Donnerslas den 9.3«N 1986
Der EnztAer
94. Jahrgang Nr. 157
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-^m Scklachthos von Bad Mergentheim .«tcmete sich ein schwerer Unfall. Als der Hallen- 2er Hahn den zum Betäuben des Viehs benützten geladenen Bolzenschiesiapparat in der hielt ging dieser vorzeitig los. Der Bol- -en drang Hahn in den Unterleib. Der Schwer- verletzte wurde ins Krankenhaus gebracht.
Der preußische Ministerpräsident Göring hat kür das 12. Kind der Straßenwartseheleute Karl Bauer in Atzenrod. OA. Gerabrvnn. unter Ueberreichung eines ansehnlichen Geldgeschenks die Ehrenpatenschaft übernommen.
In einem landwirtschaftlichen Gebäude des Sägewerks Baumann in Winterlingen. VA. Balingen, brach Feuer aus. Das Gebäude Wurde trotz schneller Hilfeleistung des Löschzuges zum größten Teil zerstört.
Freudenstadt, 8. Juli. (General- arbeitssüyrer Dr. Decker spricht.) Am 15. und 16. Juli 1936 findet in Freudenstadt eine große Führertagung des Neichsarbeitsdienstes statt, an der sämtliche Führer im Arbeitsgau 16 teilnehmen. Im Rahmen dieser Tagung spricht am Mittwoch. 15. Juli, der Inspekteur des Er- ziehungs- und Ausbildungswesens im Neichs- arbeitsdienst, Eeneralarbeitssührer Dr. Decker, wodurch dieser Tagung eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Generalarbeitsführer Dr. Decker wird die in Freu- denstadt aufmarschierenden Abteilungen der Arbeitsgruppe 262 und die Truppführerschule Calw besichtigen. Bei der ungeheuer raschen Aufwärtsentwicklung, die der Reichsarbeitsdienst durchgemacht hat, fällt diesen Führertagungen, wie sie immer wieder in allen Arbeitsgauen durchgesührt werden, die Aufgabe zu, der Ausrichtung des gesamten Führerkorps im Neichsarbeitsdienst auf die gesteckten Ziele zu dienen.
LsksmotiyK MMrt Lastwagen
Laupheim, 8. Juli. Beim schrankenlosen Bahnübergang an der Wendelinsgrube ereignete sich ein schwerer Unfall. Als der Wirt zum „Deutschen Haus". Lang, der zur Zeit mit seinem Lastwagen Kies aus einer Grube führt, dem schrankenlosen Bahnübergang zufuhr. kam aus Richtung Hauptbahnhof eine Lokomotive gefahren, die in vorschriftsmäßiger Zeit lind Abstand vor der Kreuzung anhaltende Signale mit Pfeife und Glocke gab.
Lang übersah die Warnungssignale zum Anhalten, die ihm von dort arbeitenden Elektrikern gegeben wurden, und fuhr weiter. Als das Lastauto fast die Mitte des Gleises überfahren hatte, kam die Lokomotive von rechts heran. Beim Zusammenstoß wurde die Druckleitung zu den Bremsen an der Lokomotive so stark beschädigt. daß keine Bremswirkung mehr möglich war. Dadurch wurde der Lastwagen etwa 56 Meter wert auf dem Gleis geschleift und zertrümmert. Der Lenker des Lastwagens wurde im Führerhaus eingeklemmt und zu Boden gedrückt. Der Schwerverletzte, der außer inneren Verletzungen und Quetschungen schwere Verletzungen amKopf erlitt und dem das rechte Ohr buchstäblich vom Kopfe gerissen
wurde, ist sofort ins hiesige Kreiskrankenhaus übergeführt worden. Die Verletzungen waren jedoch derart schwer, daß er bald darauf starb.
Eine gastliche Schau
Die Süddeutsche Messe für das Gaststätten.
und Beherbergungsgewerbe in Stuttgart Stuttgart. 8. Juli.
Im olympischen Jahr 1936. da viele hunderttausend ausländischer und deutscher Gäste die Reichshauptstadt besuchen, hat Deutschland erneut Gelegenheit, seine Gastlichkeit zu zeigen und die Güte seiner Gaststätten und Verpflegung, seiik.l Hotels und Verkehrseinrichtungen als mustergültig zu beweisen.
