Freitag dev 26. Juni 1936
Der Enztäler
94. Jahrgang Nr. 146
In der Nähe des Bahnhofs Hessental ereignete sich ein schweres Verkehrsunglück. Ein Personen- wagen fuhr, von Steinbach kommend, die Straße zum Bahnhof Hessental auswärts. An der Straßenkreuzung wollte der Wagen in die Straße nach Hessental-Ort einbiegen. Dabei kam er zu weit nach rechts und fuhr gegen erneu Baum. Der neben dem Fahrer fitzende Fahr- gast erlitt einen Schädelbruch und wurde in schwer verletztem Zustand in die Drakomße - anstalt eingeliescrt. Sein Zustand ist besorgm - erregend.
Der Wirt Hermann Duffner von Pforzherm. der am 9. Mai dieses Jahres auf der Kaiser- Friedrich-Straße infolge seiner Trunkenheit einen Verkehrsunfall verursachte, dem zwei junge Menschenleben zum Opfer sielen und der von der Strafkammer I hier wegen fahrlässiger Tötung und Führerflucht zu drei Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt wurde, hat sich in seiner Gefängniszelle durch Erhängen das Leben genommen.
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In Tailfingen stürzte daS S Jahre alte Kind des Spinnereiarbeiters Abt durch das Abortfenster mehrere Meter ties hinunter. Es trug einen doppelten Schädelbruch, sowie schwere innere Verletzungen davon, so daß sein Zustand sehr ernst ist.
Ebingen, 25. Juni. (EbingerMädchen aufderLochenabgestürzt.) Eine Anzahl Ebinger Mädel hatte am Mittwoch einen Ausflug auf die Lochen gemacht. Beim Blu - menpflücken an einem.Felsen, der dem Lochenkopf zugskehrt ist, glitt die an dem Aus- flug teilnehmende Gertrud Jehle aus Ebingen aus und stürzteetwa35bis äOMeterindieTiefe. Ihre Begleiterinnen machten sich sogleich auf die Suche und fanden sie nach einiger Zeit, an einer Tanne liegend, mit schweren Verletzungen. Die zu Hilfe gerufene Sanitätskolonne Balingen leistete die erste Hilfe. Mit dem Sanitätswagen wurde die Verunglückte, die einige Rippenbrüche, einen Beckenbruch, einen Unter- schenkelbruch, weiter stark blutende Wunden am Kopf usw. erlitt, rns Krankenhaus Ebingen gebracht,
Bon einem Lieferwagen überfahren
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Balingen, 25. Juni. Auf der Adolf-Hitler- Straße ereignete sich am Mittwoch ein furchtbares Unglück, dem ein wertvolles Menschenleben zum Opfer fiel. Die Agentin des Stuttgarter „NS.-Kuriers". Frau Eva B i t- zer. Witwe, war wie jeden Morgen im Begriff, den „NS-Kurier" auszutragen. Beim Ueberschreiten der Straße wurde sie durch einen Lieferwagen der städtischen Betriebe angefahren und mit ganzer Wucht auf den Kotflügel geworfen. Dabei trug sie schwere Verletzungen, vor allem am Kopf, davon. Ein Mitglied der hiesigen Sanitätskolonne sowie der rasch herbeigerufene Arzt leisteten der schwerverletzten Frau die erste Hilfe, woraus sie in das Krankenhaus nach Ebingen übergeführt wurde. Nach 1 Uhr ist sie dort ihren Verletzungen erlegen. Die Untersuchung der Schuldfrage wurde sofort In die Wege geleitet.
Die auf so tragische Weise aus dem Leben
geschiedene Frau Bitzer, gebürtig aus Lochen (Weilheim), stand im Alter von 57 Jahren. Seit Mai 1933 hat sie ihre ganze Kraft in den Dienst der NS.-Presse gestellt und brachte neben dem „NS.-Kurier" das Kreisamtsblatt „Der Wille", den „Illustrierten Beobachter" und den „NS.-Funk" in das Haus ihrer Leser. Die Verstorbene erfreute sich allgemeiner Wertschätzung und Beliebtheit. !
