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Amtsblatt für

das Oberami "Neuenbürg

Nr. IW

Freitag de« S. 3»U l«z«

VaS deutsche Volk ehrt König Heinrich l.

Die König Heinrich-Feier in Quedlinburg

Quedlinburg, 2. Juli.

Zehntausende waren zur König-Heinrich- Feier nach Quedlinburg gekommen, drängten sich zum Dom, der nach der Entfernung des Gestühls sich in seiner echt deutschen Monn- Mentalität zeigte. Blaues Königssamt deckte die Wände und trug die Wappen von zwan­zig niedersächsischen Städten. In der Grab- Krypta, die von Kerzen erhellt wurde, hielten SS.-Männer die Ehrenwache. Von der Em­pore leuchtete das Not der Fahnen der Be­wegung, als der Neichsführer SS. Heinrich Himmler eintras, der im Austrag des Führers und im Namen des deutschen Volkes Werk und Tat des größten aller Könige der Deutschen würdigte und ihm den Ehrentitel E r b a u e r. d e s Reiches" gab.

1200 Männer aus allen nationalsozialisti­schen Gliederungen grüßten im Kirchenschiss den Neichsführer SS. mit dem deutschen Gruß, als er in Begleitung der Neichsmini- ster Darrs, Dr. Frick, Dr. Frank und Rust und der Neichsleiter Dr. Leh, Nosenberg. Baldur von Schwach, Buch. Bohrmann. Bouhler den Dom betrat. Weihevolle Fan­farenklänge aus altdeutschen Luren leiteten die Feier ein. Dann hielt Reichsführer SS. Himmler vor den Grabstellen König Hein­richs und seiner Gemahlin Mathilde die Ge­

denkansprache:

Der Neichsführer SS. gab einen umfassen­den Ueberblick über das tatenrciche Leben Heinrichs von seinem Regierungsantritt im Jahre 919 bis zu seinem Tode am 2. Juli 936:Bei seiner Königswahl hat er ohne auch nur mit einem Wort verletzend zu wer­den die Salbung durch die Kirche abge­lehnt und dann Bayern und Schwaben dem Reiche eingegliedert und das bereits völlig verlorene Elsaß-Lothringen znrückgewonnen. Es hat manch anderer eine längere Zeit regiert und kann sich nicht rühmen, einen Bruchteil eines derart tausendjährigen Er­folges für sein Land erungen zu haben wie Heinrich I." Und nun interessiert uns, die Menschen des 20. Jahrhunderts, die wir nach einer Epoche furchtbarsten Nieder­bruches in einer Zeit des abermaligen deut­schen Aufbaues allergrößten Stiles unter Adolf Hitler leben dürfen, aus welchen Kräf­ten heraus die Schöpfung Heinrichs I. mög­lich war.

Die Frage beantwortet sich, wenn wir Heinrich I. als germanische Persönlichkeit kennen lernen. Er war, wie seine Zeitgenossen berichten, ein Führer, der seine Gefolgsleute an Kräften, Größe und Weisheit überragte. Er führte durch die Kraft seines starken und gütigen Herzens, und es wurde ihm gehorcht aus der Liebe der Herzen heraus. Der alte und ewig neue germanische Grundsatz der Treue des Herzogs und des Gefolgsmannes zu einander wurde von ihm in schärfstem Gegensatz zu den karolingischen kirchlich- christlichen Regierungsmethoden wieder ein- gesührt. So streng, wie er gegen seine Feinde war, so treu und dankbar war er zu seinen Kameraden und Freunden. Er war eine der großen Führer persönlich, ke-ten der deutschen Geschichte, der bei allem Bewußtsein der eigenen Kraft und der Schärfe des eigenen Schwertes ge­nau wußte, daß es ein großer und haltbarer Sieg sei, einen anderen im Grunde anstän­digen Germanen in offener männlicher Ans­sprache für das große Ganze zu gewinnen, aber kleinlicli Och an Vorurteilen rn stoben mw erneu für das gesamte Wentfchlum wert­vollen Menschen zu vernichten. Heilig war ^gebene Wort und der Handschlag. Er hielt getreulich abgeschlossene Verträge und erfuhr dafür in den langen Jahren feine« Lebens die ehrfurchtsvolle Treue seiner dankbaren Gefolgsmänner. Er hatte Respekt Vor all demjenigen, die anderen Menschen A^'dwie heilig sind, und so sehr er die Methoden selbst vor einem Meuchelmord wcht zurückschreckcnder politisierender Kir­chenfürsten kannte und daher mit unnah­barer Selbstverständlichkeit jede Einmischung ui die Dinge des gleiches ablehnte, so wenig griff er in religiöse Angelegenheiten ein oder veyinderte die fromme Gesinnung seiner von ")m geliebten und zeitlebens umsorgten Frau der Königin Mathilde, des alten Widukmd Urenkelin. Er hat keinen Augen­blick seines Lebens vergessen, daß die Stärke

