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SS Rpfg. P°stz°itungsgcbuhrc»>. m«>s d» Eiuzclnumnier 10 Npfg. D, Ml-» h-h-r-r Gewalt besteht kel» Anspruch aus Li-serung der Zeltung -de- aus Rückerstattung des Bezugspreises. Gerichtsstand sür beide Teil- ist Neuenbürg <Württ.> Sernsprech-AnschluS Nr. 484

D-rantwortlich sür den gesamten Inhalt Fridolin Biesinge« Reuenbürg (Württ.)

parteiamtliche nationalsoz. Mageszeitung

Wildbader NS-Presse Birkenfelder, Lalmbacher und Herrenalber Tagblatt

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Amtsblatt für üas Oberamt Fleuenbürg

Nr. 212

Freitag den 11. September 1938

94. Jahrgang

Oie Kampfansage gegen clen lveltseinci

43000 klrbeitsmanner vor clem Führer Or. Goebbels uncl Nosenberg über clas Vlutregiment des Bolschewismus

rvk. Nltrnberg, 10. September.

Der dritte Tag der Reichsparteitagswoche stand in den Vormittagsstunden im Zeichen des Reichsarbeitsdienstes. Die jungen Män­ner, die dem neuen Reich neue Provinzen er, ober« und die Ernährungsfreiheit erkämpfen halfen, standen mit blitzenden Spaten vor dem Führer auf dem Zeppelinfelde, sangen ihre Lieder, die im Kampf um den Boden erstanden waren, und legten ein Treue­bekenntnis von eindringlicher Wucht ab zu Führer und Volk und zur Arbeit. Inmitten einer Umwelt, die in Hatz und Blut niemals zur Ruhe zu kommen scheint, erhob der Füh­rer den Spaten zum Symbol des national­sozialistischen Deutschland. Und Deutschland hat dieses Sinnbild seines Wollens mit Be­geisterung ausgenommen: Der Stotztrupp des Friedens, der nach dem Appell mit klingen­dem Spiel durch die Stratzen Nürnbergs "marschierte, wurde umjubclt wie eine sieg­reiche Armee die sie ja ist.

Das zweite Ereignis waren die Reden des Neichsministers Dr. Goebbels und des Reichsleiters R o s e n b e r g v'or dem Partei- kongreß. an dessen Sitzungen diesmal der Führer immer teilnimmt. In umfassender Weise wurde die aus Sowjetrußland ganz Europa drohende Gefahr klargelegt; das ver­brecherische Planen des internationalen Judentums, das in der Sowjetregierung und der Roten Armee zu Politischer Macht gekommen ist, wurde schonungslos enthüllt. Es waren Reden, die nicht nur die Kongreß­teilnehmer und die Nationalsozialisten an- gehen; sie sind Alarmsignale für die Staats­männer der ganzen Welt. Der National­sozialismus hat diesen Weltfeind vom erste» Tage des Bestandes der Bewegung erkannt und ihm den Kampf angesagt; im Innern des Reiches wurde er zerschmettert. Heute ist aber dank derschimmerlosen Politiker des Westens" das nationalsozialistische Deutsche Reich auch das einzige Bollwerk gegen diese Gefahr. Aus eigener Kraft hat es die seeli- scheu und materiellen Voraussetzungen dafür geschaffen, daß der Weltfeind auf deutschem Boden seine Mordherrschaft nicht errichten kann.

Indessen rollte Sonderzug auf Sonderzug in Nürnberg ein und brachte die Mitarbeiter des Führers aus Stadt und Dorf: Die Pole- tischen Leiter. Am Abend marschierten sie im Scheine lodernder Fackeln am Führer vorbei, umjubelt von Hunderttausenden von Nürn­berger» und Parteitagsbesuchern.

Der heutige Freitag bringt außer der Fort­setzung des Parteitagskongresses die Sonder- tagungen des Reichsrechtsamtes, des NS.- Studentenbundes, des Hauptschulungsamtes, der Presseamtsleiter, des Hauptpersonal, amtes und der NS.-Frauenschaft. nachdem am frühen Morgen die Auslandsorganisation eme Wechestunde abgehalten hat und gipfelt im Appell der Politischen Leiter am Abend auf dem Zeppelinfelde vor dem Führer. Die deutschen Sender bringen heute ab 18.30 Uhr Ausschnitte aus den Reden auf der Tagung der Ns.-Frauenschaft. und von 20 Uhr ab die Uebertragung vom Appell der Politischen Leiter.

