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Der Lmtäler
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Amtsblatt sür das Oberamt Lleuenbürg
Nr. 226
Montag den 28. September 1936
Der Führer beim 1000. Kilometer
Feierliche Uebergabe der ersten seriiggestellte« ivov Kilometer der Neichsaulovabnen
Breslau, 27. September.
Nus schlesischem Boden, geheiligt in der Geschichte des Deutschen Reiches, weihte der Führer am Sonntag den 1 000 sien sertigge st eilten Kilometer der seiner Initiative zu verdankenden historischen Tat, der Schaffung eines das ganze Reich durchziehenden Autostraßennetzes.
Obwohl es unbekannt geblieben war, daß der Führer selbst die Uebergabe des lOOOsten Kilometer aus der schlesischen Teilstrecke vornehmen würde — zur gleichen Stunde wur- den noch an acht weiteren Baustellen im Reich Teilstücke dem Verkehr übergeben — herrschte am Sonntagmorgen in Breslau Hochbetrieb. Kolonnen von SA., SS., HI. und der Technischen Nothilfe marschierten nach den Lpalierstellen. Bereits mn 8 Uhr war die Spalierbildung vom Flughafen bis zur Ncichsautobahn vollzogen. Währenddessen ergoß sich ein ununterbrochener Strom von Autobussen, Personenwagen und Motorrädern hinauf zur Neichsantobahn.
Schon von weitem sieht man hinter Klettendorf einen Wald von Fahnen. Einige hundert Meter nach der Provisorischen Abzweigstelle vom regulären Straßennetz ist eine Tribüne errichtet, ans der sich die zur Feier geladenen Persönlichkeiten einfinden. Auf dem Felde jenseits der Gegenfahrbahn haben die 1500 Arbeiter Aufstellung genommen, die an dem Bauabschnitt Brcslau-Krei- bau mitgearbeitet haben. Auf dem Mittelstreifen der Autobahn ist eine Tribüne errichtet, von der aus der Führer zu den Volksgenossen sprechen wird. Auf dem Mittelstreifen zwischen der Tribüne für die Ehrengäste und der Belegschaft der Reichs- autobahn finden sich die Abordnungen der 15 obersten Bauleitungen des Reichsautobahnnetzes, Beamte, Arbeiter und Angestellte, ein, um Zeugen der Uebergabe des 1000. Kilometers zu sein. Zu gleicher Zeit sind ihre übrigen Arbeitskameraden an den verschiedenen Baustrecken zum Gemeinschaftsempfang angetreten. Jenseits der Einfahrt zur Reichsautobahn haben 80 Lastwagen der Neichsberkehrsgesellfchaft, 30 weitere Personenkraftwagen, 20 neue Fahrzeuge der Automobilindustrie. 20 Fahrzeuge des DDAC. und ein Ehrensturm des NSKK. Aufstellung genommen, um hinter dem Führer und seiner Begleitung die Fahrt über die neue Straße anzutreten. 100 Meter hinter der Rednertribüne spanich sich zwischen zwei Fahnenmasten das weiße Band, das der Wagen des Führers durchreißen wird.
Ankunft des Führers
Auf dem Flughasen sind die Ehrenforim tionen der Wehrmacht, der Schutzpolizei un aller Parteigliederungen angetreten zui Empfang des Führer s. Um 9.45 Ul heult vom Kommandoturm des Flughafen die Sirene ans, das Zeichen sür die bevoi stehende Ankunft der Maschine des Führer? In dem Augenblick, in dem die D 26 00 de Boden berührt, fällt das Musikkorps de Wehrmacht ein. Der Führer entsteigt al erster der Maschine. In seiner Begleitnn befinden sich unter anderen Obergrnppcr sichrer Brückner, Ncichspressechef Di Dietrich und Direktor Wern lein vo Daimler Benz. Nach der Begrüßung meid der Kommandant von Breslau dem Führ- die Ehrenformation der Wehrmacht. Dan schreitet der Führer die Front der Ehret formationen ab. Jede einzelne Formatio wird ihm gemeldet, jedem der Meldende druckt der Führer fest die Hand. Bevor d L-tadt angetreten wird, nimn der Führer aus den Händen zweier Kindl Blumensträuße entgegen.