des deutschen Volkes in der Reinheit seines Blutes und der odalsbäuerlichen Verwurze­lung im freien Boden beruht. Er hatte die Erkenntnis, daß das deutsche Volk, wenn es leben wollte, den Blick über die eigene Sippe und über den eigenen Raum nach größerem sich ausrichten müßte. Er kannte jedoch die Gesetze des Lebens und wußte, daß man auf der einen Seite nicht erwarten könnte, daß der Herzog eines Stammesherzogtnms als Persönlichkeit fähig sein sollte, die Angriffe gegen die Mark des Reiches abzuwehren, wenn man ihm auf der anderen Seite klein­lich nach der Art der karolingischen Verwal­tung alle Rechte und Hoheiten entzog. Er sah das ganze und baute das Reich und vergaß dabei nie, welche Kraft auf der Jahrtausende alten Tradition in der großen germanischen Vergangenheit schlummerte. Er führte so weise, daß die urwüchsigen Kräfte der Stämme und Landschaften willige und ge­treue Helfer bei der Gestaltung der Neichs- einheit wurden. Er schuf eine starke Neichs- gewalt und bewahrte verständnisvoll das Leben der Provinzen.

Zutiefst danken müssen wir ihm, daß er nie­mals den Fehler beging, den deutsche und auf der anderen Seite europäische Staatsmänner durch Jahrhunderte hindurch bis in unsere heutige Zeit begangen haben: außerhalb des Lebensraumes wir sagen heute geopoliti- schen Raumes seines Volkes sein Ziel zu sehen. Er ist nie der Versuchung anheim ge­fallen, die vom Schicksal aufgerichtete Scheide des Lebens- und Ausdehnungsgebietes der Ost­see und des Ostens, des Mittelmeers und des Südens, die Alpen, zu überschreiten. Er ver­zichtete dabei, wie wir Wohl annehmen können, aus dieser Erkenntnis heraus, bewußt auf den klangvollen Titel desRömischen Kaisers deutscher Nation".

Er war ein edler Bauer seines Volkes, das immer freien Zutritt zu ihm hatte und unbe­irrt um staatlich notwendige organisatorische Maßnahmen persönlich mit ihm zusammen­hing. Er war der erste unter gleichen, und es wurde ihm eine größere und wahre menschliche Ehrfurcht entgegengebracht, als später Kaisern, Königen und Fürsten, die nach volksfremdem byzantinischem Zeremoniell forderten, je zuteil wurde. Er hieß Herzog und König und war ein Führer vor 1000 Jahren.

Und nun muß ich zum Schluß ein für unser Volk tieftrauriges und beschämendes Bekennt­nis ablegen: Die Gebeine des großen deutschen Führers ruhen nicht mehr in ihrer Begräbnis­stätte. Wo sie sind, wissen wir nicht. Wir kön­nen uns nur Gedanken darüber machen. Es mag sein, daß treue Gefolgsmänner den ihnen heiligen Leichnam an sicherer Stelle würdig, aber unbekannt beigesetzt haben, es mag sein, daß tiefer, unversöhnlicher Haß eines politi­sierenden Würdenträgers seine Asche ebenso

sehr in alle Winde zerstreute, wie er die Ge­beine gefolterter und zu Tode geguälter Men­schen, deren Gebeine würdig zu bestatten wir ms eyrenvones Vermächtnis erachten, vor dem Ausgang dieser Krypta im Boden verscharren ließ.

Wir stehen heute vor der leeren Grabstätte als Vertreter des gesamten deutschen Volks, der Bewegung und des Staates, im Auftrag unseres Führers Adolf Hitler, und haben Kränze der Ehrfurcht und des Andenkens ge­bracht. Wir legen auch einen Kranz auf den Steinsarg der vor mehr als 9V- Jahrhun­derten neben ihrem Gatten bestatteten Köni­gin Mathilde, des großen Königs große Lebensgefährtin, nieder. Wir glauben auch damit den großen König zu ehren, wenn wir in seinem Sinn der Königin Mgthilde, die­sem Vorbild höchsten deutschen Frauentums, gedacht haben.