Der EAoWuber gefaßt
Er verübte wieder einen schweren Raubüberfall
Ulm, 25. Juni. Nur wenige Tage find verflossen seit dem schweren Naubüberfall in Schloß Neubronn, und schon wieder berichtet die Polizei von einem zweiten, noch verwegeneren Raubüberfall in dem nahen Offin gen. Der 20 Jahre alte Josef Huber von Jettingen überfiel nach sorgsamer Prüfung der Verhältnisse die Krämersfrau Bab. Braun von Offingen. Huber betrat dabei den Laden und
verlangte Zigaretten. Als die Frau ihm diese überreichen wollte, zog er mit den Worten „Schon zu spät" einen Walzenrevolver hervor und hielt ihn der Frau entgegen.. Die beherzte Frau setzte sich unter Hilferufen zur Wehr. Es gelang ihr. den Arm des Räubers beiseite zu drücken, sodaß der Schuß fehlging. Der zweite Schuß traf die Frau in den linken Oberschenkel. Das Schreien ihres Kindes, wodurch ein benachbartes Dienstmädchen aufmerksam wurde, veranlaßte den Täter, das Weite zu suchen.
Bahnarbeiter sahen einen jungen Mann in rasender Fahrt mit dem Fahrrad das Bahngeleis überfahren. Nachdem sie Kenntnis von der Tat erhalten hatten, wurde die Verfolgung sofort ausgenommen. Der Täter wurde in Jettingen fest genommen. Nach mehrstündiger Vernehmung hat er die Tat e i n g e st a n d e n. Er gab an, daß er 80 Mark Schulden habe, die er durch geraubtes Geld zahlen wollte. Der Täter ge- standauch den Naubsüberfall in Schloß Neubronn. Die Verletzung der überfallenen Frau ist schwerer Natur.
Neue Unwetter über dem Lande
Schwere Schilde» lm Tal der Nagold und der Donau
Stuttgart, 26. Juni.
Ein schweres Gewitter von einem Wolken- bruch begleitet, ging am Mittwoch über dem Nagoldtal, zwischen Unterreichenbach, Bad Liebenzell und weiteren Orten der Umgebung nieder. Es richtete großenScha- den an. Die Wassermassen konnten nicht rasch genug abfließen. In manchen Kellern in Liebenzell stand das Master einen halben Meter hoch. Besonderer Schaden entstand bei Dennjächt. Von Schwarzenberg und Bie. selsberg durch die Schlucht kommend, ergoß sich hier Plötzlich
ein Strom von Sand- und Geröllmassen
über die Landstraße. Drei Personen, die mit einem Handwagen voll Heu des Weges gingen, konnten sich kaum retten. Die Feuerwehr wurde eingesetzt. Der Verkehr mußte umgeleitet werden. Etwa 70 Arbeiter waren einige Stunden damit beschäftigt, die Straße mit Pickel und Schaufel von den einen halben Meter hohen Geröllmasten zu säubern. Auch über das obere Enztal gingen schwere Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. Die Straßen bei Wildbad waren überschwemmt und eine Zeitlang nicht begehbar. Von den bergseitigen Straßen wurden große Mengen Sand und Geröll angeschwemmt; viele Keller standen unter Wasser. Auf den Aeckern und in den Gärten entstand großer Schaden.
Die Schäden im Donaukal
Erst im Laufe des Mittwoch traten überall an den Wegen und Straßen die Schäden zutage, die das furchtbare Unwetter auf der Gemarkung Sigmaringen angerichtet hat. Als sehr schwer erweisen sich die Beschädigungen in den Keller- und Küchen- räumen des „Zoller-Hofes". Auch die Verwüstungen im Hanfertal machten noch bis zum späten Abend den Einsatz unserer freudig ihre Pflicht tuenden Arbeitsdienstmänner notwendig. An der Konviktstraße ist beim Neubau Fritze ein Stück U f e r-
böfchungin die Donau gestürzt. In der Au schlug der Blitz in einen Baum; der schöne idyllische Weg durch die Au ist mit Blättern und jungen Kastanien vollkommen übersät, die der Hagel von den Bäumen riß. Das Unwetter, das übrigens auch im Bezirk Riedlingen, in Meßkirch und in Stockach bemerkbar war, mit allerdings geringem Schaden, hat ungefähr 7 0 Prozent der Gartengewächse in Sigmaringen vernichtet.
