die übrigen Charaktere waren sehr gut. An der Szenerie hat der stets gleichbleibeude Hintergrund mit den Kreuzen etwas befremdet; er hätte an seinem Ort bester gewirkt, wenn er zu seiner Zeit nur da gewesen wäre. Eine einfache, dunkle Kulisse als Zimmer- oder Häuserwand (z. B. in ddr Lahnhofszene) hätte besser gewirkt.
Ein heiteres Stüüchen
Mühlacker, 12. Juni. Kommt immer wieder vor, daß jemand in einen falschen Zug einsteigt, die Fahrkarte verliert und am Schalter seine Vergeßlichkeit und Unachtsamkeit beteuert. Warum also kann es auch nicht mal Vorkommen, daß ein Fahrgast zu früh glaubt am Ziel zu sein, aussteigt und dann plötzlich merkt, daß kein Bahnhof in der Nähe ist. Und so erging es am Mittwoch morgen einem Fräulein aus Neuenbürg, das von Pforzheim aus mit dem Zug nach Mühlacker fahren wollte. Das Mädchen hatte es mit der Reise offenbar eilig und freute sich auf das Wiedersehen in der Senderstadt mit ihren Bekannten
und Verwandten oder gar ihrem Sch.
Unterhalb des „Stöckachs" hielt plötzlich der Zug. Was war geschehen? Das Einfahrtsignal stand auf „Halt". Der große Sender war sichtbar, also dachte die Neuenbürgerin, sie sei Wohl am Ziel ihrer Fahrt, nahm ihr Reiseköfferchen und den zierlichen Schirm und stieg aus. Kaum war sie aus dem Zuge gestiegen und hatte erkannt, daß ja der Bahnhof noch ein gut Stück Wegs sich befindet, da gab die „Lok" wieder Dampf: der Zug fuhr weiter, ohne die Neuenbürgerin, die —was wollte sie machen — auf Schusters Rappen die restliche Strecke zurücklegen mußte. Wohl war es dem Mädchen dabei nicht, aber trotz alledem kam es auch noch wohlbehalten an ihr Ziel.
Der Mutter ln die Brust geschossen
Llgenderictit äer bl 8. -Presse
Pforzheim, 12. Juni. Beim Spiel mit einem Flobertgewehr schoß ein ISjähriger Schüler unglücklicherweise seine Mutter in die Brust, so daß sie mit einem gesähr- lichen Lungensteckschuß ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
Der Schüler hatte in seinem Zimmer mit dem Gewehr Schießübungen unternommen und zu diesem Zweck einen Kugelsang an der Zimmertür ausgestellt. Dann setzte er sich auss Bett, um ein Buch zu lesen; das Flobertgewehr hatte er neben sich hingelegt. Seine Mutter kam in das Zimmer herein. Der Junge stand aus, um den Kugelfang von der Tür wegzurücken und ihr den Weg frei zn-machen. Beim Aufstehen berührte er der- sehentlich den Abzugshebel des Gewehres, ein Schuß löste sich und drang der Mutter in
die linke Bruflstile. Unmittelbare Lebensgefahr besteht nicht.
Stuttgart, 12. Juni. (Vermißter Schifahrer erfroren ausgefun- de».) Der 28 Jahre alte Kaufmann Hermann Diener aus Stuttgart-Untertürk- heim weilte Anfang März in Mittelberg im Kleinen Walsertal beim Schisport und wurde seitdem vermißt. Nun fand ein Hirtenknabe cksif einer Alpe im Gebiet von SchoPPernau im Bregenzer Wald die Leiche des vermißten Kaufmanns, der wahrscheinlich durch Erschöpfung und Erfrieren den Tod gefunden hatte.
Nottenburg, 12. Juni. (Eine verunglückte Kahnpartie.) Am Fronleichnamstag wollten zwei Fräulein von auswärts mit einem Herrn eine Kahnpartie machen, stiegen dabei aber so ungeschickt in das Boot hmein, daß dieses umkippte. Die beiden Damnn fielen in den z. Zt. hochgehenden Neckar und standen bis an den Hals im Wasser. Zum Glück ereignete sich das Miß-
eschick in der Nähe des Ufers, so daß die
eiden sich selbst an das Ufer retten konnten, ohne Schaden zu nehmen.
