tiefes und erschütterndes Erlebnis für alle gewesen ist. Der festlich geschmückte Saal war dicht gedrängt von Erziehern, die ihres Gauleiters Wegweisung hören wollten.
Festliche Fanfaren, zündende Märsche ent-
vom Alltäglichen, gab dieser Stunde die ernste Weihe. Das Fahnenlied von Max Barthel, das von allen gesungen wurde, ließ vernehmen, wes Geistes tue schwäbische Erzieherschaft ist: „In Reihen zu dreien marschieren wir, voran unser leuchtendes Siegespanier. Hebt hoch unsere Fahnen, die Fahne hebt hoch."
Die früheren Lehrer haben Tritt gefaßt, sie wollen als deutsche Erzieher im Gleichschritt der Nation marschieren. Orgelvorträge von Dr. H. Keller, Werke von Joh. Seo. Bach und Händel führten die Herzen zur Einkehr, die dieser Feierstunde ihre Innerlichkeit gab und in deren Aufgeschlossenheit der Gauleiter seine mahnenden Worte legen konnte.
Der Geist Hans Schemms, so leitete
Gauleiter Wilhelm Murr
ein, möge stets über dieser Tagung walten, dann wird sie der Erzieherschaft und der Jugend Segen bringen. Kernen schöneren Beruf nächst dem des Politikers könnte ich mrr denken, als den des Lehrers, denn er ist Arbeit an der deutschen Jugend, an Deutschlands Zukunft. Weil der Eindruck aus der Schulzeit Wohl bei allen Menschen zur Nach-
yaltung bestimmend ist, betrachten wir Nationalsozialisten es auch für so wichtig, daß der deutsche Erzieher gleichgerichtet ist mit Elternhaus und Staat. Wenn es früher allein Aufgabe der Schule war, Wissen zu übermitteln, so muß heute der Erzieher im Sinne des Nationalsozialismus denganzenjungen Menschen formen, m jedem Alter und in jeder Schulart, im Dorfe und in der Stadt.
Denn uns Lebenden ist die Aufgabe gestellt, aus der zerrissenen Nation politisch und weltanschaulich eine Einheit zu schmieden. Was wir an Minorität der Zahl der Welt gegenüber haben, das müssen und können wir ausgleichen durch eine Majorität des Willens und des Geistes. Aus diesem Grunde hat der Erzieher auch dieJugend zurBejahungdesLebens, nicht zu seiner Entsagung zu führen. Dienst, bereit, opferbereit, stark und aufrecht sollen die kommenden Geschlechter sein. Die Jugend dazu zu erziehen, ist Aufgabe der deutschen Erzieher. Wenn wir sie erfüllen, werden wir Lebende, werden die heute wirkenden deutschen Erzieher von der Geschichte als ein großes und herrliches Geschlecht genannt werden. Wenn wir so unser Volk stark und mächtig machen, so dürfen wir auch gewiß sein, im Sinne des Höchsten zu wirken.
Diese weit vorwärtsweisenden Worte des Gauleiters wurden von allen verstanden. Tie württembergischen Erzieher tragen sie nun hinaus in ihre Arbeit, wo sie tausendfältig die Arbeit befruchten werden. Hanns Ganfsers „Lied der Verpflichtung" und das „Bekenntnis", der „Anruf des Führers" vertieften das Erlebnis. Diese morgendliche Feier in ihrer Geschlossenheit und Klarheit gab allen, die an ihr teilnahmen, Kraft. Stärke und Zuversjckt
Stuttgarter Wochenmarktpreise vom 10. Oktober 1936. (Großverkaus) Obst: '/» Kg. Edeläpfel 25—30, ^ Kg. Tafeläpfel, einheimische 20—23, ausländische 20—32, V, Kg. Kochäpfel 16—20. '/- Kg. Fallobst 8—12, '/- Kg. Tafelbirnen, einheimische 23—32, '/»Kg. Kochbirnen 12—18. '/» Kg. Tafeltrauben, einheimische 25—30, ausländische netto 25 bis 30. '/» Kg. Pfirsiche, einheim. 30-40, '/» Kg. Ouitten 25—35, '/» Kg. Walnüsse, einheim. 30—50. ausländ, netto 25 35, '/» Kg. Zwetschgen, einheimische 15—18 Rpf. Gemüse: '/, Kg. Kartoffel 3.3. '/, Kg. Bohnen. Stangen (Gewächshaus) 60. 1 St. Kopfsalat 4—8. 1 St. Endiviensalat 4—10 '/» Kg. Wirsing lKöhlkraut) 6—7 '/, Kg. Weißkraut «rund) 5—6, '/- Kg. Rotkraut 6 bis 7. I St. Blumenkohl 10- 50, 1 St. Rosenkohl 12—20. '/, Kg. Rosenkohl 25-30. I Bd. Rote Rüben 6-7, '/- Kg. Gelbe Rüben (lange Karotten) 6—8. I Bd. Karotten runde, kleine 8—10, '/, Kg. Zwiebel 6—8 ! St. Gurken, große 10 45. I St. Rettich 3—7. t Bd. Monatsrettich «rote) 6—7 weiße 8—10, 1 St. Sellerie 6—20. '/» Kg. Tomaten vom Freiland 18—20, '/, Kg. Tomaten vom Glasblock 25. Kg. Spinat, hiesiger, ge-
putzt 18—20, 1 St. Kopskohlrabi 4—7 '/» Kg. Bodenkohlraben 4—5. — Als Klein- Handelspreise gilt ein Zuschlag bis zu 33 Prozent zu den Großhandelspreisen als an- gemessen. Die Bruttopreise für Auslands- wäre liegen 10—12 Prozent unter den ange- gebenen Nettopreisen. — Marktlage: Zufuhr in Feldgemüse reichlich, in Gartengewächsen zurückgehend. Zufuhr in Obst rückläufig. Verkauf in Obst und Gemüse lebhaft. Von Dienstag, den 13. dS. MtS. ab begin- neu die Großmärkte um 7 Uhr.
