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Amtsblatt für clas Oberamt Fleuenbürg

Nr. 220

Montag den 21. September 1S3S

V4. Jahrgang

Auslandsreisen deutscher Minister

Berlin, 21. September.

Gestern morgen ist Neichsminister Dr. Goebbels zu der angekündigten Studien- reise vom Flugplatz Lempelhof aus nach Griechenland abgeflogen. Die griechische Ne- gierung hat es sich nicht nehmen lassen, Dr. Goebbels mitzuteilen, daß er sich während seines Aufenthaltes in Griechenland als ihr Gast betrachten möge. In Be­gleitung des Ministers, der mit seiner Frau reist, befinden sich sein persönlicher Referent, Ministerialrat Hanke, der Adjutant Stan­dartenführer von Wedel, der Balkanrefe­rent des Reichsministeriums für Volksauf, klärung und Propaganda, Negierungsrat von Weyßenhoff. Zur Verabschiedung hatten sich der hiesige kgl. griechische Ge­sandte, Exzellenz Rizo-Rangabe sowie der Leiter der Ausländsabteilung im Reichs­ministerium für Volksausklärung und Pro­paganda, Ministerialrat Hasenöhrl, einge- funden.

Nach Zwischenlandungen in Budapest und Belgrad, bei denen sich jeweils die örtlichen Vertreter der deutschen Regierung und der NSDAP, eingefunden hatten, ging der Flug direkt nach Athen weiter.

Reichsaußenminister v. Neurath traf mit seiner Gemahlin im Flugzeu^in Budapest ein, um seine Tochter, die Frau des Budapester deutschen Gesandten von Mackensen zu be­suchen. Freiherr von Neurath wurde von Rerchsverweser von Horthy zur Jagd nach- döllö eingeladen. Er wird die Gelegenheit wahrnehmen, sich mit führenden ungarischen Staatsmännern auszusprechen.

Zn gleicher Zeit reiste Reichsminister Dr. Frank in Begleitung von Hauptamts- leiter Dr. Dreßler und seinem Adjutanten nach Pisa, um entsprechend einer Einladung des italienischen Außenministers, des Grafen Ciano, eine mehrtägige Reise durch Italien zu unternehmen.

NeichsmiMer Dr. GssbdelS in Athen

Begeisterter Empfang durch die Bevölkerung

Athen, 21. Sept. Sonntag abend 7 Uhr traf auf dem Athener Flugplatz Tatoi mit dem Sonderflugzeug Reichsminister Dr. Goebbels mit seiner Gattin und Begleitung ein. Zur Begrüßung des Ministers hatten sich auf dem Flugplatz eingefnnden in Ver­tretung des griechischen Ministerpräsidenten Mctaxas, der Chef des Protokolls Vikelas, der deutsche Geschäftsträger in Athen Dr. Kordt mit Gosandtschaftssekretär Velhagen, sowie der Landesleiter der NSDAP Griechenland Dr. Wrede und der Ortsgruppenleiter der NSDAP Athen Dr. Crome, sämtlich mit ihren Damen.

Die Kunde von dem Eintreffen des Reichs­ministers hatte sich schnell verbreitet und die Bevölkerung bereitete Dr. Goebbels einen be­geisterten Empfang. Sofort nach der Landung begab sich der Minister nach dem Cecil-Hotel in Kefissia, einem Kurort in der Nähe Athens, wo er Wohnung nehmen wird.

2v ovo rmtuMM Arbeiter marschierten gegen die Sowjets

Lissabon, 20. September In Oporto veranstalteten etwa 20000 Arbeiter aus den nordportugiesischen Provinzen im Zuge der großen Aktion gegen den Kommunismus einen Aufmarsch. An­schließend fand im Kristallpalast eine Kund­gebung statt, auf der der Staatssekretär sür die Korporationen im Namen der nationalen Gewerkschaften sprach. Er wies auf die un­geheuren Gefahren des Kommunismus sür alle Völker hin, für die Spanien eine War­nung sein solle.

Ein Abgeordneter verglichdieinner- politische Lage der bolschewistisch- marxist, schgefsihrten Länder mit Deutschland, dasderruhendePol s e i.In Deutschland", so erklärte der Ab­geordnete wörtlich,ist jeder einzelne Arbeiter ein überzeugter und begeisterter Kämpfer der Ration. Deshalb ist das Deutschland Adolf Hitlers das Land der Freude, des Glückes und der Zufriedenheit." Auch in Portugal, so sagte der Redner weiter, müßten auch dem »tzten Arbeiter die Augen aufgehen, wo die Volksbetörer zu suchen seien.