Göppingen, 12. Juni. (Frecher Einbruchsdiebstahl). Vor kurzem wurde in dem mittleren Anwesen des Kretten- hofs bei Wäschenbeuren ein frecher Einbruch verübt, wobei dem Täter ungefähr 70 NM. in die Hände fielen. Dieser Diebstahl und ein ähnlicher Fall bei Plüderhau- sen sind eine Mahnung an alle, vor allem unsere Landbewohner und Landwirte, in der kommenden Zeit vermehrter Feldarbeit (Heu- ernte) erhöhte Vorsicht walten zu lassen. Offene Fenster, schlecht verschlossene Türen, hinter Läden und Fensterrahmen aufbewahrte Schlüssel usw. erleichtern naturgemäß den Einbrechern ihr elendes Handwerk.
Spiegelbild der Ausländsdeutschen
Das „Ehrenmal der Deutschen Leistung im Ausland" im Ausbau
Stuttgart, 12. Juni.
Im Hinblick auf das große Ereignis, das der Stadt Stuttgart als Stadt des Auslanddeutschtums, dem Land Württemberg, dem Reich und den deutschen Brüdern in aller Welt mit der Eröffnung des „Ehrenmals der Deutschen Leistung im Ausland" am 27. August ds. Js. bevorsteht, hatte der Leiter des Deutschen Ausland-Instituts, Professor Dr. Richard Esaki, die Vertreter der Stuttgarter und württembergischen Presse am Freitag eingeladen, um ihnen einerseits einen Ueberblick über das im Aufbau befindliche „Ehrenmal" zu geben und sie mit der Neuordnung im Hause des Deutschtums bekannt zu machen. Das neue Volksmuseum, das ini Wilhelmspalast im Entstehen begrif-
kMlester
Tragödie in 3 Aufzügen von Walther Gottfried Klucke.
Zur Aufführung um Dienstag den S. Juni im Herrenalber Kursaal
Ich glaube: Wenn der Dramatiker der Gegenwart etwas Wertvolles schafft, wenn er imstande ist, eine große Idee zu gestalten, sie plastisch herauszustellen, so versagt ihm das Volk seine Teilnahme nicht! Um so weniger, wenn die aufgeworfenen Probleme oder seine Helden in enger Beziehung zum Leben des Bolkes stehen. Dann spürt dieses instinktiv das verwandte Element heraus und schenkt dem Werk seine Aufmerksamkeit und seine Zuneigung. Das dürfte Wohl für jede Zeit gelten.
Legende vom unbekannten Soldaten . Wer gehl an diesen Worten und an einem solchen Titel gedankenlos vorüber? Nur derjenige kann es vielleicht, dessen Bruder oder Vater nicht im Felde war, die nicht im Osten oder Westen kämpften, bluteten und starben, oder gar als vermißt gemeldet wurden, dem die Dörfer und Städtenamen Frankreichs, die vier Fahre lang in aller Mund waren, nichts sagen, der nie Tage lang um das Leben eines Lieben gebangt hat, ohne vielleicht auch nur ein Wort davon zu äußern.
Nun wäre die Frage zu beantworten: Was will der Dichter sagen und künden, und was ist der Inhalt des Stückes? Dieser in Kürze: Einsiedel, so erfahren wir im Gang der Geschichte, -war Oberleutnant an der Westfront. Bei einem Sturmangriff 1917 in Flandern geriet er in das Feuer eines Flammenwerfes und wurde dazu von Kugeln schwer getroffen und verletzt. Die Uniform verbrannte; schwere Brandwunden bedeckten den Körper; die Merkmale am Kopf sind noch sichtbar; schwere Brustschüsse. Der Sturmangriff war siegreich; dann kam das Trommelfeuer. Später fand man den Schwerverletzten auf dem Schlachtfeld. Nach seiner Genesung hatte er sein Gedächtnis verloren; für immer. Erkennungsmarke, alles war verloren. So nannte ihn der Stabsarzt „Einsiedel". Von 1917—28 war er in einer Heilanstalt untergebracht. Er lebt immer in dem Glauben, daß der Krieg für Deutschland siegreich ausgegangen ist.
Dann wurde er entlassen und als Friedhofsgehilfe und Totengräber angestellt. Damit trat er in Len Kreis des Lebens von 1928 wieder ein. Und er muß die entsetzliche Feststellung machen: Dieses Geschlecht hat uns vergessen, vergessen! es weiß nichts von unserem Heldentum, von unseren Taten! Der Schüler lernt nichts davon in der Schule; die Me nschen verstehen uns nicht und üben keine Ettrnck't; wir sind vergessen v Menschen feiern Feste und haben den Krieg verloren. Die Zeit hat uns und ihre Pflicht, ihre Heimat und ihr Vaterland — und sich selbst vergessen. Sie sind vom Weg abgekommen!
