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Oebiel Württemberg

Äccs junge Äeuts^lund

SesunddrMich in Ordnung;

Dc» Leiter der GesundbeitsabtelUina dcS

KüüiibikÄeir Hitler-Iugeub uns ac.-

seine Eindrücke von einer Reibe von Lager« wieder:

Es war der Zweck dieser Besichtigungsfahrt, mich von der Durchführung der für das Zelt­lager fo wichtigen gesundheitlichen Anord­nungen zu überzeugen, die Lagerführer gesund­heitlich zu beraten, um ihre Erfahrungen zu hören und für andere Lager zu verwenden.

Durch den Meinhardter Wald erreichten wir kuerst das Lager des Bannes 121, dem Stem- kttickle bei Wüstenrot. Der Bannführer fuhrt uns durch das Lager. Es sind lauter Jung­arbeiter, die gegenwärtige Lagerbesatzung. D:e Freude am Lagerleben strahlt dem Kamerad­schaftsführer, der eben die 30 Mann ferner Zeltschar zum Uniformappell antreten läßt, genau so aus den Augen wie jedem seiner Zeltschar. In den Zelten liegt genügend Stroh, sie blitzen direkt von Sauberkeit, denn alle G.räte find sauber im 4. Zelt, dem Geräte­zelt, abgelegt, und versperren im Schlafzelt keinen Platz. Der Sanitätsraum ist unterm Dach des ehemaligen Naturfreundehauses un­tergebracht, und stellt eine regelrechte Revrer- stübe dar. Der Lagerarzt konnte beim ersten Appell den Gesundheitszustand der Mannschaft als ausgezeichnet feststellen.

Die Mannschaft steht angetreten vor dem Flaggenmast, die Fahne der HI. steigt in den frühen Morgen. Ein Händedruck dem Lager- kührer, der Mannschaft einHeil Hitler", dann gehts hinunter in die Hohenloher Ebene übers Kochertal hinweg zum alten Langen- bürg, wo uns der Lagerarzt des Bannlagers 122 in Empfang nimmt. Auf unergründlichen Wegen durch Felder und Wiesen geht es zum Lager bei Elbertshofen, das auf einer Wald­wiese versteckt ruhig daliegt.Die Besatzung ist zum Baden", meldet die Wache am Schlag­baum. Der Lagerarzt übernimmt sachverstän­dig die Führung. Aus Spezialinteresse zum 1. Sanitätszelt. Es entspricht den Vorschriften. Dann zur Wasserstelle. Eben wird dort die Quelle gefaßt, so daß in einigen Tagen die Wasserleitung bis zum Lagerplatz führt. In­zwischen sind Lagerführer und Lagerseldscher, durch Radfahrer und Boten benachrichtigt, ein­getroffen. Der Feldscher, ein alter Bekannter vom letztjährigen Oberfeldscherkurs, bleibt dauernd im Lager. Der Lagerführer zeigt uns, wo am Ende des Lagers das zukünftigeHaus der Jugend" abgesteckt ist, das in den nächsten Monaten hier erstehen soll. Durch die lange Zeltgasse kommen wir zum Thingplatz, der schattig im Wald liegt, und hinter dem die Feldküche aus der Küchenbaracke raucht und vielversprechend nach der nächsten Mahlzeit duftet. Der Speisezettel enthält reichlich ge­mischte Kost und bekommt unsere volle' Zu­stimmung. Lager Elbertshofen klappt! können wir dem Lagerführer versichern, und der Lagerarzt schmunzelt, denn er ist nicht un­schuldig daran

Durch das Hohenloher Ländle über Crails­heim und Ellwangen dorthin, wo die Burg Niederalfingen trotzig in den Himmel ragt. Ten steilen Burgweg hinauf sehen wir die Wache stehen. Zackig klappern die Absätze. Ter Wachhabende spritzt heraus und meldet. Ein Mann führt uns zum Lagerführer. Im weiten Burggraben sind die Zelte gruppiert und drüben überm Tal steht die zweite Zelt, gruppe. Es ist ein lustiger Betrieb um die Zelte. Die Zugbrücke dröhnt unter dem Gleichschritt der Abteilung, die in den Burg­hof zum Essen rückt. Die Kochgeschirre sind blank gescheuert, und bei den Gerüchen, die aus Richtung Küche kommen, läuft auch uns das Wasser im Mund zusammen. In den Räumen der Burg ist Lagerführung und SaniratSrauin untergebracht, da sind auch Name und Rufnummer des Arztes und des nächsten Krankenhauses angeschlagen. Di? weiten Räume der Burg werden besichtigt, sie bieten auch beim tollsten Regenwetter, denn in diesem Sommer müssen wir auf alles gefaßt sein, auch für die dortige Lager­besatzung genügend Raum zur sportlichen Betätigung.

