Berlin 14. Juni. Der Kaiser hat während seines letzten Aufenthaltes in Hannover anläßlich der jüngsten Spieleraffäre eine Rede gegen dasJene" gehalten. Bei der Besichtigung des Königs-Ulanen-Regiments richtete der Kaiser eine sehr scharfe und ernste Ansprache an die zu seinem Empfange aufgestellten Offiziere des Militär-Rsitinstituts. Mit energischen Worten wies der Kaiser auf die Folgen des Spieles und aus den Ungehorsam hin, dessen sich jene Offiziere schuldig gemacht hätten, die jetzt auf seinen Be­fehl zu den Regimentern zurückgeschickt wurden. Kämen derartige Sachen wieder vor, so verbleibe es nicht bei einem Zurückschicken zum Truppenteil, sondern es werde Verabschiedung erfolgen. Da auch zwei Offiziere der Lsibregimenter (Leibgarde- Husaren und Leibhusaren) sich am Spiel beteiligt und sich hierdurch des Vertrauens des Kaisers unwürdig gezeigt hätten, so würden sie in andere Regimenter versetzt.

Berlin 14. Juni. Die Flotten-Jn- formationsreise, zu der der Staatssekretär der Marine die Budgetkommission des Reichstags und andere Abgeordnete eingeladen hat, ist nach den jetzt in den Blättern erscheinenden Berichten sehr befriedigend verlaufen. Ein Bericht in der Franks. Ztg." hebt hervor, die Abgeordneten haben Gelegenheit gehabt, den Marinebetrieb in vier Tagen in so gründlicher Weise kennen zu lernen, wie es nur irgend möglich sein kann. Es seien ihnen viele Einzelheiten gezeigt worden, welche sonst im Interesse der Landesverteidigung geheim gehalten werden. Das Bild der See­schlacht, die die Abgeordneten am letzten Tage noch mitmachten, wird allen Teilnehmern unver­geßlich sein. Die Abgeordneten waren während der ganzen Zeit Gäste des Reichsmarineamts und

wohnten in dem von Krupp mit allem denkbaren Komfort erbauten Hotel Seebadanstalt Düstern- brok. Um die Führung haben sich neben dem Staatssekretär, der unermüdlich bereit war, jede Frage zu beantworten, eine Anzahl Offiziere des Reichsmarineamt» verdient gemacht. Die Reise­teilnehmer sagt der Bericht in derFranks. Ztg." haben alle den Eindruck mit nach Hause genommen, daß wir in Deutschland eine Marine haben, für welche die großen Aufwen­dungen nicht vergeblich gemacht werden.

Hamburg 14. Juni. In der Raubtier­schlucht des Hagenbeck'schen Tierparks ereignete sich ein Unfall, wobei Hagenbeck selbst leicht und ein Wärter schwer verletzt wurde. Der Wärter wollte Hagenbeck einen kranken Tiger zeigen und rutschte dabei aus, worauf der Tiger auf ihn zusprang. Der dem Wärter zu Hilfe kommende Hagenbeck wurde gleichfalls angefallen, niedergeworfen und erhielt am Hinterkopf einige Bißwunden, die aber ungefährlich sein sollen. Der Wärter erhielt Bißwunden am Unterarm. Es gelang, das Tier durch Peitschenhiebe zurück­zudrängen.

St. Gallen 13. Juni. Ueber das Unter­rheintal ging ein schweres Hagelwetter nieder, das den Wein- und Oösiertrag beinahe gänzlich vernichtete.

Zürich 14. Juni. Die Ostschweiz ist der Schauplatz furchtbarer Gewitter gewesen. Im Nheintal und Vorarlberg gingen so schwere Hagel­wetter nieder, daß alle Kulturen zerstört wurden. Mehrere Stunden später bedeckten noch dicke Schichten Hagelkörner den Boden.

London 14. Juni. Nach einer Times- meldung aus Kingston»: erfolgte in Jamaika ein

heftiges Erdbeben. Die Stöße waren so stark, daß eine wilde Panik unter der Bevölkerung aurbrach. Alles stürzte aus den Häusern um Sicherheit im Freien zu finden. Der durch das Erdbeben angerichtete Schaden war nicht groß, desto größer war das Unheil, das durch die Panik entstand. Dieses hauptsächlich war in Port Royal der Fall, wo die Soldaten aus ihren Baracken übereilig ins Freie stürzten. Hierbei erlitten 40 Soldaten Verletzungen. Auch in einem Militärlager außerhalb der Stadt erlitten sechs Soldaten schwere Verletzungen durch die Panik, die im Dunkel der Nacht stattfand, das Beben wurde von einer heftigen Bewegung des Meeres begleitet.

Standesamt Calw.

Geborene.

9. Juni. Albert Hermann, S. d. Karl Wilhelm Schurr, Jacquardwebers hier.

8. Karl Erwin, S. d. Gottlob Großmann,

Jacquardwebers hier.

10. Albert Bernhard Georg, S.d. Bernhard

Grill, Schlossers hier.

Gestorbene.

9. Juni. Anna Heuberger geb. Zeiler, Pflästerers-

witwe in Liebenzell, 50 Jahre alt.

10. Klara Brenner, T. d. Johannes Henne­

farth, Gaswerksarbeiter hier, 7 J.alt.

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