Früher war er ein hochbegabter Mensch; heute schaufelt er das Grab des Obersten, dessen Sohn „vermißt" ist, und der er selbst in Wirklichkeit ist, ohne es zu wissen. Da kommen die Geister der Toten, feiner Kameraden, und rufen die Erinnerung an die Vergangenheit wieder in ihm wach und sagen ihm, daß sie ihn und die Vermißten vergessen haben, daß auch er zu den „Unbekannten Soldaten" zählt.
Als der Leichenzug des Obersten unterwegs ist, stoßen bei Einsiedel Vergangenheit und Gegenwart hart aufeinander. Die Gegenwart hat die Vergangenheit vergessen; Las Volk hat seine große Geschichte vergessen und ist sich damit selbst untreu geworden. In einer übermächtigen, tödlichen Erregung ruft er dem versammelten Volk zu: Aus unseren Reihen, aus den Reihen der Namenlosen, wird Euch ein Führer erstehen, der Unbekannte Soldat! Sprung auf! Marsch! Marsch! Und stirbt.
Klucke hat hier ein Werk geschaffen von großem sittlichem Gehalt. Er hat ein großes Können bewiesen; er -besitzt die Gabe, in kurzen, überaus prägnanten Szenen Vortreffliches zu sagen, das von tiefstem persönlichen Erleben zeugt und den Zuhörer ungemein tief packt und ihm immer und immer wieder die Mahnung einhämmert: Vergiß doch die toten Helden nicht! Tue auch du dein Teil, daß ihr Werk erhalten wird. Sei du treu, daß ihr Leiden und Sterben ein Segen wird für das deutsche Volk. Vergiß die Toten nicht! Um diesen einen Hauptgedanken ist alles auf- gebaut; der Gegensatz soll das Wertvolle schärfer herausheben. — Dieses Werk darf des Erfolges sicher sein; denn sein Inhalt ist echt und wahr, und seine Absicht und sein erzieherisches Wollen ist nicht zeit- und gcgenwarts- gebunden, sondern muß im Volke unbedingt lebendig bleiben, wenn es Anspruch auf eine große und ferne Zukunft haben will.
Die Württembergische Landesbühne Eßlingen hat die Charaktere sehr klar heransgear- beitet, und die Spieler haben sich sehr gut in ihre Rollen eingeleüt. So Gerhard Uhde, der stille, zurnckaltende, ernste Fricdhofsgärtner, der den Krieg mitgemacht hat und Einsiedel so gut versteht, Maria Holterhoff als seine Frau. Johannes Faddach als Einsiedel war vielleicht bisweilen etwas zu lebhaft, daß man den Eindruck des stark krankhaften Menschen bekommen konnte, der Einsiedel nicht sein sollte, sondern der still Versonnene, der aus des Vergcssens Strom getrunken hat, und der nur bisweilen, augenblicksweisc, einen Blick in seine Vergangenbeit noch werfen darf. Auch
Gottesdienstanzeigee
Evang. Landeskirche
1. S. n. d. Dreieinigkeitsfest, 14. Juni 1936
Neuenbürg. ILIO Uhr Predigt (Apostel- gesch.2, 42—47; Lied 99): Pfarrer Schwemmle. ZL 11 Uhr Kinderkirche. ZL2 Uhr Christenlehre (Töchter). Mittwoch abends 8 Uhr Bibelstunde.
Waldrennach. ILIO Uhr Predigt.
Wildbad. 8 Uhr Christenlehre (Töchter): Daubcr. 9.30 Uhr Predigt (Text: Apostelgeschichte 2, 42—47; Lied 98): Dauber. 10.45 Uhr Kindergottesdienst. 8 Uhr Bibelstunde: Schmid. Dienstag: 8.15 Uhr Bibelstunde im Christl. Hospiz. Donnerstag: 4 Uhr Bibelstunde im Katharinenstift.
Sprollenhaus. Sonntag den 14. Juni, 9.45 Uhr Predigt, anschließend Christenlehre. Schmid. Das Opfer am Sonntag ist zur Deckung der Kirchenschuld in Sprollenhaus bestimmt.
Enzklösterle. (L9 Uhr Christenlehre (Töchter). ILIO Uhr Predigtgottesdienst. Die Kinderkirche fällt aus.
Herrenalb . 10 Uhr Predigt (Text: Apostelgeschichte 2, 42—47; Lied 268). Opfer für die Innere Mission. 11 Uhr Taufe und Kindergottesdienst. ^L12 Uhr Christenlehre (Töchter).