. Das Iungvolklager Heidenheim ist noch im Aufbau, aber die Aufbaumaunschast hat bereits ihre Verpfleguugsbasis in der neuen Gauschule der NSV. gefunden, so daß mir beruhigt durch die Nacht den Lagern im Oberland entgegenfahren können.

Morgens werden die Wachen des Bann- lagers 24 am Weiher bei Eschach durch un­fern Motorcnlärm überfallen. Malerisch liegen die weißen Zelte um den dunklen un­bewegten L-piegel des Sees. Der Bannführer und sein Stellvertreter treten uns gern für- kurze Zeit die Schlafstellen ab, denn der Lagerdienst beginnt früh. Zur Flaggenhis- tungnd auch wir wieder munter. Mit dem Lagerfeldschcr wird Nevierstunde abgehalten. Es slnd keine ernstlich Kranken, die sich mel- den Das ungewohnt gute Essen niag mit- Ipieleu, daß einer Leibmeh hat. Eine aus­gezeichnet schmeckende Hafergrütze aus dem Keßel der Feldküche stärkt uns zur Weiler- IM.' "ach den, Iungbannlager IL4 über den Alpfce. Auch hier ist alles in bester Ord- uung. Aufbaumannschaft wartet aus Andrang der Lagerteilnehmer. Auch der Koch freut sich drauf, bis er sin

großen Kessel seiner blitzenden Motorfeld- küche brotzeln darf.

Ueberm Bodensee bei der Ruine Kargegg wird das Bannlager 125 gefunden. Der La­gerführer strahlt übers ganze Gesicht, als wir ihm versichern, sein Lagerplatz sei der schönste. Auf einer weiten Spielwiese im Halbrund vom Wald umstanden im Kreis um den Fahnenmast, liegen die einzelnen Zeltgruppen gegenüber dem langgestreckten Führer- und Versammlungszelt. Vorbei am Halbrund einer amphietheaterähnlichen Thingstätte geht es durch die wildroman­tische Schlucht an der Ruine vorbei, hinun­ter zum See, wo ein weiter Strand Gelegen­heit zum gefahrlosen Baden gibt. Wasser- und Latrinenanlagen werden vorbildlich an­gelegt aufgefunden. Nun meldet sich der La­gerarzt, der auch von unserer Ankunft er­fahren hat. Es ist ein Student aus Tübin­gen, der die ganze Lagerzeit im Lager bleibt. Sein Sanitätsmaterialverbrauchsbuch strotzt von Wissenschaftlichkeit und Gründlichkeit. Weithin ist fern Sanitätszelt durch die. Feld­scherflagge gekennzeichnet und seine Sprech­stunden sind voll von solchen, die Rat und Hilfe brauchen, doch versichert er, daß der Gesundheitszustand der Mannschaft ausge­zeichnet sei, aber sein Pflasterverbrauch für kleine Schürf- und Rißwunden groß.

Wir fahren heimwärts durch die Nacht, in dem Bewußtsein, daß die Freizeitlager der schwäbischen Hitlerjugend wirklich ihren Zweck erfüllen werden, daß jeder Junge sich dort erholen wird, und daß erst in den Frei­zeitlagern die wesentliche Arbeit der Hitler­jugend beginnt.

freireMsger g»f üem lüiiebiz

Was, auf dem Kniebis gibt es auch ein BDM-Lager?"Gelt, das hast Lu noch nicht gewußt!"Menschenskind, das ist ja pfundig das ist ja in 900 Meter Höhe! Herrlich, dort oben im Schwarzwald I Als Skilager ist es schon fein, wie mag es da im Sommer erst sein!"Oh ja, komm nur erst einmal herauf! Zehn Minuten vom Lager­ist ein Schwimmbad, Wald, Luft, Wasser, Sonne! Gerade, wie wir es brauchen. Die Stuttgarter Hütte selbst ist einzig in ihrer Art. Weite, lichte Tagesräume heimelig und gemütlich eingerichtet. So recht, um frohe und vergnügte Stuirden als Kameraden unter Kameradinnen zu verbringen. Alles atmet unsere Art und ist dazu angetan, dir Kraft und Freude zu geben für schwere Schaffenstage. Zirm Ausruheu und Frohsein komm ins Kniebislager! Es ist ab 1. Juli für alle Mädel geöffnet. Im August allerdings nur für IM.