Drei Opfer durch Blitzschlag
Ein schweres Gewitter zog am Mittwochnachmittag über das Murgtal. Fünf Personen, die bei Langenbrand auf dem Felde gearbeitet hatten, flüchteten in eine Scheune, um Schutz vor dem Regen zu finden. Plötzlich fuhr ein Blitzstrahl in die Scheune und tötete die 45 Jahre alte Regina Merke: aus der SleUe. Die 20 Jayre alle Katharina KlumPP wurde durch den Blitz schwerverletzt; sie mußte ins Forbacher Krankenhaus gebracht werden. Die übrigen Personen kamen mit dem Schrecken davon, mußten aber sofort aus der Scheune flüch- ten, da diese in Brand geraten war und in kurzer Zeit vollständig niederbrannte.
Bei Dettingen, OA. Urach, wurde der Landwirt Ernst Haug auf dem Heimweg vom Feld vom Blitz getroffen. Er wurde sofort getötet. Seine neben ihm gehende Ehefrau blieb wie durch ein Wunder unverletzt.
Während des am Mittwochnachmittag über die Gegend von Erkenbrechtsweiler, OA. Nürtingen hinwegziehenden Gewitters suchte eine kleine Gruppe von Per- sonen Schutz in einem Tannenwald. Dabei wurde die elf Jahre alte Anna Rebmann von einem Blitzstrahl getötet. Ihr Vater wurde vorübergehend an den Beinen gelähmt, die Mutter erlitt eine kleine Brandwunde im Gesicht. Einem jungen Manne wurden die Kleider auf dem Leibe zerrissen, em anderer wurde am Arm leicht verletzt.
SeiratMNin-ler mit Nossnkeimz
Stuttgart. 25. Juni.
„Dieser Mann wird mit dem Rosenkranz in den Fingern kalt und unbedenklich über zehn Leichen hinwegsteigenl" sagte vor der Strafkammer eine Zeugin, die durch ihre Beziehungen zu dem Angeklagten, dem 37 Jahre alten, geschiedenen Richard Sei der aus Amberg in der Oberpfalz, um mehr als 4000 NM. ärmer und dafür lediglich um eine trübe Erfahrung reicher gewor- den ist.
Die Zeugin hat so unrecht nicht; Seider. der aus guter Familie stammt, hat sich seit 1927 eine Reihe von Vorstrafen zugelegt und schon 1930 wegen Heiratsschwindels zwei Jahre Gefängnis bekommen. Ein Opfer hat er dabei kaltblütig üm 3400 RM. geschädigt. Auch mit dem von der Zeugin angeführten Rosenkranz hat es seine besondere Bewandtnis. Seider wandte sich nämlich in seiner Gerissenheit nur an katholische Mädchen aus einfachen Kreisen, deren Herzen er durch frommes Gebaren mit Rosenkranz. Gebetbuch und stets mitgeführter geweihter Medaille sowie durch sein gewand- tes Auftreten leicht zu betören verstand. Seinen vorübergehenden Geldbedarf pflegte der Gauner mit dem Hinweis auf die Auswertung eines Patents zur Herstellung von Leichtmetall für den Flugzeugbau oder aus die Notwendigkeit seiner Fortbildung zu erklären, die ihm eine gesicherte Stellung und damit die Möglichkeit einer baldigen Heirat — die er natürlich jedem seiner Opfer versprach — verschaffen sollte.
Noch während er wegen jenes andern Hei- ratsbetrugs im Loch saß. bändelte Seider mit einer gewissen Maria in Ravensburg an. Er schickte ihr glühende Liebesbriefe und bat sie um Geld. Sie schickte ihm 20 RM. ins Gefängnis. nahm den vermeintlichen „Diplomingenieur" später lange Zeit in ihrer Wohnung auf und fütterte ihn heraus. Zum Dank dafür fing Seider mit ihrer Schwester Therese, der er ebenfalls die Ehe versprach, auch ein Verhältnis an. das überdies nicht ohne Folgen blieb.
