Delikatesse sehr ergeben, und man würde keine Leute im Taglohn halten können, wenn man ihnen dies versagen wollte.. >

Flachs ist einer der vornehmsten Artikel des Feldbarls. Er wird in solchen Mengen gebaut, daß sich nicht mir die gemeinen Leute den Winter hindurch mit Spinnen nähren können und damit den Leinewebern viel zu schaffen geben, sondern auch eine ganz artige Menge Geldes dafür ins Land kommt. Es gibt ganze Dörfer mit Leineweber. Urach hat eine LeiMvandhandlungsgesellschaft, die nach Italien und Spanien gute Geschäfte macht.

Die Schafzucht ist in sehr gutem Zustand. Da cs nicht der Mühe lohnt, die rauhen Felder zu bebauen, so geben sie eine noch ganz gute Weibe ab. Der Verkauf der Wolle ins Ausland ist aber bei hoher Strafe verboten, weil es sonsten den Schwaben ergehen würde, wie den Engländern, die die. Wolle an die Spanier verkaufen und die Fertigware teuer wieder ins Land hereinnehmen. So aber blei­ben wollene Zei^e ein Hauptzweig der wich­tigen Calwer Handelsgesellschaft. Sie ver­dienen durch Verschickung ihrer wollenen Zeuge viel Geld aus Amerika und Frankreich. Die Zeuge gehören zwar nicht zu den vor­nehmsten. Es sind daher schon viele Versuche gemacht worden, feinere Wolle zu erhalten. Der Professor der Arzenehkuust in Tübingen D. Oetinger verschrieb den Schafhaltern zu diesem Veredlungszweck einen Schafbock aus Italien den die Schwaben den Seiden- hamm-ll nannten. Der Verbesserer der würt- pr ischen Wolle bekam aber das Heimweh gn g ein, noch ehe er für die Fortpflan- ping , ines edleren Geschlechts etwas beige­tragen hätte (Forts, folgt.)

Mehr Urlaub!

Im Gegensatz zu der liberalistisch-kapitali- tischen Weltanschauung sieht der National- ozialismus den wertvollsten Besitz eines Bol- !es nicht in Sen Produktionsmitteln, im Kapi­tal und der Maschine, sondern in den Men­schen. Folgerichtig muß er deshalb darauf be­dacht sein, diesen höchsten volkswirtschaftlichen Wert aufs pfleglichste zu behandeln. Besonders gilt das für den jugendlichen Menschen. Die Forderung, daß jedem Jugendlichen ein zur Erholung ausreichender Urlaub, d. h. etwa drei Wochen gewährt werden muß, ist daher ein Ziel, das die Reichsjugendführung anstrebt. Cs ist noch nicht verwirklicht, aber es sind doch schon recht beachtliche Fortschritte erreicht wor­den, wie die nachstehende Aufstellung zeigt:

Im Jahre 1932 erhielten die Jugend­lichen durchschnittlill im 1. Berufsjahr 4 Tage Urlaub, 2. Berufsjahr 4 Tage Urlaub, 3. Be­rufsjahr 5 Tage Urlaub, 4. Berufsjahr 6 Tage Urlaub.

JmJahre193üdagegen:1. Berufs- iahr 10 Tage Urlaub, 2. Berufsjahr 10 Tage Urlaub, 3. Berufsjahr 8 Tage Urlaub. 4. Be- cufsjahr 7 Tage Urlaub.

Mit wachsendem Verständnis für die Rich­tigkeit des nationalsozialistischen Standpunktes wird auch bei den Unternehmern die Bereit­willigkeit zu weiterer Erhöhung des Urlaubs für Jugendliche wachsen.

Tübingen, 9. September. (Herbst - Tro­lle nkurs in Tübingen.) Unter Lei­tung des von schwerer Krankheit wieder ge­nesenen Professors Dr. G. OlPP hat der diesjährige dreiwöchige Herbsttropen» kurs stattgefunden. Unter den 40 Teilneh­mern von 14 verschiedenen Missionsgesell- schasten befanden sich auch zwei österreichische Aerzte.