Stuttgarter Erzeuaeraroßmarkt vom 10.
Oktober 1936. Obsterzeugnisse: Nüsse 10 Ztr. Preis 60—66 je Kg. Tafelbirnen: 5 Ztr. Preis 40 je Kg.; Zwetschgen: 50 Ztr. 24—32 je Kg. Marktlage gut. Tie Erzeugergroß- markte sind für dieses Jahr beendet. —
Stuttgarter Kartoffelmarkt am Leonhards» platz am 10. Oktober. Zufuhr: 200 Ztr.. In- dustrie. runde gelbe: Erzeugerpreis: Frei Empfangsstation 2.65 RM.. Verbraucherhöchstpreis an Kleinverteiler ab Grobmarkt oder Lager 3,15 an Verbraucher ab Grobmarkt oder Lager 3.30 RM. je Ztr. Laden- preis bei Abgabe von 5 Kg. ab 4.1 Rpf. je '/» Kg.
Stuttgarter Mostobstmarkt am Wilhelmsplatz am 10. Oktober. Zufuhr: 200 Ztr. Preis für je 50 Kg. Birnen 8.50—10 RM.. Aepsel 13 RM.
Erzeüger-Grotzmärkte. K r e ß b r o nn a. B.: ^ Tafeläpfel: Zufuhr 10 000 Kg.; Preise: Teu- ! ringer 36, Boskop 36—44. Landsberger 86 bis 44. Goldparmänen 86—44. Baumann Renette 36—40. Musch 36. lokale Sorten 28 bis 32. Pflückäpfel für Kelterzwecke l4 Rpf. das Kg.; Mostäpfel- Zufuhr 1000 Kg.: Preis 10 Rpf. das Kg. Marktlage: Lebhafte Nachfrage. — Meckenbeuren: Tafeläpfel: Zufuhr 9326 Kg.: Preise Nambour I 32—36, Boskop I 38—44. ll. Qual. 28—30. Lands- berger 38—40 lokale Sorten 24—32 Rpf. das Kg. — Mostäpsel: Zufuhr keine. Marktlage: rege Nachfrage. — 2 aulgau: Tasel- äpfel: Zufuhr 1850 Kg.; Preise 20—32 Rot. das Kg.; Mostäpfel: Zufuhr 620 Kg. Preis für 1 Kg. 10—12 Rpf. Mostbirnen: Zufuhr 3200 Kg. Preis für I Kg. 10 Rpf. Anfuhr gering. Nachfrage groß.
Herrenberger Erzeugergrotzmarkt für Zwetschgen am 9. Oktober. Dem heutigen und zugleich letzten Erzeuger-Großmarkt waren noch zugeführt: 30 Ztr. Taselzwetschgen. die zu.13—16 RM. ie Ztr. verkauft wurden.
zutreten und zu rampsen. So wie der Führer mit ganzer Klarheit und Sicherheit seinen Weg geht, muß es auch jeder einzelne Ratio- nalsozialist tun. an der Stelle, an der er seine Aufgaben zu lösen hat. Denn die Volk- Werbung der Deutschen hat ja erst begonnen, sie steht allein rm Zeichen des deutschen Nationalsozialismus.