Am schlimmsten ging es der eingangs erwähnten. um über 4000 RM. geprellten Zeugin, die Seider als angeblicher Ingenieur schamlos anlog. Durch ein gefälschtes Schreiben machte er ihr weis, er habe in München eine glänzende Stellung in Aus. sicht, und als sie bereits Argwohn gescböpst hatte, gelang es ihm noch, sie z» seinen Gunsten zum Verkauf ihres Geschäftes und zur Aufnahme von Schulden zu bewegen. Selbst ihre Schreibmaschine unterschlug und versetzte er. Von dem Geld verklopfte der Angeklagte 2500 RM. binnen drei Monaten. 800 RM. verlor er durch Pserderennwetten. Zwei weitere Mädchen betrog er um 50 und 850 RM. Davon kaufte er unter anderem einen feudalen Kinderwagen als Geschenk kür ein 22 Jabre altes Mädchen von Stutt- gart, dessen Mutter Seider um 180 NM. prellte, das sich aber heute noch als seine Braut betrachtet und in der Kutsche Seiders Sohn spazieren fährt . . .
Das Gericht hielt es für an der Zeit. Seider das Handwerk zu legen. Es besorgte das gründlich, indem es ihn für drei Jahre ins Zuchthaus und im übrigen in die Sicherungsverwahrung schickte. Dazu kommen noch fünf Jahre Ehrverlust.
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Urheberttchtsichutz durch Verlagsanstalt Manz, München.
65. Fortsetzir,..,.
(Nachdruck verboten.)
Immer wieder krümmte sich der Fluß in unzähligen Windungen, so daß sein Bett mehr einer Kette aneinandergereihter Seen glich. Alles atmete hier Größe, Weite, Einsamkeit. Man fuhr weite Strecken, bis man einmal an einem winzigen Jndianerboot vorüberkam, dessen Insasse, in einem roten Poncho gehüllt, schweigend vom Fischfang heimkehrte. Einmal auch glitt ein mächtiges Floß vorüber, zusammengefügt aus lauter Edelholzstämmen, mit einer armseligen Hütte drauf, aus der ein fremdartiges Lied herüberklang.
' Inzwischen war das Nachtgewitter heraufgezogen, dessen Nahen schon einige dumpfe Dounerschläge angekündigt hatten. Ein Schauspiel von wahrhaft elementarer Großartigkeit bot sich nun dem Beschauer. Unter der Fülle der Blitze war der ganze Himmel in leuchtende Weißglut getaucht. Auf beiden Stromseiten wütete das Unwetter.
Der winzige Dampfer konnte nicht wagen, in diesem Aufruhr der Elemente die Fahrt fortzusetzen.
Er hatte in einer kleinen Bucht, in der die Wellen hoch Wer die vorgelagerten Felsen schäumten, festgemacht. Wetterkrägen um die Schultern geworfen, standen die .Schiffsknechte zum Teil an Bord, zum Teil auf der Fels- Platte und hielten die Taue in ihren Händen. Jeden Augenblick bereit, wenn etwa einer der in den Strom herniederzischenden Blitze das Schiffchen traf, zu retten, was noch zu retten war.
Hans Caspar, vollkommen gebannt von diesem grandiosen Schauspiel, ging langsam und vorsichtig rings um das Schiff. Außer ihm war niemand an Deck. Auch diejenigen, die nicht zu schlafen vermochten, lagen still in ihren Ka
binen und hüllten ihre Gesichter in die Decken, um nichts zu sehen.
Ganz vorn stand er am Bug. Nur bisweilen drang, wie aus weiter Ferne, die Stimme des Kapitäns zu ihm, der von der Brücke seine Befehle gab.
Es war ihm, als stünde er vollkommen losgelöst von Schiff und Land, ganz allein mitten im Kampf der entfesselten Elemente. Umrauscht vom Regen, umloht von den Blitzen, umdröhnt von den in vielfachem Echo von den Ufern zurückgeworfenen Donnern und umschäumt von den Wellen des aufgewühlten Flusses.