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Stuttgart, 9. September. (AusderBahn geworfen.) Der 60 Jahre alte verheiratete Wilhelm Schönleber von Stuttgart, der es im Krieg zum Wachtmeister der Feldartil­lerie und zum E. K. I gebracht hatte und später als Schultheiß in Jux, Kreis Backnang, tätig gewesen war, wurde von der Großen Strafkammer wegen erschwerter Amts­unterschlagung, Urkundenfäl­schung im Amt und einer Reihe werterer Amtsdelikte zu zwei Jahren vier Monaten Zuchthaus, 950 Mark Geld­strafe und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Seine Straftaten fielen in die Zeit vom August bis November 1934, in der der An­geklagte als Schreibgehilfe auf Privatvertrag auf dem Rathaus in Stammheim angestellt war. Er hatte in dieser Stellung Verwaltüngs- gebühren, Vergnügungssteuer- und Sportel­beträge und andere Gelder im Gesamtbetrag von Hunderten von Mark unterschlagen, Frauen, deren Gunst er suchte, durch unberech­tigte Zuwendung von Fettverbilligungskarten oder Gutscheinen des Winterhilfswerks be­günstigt und zur Verdeckung seiner Dienstver­fehlungen Gebührenverzeichnisse - verbrannt oder versteckt und Karteikarten in großer Zahl gefälscht.

Hotzkirch, OA. Saulgau, 9. September. (Schweizer Militärba No n in Hotzkirch.) Das eidgenössische Luftamt Bern teilt mit, daß während des Manövers der 2. Division bei Biel sich am letzten Mon­tag 10.30 Uhr ein Fesselballon l o-s- löste, in Richtung Stein am Rhein flog und bei Hoßkirch, Kreis Saulgau, in einem Wald niederging und dabei beschädigt wurde. Die Insassen sind unverletzt.

Wendelsheim, OA. Rottenburg, 9. Sept. .(Ein junger Messerheld.) Ein älte­rer hiesiger Bürger, der schon längere Zeit mit einem 20jährigen jungen Mann'in Zwie­tracht lebte, traf mit diesem vor einer Wirt­schaft zusammen. Der ältere ging mit der Faust auf seinen Partner loS, worauf dieser gleich zum Messer griff und blindlings um sich stach und seinem Gegenüber über ein halbes Dutzend teils gefährliche Stich, und Schnittwunden am Rücken und im Nacken beibrachte, so daß starker Blutverlust eintrat. Dessenungeachtet folgte der Schwerverletzte dem Täter noch bis in seine Wohnung und schlug dort einige Fensterscheiben mit einem Backscheit ein. Der Schwerverletzte mußte in die Chirurgische Klinik nach Tübingen ein­geliefert werden.

Lloyd George besichtigte

Stuttgart, 9. Sept. Am Mittwoch galt der Besuch Lloyd Georges einer der vorbildlichen Arbeitersiedlungen inBiettg° heim. Wenn auch ursprünglich nicht ge­plant war, ein Arbeitsdienstlager zu besichti­gen, so ergab sich im Zusammenhang mit der Besprechung über Probleme der Siedlung die günstige Gelegenheit, zwei Arbeits- stätten des Arbeitsdienstes zu besichtigen. Es handelte sich hierbei um Drainage und Nodungsarberten. Aber nicht nur sür die Ar­beit selbst zeigte der englische Gast größtes Interesse, was er auch durch die Fragestel­lung an einige Arbeitsdienstmänner über ihren früheren Beruf usw. bekundete, sondern seine Anteilnahme galt auch in erster Linie den Unterbringungsmöglichkei»

ten und der Verpflegung. Die eng­lischen Gäste zeigten sich durch ihre Fragestel­lung als gründliche Kenner sozialer Verhält- nisse und der Sozialpolitik. Am Nachmittag besuchte der Sohn Lloyd Georges in Beglei- tung von Prof. Evens die Dienststellen des AmtesKraft durch Freude" und der DAF., um hier in einer mehrstündigen Unterhal­tung sich einen gründlichen Einblick in die vielverzweigten praktischen Arbeiten zu ver­schaffen. Lord Dawson of Penn besuchte die Gebietssührerschule und interessierte sich dabei für die Gesundheit der Jugend und sür die sozialen Maßnahmen sür die Jung­arbeiter.