Die Untergauftellenleiterin für P.:

Elisabeth Maack, Mädelscharführcrin.

MK WM Vollen wir Men

Mädel komm mit!

Dort siehst du deutsches Land von deut­scher Hand deutsche Menschen deutsch in ihrer Tat deutsch in ihrer Tat. Dort stehst du die stolze Marienburg die Wächter am Tanuenbcrg-Denkmal das weite Land der Masuren das Sam- und Memelland und einen kleinen unscheinbaren und doch so gewaltigen Granitblock:Traite de Versailles - 28. Juni 1.919." - Mädel, geh mit! Die

Führt gilt dir und Len Kameraden im Osten!

Sie geht vom 16. August bis 4. September und kostet 60 NM. Anmeldungen sind sofort an die G.A.-Untergaustellenleiterin in Freu­denstadt, Ellen Meistrell, zu richten.

Die Untergaustellenleiterin für P.:

Elisabeth Maack, Mädelscharführerin.

Sie Sstpreußenfahrt der KS

Meldetermin auf 24. Juli verlängert

Der Termin für die Anmeldung zur Ost- landsahrt der schwäbischen Hitler-Jugend ist auf Freitag, 24. Juli, verlängert worden. Die Fahrt dauert von Dienstag, 11. August, nachts, bis Dienstag, 25. August, und führt in die schönsten Gegenden Ostpreußens. Gau- leiter Koch und Senatspräsident Greiser wer­den zu den Teilnehmern sprechen.

Die Gesamtkosten, einschließlich Fahrt und Verpflegung, betragen 48 RM. und sind nach erfolgter Anmeldung bis spätestens 24. Juli bei der Verwaltungsstelle des Bannes ein­zubezahlen. Weitere Einzelheiten sind bei den Bannen und Jungbannen zu erfahren.

immer isnMm voran!

Lang, lang ist's her. Schön war's doch. Ans ist's. So werden auch unsere Mädels von Calmbach gedacht haben, als sie von ihrer letzten Fahrt nach Hause zurückkehrten. Nun, wir wollen sic erzählen lassen. Der Affen war vollbepackt, die Räder in bester Ordnung. Also los, hinaus in's Ländle. In uns hatte eine stille Freude Platz gegriffen, die durch dasHalt" der Führerin unterbrochen wurde, 's Klärle hat Plattfuß!" mußten wir zu ru­ft rem großen Bedauern feststellen. He, ihr Marxzeller, bei euch gibt es nicht einmal eine Reparaturwerkstätte, um solche kleine Schäden beheben lassen zu können. Aber schließlich fand sich ein hilfsbereiter Mann ein, der ein Ballonrad zu flicken verstand. Mit Instän­diger Verspätung ging die Fahrt weiter zur Moosbronner Jugendherberge. Grießbrei mit Zimmt und Zucker, Donnerwetter, schmeckt das gut nach solcher: Strapazen. Ha ja, unsere Köchin Liefe! war am Werk. Wir haben dem Brei alle Ehre angetan und rmnp und stump anfgegessen. Den Abend Vertrieben wir uns noch mit Spiel und Tanz und bereits um 10 Uhr lag alles schnarcheird in seiner Falle. Wie die gesägt haben.Aufstehen" klang das harte Kommando am nächsten Morgen. Mit vielOhohoh" rutschten wir heraus. Und bald waren wir fertig zur Weiterfahrt. Donner­wetter, jetzt goht's bergab. Hei, wie unsere Freiläufc rauchten. Vor uns breitete sich die Rheinebene aus. Nun gings in rascher Fahrt Rastatt zu. Beim dortigen weiblichen Ar­beitsdienst fanden wir eine herzliche Auf­nahme. Also nochmals besten Dank. Nach­mittags besuchten wir die Festspiele in Oetig- heim. Abgesehen von allen anderen Bequem­lichkeiten hatten wir doch endlich auch mal den Affen los. Ein Abstecher an den Rhein in der noch übriggebliebenen Freizeit war ganz interessant. Antreten zum Essensassen. Wie das köstlich mundet, wie zu Hause bei Mutter. Mit lustigem Eifer krochen wir dann in un­sere Himmelsbetten. Bald fielen uns die Augen zu und rhrhrhrhrh. Am anderen Morgen hieß esVolldampf voraus!" Jetzt geht's der Heimat zu. Die Krastreserve wurde noch in Anspruch genommen, und dann san­gen wir in unserer übermütigen Stimmung