Dieses einstmalige Grab auf dem seit Jahrtausenden von Menschen unseres Blutes bewohisten Burgberg mit der wunderbaren, aus sicherem germanischen Gefühl heraus geschaffenen Gotteshalle soll eine Weihestätte sein, zu der wir Deutschen wallfahrten, um König Heinrichs zu gedenken, sein Andenken zu ehren und auf diesem heiligen Platz in stillem Gedenken uns vorzunehmen, die menschlichen und Führertugenden nachzu­leben, mit denen er vor einem Jahrtausend unser Volk glücklich gemacht hat, und um uns wieder Vvrz.mehmen. daß imr ihn am besten dadurch ehren, daß wir iIm Mann, der nach tausend Jahren König Heinrichs menschliches und politisches Erbe wieder auf­nahm. unserem Führer Adolf Hitler, für Deutschland, für Germanien mit Gedanken, Worten und Taten in alter Treue dienen."

Nach der Kranzniederlegung an der Grab­stelle Heinrichs und am Steinmal der Köni­gin Mathilde kehrte Neichsführer Himmler wieder in den Dom zurück.

Me Fahnenweihe der Hitler-Jugend

Nun trat Neichsjugendführer Baldur von Schirach vor, um 500 neue Bann- und Jungbannfahnen der Hitler-Jugend und des Deutschen Jungvolks zu weihen. Er richtete an die Führer der Hitler-Jugend und deS Jungvolks folgende Ansprache:

Wir haben einst in der Garnifonkirche zu Potsdam an der Gruft unseres großen Königs die Fahnen der nationalsozialisti­schen Jugendvervände geweiht. Später hatte ich die Ehre, im Braunschweiger Dom an der Gruft Heinrichs des Löwen der Führer­schaft der nationalsozialistischen Jugend die Richtlinien für ihre Arbeit zu geben. Heute stehen wir hier im Dom zu Quedlinburg an der Gruft jenes großen Sachftnherzogs, der später deutscher Kaiser und Gründer unseres Reiches wurde. Ich weihe euch, ihr Fahnen der Jugend, zu seinem Gedächtnis! Wenn

Landarbeiter-Unruhen in Voten

18 Tote, zahlreiche Verletzte

Warschau, 2. Juli. Auf einem Gnts- hof im Kreise Rnckdi (Wojwodschaft Lemberg) ist cs zu einem schweren Zusammenstoß zwi­schen einer Polizciabteilung und Gutsarbei- tern gekommen. Aus dem Gute Ostrow Tuli- glowski waren Saisonarbeiter beschäftigt, die von den Dorfeinwohnern seit einigen Tage» an der Arbeit verhindert wurden. Die Dors- arbeiter forderten die Entlassung der Saison­arbeiter und gingen mehrfach tätlich gegen sie vor. Die Polizei, die zur Herstellung der Ruhe herbeigeholt worden war, wurde von den erregten Dorfbewohnern angegriffen, so- datz sie gezwungen war, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Dabei wurden sieben Personen erschossen und drei verwundet.

Auch in Krzeczowice im Kreise Przeworsk (Galizien) ist cs zwischen streikenden Landar­beitern und der Polizei zu blutigen Zusam­menstößen gekommen. Kommunistische Agi­tatoren hetzten dort die Landarbeiter zu einem Angriff auf die Polizei, die eine Salve ab­geben mutzte. Es wurden acht Personen getötet und eine bisher nicht bekannte An­zahl verwundet.

Texlilarbeiterslreil

Kattowitz, 3. Juli. Im Bielitzer In­dustriegebiet ist am Donnerstag vormittag ein allgemeiner Textilarbcitcrstreik ausgcbrochen, in den etwa 5vlw Arbeiter verwickelt sind. In sämtlichen Textilfabriken des Gebietes ruht die Arbeit vollständig.

Die Textilarbeiter fordern den Abschluß eines neuen Lohntarifes und die endgültige Regelung der Ilrlanbsfrage. Da die bisher geführten Verhandlungen in dieser Ange­legenheit ergebnislos verlaufen sind, wurde der Streikbeschluß dnrchgefnhrt. Der Streik der Textilarbeiter droht auch auf die Metall­industrie überzugreifen. Für Freitag vor­mittag haben die Vertreter der Metallarbei­ter-Verbände eine Besprechung angesetzt, um über einen Sympathiestreik für die Textil­arbeiter zu beraten. ES wird allgemein an­genommen, daß der Streikbeschluß erfolgen wird, sodaß am Freitag weitere 3000 Metall­arbeiter in den Ausstand treten würden.

ihr jetzt' an seiner Gedächtnisstätte vorüber­marschiert, seit euch dessen. bewußt, daß ihr euch würdia zu erweisen habt eines Jahr­tausends der deutschen Geschichte und fühlt euch verpflichtet, eine Jugend zu führen in ein neues Jahrtausend gleicher Größe und gleicher Ehre!"