Sowjet-Flugzeuge für Madrid

Unabhängige Republik in Santander ausgerufe«

Lissabon, 20. September.

General de Llano teilte am Samstagabend in einer Rundfunkansprache über den Sen­der Sevilla mit, daß in Santander die unabhängige Republik aus­gerufen worden sei.

Der General gabt weiter bekannt, daß in Alicante Straßenkämpfe zwischen den ver­schiedenen marxistischen Gruppen stattfänden. Auch Malaga erlebe eine eigene Revo­lution. Die Matrosen hätten sich gewei­gert, an Bord der Kriegsschiffe zurückzukeh­ren. Zusammen mit 500 unzufriedenen Mr- lizsoldaten hätten sie einen Angriff auf die Kaserne unternommen. Der Versuch, das Gebäude zu besetzen, sei jedoch mißlungen und die Roten hätten daraufhin sofort 200 Gefangene erschossen. Auf Anordnung der Madrider Negierung seien weitere 10 000 Mann roter Streitkräfte an die Guadar- ramafront geschickt worden. Ein Teil der Offiziere und Mannschaften haben sich ge­weigert. dem Marschallbefehl nachzukommen.

Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen teilte General de Llano mit, daß in Valencia ein Transportschiff mit 37 Flugzeugen sow­jetrussischer Herkunft eingetroffen sei. Auch in Barcelona würden Flugzeuge für die Noten ausgeschifft. In Alicante sei ein Trans­port belgischen Kriegsmaterials eingetrosfen, das eigentlich für Argentinien bestimmt sein sollte.

Auf die Kriegslage eingehend, berichtete der General, daß am Samstag an allen Fronten Ruhe herrschte. In Bilbao befänden >ich insgesamt 37 000 Flüchtlinge aus San Zebastian. Die Lage der Stadt sei hoffnungs­los. da die Lebensmittel knapp würden und die Stadt täglich bombardiert werde. Zum Schluß gab de Llano bekannt, daß ein natio­nalistischer Torpedobootszerstörer ein U-Boot der Noten versenkt habe.

200 sowjetrussische Flugzeuge in Barcelona eingetroffen

Berlin, 2». Sept. DerVölkische Beob­achter" bringt eine Meldung seines Bericht­erstatters in Marseille, wonach ihm von ver­schiedenen Quellen am Samstag bestätigt worden sei, daß in Barcelona bisher insge­samt 2vo sowjetruffische Flugzeuge mit voll­kommener Sowjetbesatzung eingetrosfen seien. Es handele sich um besonders schnelle Jagd­flugzeuge sowie um Grotzthpen von Bomben- und Transportflugzeugen. Die Transport­flugzeuge hätten Panzerwagen mitgeführt. 25 Maschinen würde« sofort nach Madrid weiterfliegen, wo sich auf dem Flugplatz im Augenblick noch vier sowjetrnffische Gorki- Bomber befänden. In diesen Tagen seien auf dem Madrider Flugplatz ferner SOOOO Ge­wehre sowjetruffischen Ursprungs ausgelaöen worden.

Die nationalistischen Truppen 18 Km. vor Toledo

Lissabon, 20. Sept. Der Sonderberichter­statter desSeculo" meldet aus Valladolid, daß die nationalistischen Truppen 18 Kilo­meter vor Toledo stehen. Der Berichterstatter teilt weiter mit, daß Oberstleutnant Mella, der Kommandeur der im Vormarsch auf To­ledo befindlichen Truppen, sowjetrussisches Geld gezeigt habe, das bei toten und gefalle­nen Angehörigen der Roten Miliz gefunden worden sei. Mella habe erklärt, es sei er­wiesen, daß zwei Milizabteilnngen von Sow- jetrnssen geführt würden. Eine andere Gruppe stehe unter dem Kommando eines Franzosen.

Wie weiter bekannt wird, ist Talavera am Samstag von Flugzeugen der Madrider Re­gierung bombardiert worden.

Weitere Erfolge der Nationalen

Mafsenerschießung vo« Geißel» durch die Bolschewisten

Sevilla, 20. September.