Bernbach. 1L8 Uhr Christenlehre. 8 Uhr Predigt (Text: Apostelgesch. 2, 42-47; Lied Nr. 268). Opfer für die Innere Mission.
Brrkenfeld. PL 9 Uhr Christenlehre (Töchter). ILIO Uhr Predigtgottesdienst. 1L11 Uhr Kinderkirche. ^L>8 Uhr Abendgottesdienst. Am Mittwoch (17. Juni), jL9 Uhr Bibelstunde (Sonne). Am Donnerstag (18. Juni), 1L9 Uhr Bibelstunde (Gemeindehaus).
Gräfenhausen. 9 Uhr Anmeldung, Vorbereitung und Beichte zum hl. Abendmahl (led. Töchter). ILIO Uhr Prcdigtgottesdienst. iLH Uhr hl. Abendmahl (ledige Töchter des Kirchspiels). 1 Uhr Christenlehre (Töchter). 8 Uhr abends Abendandacht in Arnbach (Schule). Mittwoch, 17. Juni, 8 Uhr abends, Wochen- gottcsdicnst in Gräfenhausen (Kirche).
Schömberg. 9 Uhr Christenlehre (Töchter von Schömberg). )L10 Uhr Gottesdienst in Bieselsberg: Pfarrer Gaiser. 10 Uhr Gottesdienst in Schömberg: Parochialvikar Haller. 11 Uhr Kinderkirche in Schömberg. 1 Uhr Kinderkirche in Schwarzenberg. 2 Uhr Gottesdienst in Oberlengenhardt: Parochialvikar Haller. 7 Uhr Abendgottcsd-ienst in Schömberg: Pfarrer Gaiser.
Evang. Freikirchen
Bischöfl. Mothodiftcnkirche. Sonntag den 14. Juni 1936. Predigtgottesdienste: Vorm. 9.30 Uhr in Neuenbürg, Calmbach, Arnbach; nachm. 2.30 Uhr in Ottenhausen, abends 7.30 Uhr in Gräfenhausen, 7.45 Uhr in Höfen. Wochenbibelstunden nach der Regel.
Evangel. Gemeinschaft Birkenfeld. Sonntag vorm. 9.30 Uhr: Predigtgottesdienst. 10.45 Uhr: Sonntagsschule. Mittwoch abends 8.15 Uhr: Bibelstunde. Donnerstag abends 8 Uhr: Singstunde.
Evangelische Gemeinschaft „Grüner Wald", Herrenalb. Sonntag vorm. 9.15 Uhr Predigt: Prediger Barchet-Essen. Abends 8.15 Uhr Predigt: Prediger Barchet.
Evangelische Gemeinschaft „Ferienheim", Loffenau. Sonntag vorm. 9 Uhr Predigt. Nachmittags 1 Uhr Sonntagsschule. Nachmittags 3 Uhr Predigt: Prediger Barchet-Essen. Mittwoch abends 8.30 Uhr Bibelstunde.
Katholische Gottesdienste
Sonntag, 14. Juni (2. Sonntag n. Pfingsten)
Neuenbürg. 9 Uhr Predigt und Hochamt vor ausgesetztem Allerheiligsten. 7ZL Uhr Andacht mit sakramentalem Segen. Werktags ist die hl. Messe um 1L7 Uhr. Von Montag bis Freitag abend ist um ^L8 Uhr Segensandacht. Am Freitag ist das Herz-Jesu-Fest. Beichtgelcgenheit: Samstag abend von 5—7 Uhr. Sonntag früh von 7 Uhr an. Hl. Kommunion: Sonntag früh von )L8 Uhr an bis, zum Amt um 9 Uhr; Werktags wählend der hl. Messe.
Birkenfcld (im Saal der Kleinkinderschule in der Dietlingerstraße). 10.30 Uhr Predigt und Singmesse.
Herrenalb. 10 Uhr Predigt und Amt.
Wildbad. 7 und 8 Uhr Frühmesse. 9 Uhr Predigt und Amt. Abends 6 Uhr Andacht. Werktags 7 Uhr hl. Messe. Freitag, als dem Herz-Jesu-Fest, um 7 Uhr Amt. Montag, Dienstag u. Mittwoch abends 6 Uhr Segensandacht. Beicht: Samstag nachmittag von 4 Uhr an, Sonntag in der Früh, Werktags vor der hl. Messe. Donnerstag abend von 6—7 Uhr. Kommunion: Vor und während der hl. Messe und des Amtes.