Welche volkswirtschaftliche und kulturelle Bedeutung dem Gaststättengewerbe als Betreuer des Fremdenverkehrs zukommt, geht chon aus zwei Zahlen hervor: Im Deut- chen Reich bestehen rund 250 000 Gast- tättenbetriebe. die rund 800 000 Personen beschäftigen.
Im olympischen Jahr 1936 wird darum auch die Süddeutsche Messe für das Gaststätten- und Berherbergungsgewerbe. die vom 29. August bis 6. September in S t u t t- gart stattfindet, große Beachtung und vollen Erfolg finden. Gerade Stuttgart, die so unerhört rührige und unternehmungsstarke schwäbische Hauptstadt, bildet den fruchtbarsten Boden für diese Veranstaltung, denn wenig andere deutsche Großstädte kön
nen dieser Messe so viele wirtschaftliche und verkehrswerbende Momente entgegenbringen.
Den günstigen BorauSfetzuugeu entspre- chend hat der Messe-Ausschuß ein großzügiges Arbeitsprogramm ausgestellt, das alle kulturellen, wirtschaftlichen und fachtechnischen Aufgaben enthält, um die Ausstellung zu einem interessanten und positiven Ereignis werden zu lassen. Die Städtische Gewerbehalle, die schon so viele groß ange- legte Ausstellungen sah, bildet mit ihren 7000 Quadratmeter Hallenfläche den wür- digen Rahmen der Süddeutschen Messe für das Gaststätten- und Beherberäungsgewerbe.
Die Ausstellung begnügt sich nicht damit, eine Ausstellung der Aussteller zu werden, d. h. nur einen Querschnitt der ausstellenden Firmen zu zeigen, die mit dem Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe verbunden sind. Nein, die Idee der Ausstellung geht in die Tiefe und umreißt die vielseitigen Verflechtungen mit dem gesamten wirtschaftlichen und volklichen Leben in Deutschland.
Hierauf weist bereits die kulturelle Ab- teilung I mit ihren Untergruppen: volkswirtschaftliche Bedeutung des Gaststätten- Gewerbes — vorbildliche Werbung und Werbemittel — geschichtliche Schau — praktische Betriebslehre und anderes, hin. Tie Wirtschafts-Abteilung II hingegen erfaßt und charakterisiert die neuzeitlichen Hilfsmittel des Gaststättenbetriebes und Beherbergungsgewerbes.
Außer diesen beiden Hauptgruppen sind eine Reihe allgemein interessierender Sonderschauen vorgesehen wie z. B. „Im Dienst
Württemberg erwartet seine Gaste
736 vvv Fremde kamen im letzten Sommerhalbjahr nach Württemberg Wie wird es im Olympiajah«?
u. w. ZN auen Gauen uno Vlaoren oes Deutschen Reiches wird gegenwärtig gerüstet, um den durch das Olympiajahr verstärkten Fremdenstrom würdig zu empfangen. Es ist damit zu rechnen, daß in diesem Sommer, da Deutschland der Schauplatz der Olympiade sein wird, zahlreiche Fremden aus dem Jn- und Ausland Deutschlands Gaue und Städte besuchen werden. Tie Fremdenverkehrsorte werden diese Tatsache herzlich begrüßen. Die Bilanz des Fremdenverkehrs dürfte im Som- merhalbjahr 1936 außerordentlich aktiv sein. Diese Tatsache gibt uns Veranlassung zu einer Betrachtung über die Entwicklung des Fremdenverkehrs in unserem engeren Heimatgebiet.