Wen« Deutschland nichtbeftünde. müßte es geschaffen werden

Ward Price, der Sonderberichterstatter der

»Daly Mail", spricht mit unserem Nürn­berger Berichterstatter E. Grueber

Nürnberg, 10. September.

Als ich hörte, daß Mister Ward Price, der Ausland-Sonderberichterstatter der großen ^lglischen ZeitungDaily Mail", während des Reichsparteitages in Nürnberg weile, stand es für mich fest, daß ich ihn um eine Unterredung bitten würde. Ward Price, der ja durch seine bedeutsamen Gespräche mit dem Führer sich als em Freund des nationalsozialistischen Deutsch­land von jeher gezeigt hat,'ist durch seine klare und verständnisvolle Berichterstattung ein Vorkämpfer freundschaftlicher Beziehungen zwischen Deutschland und England, und damit aleickneitia ein Wegbereiter für das Verstand-

ins des nationalsozialistischen Deutschlands in der Welt.

Ich traf ihn in der Halle des trefflichen neuen Gästehauses, das dem Grand-Hotel in Nürnberg angegliedert ist und erklärte sofort in freundlicher Weise seine Bereitschaft, über seine Eindrücke in Nürnberg zu sprechen und meine Fragen zu beantworten. Ward Price spricht ein flüssiges und klares Deutsch, so daß ich mich, ohne mein halbvergessenes Schulenglisch beschwören zu müssen, mit ihm ausgezeichnet verständigen konnte. Noch ehe ich ihm einige Fragen gestellt hatte, begann er mit lebhafter Begeisterung von seinen Ein­drücken bei dem diesjährigen Neichsparteitag zu erzählen. Er sagte:Wissen Sie. den größ­ten Eindruck bei den Feiern der national­sozialistischen Bewegung macht mir immer wieder die neue Mystik, die für mich einen geradezu religiösen Charakter hat. Erst bei der Feier des Reichsarbeitsdienstes mit dieser wunderbaren Liturgie ist mir das wie­der besonders deutlich fühlbar geworden. Das ist etwas, wie ich es noch in keinem anderen Lande erlebt habe. Ich möchte es fast einen Patriotismus nennen, der zum Niveau einer Religion emporgehoben wurde.

Auf meine Frage, welchen Eindruck der diesjährige Neichsparteitag wohl in England mache, und ob er dort ein nachhaltiges Echo auslöse, erwiderte er:Ich war schon im vorigen Jahr beim Neichsparteitag in Nürn­berg und habe Heuer den Eindriickeiner noch stärkeren Geschlossenheit der Bewegung und des ganzen Volkes. England verfolgt Heuer die Kund­gebungen des Reichsparteitages aufmerk­samer als je zuvor. Es war so, daß man in England bisher die Notwendigkeit dieser neuen nationalsozialistischen Bewegung in Deutschland nicht begriffen hat. weil man andererseits auch den Bolschewismus in sei­nen weltumspanenden Auswirkungen unter­stützte. Erst seit in Spanien der Bürgerkrieg entflammt ist. hat man auch in England die ernste Gefahr des Bolschewismus erkannt. Erst seit zwei Monaten, kann man sagen, hat das englische Volk die ungeheure Tragweite der bolschewistischen Gefahr erkannt und sieht jetzt das nationalsozialistische Deutsch- land in einem neuen Licht, nämlich als das stärkste Bollwerk gegen den Ansturm des Bolschewismus."

Frage:Ist das nun Ihre Persönliche Meinung oder die der englischen Oesfentlich- keit?"

Antwort:Nein, nein, das ist nicht nur meine persönliche Ueberzeugung, sondern auch die weiter Kreise und einflußreicher Persönlichkeiten in England, mit denen ich

Paris, 10. September

DerJour" veröffentlicht einen Bericht seines nach Sowjetrußland entsandten Son- derberichterstatters. der zwar nichts enthält, was man nicht schon über das große Elend der russischen Bevölkerung und den Terror der Kommunisten wüßte, der aber deshalb interessant ist. weil er auch der französischen Oeffentlichkeit einmal die wahren Verhält- Nisse im roten Paradies vor Augen hält.

Der Berichterstatter, der alle größeren Städte Sowjetrußlands besucht hat. bringt einen fürchterlichen Eindruck von dem tief- sten Elend der russischen Bevölkerung mit. Beim Verlassen sowjetrussischen Bodens atmet man auf. wie ein Gefangener am Morgen seiner Freilassung. Erst wenn man sich wieder auf freiem Boden befindet, ver­sieht man mit mehr Mitleid das Unglück und Elend der russischen Bevölkerung und die gemeine Uebertölpelung, deren blinde Opfer diese russischen Volksmassen seien.