Charlottcnhöhe. Donnerstag 9 Uhr HI. Messe mit Ansprache und Kommunion, vorher Beichtgelcgenheit.
sen ist, soll dem Auslanddeutschen ein Lpie- gelbild seiner selbst vorführen uni uns Reichsdeutschen alle jene VergleichZmö.st.ch- keitcu zugänglich machen, mit deren Hilfe wir den großen Gesamtzusammenhang des Volksdeutschen Wesens in aller Welt erkennen können. Das Deutsche Ausland-Institut soll, so schloß Dr. Esaki, die deutsche Arbeits- und Schulungszentrale für die Deutschen im Ausland werden.
In kurzen Zügen berichtete dann der Presseleiter das DÄJ., Dr. Rüdiger, über die Neuordnung im Hause des Deutschtums. Eine große Ueberraschung bereitete dann den Teilnehmern ein Nundgang durch den Wilhelmspalast, bei dem der Museumsleiter Dr. Geist die Führung übernahm. Dieses Volksdeutsche Museum soll, so erklärte Dr. Geist, auf keinen Fall jenen musealen Geruch bekommen, der uns mit Recht vom Besuch vieler Museen abhält. Vielmehr sollen hier dem Besucher die Grundlagen des Auslanddeutschtums in Primitiver Form vorgeführt werden, damit er sich auch bei einem weniger ausgedehnten Besuch ein lebendiges und eindringliches Bild vom Wesen des ansland- oeutschen Menschen machen kann und oamit er in sich die Verpflichtung dem auslanddeutschen Bruder gegenüber spürt. Bei dem Umbau wurde Bedacht darauf genommen, die formvollendete klassizistische Fassade sowohl wie auch den edlen Charakter der Innenarchitektur zu erhalten.
Schweres Unwetter im Oberland
Wolkenbrüche, Hagelschlag und Ueber- schwemmungen
Riedlingen, 12. Juni. Ueber den Bezirk Niedlingen ging am Donnerstag in den frühen Nachmittagsstunden ein schweres Unwetter nieder. Infolge des anhaltenden Regens, der von wolkenbruchartigen Entladungen begleitet war, schwollen Bäche und Flüsse mit rasender Eile an und wälzten ihre Fluten über Felder und Straßen. Die Gewalt der Wasser war so stark, daß in der Nähe von Hailfingen eine Brücke Wegerissen wurde und eine andere für den erkehr gesperrt werden mußte.
In manchen Dörfern standen tiefer gelegene Ortsteile bis zu einem Meter nn Wasser. Unter diesen Umständen hatte dis Feuerwehr alle Hände voll zu tun, das Vieh in Sicherheit zu bringen. Die Negenent- ladungen gingen bald in Hagelschlag über, der sehr großen Schaden anrichtete. Besonders auch die Gegend am Bussen und das Kanzachtal, das vollständig überschwemmt war, wurden von dem Unwetter stark mitgenommen. Wie sich bereits bis jetzt übersehen läßt, ist der Schaden, den der Hagel und das Hochwasser an den Fluren verursacht hat. bedeutend.
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Auf der Staatsstraße Donautal in Ulm fuhr «in auswärtiger Personenkraftwagen in der Nähe der Tankstelle auf ungeklärte Weise in den Straßengraben. Ein Insasse wurde schwer verletzt und mußte in das Krankenhaus gebracht werden.
Wetterbericht vom Neichswetterdienst, Ausgabeort Stuttgart
Die Zufuhr feuchter Mischluft aus Westen bleibt vorerst für unser Gebiet erhalten, während über Norddeutschland aus Osten wärmere Lustmassen herangeführt werden. Dies bedingt über West- und Mitteleuropa von Zeit zu Zeit die Ausbildung kleinerer Störungen, deren Durchzug den unbeständigen, zu gewitterigen Regenfällen neigenden Witterungscharakter zur Folge hat. Wenn auch die Druckverteilung zur Zeit einen allmählichen Ausleich erfahrt, so ist trotzdem infolge des Fortestands der die gegenwärtige Wetterlage bestimmenden Hauptluftströmungen eine durchgreifende Besserung des Witterungscharakters noch nicht zu erwarten.
12. s unl IM, 8lüu sibtlscbe
Voraussichtliche Witterung: Schwache, um West schwankende Winde, vielfach bewölkt, stellenweise aber auch aufhcitcrnd, einzelne, zum Teil gewitterige Rcgcnfälle Temperaturen wenig verändert.