In Württemberg betrug die Zahl der Fremdenmeldungen im Sommerhalbjahr 1935 (1. April bis 30. September) 726 200. darunter 55 000 von Auslandsfremden, gegenüber 655 200 Fremdenmeldungen und 46 900 Meldungen von Auslandssremden im Sommerhalbjahr 1934. Diese Zahlen der Fremdenmeldungen fassen die Berichte von 171 Fremdenverkehrsorten des Landes Würt- temberg zusammen. In diesen Fremdenverkehrsorten betrug die Zahl der Uebernach- tungen 3 052 300 im Sommerhalbjahr 1935 gegenüber 2 725 400 im Sommerhalbjahr 1934. An diesen Gesamtzahlen der Ueber- nachtungen waren 1935: 195 800 Auslandsfremde. 1934: 154 700 Auslandsfremde beteiligt.
Im Sommerlwlbiabr 1935 wurden in
2500 Fremdenverkehrsorten des Deutschen Reiches mit 34.05 Millionen Einwohnern oder 61 v. H. der Gesamtbevölkerung 12.98 Millionen Fremdenmeldungen und 57,49 Millionen Fremdenübernachtungen gezählt, darunter 1,16 Millionen Meldungen und 3,54 Millionen Uebernachtungen von Auslandsfremden. Im Sommerhalbjahr 1934 sind dagegen in 2430 Fremdenverkehrsorten 11,7 Millionen Fremdenmeldungen, darunter 0.99 Millionen von Auslandsfremden und 51,05 Millionen Fremdenübernachtungen, darunter 2,91 Millionen Uebernachtungen von Auslandssremden nachgewiesen worden.
Wie diese Gegenüberstellung zeigt, ist es also der amtlichen Fremdenverkehrsstatistik im Sommerhalbjahr 1935 nicht nur gelungen. die Zahl der Bcrichtsorte gegenüber der ursprünglichen Veröffentlichung für das Sommerhalbjahr 1934 (2372) um 128 zu erhöhen, sondern auch in allen 2500 Berichtsorten die Zahl der Fremdenübernachtungen zu ermitteln. Aus Grund der vorliegenden Ergebnisse war die Zahl der Fremdenübernachtungen um 12,6 v. H. größer als im Sommerhalbjahr 1934. Der in diesen Zahlen mitenthaltene Fremdenverkehr aus dem Ausland ist erheblich stärker gestiegen, und zwar haben sich die Meldungen der Auslandssremden gegenüber dem Sommerhalbjahr 1935 um 16,9 v. H. und ihre Uebernachtungen um 21.8 v. H. erhöht.
der Fremdenverkehrswerbung", ..Ter gastliche Garten", „Das Nahrungsmittel- gewerbe". „Fischkost, und Fischwerbung", „Blumen, Obst, Gemüse" und die Unterabteilung „Diät und Krankenküche", welche hauptsächlich unsere deutschen Kurorte interessieren wird.
Eine weitere ebenso repräsentative wie lehreiche Gruppe ist die Kochkunstschau, die außer dem Fachmann, auch unsere Frauenwelt interessieren wird. Hier wird unserem Fachgewerbe und unseren Frauen der „Gedeckte Tisch bei allen Gelegenheiten", und damit verbunden die bis zur künstlerischen Vollendung gesteigerte Kochleistung in allen Varitionen gezeigt. Tagungen und Kund- gedungen runden den Nahmen der Ausstellung ab.
Erst das Seid - dann reisen!
In der letzten Zeit mehren sich die Fälle, in denen deutsche Reisende Auslandsreisen antreten, ohne die Ausgabe der von ihnen bei einem deutschen Reisebüro oder einer Devisenbank beantragten Neisezahlungs- mittel (Reisekreditbriefe und dergleichen) abzuwarten. Sie gehen dabei von der Hoffnung aus, daß ihnen die beantragten Reisezahlungsmittel alsbald ins Ausland nach- gefandt werden. Demgegenüber muß darauf hingewiesen werden, daß der Bank für den Reiseverkehr nach Ländern, mit denen eine besondere Neiseverkehrsregelung (Reiseabkommen) besteht, jeweils nur bestimmte Devisenkontingente zur Verfügung stehen. Da diese fast regelmäßig hinter den Anforderungen des deutschen Neisepublikums zu- rückbleiben, können die Reisebüros und Devisenbanken keine Gewähr für eine Zuteilung der bei ihnen beantragten Neise- zahlungsmittel übernehmen.