nach solch erlebnisreichen TagenIn der Hei­mat augekommen". BDM Calmbach.

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Ohne Fleiß kein Preis", davon wird man­cher Werber für unsereReichssturmfahne" überzeugt worden sein, der abends nach Feier­abend treppauf treppab eilte, um sich einige Dauerbezieher zu angeln. Irr diesem Fleiß, den jeder aufbringen mußte, liegt aber auch dann der Stolz, wenn es ihm tatsächlich ge­lungen ist, eine kleine Anzahl unter seinen Hut zu bringen. Augefangeu vom kleinsten Jungmädel bis zum Hitlerjungeu, sie alle haben ihre Pflicht erfüllt. Sie haben keine Mühe gescheut, kerne Stunde war ihnen zu­viel, um der jungen Gemeinschaft zu dienen.

Große Belohnungen dafür auszuteilen, liegt nicht in unserem Ermessen, dafür wird sie die Gebietsführuug mit Buchpreisen und dergl. erfreuen. Die Wahl konnte immer der Werber selbst treffen.

Während es vielen gelungen ist, einen oder mehrere Dauerbezieher zu werben, erzielten einzelne eine ganz beachtliche Anzahl. Als beste Werber konnten wir bis jetzt ermitteln: bei der HI Kameradschaftsführer Erwin Schempf, Neuenbürg; bei den IM Elfriede Barth, Calmbach. Mit stolzer Freude erfüllt uns diese Taffache, die wieder beweisen kann, daß es diese Jugend mit ihrem Pflichtbewußt­sein ernst nimmt.

Vielleicht wird dieser kleine Artikel dazu dienen, daß er weitere Leistungen ans Tages­licht bringt, die aus Bescheidenheit bisher nicht gemeldet wurden.

Ihr dichterisches Werk gehört zu den schönsten Offenbarungen der deutschen Seele. Die Jugend hat in ihm Besitz ergriffen und wird cs in die Zukunft tragen."

(Baldur von Schirach in einem Tele­gramm au Agnes Miegel.)

Liebe ist die Kraft der Frau. Liebe ist der Urgrund ihres Seins und die Triebfeder ihres Lebens. In ihr wurzelt Las frauliche Opfer. In ihr auch, wenn es so sein soll, das frauliche Werk und die Tat. So wird sie zur schaffenden Liebe.

Schaffende, geschaffte Liebe, das ist die Dichtung von Agnes Miegel. Von der erleb­ten brennenden Liebe zum Mann schreitet sie den Weg durch Sehnsucht und Schmerz in die geläuterte umfassende Liebe zur Mutter, Volk und Vaterland. Sie wird nicht verzehrt von der heidnischen Glut des Mädchcngebets. Sie bändigt ihr Herz. Ihre Liebe wird groß, stark, echt und dauernd. Wir lesen ihre Lyrik, wir lesen ihre Balladen. Bäume stehen auf, Winde und Wellen und der Atem des Meeres. Ver­lassen und weinend steht Griseldis. Im Kampf um die Grenzen klirren die Waffen. In den Novellen der Dichterin aber (Geschichten aus Altpreußen) loben die heidnischen Götter und harren ihres kommenden Tags. Aus dem schweren Duft der ostpreußifchen Erde mischt sich in ihr Lied ein Klang von der Herbheit der nördlichen Landschaften. Klar und einfach such ihre Verse, getragen vor: dem wunder­vollen Rhythmus des Gefühls der aroßen

Frau, ob in dem kleinsten lyrischen Gedicht oder in dem Ruf an Deutschland:V ou der Weichsel drüben, Vaterland hör uusa u". Wir hören den Ruf der Dichterin. Und wir wollen ihm folgen.