Man stellt Sowjetrußland manchmal als das Beispiel für das kollektive Glück hin. Er hat dort nur ausgepumpte und schlecht ver­pflegte Menschen gesehen und das auch in Moskau, dem Mekka des Kommunismus. Die Arbeiter, empfangen niedrige Löhne im

m der lebten Zeit über diese Fragen sprach. Auch die Persönlichkeit Hitlers selbst wird heute in England ganz anders gesehen und viel böüer einaeschätzt. als das noch vor zwei Monaten der Fall war. Man halte früher in England eine gewisse Angst, daß die starke Rüstung Deutschlands neue Beunruhigungen in Europa auslösen könnte. Jetzt hat man derartige Befürchtungen nicht mehr, weil man die Notwendigkeit und den Zweck einer starken Rüstung der deutschen Nation klar er- kennt, nämlich als die Ausrichtung eines europäischen Schutzwalles gegen den Bolschewismus. Ja. ich möchte sogar sagen und das ist nicht nur meine persönliche Meinung, sondern auch die vieler englischer Freunde, daß Deutsch­land. wenn es nicht bestünde/ geschaffen wer- den müßte, denn wir brauchen einen solchen starken Schutzdamm in Europa."

Frage:Sind Ihnen beim diesjährigen Neichsparteitag gegenüber dem des Vorjah­res Erscheinungen besonders ausgefallen?"

Antwort:Auf diese Frage ist schwer zu antworten, weil die Eindrücke sehr stark nn Gefühlsmäßigen liegen. Eines aber wird mir bei dieser großen Politischen Kundgebung des Nationalsozialismus immer wieder zum Erlebnis, nämlich der wunderbare Zusam­menklang von Kunst. M'-stk, Kultur und Politik. Das ist etwas ganz Neues und eine Erscheinung von ausgesprochen deutscher Eigenart. Ich glaube, man findet es in der ganzen Welt nicht wieder, daß etwa ein Partei­kongreß mit einem Konzert eröffnet wird, und etwas ganz Einzigartiges ist für mich immer wieder der Eindruck der Persönlichkeit des Führers. AdolfHitler verbindet mit der Schlichtheit eines Man- nes aus dem Volke die groß- artige Fähigkeit und Würde eines geborenen Herrschers."

Frage:Sie haben bemerkt, daß in der Proklamation des Führers auch eine Frage angeschnitten wurde, die England sehr nahe be- rüh.c, nämlich die deutsche Forderung auf Kolonien. Was meinen Sie dazu?"

Antwort:Sie werden verstehen» daß dies für England eine sehr schwere Frage ist und ich bin sehr froh, daß der Führer diese Forderung nicht in einer schroffen und be- s mmten Form gestellt hat. Man muß Eng­land etwas Zeit lassen, diese Frage zu lösen, denn es ist so, daß die englische Regierung selbst vier in ihrem Machtbereich sehr stark ein­geschränkt ist, weil sie nur sehr wenig Einfluß auf die autonomen Kolonialregierungen hat. Nur alle vier Jahre findet in London eine große, gemeinsame Konferenz mit den Vertre-

reuerpenLandderWe 1 t. Die Sowjet- regierung wagt es nicht, einem einzigen Aus­länder den freien Besuch des Landes zu er­lauben. Sie wagt es nicht, einen einzigen Photographen frei auf russischem Boden oder auch nur in Moskau arbeiten zu lassen, denn sie würden nur ausgepumpte Männer, Frauen, die noch ärmlicher gekleidet seien als die aller- ärmsten Frankreichs, baufällige Häuser, ver­faulte Türen und anderes Elend zeigen.

Rosenberg der einzige Botschafter in Madrid Paris, 10. September.

Der Sender Sevilla teilt mit, daß, nach­dem alle anderen diplomatischen Vertreter die spanische Hauptstadt verlassen haben, der kürzlich ernannte, sowjetrussische Botschafter, der Jude Rosenberg, der einzige noch in Madrid verbliebene ausländische Diplo­mat ist.

ZZ«M streiken in Me

Paris, 10. September.