Neichenbach, OA. Saulgau, 9. September. (Schlepper stürzt über die Stra­ßenböschung.) Der in der Firma Bau­geschäft Rack, Saulgau, beschäftigte August Kress er fuhr mit seinem Schlepper und zwei Anhängern Sand zu einer Baustelle. Kurz vor Reichenbach verlor er auf der stark abschüssigen Straße vermutlich die Herr­schaft über das Steuer und geriet mit dem Schlepper über die Straßenböschung in die etwa 1,50 Meter tiefer liegende Wiese. Erst nach mehr als einer Stunde gelang es, den Fahrer aus seiner mißlichen Lage zu be­freien. Während dieser Zeit nahm der Schwerverletzte mit bewundernswerter Stand­haftigkeit und Geduld sein Geschick hin.

Paddelboot im Sturm gekentert

Ein Insasse ertrunken

Vom Bodensee, 9. September. In der Nähe der Insel Reichenau ereignete sich ein schwe­res Paddelbootunglück, das ein Menschenleben forderte. Infolge des zeitweise recht starken Sturmes kam ein mit zwei Personen besetztes Paddelboot zum Kentern. Beide Insassen stürzten ins Wasser. Der Kunstmaler Helmuth Make von Hemmenhofen fand den Tod in den Wellen, während der zweite Insasse durch das KursschiffSchienerberg" gerettet wer­den konnte.

Gutes Zuchtmaterial auf dem Vietigheimer Pferdemarkt. Ein Besuch des in Bietigheim zur Durchführung gekommenen Vietigheimer Pferdemarkts stellte uns die große und viel- > seitige Verwendungsfähigkeit der schweren Pferde in jeder Richtung unter Beweis. Es war bestimmt kein leichter Weg, den die Züchter, die mit Geldpreisen ausgezeichnet wurden, zurücklegen mußten, bis sie den heutigen Hochstand in der Zucht erreicht hatten. Hier können wir mit Stolz feststellen, daß die schwäbischen Bauern und nicht zuletzt die Kalt- und Warmblutzüchter aus den Kreisen Besigheim, Marbach, Backnang, Vaihingen, Ludwigsburg und Heilbronn ihr Hochziel fast ganz erreicht hatten. Jeder Bauer und jeder Züchter kennt das gesteckte Ziel, dem er zu- strebt. Hierzu gehört vor allem, daß mit fester Zielstrebigkeit eine gute Leistung auf bodenständiger Futtergrundlage zu erreichen versucht wird, eme Maßnahme, die der Ein­sparung von Devisen und der Unabhängig- machung der Zucht vom Auslande dient.

Der Vietigheimer Pferdemarkt war dem Wetter entsprechend besucht. Geldpreise in Höhe von NM. 1560 wurden bei der Preisvertei- lung, die Zach einem Umzug aller Gruppen

durch die Stadt vor der Turnhalle stattsand, an die Züchter ausbezahlt. Außerdem hatte der Kreis Besigheim für die beste Zuchtleistung einen Preis von 50 RM. ausgesetzt, der dem Züchter Albert Schleicher, Bietigheim, zufiel. Die SA.-Reiterstandarte hatte ebenfalls zwei Geldpreise in Höhe von 25 NM. dem Preis­gericht für den besten Warm- und Kaltblüter zur Verfügung gestellt.

Ueber das Wesen und die Bedeutung der Pferdezucht sprachen im Rahmen eines zwang­losen Beisammenseins Landrat Dr. Tierfelder und Bürgermeister Holzwarth vor den Rats­herren, Vertretern der örtlichen Parteiführung und der SA.-Reiterstandarte 65. Schon seit Jahren habe sich die Stadt Bietigheim im Zu­sammenhang mit dem Pferdemarkt sehr zur Hebung und Förderung der Pferdezucht einge­setzt. In diesem Sinne waren die Ansprachen gehalten.

Bürgermeister Holzwarth und Stadtpfleger Alter hatten sich für das Gelingen des Pserde- ma""S sehr verdient gemacht.

Gmünd. Wiirtt. Edelmetallpreise vom 9. 9 Feinsilber Grundpreis 41.60, Feingold Verk.< Preis 2840 RM. je Kilo, Reinplatin 6.60, Pla­tin 96 Proz. mit 4 Proz. Palladium 6.55, Pla­tin 96 Prozent mit 4 Proz. Kupfer 6.45 RM. je Gramm.

Fluürl «arv Deutschland!