Die Lage im spanischen Bürgerkrieg wen­det sich, trotz aller scheußlichen Greueltaten der Bolschewisten, immer mehr zugun­sten der Nationalisten. Wie über die Kämpfe bei Talavera noch bekannt wird, hatten die roten Milizen nicht weniger als 4000 Tote und 1000 Gefangene als Ver­luste zu verzeichnen. Eine große Menge Kriegsmaterial fiel in die Hände der Natio­nalen. Weiter wird bekannt, daß die Insel Ibiza wieder vollständig gesäubert ist und ganz von den Nationalisten beherrscht wird. Die Lage in Madrid selbst spitzt sich immer mehr zu. Die Lebensmittel werden fühlbar knapper und nur noch ratenweise an die Be­völkerung verteilt. Die Stadt wird mit fie­berhaftem Eifer in Verteidigungszustand ver­setzt, Schützengräben werden in den Straßen ausgehoben, Barrikaden errichtet, strategisch wichtige Straßenecken und Häuser befestigt. Die Anarchisten haben wieder eine Reihe ra­dikaler Forderungen an die Regierung ge­richtet, um dadurch immer mehr Einfluß auf den Gang der Dinge zu erhalten. In Bilbao an der Nordsront wird die Unruhe und der Mißmut der belagerten Bolschewisten erhöht durch ein Ultimatum Generals Violas, der gefordert hat, die Stadt müsse sich innerhalb 48 Stunden ergeben.

Furchtbare Greuelkalen

Die unzähligen Morde der Noten an ge­fangenen Geiseln steigern sich im Verhältnis zu dem Vordringen der Nationalisten. In Nonda (Provinz Malaga), das vor einigen Tagen von den nationalen Truppen genom­men worden ist, sind bisher 512 Morde festgestellt worden, die die Roten wäh­rend der dort von ihnen ansgcüvten mehr­wöchigen Schreckensherrschaft begangen haben. Ein sogenanntes Vvlksgericht in Almeria verurteilte am Samstag 38 Nationalisten zum Tode. In Albacete wurden von den Marxisten vier Nationalisten zum Tode verurteilt. In Almendralejo erließen

die Marxisten Hafkbefehle in so großer Zähl, daß die Gefängnisse bald überfüllt waren. Diese Gefangenen waren tagtäglich furcht­baren Mißhandlungen durch me Kommu­nisten ausgesetzt. Als die nationalistischen Truppen sich der Stadt näherten, wurden sämtliche Gefangene in den Irmenhof des Gefängnisses und die Klosterkirche gesperrt. Von den umliegenden Fenstern herab eröff- nete die rote Miliz dann das Feuer auf die wehrlosen Opfer. Handgranaten und Fla­schen mit selbstentzündlicher Flüssigkeit wur­den zwischen sie geschleudert. Diese Morde dauerten von 11 Uhr bis 5 Uhr nachmittags. Als am Nachmittag die Nationalisten ein­rückten, fanden sie nur wenig Uebcrlebende vor. Und diese waren zum Teil entsetzlich verstümmelt. Von den Hingemordeten waren sehr viele Arbeiter, die die Nichtzugehörig- keit zu den marxistischen Verbänden mit dem Tode bezahlen mutzten.

Holland protestiert

Die holländische Regierung hat ihren Ge­schäftsträger Dr. Flaes aus Madrid abbe­ruf e n. Der Geschäftsträger hat Spanien be­reits verlassen. Trotz bindender Zusage der spanischen Linksregiernng, die diplomatischen Rechte der holländischen Gesandtschaft zu achten, hatten am 11. September Beamte der Geheimpolizei ein zur holländischen Gesandt­schaft gehörendes Gebäude besetzt und aus ihm eine Reihe von Einrichtungsgegenständen rechtswidrig entfernt.

Der Alcazar weiter im Trommelfeuer

Der Sonderberichterstatter einer Pariser Zeitung meldet aus Toledo, daß die am Frei­tag dürchgefüljrte Minensprengung am Alca­zar den Verteidigern nur geringe Verluste zügcfügt habe. Seit Samstag früh werde der Alcazar unaufhörlich durch Artillerie be­schossen und von Fliegern mit Bomben be­legt. Den im Alcazar eingeschlossenen rund 1500Nation allsten (Frauen und Kin­der eingerechnet) stehen 7000 Marxi­sten gegenüber.-

NeutiAbletbentn Abessinien

Addis Abeba, 20. September.