Kurz nach 10 Uhr setzt sich die lange Wagenkolonne in Bewegung. Der Führer steht, wie immer, neben dem Fahrer des Wagens. Heil- rnfe kennzeichnen den jeweiligen Standort seines Wagens. Auf dem üblichen Wege ging die z^ahrt vom Flugplatz zum Ring, wo kurz halt gemacht wird, da im Remter des Nat- hanses ein Empfang des Führers durch üen Oberbürgermeister vorgesehen ist. Bei dem Empfang wird dem Führer eine Ehrengabe überreicht. Als der Führer das Rathaus -erlatztz bricht tue Bevölkerung in brausende
Heilruse aus. Um 10.30 Uhr' setzt sich die Wagenkolonne zur Fahrt nach Klettendorf in Bewegung. Der Führer wird auf dem Wege zum Festplatz überall stürmisch begrüßt.
Der Festakt
Nachdem der Führer die Rednertribüne bestiegen hat, leitet der Gauleiter Wagner den Festakt ein. Nach Worten an die Arbeiter der Reichsautobahn umreißt der Gauleiter die Bedeutung derselben sür Schlesien. Der Gauleiter schloß mit der Versicherung an den Führer, daß das Grenzland Schlesien seine besondere M i s- s i o n k e n n e und alle Zeit seine Kräfte einsetzen werde, um der Gesamtauf- gäbe gerecht zu werden.
Dann nahm der Direktor der Neichsauto- bahnen, Dr. Rudolphi, das Wort, um einen Rechenschaftsbericht über die bisherige Arbeit zu geben. Er gedachte dabei auch der fünf Arbeitskameraden, die bei den Bauarbeiter: sür die Reichsautobahnen ein Opfer der Arbeit geworden sind. Dann trat ein an der Baustelle Breslau-Kreibau beschäftigt gewesener Arbeiter vor das Mikrophon und machte sich zum Sprecher der Gefühle und Gedanken seiner Arbeitskameraden. Als er den Führer als den alleinigen und eigent-, liehen Broigeber Deutschlands bezeichnet^, wurde dieses Bekenntnis von allen Anwesenden mit starkem Beifall bekräftigt.
Hierauf ergriff das Wort:
Dr. Todt
„Es sind genau drei Jahre, seit Sie, mein Führer, in Frankfurt a. M. beim ersten Spatenstich zum großen Werk Ihrer Straßen den Befehl gegeben haben: Das Werk nehme seinen Anfang! Und ehe wieder Jahre vergangen, soll ein Riesenwerk
Auch Holland r
. Den Haag, 27. Sept. Die niederländische Regierung veröffentlichte am Sonntag kurz nach Mitternacht folgende amtliche Mitteilung :
„Nachdem die Regierung nach den ange- kündigten Währur. ^Maßnahmen in Frankreich ihre Absicht bekanntgegeben hatte, ihre eigene Währungspolitik unverändert fortzu- sctzen, hat der seitdem gefaßte Beschluß der schweizerischen Regierung die niederländische Regierung gezwungen, ihre Haltung erneut zu überprüfen.
Nachdem nunmehr die Niederlande das einzige Land der Welt geworben ist, das seine Goldparität unverändert gelassen hat und dadurch in stärkstem Maße den Druck auf die Wechselkurse und auf seinen Golbvorrat zu fühlen haben wird, kann dir Möglichkeit, die heutige Währungspolitik aufrecht zu erhalten, nicht länger als noch vorhanden angesehen werde».
Um zu verhüten, daß man schließlich gezwungen werden würde, den Goldstandard preiszugeben und zwar nach einer nicht zu verantwortenden Schwächung des Goldvorrates der Niederländischen Bank, hat die Regierung in voller Uebrreinstimmung mit der Ansicht der Niederländischen Bank beschlossen, vom 27. September ab die Ausfuhr von Gold zu verbieten, falls diese Ausfuhr nicht gedeckt ist durch ein authentisches Zertifikat der Niederländischen Bank.
Nähere Mitteilungen über die Absichten der Regierung werden am Montag den 28. September veröffentlicht werden."