Es wird deshalb dringend davor gewarnt, die Ausreise ja nicht anzutreten, bevor nicht die Reisezahlungsmittel tatsächlich von dem Reisebüro oder der Devisenbank ausgezahlt worden sind. Reisende, die dies nicht beachten, verstoßen gegen die nationale Disziplin, denn sie schädigen das Ansehen des Deutschen Reiches, wenn sie beim Ausbleiben der beantragten Reisedevisen ohne Mittel im Ausland dastehen und fremde Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Darüber, ob für Erholungs- und Urlaubsreisen nach Ländern, mit denen diese Abkommen bestehen. im Sinne der verfügbaren Neisekon- tingente Reisezahlungsmittel abgegeben werden können, geben die Reisebüros und Devisenbanken Auskunft. Fällt diese Auskunft negativ aus, so ist es zwecklos, sich mit Anträgen auf Zuteilung von Reisedevisen an die Devisenbehörden zu wenden.
Heilbronner Schlachtviehmarkt v. 7. Juli. Zufuhr: 3 Ochsen, 13 Bullen, 14 Jungbullen, 19 Kühe, 32 Färsen, 142 Kälber, 371 Schweine. Preise: Ochsen a) 42-^4; Bullen a) 40-43; Jungrinder a) 43—44, b) 40; Kühe a) 41 bis 42, b) 34—37, c) 31—33, d) 25; Kälber a) 62-^67, b) 66—61, c) 60—55; Schweine über 150 Kg. 56,5, 135—150 Kg. 55,5, 120 bis 135 Kg. 64,5, 100—120 Kg. 52,5, 80 bis 100 Kg. 50,5, fette Specksauen 64—55 RM. für je 50 Kg. Lebendgewicht. Marktverkauf: Großvieh zugeteilt, Kälber mäßig belebt, Schweine zugeteilt.
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Urheber-Rechtsschutz: Vrej Quellen-Verlag, königrbrück (Lez. Dressen)
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„Was, Sie woll'n wirklich in Berlin bleiben?" In ihrer Frage lag ein Gemisch von ängstlicher Besorgtheit und leiser Hoffnung. Wenn der gutzahlende Mieter wohnen blieb, war ihr eine große Sorge vom Halse.
„Vorläufig ja."
„Das is aber schön, bloß Arbeit wird nich' leicht zu finden sein."
„Glaub' ich auch!" Und in Robert tauchten allerlei Pläne auf, wie er das Fahrgeld nach Hamburg schnellstens verdienen konnte. Er ging hinaus. „Auf Wiedersehn, Frau Lütting. Zum Mittag komm' ich heut' nich'. Ich will mich gleich mal ordentlich umsehn."
Robert ging langsam die Treppen hinab. Wut und Enttäuschung würgten in ihm. Dieser Morgen war eine harte Lehre für seine Menschenkenntnis geweie"
Niedergeschlagen stand Roverl Prell vor Hella Winter. Zu seiner trüben Stimmung paßte das Wetter. Die Straßen waren grau und schmutzig, und ein feiner Regen hatte den staubigen Bürgersteig mit einer nassen, schwarzen Schicht überzogen. Er hatte seine Geschichte gerade beendet. Hella hatte sie, ohne ihn zu unterbrechen, angehört.
„Und den ganzen Tag hast du nach Arbeit gesucht?" fragte sie.
„Das grad' nicht. Ich bin 'n paarmal wo reingegangen und Hab' gefragt. Sonst bin ich rumgerannt und Hab' auf den Hein geflucht."
„Sehr freundschaftlich war's nicht von ihm. Aber wir haben ja auch Schuld. Wir hätten nicht soviel trinken müssen."
..Jbr babt la nich' gewußt, daß es unser letztes Geld is."
„Das stimmt schon. Aber was machst du nun?"