Ein seltsames, neues Gefühl erwachte in seiner Seele. Es war ihm, als wüchse er selbst in diesem erhabenen Chaos über das Menschliche hinaus; ein Gefühl überkam ihn, als müßten seine eigenen Augen hineinstrahlen in die Glut der zuckenden Blitze.
Ein nie gekanntes Kraftgefühl schwellte seine Brust und ihm selbst unbewußt, lag ein trotziges Siegerlächeln um seine zusammengepreßten Lippen.
In dieser Sturmnacht auf dem wetterumtobten Strome streifte Hans Caspar das Letzte ab, was etwa an knabenhafter Weichheit und Unentschlossenheit noch,nn ihm gehastet. Er reifte zum Manne, der mit mutiger Stirn den Kampf mit dem Schicksal erneut aufzunehmen bereit war.
Zehntes Kapitel
Nach der Sturmnacht hatte eine lachende Morgensoune den kleinen Dampfer in den Hafen geleilet. Herr Stürzing wurde gleich bei der Landung von Bekannten umringt, mit denen er die ersten Neuigkeiten austauschte. Auch von der vermißten Farmerstochter war die Rede; die Nachricht hatte bereits in Posadas die Runde gemacht; was Stürzing jetzt hörte, bestätigte den Bericht Hans Caspars.
Adolf Stürzing war ein Mann, den das Leben im Urwald gelehrt hatte, keinem zu trauen. Alles das, was ihm Hans Caspar erzählte, war so außergewöhnlich und selbst für den besonderen Maßstab hier draußen so verwunderlich, daß ihm immer wieder Zweifel gekommen waren. An
diesem Morgen aber, an dem noch der Abglanz der Gewitternacht auf Hans Caspars Gesicht diesen Zug harter Entschlossenheit und Kampfesfreude zurückgelassen, fühlte der Alte, daß in dem Jüngling eine innere Entwicklung vor sich gegangen war. Er nahm ihn jetzt beiseite.
„Ich muß Ihnen leider noch eine betrübliche Mitteilung machen. Ich habe eben einen Freund aus Santa Ana getroffen. Gustav Schröder war noch einmal in der Farm, in der Ihre Schwester bedienstet war. Er hat sie auch nicht gefunden und ist auf dem Heimritt nach Posadas. Unsere einzige Hoffnung ist jetzt Don Edmondo. Ich muß ihn in Posadas treffen."
Hans Caspar hatte sich in dieser Nacht so gewaltsam in die Ueberzeugung hineingeredet, daß Eva Maria nicht mehr lebte, daß er nur nickte. Stürzing fuhr fort:
„Sie werden jetzt jedenfalls zunächst einmal zu Ihrer Mutter in die Farm Pedro Nutiez hinüberreiten wollen. Ich habe ein paar Tage in Posadas zu tun, wohne im Palasthotel und werde mich umschauen. Wenn Sie etwas hören, abends bin ich bestimmt im Hotel."
Hans Caspar hatte sein Pferd von Bord genommen und ritt langsam zur Stadt hinauf.
Jetzt kam das Schwerste! Jetzt mußte er der Mutter sagen, daß die Tochter im Walde elend umgekommen war. Wieder stieg auf Augenblicke der brennende Schmerz in seine Augen, aber mit einer so energischen Bewegung, daß das Pferd zusammenzuckte, zwang er sich zur Beherrschung.
Er überlegte. Wenn Gustav gestern aus der Farm fortgeritten war, wie der Mann aus Santa Ana berichtet —; er wußte nicht, daß dieser Ritt in Wirklichkeit schon Tage zurücklag —, konnte er noch nicht in der Farm sein. War es nicht bester, er ritt erst zum Krankenhaus? Er hatte ja das Pferd schon über Gebühr lange behalten. Dieser Tag gehörte ihm. Die traurige Nachricht kam für die Mutter auch am Abend noch zu früh und vielleicht konnte er ihr dann gleichzeitig schon irgend etwas bestimmtes über die Zukunft berichten. -
-- - ^ .(Fortsetzung folgt.)