Zur Ankunft der Spanien-Flüchtlinge

Vor Stunden noch habt Ihr gelitten und gebebt,

von Schreck erfaßt, von dem was Ihr erlebt mit Grauen rast der rote Feuerbrand vernichtend über Spaniens Heimatland.

Im Blutrausch wüten dort die roten Horden, zerstören, rauben, plündern, morden.

Was Bolschewismus ist, hier zeigt er seine Früchte

der Welt in wahrem, unverfälschtem Lichte.

Kaum daß noch Zeit zum Abschied Euch ge­blieben,

hat man von Heimat Euch n. Hof Vertrieben, hat man den Lauf Euch vor die Brust gefetzt, gequält, gejagt und in den Tod gehetzt.

Als Hilferufe dann nach Deutschland drangen, sind unsre Kreuzer dann in See gegangen: Und sollten nackt sie Euch auch ans dem Lande jagen,

ganz Deutschland Wird nun Euer Schicksal tragen".

Millionen schon, sie lernten wieder glauben und lasten diesen Glauben nimmermehr sich rauben,

was diese Wcltgefahr nun dort in Spanien zeitigt,

hat Deutschland ausgerottct und beseitigt.

Euch hat die Hemmt nun in Schutz ge­nommen,

ein einziger Gruß heißt herzlich Euch will­kommen,

denn gar nichts will für Deutschland cs mehr heißen.

Euch alle zu betreuen und zu speisen.

Dort wird zerstört, bei uns wird neu ge­schaffen,

dem Frieden und der Ehre dienen unsre Waffen,

die Hand am Pflug und an des Schwertes Knauf,

nimmt friedlich unsre Arbeit ihren Lauf: Deutschland Laut auf!

Obersturmführer Pfromm er 11/172.

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klomsn um Slrisr, Soxsr VON, Lrnst k^istulls

V llrheber-Nechlsjchoh: vril Üucllen-Verlog, KSnIgsbrück I0ez. Drusen)

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Ring frei!" ertönte das Kommando. Außer dem Ring­richter und den Boxern mußten alle Personen den Ring verlassen. Im Sportpalast wurde es totenstill. Noch schnell wurden den Kämpfern ein paar Ratschläge zugeflüstert.

Zuerst vorsichtig, Robby. Du weiht, so'n Amateur ist auf drei Runden eingestellt. Die keilt er los. Nachher kommst du an die Reihe." Robby nickte, er sah aber geistes­abwesend über Tuslar weg.

Drüben wurde Martens noch einmal von Knacknuh vor Robbys gewaltigem Rechten gewarnt.Nur darauf auf­passen, Martens. Weiter kann er nämlich nifcht, als diesen Rechten losfeuern."

Ich weiß Bescheid." Martens war auch nur äußerlich ruhig. Die paar Sekunden vor dem Gongschlag kosteten Nerven.

Bamm! Der Gong! Die erste Runde begann. Zu­sammengeduckt wie Katzen gingen sie aufeinander los. Keiner ließ den anderen aus den Augen. Tänzelnd um­schritt Martens seinen Gegner. Er suchte nach einer Blöße in Prells Deckung. Robby stand fest. Ganz leicht bewegte er nur den Oberkörper. Dann schlug er mehrmals ganz leicht, mehr ein Tippen, die linke Faust vor. Einmal zweimal und urplötzlich fauste feine rechte Faust heraus. Er trat dabei mit dem rechten Fuß weit vor, um sein volles Körper­gewicht in den Schlag zu legen. Doch traf er Martens nur halb an der Schläfe, denn blitzschnell hatte der Amateur­meister feine linke Hand zur Deckung hochgeschoben.

Wie ein Schrei ging es durch die Halle.

Robby sah und hörte nichts. Cr schlug noch einmal. Mit aller Wucht, die er in sich hatte, fauste die linke Faust Koch. Martens sing den Schlag mit der geöffneten rechten

Hand voll ab. Dann ging er zum Angriff vor. Er schlug schnell hintereinander, aus allen Lagen, aber ohne sehr hart zu fein. Dauernd bewegte er sich dabei um Robby herum, der sich im Moment der vielen Schläge kaum erwehren konnte. Er zog sich zurück. Unter dem Beifall der Menge drang der Examateurmeister vor. Die erste Runde endete mit einem leichten Vorteil für Martens.