Begrüßt von den erhobenen Rechten der Ehrengäste und der Männer aller national­sozialistischen Formationen zogen nun die Fahnenträger mit den neuen HI.- und Jungvolksahnen unter den Klängen des.Lie­desNun laßt die Fahnen fliegen", von den beiden Seiten des Domschisfes durch die Pforten an der Krypta vorbei an die Grab­stellen und hinauf auf den Schloßberg. Vor dem Dom Präsentierte der SS.-Ehrensturm das Gewehr zu Ehren der neuen Fahnen der jüngsten Gliederungen der Bewegung. Die Klänge des Fahnenliedes vereinigten sich mit den Fanfaren zu einem gewaltigen Schlußakkord, der die weihevolle Feier be­endete. Der Nachmittag war ausgefüllt mit Neiterfestspieln der SS. auf dem Moorberg in Gegenwart des Neichsführers SS. Himm­ler und der übrigen Ehrengäste.

Zur Streik» gebracht

Zwei Eiscnbahnräuber nach erbittertem Feuerkampf erschossen

Breslau, 2. Juli.

Die in aller Stille, aber mit größtem Nach­druck betriebene Fahndung nach den flüchtigen Eisenbahnräubern Gebrüder Schüller hat am Mittwoch dank der vorbildlichen Zusam­menarbeit von staaUichen Forstbeamten und Gendarmerie zu einem vollen Erfolg geführt.

In den Morgenstunden des Mittwoch be­obachtete der staatliche Hilfsförster Goebet im Forstamtsbezirk Poppelau, Kr. Oppeln (Ober­schlesien), zwei verdächtige Männer, die im Forst lagerten. Er verständigte, ohne daß er von den Verdächtigen bemerkt worden war, so­fort den zuständigen staatlichen Revierförster Ritschel. Beide Forstbeamte begaben sich mit dem alsbald hinzugezogenen zuständigen Gen­darmeriemeister Bachmann zu den Verdächti­gen, die noch an der Lagerstelle angetroffen wurden. Bei der Prüfung des von den Män­nern mitgeführten Gepäcks und der verdäch- digen Personen selbst, in denen Hermann und Willy Schüller festgestellt wurden, zogen die Gestellten, die anfangs eine harmlose Haltung vorgetäuscht hatten, blitzschnell ihre schußbereit verborgen mitgeführten Pistolen.

Dem Revierförster Ritschet gelang es, den ihn mit der Waffe bedrohenden Hermann Schüller im letzten Augenblick durch eine« Schuß tödlich zu verletzen, während Willy Schülle, ein lebhaftes Feuer aus zwei Pistolen gegen den Gendarmeriemeister und den Hilfsförster Goebel richtete. Obwohl der Gendarmeriebeamte durch drei lebensgefähr­lich« Schüsse schwer verletzt wurde, gelang eS ihm. Willy Schüller zwei Pistolenschüsse bei- zubringen, während der Hilfssörster. der ebenfalls von Willy Schüller angeschossen wurde, diesem eine sofort tödliche Ver­letzung beibringen konnte. Die beiden ver­letzten Beamten wurden einem Krankenhaus zugeführt. Gendarmeriemeister Bachmann, der zwei schwere Bauchschüsse erhalten hatte, wurde sofort operiert.

Mit der Unschädlichmachung von Hermann und Willy Schüller gelang es, zwei der schwersten Volksschädlinge zur Strecke zu bringen. Nach dem letzten noch flüchtigen Erich Schüller wird gefahndet.

Schießereien, weil Moskau es wünsch;

Paris, 2. Juli

In Französisch - Algerien ist es erneut zu blutigen Zusammenstößen gekommen, bei denen auch Truppen eingesetzt wurden. Links­stehende Elemente versuchten auf dem Rat­haus von Mostaganem die rote Fahne zu hissen. Dabei kam es zu heftigen Schläge­reien mit Nationalisten. Die Gendarmerie mußte eingreifen, um die Streitenden zu tren­nen. Mehrere Kundgeber wurden festgenoiii- men. Truppenverstärkungen wurden zur Wiederherstellung der Ordnung von aus­wärts herangeholt. In Algier ereigneten sich ebenfalls wieder Zusammenstöße zwischen Streikenden und Polizei. Zwei Polizcibeamte Wurden verletzt. Die Polizei nahm neun Per­sonen fest, vier Europäer und fnni Em- aeborene.