Agnes Miegel, gebürtig aus Königsberg, ist 57 Jahre alt. Jung wie sie selbst, blieb ihr Werk, geschöpft aus dem Quell eines über­reichen Herzens und tiefer Verbundenheit mit der geliebten Heimat. Wer wäre nicht von der Tütenklage um den irr Flandern gefalle­nen Soldaten erschüttert, schlicht, groß, ein­fach, wie das Sterben selbst:

-O Trübsal, die ich hier erlitt!

O bitterer Tod, den ich erstritt!

In flämischen Sand streckt ich mich aus

Und mit mir fällt mein ganzes Haus.

Kein lautes Trauern hallt mir nach.

Kein stolzes Wappenschild zerbrach.

Doch mit mir geht, o Heimatland,

Was dich geliebt und zu dir stand.

Am Pflug, am Lehrstuhl, au: Altar

Deine Ehre unsre Ehre lvar.

O Deutschland, süßes Vaterland!

Ein Licht losch aus, das dir gebrannt.

Wir wissen aus ihrem eigenen Munde,

mit welch tiefen:, gläubigen Vertrauen die Dichterin auf uns neue deutsche Jugend sieht, die wir das Erbe dieser Toten tragen. Wir wollen ihr den Glauben tausendfältig zurück- fchenkcn, indem wir werden wollen, wie sie uns

vor U<irni!>t lilüsl rum neuen Lag. (Holtmann)

MrssMsuen

Die ersten Morgenstrahlen brechen durch die Waldlichtung. Frühnebel geht in die Höhe und schlägt sich um die Tanuenwipfel. Klar und sauber grüßci: die Weiße:: Spitzzeltc dcs Freizeitlagcrs. Der Fahnenmast ist noch kahl. Wann wird an ihm wieder die Fahne der Hitlerjugend hochgehen? Ein Blick in ein Zelt sagt uns alles. Frische Juugeugesichter, die hier in freier Luft schnarchen. Ab und zu erhobt sich ein Rascheln im Stroh. Aber dann ist wieder Ruhe. Vorne am Lagcreingaug steht die Lagcrwache mit gekreuztem Spaten. Sie haben heute nacht die Sterne gezählt, sie haben heute nacht ihre Kameraden bewacht. Und die im Zelt, die wissen cs, sie haben sich ihnen anvcrtrant. Sie fühlen sich sicher. Denn morgen nacht werden sie diese Verantwortung tragen, dann wird von ihnen das verlangt werde:: müssen, was sie diese Nacht von den anderen erwartet haben. So werden hier Kameraden zu einer Gemeinschaft erzogen, die durch nichts zu trennen ist. Ein Horn­stoß reißt die Schlaftrunkenen hoch. Das Zei­chen zum Tagesanbruch. Es wird nur einmal geblasen. Das muß genügen. Rasch die Augen ansgcricüen, das Sporthöschen angezogen und raus ans dem Zelt zum Frühsport! Es dauert keine zwei Minuten und schon scheu wir die lange Kette in den Wald spurten, lieber Stoppeln und Unebenheiten des Bo­dens geht cs im Eilschritt unbekümmerthin- wcg. Man merkt cs gar nicht, durch das immer nach vorwärts gerichtete Auge. Es ist unbeschreiblich, wie sich die braunen Körper durch den dunklen Tannenwald schlängeln. Gewandt, geschmeidig. Auch der, der am An­fänge nicht das Tempo durchhalten konnte, kommt nun mit, ohne daß er es merkt.

So beginnt der Tag in unserem Lager. So wie des Nachts der Arbeitersohn neben dem Beamtensohn auf dem Stroh schläft, so wie sic nebeneinander ihren Fraß hinunter- schlagcn, wie sie als Kameraden geschult wer­den, so sollen sie dann im späteren Loben nebeneinander kämpfen, jeder auf dem Platz, wo ihn die Vorsehung hingestellt hat. Sie haben sich als Kameraden verstehen gelernt. Warum sollte Lies sich nicht bis in die Zu­kunft fortpflanzen?