Untergehakt gingen sie ein Weilchen durch den Tiergarten und hingen stumm ihren trüben Gedanken nach. Hella machte bald praktische, aber armselige Vorschläge. Er sollte zum Wohlfahrtsamt gehen, dort seine Lage klarlegen und sich ein Billett nach Hamburg geben lassen. Das lehnte Robert ab. Himmelherrgottssakrament, er mußte Arbeit finden. Schenken lassen wollte er sich nichts, denn es war ja schließlich alles seine eigene Schuld. Hella verstand ihn, und schnell verschluckte sie den Vorschlag, auf ihre Kosten gemeinsam eine Tasse Kaffee zu trinken. Obwohl es aufgehört hatte zu regnen, fror sie in ihrem fadenscheinigen Mäntelchen. Sie redete auf ihn ein. sich auf alle Fälle morgen beim Arbeitsamt zu melden. Denn an Arbeitfinden, ohne diese Vermittlung, war überhaupt nicht zu denken.
Robert schien es einzusehen, wenigstens widersprach er nicht.
Urplötzlich stieß Hella einen kleinen Freudenschrei aus. „Ich hab's", rief sie. „Ich hab's." Sie drückte seinen Arm fest an sich.
Er lachte verwundert. „Was hast du?"
„Die Idee, wie du noch heute abend zu zehn Mark kommen kannst. Und morgen auch, und übermorgen wieder, und so immer weiter alle Tage." Sie lachte glücklich auf. „Daß ich da nicht gleich dran gedacht habe."
Cr blieb stehen. „Du bist verrückt!"
„Wetten?" Sie hielt ihm die offene Hand hin Da er nicht gleich einschlug, schob sie ihren Arm wieder in seinen und drängte mit hastigen Schritten vorwärts „Komm! Der Moabiter Rummel ist nicht weit, aber es ist schon spät. Und um zehn ist Schluß."
Als sie zehn Minuten später auf dem früheren Kohlenplatz landeten, der jetzt im Hellen Glühbirnenlicht erstrahlte, wußte Robert Bescheid. Da er in San Franziska für fünf Dollar einen Negerboxer besiegt hatte, konnte er in Moabit, nach Hellas Überzeugung, jeden Tag einen der dicken Athleten erledigen und die zehn Mark dafür einstecken, die
sie als Kampfprämie ausgesetzt hatten. Die Bedenken, die Robert äußerte, hielten vor der energischen Hella nicht stand. Wenn man kaum fünf Mark in der Tasche hatte und nicht wußte, wovon man weiter leben sollte, konnte man nicht davon reden, daß einem ein Rummelplatz nicht fein genug war. Und Robert mußte Hella schließlich recht geben.
Schon von weitem kam ihnen der Ölgeruch der Waffelbäckerei entgegen. Er schien die ganze Gegend zu durchschwängern. Bald hörten sie Leierkastenmusik und die krächzenden Stimmen der vielen Ausschreier.
Hella kannte den Platz genau. Zielbewußt steuerte sie auf eins der größten Zelte zu, vor dem sich eine kolossale Menschenmenge gestaut hatte. Ein starker Mann nach dem andern, alle mit bunten Bademänteln bekleidet, kletterte auf das erhöhte Podium hinauf, das sich vor dem halben Zelt ausbaute. Hella drängte sich nach vorne. Aufgeregt folgte ihr Robert.
Sie sahen nichts von den anderen Attraktionen. Weder die tätowierte Dame vom Zelt nebenan, noch den Schlangenbeschwörer und Mäusefresser schräg gegenüber. Sie achteten auch nicht mehr auf die plärrende aufdringliche Musik des Karussells, das in einemfort herunterjammerte: Das gibt's nur einmal, das kommt nicht wieder, das ist zu schön, um wahr zu sein!
Uber dem Eingang des Zeltes war ein grell beleuchtetes Schild angebracht: Moderne Gladiatoren!
Ein Mann, der sich selbst als Deutschlands ältesten Berufsringer ausgab, verkündete laut, was die kommende Vorstellung an sensationellen Wettkämpfen bot Er war sehr heiser, weil er täglich sechsmal den Lärm des Rummelplatzes überschreien mußte. Es gab zwei Ringkämpse und einen Boxkampf zu sehen. Er nannte ein paar Namen, mit hochtönenden Titeln, die sich seit heute abend um acht abmühten. die Mitglieder der Truppe zu besiegen. Jetzt sollten gleich die Endkämpse stattsinden.
Nartletzuna folgt)