Die Zahl der streikenden Textilarbeiter in Lille ist im Laufe des Donnerstag weiter angewachsen und beträgt nunmehr rund 35 000.

lern der Kolonialregierungen statt, in ver me großen Richtlinien der Politik des britischen Weltreiches festgelegt werden. Aber im allge­meinen herrscht in England die Meinung, daß Deutschlands Forderung nach Kolonien be­rechtigt und natürlich ist. Wie allerdings diese Frage praktisch gelöst werden ckann, darüber läßt sich heute Wohl noch nichts sagen."

Frage:Was sagen Sie zu der Ver- kündung des neuen Vierjahresplanes, in dem der Führer das Ziel ausstellt, Deutschland so- weit als möglich durch eigene Leistungen von der Einfuhr ausländischer Nohstosfe unab­hängig zu machen."

Antwort:Ich finde diesen Plan sehr vernünftig und ich zweifle nicht daran, daß es dem deutschen Erfindergeist, der ja auch in der Welt einzigartig dasteht, gelingen wird.' noch ganz Außerordentliches hervorzu­bringen."

Frage:Mister Ward Price, Sie kennen ja auch den italienischen Faschismus aus eigener Anschauung: haben Sie bei einem Vergleich mit dem deutschen Nationalsozialis­mus bestimmte Eindrücke der Gemeinsamkeit oder der Verschiedenart dieser beiden Bewc- gungen erhalten?"

Antwort:Diese Frage ist deshalb schwer zu beantworten, weil die beiden Völ­ker in ihrer Eigenart sich ganz verschieden äußern. In Italien ist es eben so, daß Mus- Ivuni oem guiizcu iUiiieniicyen erst ein? disziplinierte Form gegeben hat. die im deut- schen Menschen schon durch seine ganze Tra­dition vorhanden war und nur durch Hitler wiedergeweckt und zusammengcfaßt zu wer­den brauchte, um so großartige Leistungen zu vollbringen, wie Deutschland sie unter der Führung Adolf Hitlers gezeigt hat. Aber ich zweifle nicht daran, daß auch die Form, die Mussolini dem faschistischen Italien gab, selbst, wenn er persönlich nicht mehr an der Spitze steht, Bestand und Dauer haben wird.

Was ich in Deutschland am meisten be­wundere. das ist die Hitler-Jugend» Bewegung. Ich war vor dem K >ege schon in Deutschland und kann deshalb den Unter- schied sehr wohl ermessen. Ich komme in meiner Eigenschaft als Auslandsbericht, erstatter in der ganzen Welt herum und habe den bestimmten Eindruck gewonnen, daß es nir^"nds eine Jugend gibt, die s o s. a r k u n d g u t e n t w i ck e l t i st, w i e die deutsche. Das gibt einmal, wenn die nächste Generation herangereift ist, ein Prachtvolles, starkes Geschlecht. Mein Gesamt­eindruck auf dem Reichsparteitag in Nürn­berg ist, daß er eine wunderbare Leistung in der ganzen Geschichte der Völker darstellt und, eine einzigartige Kundgebung menschlicher Kraft und Größe ist."

Nürnberg am Samsiag

8.00 Uhr: Tagung des Hauptorganisationsamtes im Katharinenbau.

10.00 Uhr: Avpell der V- z. in der Hauptkamps.

. in des Stadions vor dem Führer.

11.30 Uhr: 4. Jahrestagung der Deutschen ArbeitS- front in der Kongreßhalle.

12.00 Uhr: Tagung der NS.-Dolkswohlfahrt im Herkules-Saal.

15.00 Uhr: Fortsetzung des Parteikongresses.

14.00 Uhr: Einlaß zum Volksfest im Stadion- gelände.

M15 Uhr: Veranstaltung der NS. - Gemeinschaft Kraft durch Freude": In der Haupt- kampfbahn, auf der Zeppelinwiese und auf der Mittelwiese: Sportvorführun­gen und Wettkämpfe. Auf der Wald- wiese und den anderen Plätzen: Film­vorführungen und Volksbelustigungen.

20.00 Uhr: Feuerwerk.

... und am Sonntag

8.00 Uhr: Appell der SA.. SS. und des NSKK.

in der Luitpoldarena vor dem Führer. Anschließend Marsch durch die Stra­ßen: Wotanstraße A"'rsbergstraße Bahnhofsplatz Fr ientorgraben Plärrcrstraße Ludivigstraßo Kaiscrftraße Fleischerbrücke.

11.00 Uhr: Vorbeimarsch am Adolf-Hitlcr-Platz.

18.00 Uhr: Fortsetzung des Parteikvngresses.

sas..rote Paradies