Auch die Arbeit des württember- gischen Kultministeriums ist eine unerbittlich folgestrenge. Der Ministerpräsi- dent führte aus. daß er in der Oeffentlichkeit keine Maßnahme ankündige, deren Durch, führung nicht völlig erwogen sei und die nicht zum geeigneten Augenblick in die Tat umgesetzt werden könne. Er habe im letzten Jahr zum erstenmal von der Deutschen Volksschule gesprochen, heute ist sie eine solche Wirklichkeit in Württemberg, daß von 288 662 Schülern 285 392 sich in derDeutschenVolkSschule befinden. Die restlichen 1,1 Prozent sind wirklich nichts, sagend. Interessant ist daS Verhältnis bei den einzelnen Konfessionen. Nur 0.11 Prozent evangelischer und 3.14 Prozent katholischer Kinder befinden sich noch in Bekenntnisschulen. Der Geist und die Dynamik des Nationalsozialismus hat wieder einmal über alle Paragraphen und Buchstaben gesiegt. Mit ernsten Worten wies er auf den ungeheuren Mißbrauch der Kanzel hin, auf die Auslassungen politisierender Geistlicher und auf die versuchte Sabotage der staatlichen Anordnungen. Mit beißender Ironie wurden die Vorkämpfer der Bekenntnisschule gebeten, ihre Kinder doch auch nicht in diehöheren Schulen zu schicken, die ia schon längst Gemeinschaftsschulen sind. Im übrigen habe der Nationalsozialismus für die Erhaltung der wahrhaft religiösen Werte wirklich mehr getan als das Zentrum zusammen mit seine« marxistischen Koalition.
Ganz scharf und eindeutig Wied der Ministerpräsident den Vorwurf zurück, daß die Einführung der Deutschen Volksschule eine Verletzung des Konkordats bedeute. Eine solche Sprache sei unerträglich, denn man könne dem Staat nicht zumuten. Stellen zu unterstützen. die ihn dauernd angreifen. Er verwies in diesem Zusammenhang auf das tief einschneidende Urteil des Verwaltungsgerichtshofes. in dem von höchster lichter- licher Stelle aus die Beschwerde des Evang. Oberkirchenrats über die erfolgte Kürzung der Pfarrergehälter kostenpflichtig als völlig unbegründet abgelehnt wurde. Der Staat ist durchaus bereit, mit den Kirchen zu einem modus vivendi zu kommen. Sie dürfen aber nicht den Versuch machen, dem Staate irgendwelche Vorschriften auf irgend einem Gebiete seiner umfassenden politischen Maßnahmen zu machen. Ueber die Tauglichkeit und Geerg- netheit eines nationalsoziallst ischen Erziehers hat niemals die Kirche zu urteilen, sondern a llern der nationalsozialistische Staat.
In seinem zweiten Teil gab dann Kultminister Mergenthaler die neuen Zielsetzungen bekannt. Ein großes Ziel schwebt uns vor: Die körperliche Ertüchti- gung der deutschen Jugend, so daß wir in
10 bis 20 Jahren ein '." " "" " -
anwachsen sehen, das großen völkischen Aufgaben fern Ziel dient die personelle Neuordnung bei der Württ. Landesturnanstalt, die- künftig viel umfassendere Pflege der Leibesübungen und die körperliche Ertüchtigung der künftigen Erzieher.
ES wird in Zukunft in Württemberg keiner mehr Lehrer sein können, der nicht mili» tärtauglich ist, der nicht an seinen beide« Dienstprüfungen seine körperliche Leistungsfähigkeit unter Beweis stellt. Erziehertum ist nicht bloß inneres Soldatentum dem Worte nach, sondern in der lebendigen Tat. Wir stellen keine Forderungen, die wir nicht gewillt sind, restlos durchzuführen.
Zum Schluß gab Ministerpräsident Mergenthaler noch seine persönlichen Grundgedanken zur Schulreform bekannt. So. wie es nur eine Deutsche Volksschule gibt, dürfe es auch nur eine Höhere Schule geben. Die Berufsbildung ist von der Allgemeinbildung zu trennen. Um Kernfächer gruppen sich Wahlfächer, in denen die einzelnen Begabungen sich auswirken können. Die Verkürzung der ganzen Schulausbildung auf 8 Jahre ist notwendig. Die Grundgesetze zur Neuordnung müssen elastisch sein. Die Richtlinien müssen die Möglichkeit in sich tragen, daß immer der lebendige Mensch im Mittelpunkt der ganzen Unterrichtsgestaltung steht. Ueber allem aber stehe die nationalsozialistische Weltanschauung. Nach ihr allein hat sick> der deutscke Lehrer zu richten.
Stürmischer, nicht endenwollender Beifall dankte dem württembergischen Ministerpräsidenten. Pg. Dr. Drück gelobte, daß die schwäbische Erzieherschaft mit der Tat danken werde. Eine wundervolle Ergänzung gaben anschließend die lebendigen Ausführungen Professor Suchenwirths über die deutsche Geschichte als Quell unseres Handelns. Wir werden auf seine Ausführungen morgen zurückkommen.
Mit dem Deutschland- und dem Horst-Wessel- Lied schloß die Kundgebung. Der 4. Tag der schwäbischen Erzieher hatte sein Ende gefunden. Ein Teil des großen Planes der Erzie- hung der deutschen Jugend zum nationalsozialistischen Kämpfer ist erfüllt. Die kommenden Jahre werden weiteres vollenden lassen, bi- daS höchste Ziel erreicht ist, daß nur cher Wille im heiligen chland lebendig ist.
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