Die Sekundanten gaben sich Mühe, ihre Boxer in der einen Minute möglichst frisch zu machen. Man wedelte ihnen Wind zu, wusch sie kühl ab und gab ihnen scharfe Essenzen zu riechen. Dazu erhielten sie Ratschläge für die nächste Runde.

Hilde blickte starr zu Robby und hörte nicht darauf, was ihr Bruder erzählte. Ihr Herz klopfte toll.

Die zweite Runde begann wieder mit Angriffen von Martens. Robby hielt sich auf Tuslars Weisung sehr zurück. Er sollte den Rückzug antreten, damit Martens recht eifrig vordrang und sich ausgab, Tuslar spekulierte mit darauf, daß Amateure nie länger als drei Runden boxten. Er hoffte, daß Martens nicht viel Ausdauer hatte.

Robby schob den Oberkörper weit vor und kreiste dabei auf dem Rückzug dauernd mit dem Kopf, um Martens kein festes Ziel zu bieten. Er nahm sich vor allem die Körper­partien Martens als Angrifssobjekt, um ihn möglichst zu zermürben.

Das Publikum war in der nächsten Pause auf Martens Seite. Die wenigsten erkannten in Robbys Verhalten Taktik. Herr Botmer wurde es ganz angst vor Aufregung.Boxen ist ja eine kolossal schwierige Sache", sagte er immer wieder. Ja, ja, und was sür Mut dazu gehört", entgegnete der Geheimrat.Heldenmut, sage ich Ihnen. Wenn ich solchen Schwiegersohn bekommen könnte, wäre ich direkt stolz." Bevor Herr Botmer antworten konnte, begann die dritte Runde.

Das Publikum feuerte Martens nun immerzu durch aufgeregte Zurufe an. Immer schneidiger wurden seine Attacken. Robby ärgerte sich. Er sollte allerdings erst in

der sünsien Runde loslegen, aber er konnte sich jetzt nicht mehr halten. Die Erregung der Zuschauer übertrug sich auf ihn. Plötzlich ging er zum Angriff über. Sofort steigerten sich die Zurufe. Nun brüllten auch seine Anhänger. Ein harter Schlagwechsel begann. Martens wich nicht. Seine Rechte sauste unter Robbys Kinn, daß es ihm einen Moment schwarz vor Augen wurde. Aber instinktiv schlug er sofort zurück. Er traf Martens an die Kinnspitze. Nicht wuchtig, er streifte ihn kaum, aber es genügte, daß sein Gegner Zu­sammenbruch. Das Schreien der Menge wuchs zum Orkan.

Der Schiedsrichter zählte. Bei drei war Martens wieder auf den Füßen. Robby, selbst noch benommen, drang er­barmungslos auf ihn ein. Martens zog sich zusammen. Seine Deckung hinter den verschränkten Armen war so gut, daß Robbys Schläge nicht durchkamen. Immer wieder und wieder sausten seine Fäuste los. aber sie schlugen nur auf Arme, Ellenbogen und Handschuhe. Der Gong erlöste Martens endlich aus seiner recht schwierigen Lage.

Rasender Beifall belohnte die Kämpfer. Berkendt wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er hatte große Angst ausgestanden, als Martens auf der Erde lag. Er sprang jetzt zu ihm herauf, um ihn dringend zu ermahnen.

Hilde lehnte erschöpft in ihrem Sessel. Sie sehnte sich aus dem Saal, und konnte doch unmöglich ausstehen. Mit Sorge sah sie. daß Robby über d-m Auge blutete. Er blickte jetzt zu ihr hin. Verzerrt lächelte er und gab sich gleichzeitig Mühe zu verstehen, was ihm Tuslar zuflüsterte.

Herr Botmer rutschte aufgeregt auf seinem Stuhl hin und her. Auf einmal hatte er ganz laut mitgeschrien:PrellI Prell!" Jetzt schämte er sich ein bißchen über seine Be­geisterung, und er nahm sich vor, von nun ab sachlich und ruhig die Vorgänge zu verfolgen. Es gelang ihm aber nicht, denn die nächste Runde begann sofort wieder mit einen: gewaltigen Schlagaustausch, der ihn gleich initriß.