Schwerer Franken uni 3O Vrozenk abgeweeket
Preiserhöhungen verboten
Bern, 27. Sept. Der Bundesrat genehmigte am Sonntag abend zwei Bundesrats- bcschlüsse über Währnngsmnßnahme» und
zeugen von unserem Willen, unserem Fleiß, unserer Fähigkeit und unserer Entschlußkraft. Ein erstes Teilziel dieses Befehls ist mit dem heutigen Tage erreicht. In weniger als 900 Arbeitstagen wurden 1000 Kilometer der Straßen des Führers fertiggestellt."
Nachdem Dr. Todt im einzelnen näher ans die gewaltigen Leistungen eingegangen war und dabei einen Rückblick über die Entwicklung des Reichsautostraßenbaues gegeben hatte, betonte er, daß diese ganze ungeheure Arbeitsbelebung keinen vermehrten N o h st o s f b e d a r f aus dem Auslande gefordert habe. An unwiderleglichem Zahlenmaterial wies er nach, in welch grandioser Weise die einzelnen Industriezweige Beschäftigung gefunden und welch gewaltiger Verkehr sich auf den bereits in Betrieb genommenen Teilstrecken der Autobahn schon jetzt abwickle. Schließlich kam der Generalinspekteur auf die ewigen Zweifler zu sprechen, unter dem Beifall ver Arver- ter ries, er aus:
„Nach dem Willen des Führers wurden i n 900 Arbeitstagen 1000 Kilometer Reichsautobahnen gebaut, obwohl viele nicht daran glaubten, nach dem Willen des Führers wir- sür eine weitere große Zahl von Volksgenossen der Volkswagen entstehen und nach dem Willen des Führers wird der deutsche Kraftfahrer auch das Benzin und den Gummi haben, den er braucht. Der Kleinmut der ewig Aeng st liehen kann unseren Glauben nicht stören, daß wir die vom Führer gesteckten Ziele alle und in höchster Vollendung erreichen.
Mein Führer! Zu gleicher Zeit, in der hier bei Breslau die Arbeiter dieser Baustelle
nb die Schweiz
über außerordentliche Maßnahmen betreffend die Kosten der Lebenshaltung. Die wesentliche Bestimmung des ersten Beschlusses betreffend Währungsmaßnahmen lautet:
„Die Schweizerische Nationalbank ist angewiesen, den Goldwert des Franken zwischen iso und 215 Milligramm Feingold zu halten. Dies entspricht einer Abwertung des Franken im Mittel von 3V Prozent".
In Anwendung des zweiten Beschlusses über außerordentliche Maßnahmen betreffend die Kosten der Lebenshaltung hat das Volkswirtschaftsdepartement am Sonntag eine Verordnung erlassen, deren Hauptbestimmnng besagt:
„Vom 28. September 1986 an ist es untersagt, die Groß- und Detailpreise jeder Art von Waren, die Tarife der Hotels, die Tarife für Gas und Elektrizität, die Tarife für Honorare sowie die Miet- und Pachtzinsen ohne Genehmigung des eidgenössische« Volkswirt- schastsdepartcments ober der von ihm bezeich- neten Organe zu erhöhen".
Die schweizerische Oeffentlichkeit und auch die Presse nehmen die Bnndesratsbeschlüsse mit Ruhe auf. Tie Hanptorganisation der Arbeiterschaft, der schweizerische Gewerkschaftshund, erklärt die Abwertung als eine unumgängliche Maßnahme und als Ausgangspunkt für eine gesunde Wirtschaftspolitik. ^
Die Schweizer Abendpresse zeigt sich ob dieser Verlautbarung sehr bestürzt. Tie „Baseler Nachrichten" schlagen einen ziemlich scharfen Ton an und betonen dabei, daß eine Angleichung nicht notig gewesen wäre, da die Schweizer Währung durch genügend Gold gesichert gewesen sei. Nachdem nun aber die verhängnisvolle Entscheidung, wohl auf Grund französischer Vorstellungen, gefallen sei, müsse mit fester Hand regiert werden, sonst könne sich dieser Beschluß in sehr verhängnisvoller Weise answirken.