Der bisherige deutsche Geschäftsträger rief die in Addis Abeba ansässigen deutschen Staatsangehörigen im Gebäude des deutschen Generalkonsulats zusammen und richtete an sie die Aufforderung, in dem neuen, italie- msch gewordenen Abessinien zu bleiben. Der zu erwartende wirtschaftliche Aufschwung unter der Herrschaft des Italiens Mussolinis werde sich schnell zu ihren Gunsten auswirken. Die Aufgabe der Deutschen in Abessinien sei es, den Warenverkehr zwischen diesem Lande und Deutschland nach Möglichkeit zu fördern und dadurch die wirtschaftlichen Beziehungen zwi­schen dem Deutschen Reich und Italien zu erweitern. Die Deutschen könnten dabei der Unterstützung durch die italienischen Behörden sicher sein. Die italienische Ver- Wallung erwarte von den Ausländern ledig, lrch, daß sie sich dem Geist und den Gesetzen Italiens anpaßten, was für die Deutschen bei den gemeinsamen Idealen der beiden Länder nicht schwer sein würde.'

Genf, 20. September

Der Völkerbundsrat ernannte am Sams­tag nachmittag den englischen Kolonialbeam­ten Lord Hailey als Nachfolger des vor einiger Zeit zurückgetretenen Lords Lu- gard zum Mitglied des Ständigen Man­datsausschusses. Bei dieser Gelegenheit regte der polnische Außenminister an, die Frage der Erweiterung dieses Ausschusses zu prüfen, damit auch anderen Ländern, die aus verschiedenen Gründen lebhaft an den Aufgaben des Mandats­ausschusses interessiert seien, die Möglichkeit einer Vertre­tung gegeben werde. Wie man hört, beabsichtigt der polnische Außenminister unter Betonung der großen bevölkerungs- politischen Interessen Polens an der Man­datsfrage zu gegebener Zeit auf diese An­regung zurückzukommen.

Die Erklärung des Polnischen Außenmini­sters Beck in der Sitzung des Völkerbnnds- rates, in der er für eine Erweiterung des Mandatsausschusses eintrat, wird von der Polnischen Presse als Bekundung des starken polnischen Interesses an Kolonialsragen lebhaft begrüßt. So schreibt der Genfer Be­richterstatter derGazeta Polska" u. a., für den kommenden Ausbau der polnischen Poli­tik werde die Becksche Erklärung den beschei­denen Beginn einer neuen Aktion ans inter­nationalem Boden bedeuten. Die Erklärung sei der erste Schritt auf dem Wege gewesen, der zur Anerkennung der natürlichen Rechte Polens führe. Man dürfe diesen Schritt nicht als zu eng umgrenzt und konjunkturbedingt ansehen. Polen liege nicht nur an der Mög­lichkeit, seine Stimme in der Frage der An- siedlung polnischer Staatsangehöriger in der Welt zu erheben, sondern Polen habein allen Fällen viel zu sagen, bei denen international das große Problem der wachsenden Bevöl­kern ngsza hl besprochen werde.

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London, 20. September

Der katholische Erzbischof von Edinburgh. Macdonald, ließ in allen Kirchen seiner Erzdiözese einen Hirtenbrief verlesen, in dem er ans die Gefahren des Kommunismus hin­weist. Er schreibt u. a., der erschütternde Ausdruck des Kommunismus in Spanien hat der ganzen zivilisierten Welt einen Schlag versetzt. Die unbeschreiblichen Grau­samkeiten an Priestern und Nonnen, die vcr- avjchcunngSwürdtgen Verbrechen an Heür- genbildern, Hirten und Darstellungen des Heilands, sowie die sinnlose Revolte gegen jedes Gesetz und jede Ordnung zeigen ohne Zweifel, daß Gott selbst der Gegner ist. Der Papst habe erklärt, daß der Kommunismus die große Gefahr sür die Menschheit sei. Aber trotz des blutigen Ernstes begreife ein großer Teil der Welt die Bedeutung der aufgewor­fenen Frage nicht.

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Der Flieger Campbell Black, der mit dem Flieger Scott zusammen das Luftren­nen London-Melbourne gewann, stürzte am Samstag bei einem Schaufliegen tödlichab.