94. Jahrgang
und die Abordnungen der Arbeiisrameraoen
aus dem Reich angetreten sind, stehen draußen in allen Gauen die Arbeiter auf ihren Baustellen, haben zum heutigen Tag 430 Kilometer Teilstrecken der- kehrsbereit gemacht und warten auf das Wort ihres obersten Bauherrn. Es sind mit dem heutigen Tag fahrbar: Auf der Streikes Mü n chen — Berlin 121 Km., die ganze Strecke Berlin — Stettin mit 117 Km., zwischen Berlin — Hannover 170 Km., zwischen Bremen — Hamburg 71 Km., im Rheinland 33 Km., die zusammenhängende Strecke Nauheim — Frankfurt — Mannheim — Heidelberg — Bruchsal 156 Km,, in Württemberg 21 Km., von München bis zur Alpensträße 100 Km., in Sachsen 73 Km., in Ostpreußen 35 Km., in Schlesien 103 Km.
Der deutsche Bauarbeiter und seine Kameraden danken Ihnen für die erhaltene Arbeit an einem großen Werk von ewigem Bestand. Mein Führer! Ich bitte Sie, an der Spitze der Arbeiter dieser Baustelle und der Arbeiterabordnungsn aus dem ganzen Reich den tausendsten Kilometer als Erster zu befahren."
Als Dr. Todt geendet hatte und der Führer vor das Mikrophon tritt, brausen ihm stürmische Heilrufe entgegen. Mehrmals werden seine Ausführungen von Beifallskundgebungen unterbrochen. Seine Schilderung, welchen Widerständen vor der Machtübernahme der Plan eines Baues von Reichsautostraßen begegnet sei, löst größte Heiterkeit aus und beweist erneut, welch großer Gesinnungswandel im deutschen Volk vor sich gegangen ist. Brausende Begeisterung löst die Ankündigung des Führers aus, daß in 5 Jahren die ersten 7000 Kilometer Reichs- autobahn fix und fertig sein werden, sowie die weitere Ankündigung, daß in 18 Monaten das Land von jedem Zwang zur Benzineinfuhr frei sein werde. Nach den Schlußausführungen des Führers setzt stürmischer Beifall ein.
Der Führer spricht:
„Der deutsche Arbeiter hat mich am besten verstanden"
Breslau, 27. September.
In seiner Rede anläßlich der Feier zur Voll- endung der ersten tausend Kilometer der deut- schen Reichsautobahnen sprach der Führer in tiefempfundenen Worten allen an diesem gewaltigen Werk tätig Schaffenden seine» Dank aus für ihre erfolgreiche Arbeit und ihre groß- artige Leistung.
Er dankte ganz besonders herzlich seinen Arbeitskameraden dafür, daß sie den Weg der Gemeinschaft des deutschen Volkes gefunden und gleich ihm den Spaten in die Hand genommen und gehandelt hätten. Der Führer brachte zum Ausdruck, wie sehr er, der selbst einmal die Schaufel in der Hand hatte, die Schwere der Arbeit, die hier geleistet werde, zu würdigen wisse. Daß ihn der deutsche Arbeiter am besten verstehe und am meisten auch dieses große Werk und seine Notwendigkeit begreife, das beglücke ihn ganz besonders. Denn durch dieses Verstehen werde die Arbeit erst wahrhaft segensreich für unser deutsches Volk.
Daß wir in so kurzer Zeit allen Zweiflern und Nörglern, allen Miesmachern und Ungläubigen zum Trotz heute schon die ersten tausend Kilometer einer Betonstrecke eröffnen konnten, wie sie in dieser oder auch nur ähnlicher Art noch niemals gebaut worden ist. das sei ein Grund zum Stolz für jeden einzelnen Arbeiter, de, daran mitgewirktchabe.
Mit anerkennenden Worten gedachte der Führer auch der zahlreichen geistigen Mitarbeiter, die wirklich wunderbare Leistungen vollbracht hätten. Es seien in diesen drei Jahren Brücken konstruiert worden, die zu dem Schönsten gehörten, was dje Technik überhaupt geschaffen habe und die, rein künstlerisch gesehen, Meisterwerke darstellten, die ihresgleichen z. Zt. noch nicht Hütten. Ebenso sprach der Führer seinen Dank ans den unzähligen anderen, die in Büro und Kontoren oder in der Znbehörindustric am Werk mitgeholfen hätten.
Ter besondere Dank des Führers galt dem Gencralinspekteur für das deutsche Straßen- Wesen, Dr. Todt. der sich als einer der gläubigsten Idealisten und zu. gleich nüchternsten Realisten vom