Freitag den 12. Juni 1836

Der Enztöler

94. Jahrgang Nr. 134

Von den zur Zeit auf dem Heuberg weidenden Schafen die vor kurzem geschoren wurden, sind in den letzten kalten Nächten S 0 Tiere durch Erfrieren ums Leben gekommen. Die Schafe mußten die Nächte im Freien zubringen, da die Schutzställe nicht ausreichten.

-zufolge des frostigen Wetters' in der letzten Zeit sind bei einer Schafherde in der Nähe von MiiUsingen in einer Nacht 9 Schafe er­froren: eine weitere Anzahl ist krank gewor- den Nach Ansicht des Schäfers ist dieser Verlust auf das Scheren mit Maschinen zurückzuführen, weil die Tiere hierbei zu kahl abgeschoren wer- den

Göppingen, 11. Juni. (Eine Schen­kung an die Stadt.) Frau Katharina F ö r st n e r, gcb. Molt, hier, Witwe des ver­storbenen Johann Gottfried Förstner, hat der Stadt Göppingen ihr Wohngebäude mit Gar­ten unter gewissen Voraussetzungen als Ge­schenk übergeben. Die Stadt hat die Schenkung mit Dank angenommen.

Stetten am Kalten Markt, 11. Juni. (50 Schafe nachts erfroren.) Wir berichteten unlängst über die Schafwüsche auf der Alb und die sich daran anschließende Schafschur. Tie ihres Wollselles beraubten Tiere sind natürlich gegen Kälte empfindlich. So sind in einer der letzten Nächte aus dem Heuberg, wo zurzeit große Schafherden wei­den, 50 Schafe erfroren, die die Nacht im Freien zubringen mußten, weil die Schutz­stellen nicht aüsreichten.

Göppingen, 1l. Juni. <S t a s f e l - A u s- marsch der Motorstafsel 11/iVl 56.) In Göppingen kamen die Motorstürme 11/dl 56 Kirchhei m. 12 und 13/iA 56 Göp­pingen und 11 und 15/sil 56 G e i s l i Il­gen-Steig zusammen zu einem Stafsel- aufmarsch' und zur Vereidigung der noch nicht verpflichteten Männer dieser Stürme. Nachmittags fand im TG.-Stadion die Ver­eidigung statt. Standartenführer Alber gab den zu vereidigenden NSKK.-Männern grundsätzliche Richtlinien auf den Weg. Ter Führer der Staffel, Hailbronner. nahm die feierliche Vereidigung vor. Darauf fand ein strammer Vorbeimarsch am Nathans statt. Das anschließende kameradschaftliche Beisammensein wurde bereichert durch Musik der Standartenkapelle und des RAD.-Musik- korv?-

Tübingen, 11. Juni. (Reichstagung der evang. Pfarrer.) Im Anschluß an die 400-Jahrfeier des Evang. Stifts trat hier der Reichsbund der deutschen evang. Pfarrervereine, in dem mehr als 16 000 Pfarrer zusammengeschlossen sind, zu seiner Jahrestagung zusammen. Nach einer Andacht, die Prof.'l). Faber in der Schloß­kirche hielt, begrüßte Reichsbundesführer Kirchenrat Klingler - Nürnberg und Lan- . desbischof 0. Wurm die Teilnehmer. Für den Reichskirchenausschuß sprach Pfarrer Bru- notte. Namens der Stadt Tübingen fand Oberbürgermeister Schees warmherzige Worte. Für die theologische Fakultät sprach Prof. l). Faber, für die evang. Gemeinde und den Kirchenbezirk Tübingen Dekan Dr. Stockmayer, für den württ. Pfarrverein Pfarrer Schnaufer. Der Tätigtet ts- lerichi von Kirchenrat KlingIer behau- delte allerlei Aufgaben. Die beiden Vorträge der Tagung galten wichtigen Fragen des kirch­lichen Neubaus.

. Ein Meineid naK dem andern

Stuttgart, 11. Juni

Die Justizpressestelle Stuttgart teilt mit: Am 17 d. M. beginnt eine neue Tagung des Schwurgerichts Stuttgart. In den Vorsitz teilen sich Landgerichtsdirektor Huzel und Landgerichtsrat Dr. Otto. Zur Verhandlung stehen folgende Fälle. 17. Juni 1936. 8V- Uhr: Elsa Murr von Vernhausen wegen Brandstiftung. 17. Juni 1936, 15 Uhr: Fridolin Will von Stuttgart wegen Meineids. 19. Juni 1936, 8'/- Uhr: Dr. Paul Bernoulli von Stuttgart und Sophie Stein von Feuerbach wegen Mein­eids u. a. 22. Juni 1936, 9 Uhr: Julius Lörch von Stuttgart wegen Meineids. 23.Juni 1936, 8V- Uhr: Ernestine Reich von Simmoz- heim wegen Meineids.

Bon einem Steinblotk erdeM

kigenberickl 6er dl 8. -Presse

Tiergarten im Donautal, 11. Juni. In einem in der Nähe gelegenen Marmorbruch ereignete sich ein bedauerlicher Unglücksfall. Der 21 Jahre alte Johann Frey aus Hau­sen im Tal wurde von einem Steinblock, der beim Anziehen der Kette hcrausrutschte, .gegen die Steinbruchwand gedrückt. Mit einem schweren Beckenbruch wurde der Bedauerns­werte ins Sigmaringer Krankenhaus ein- geliesert, wo er seinen Verletzungen erlegen ist.

Ex war reif fürs Ammans

Ein gefährlicher Einbrecher verurteilt

Ulm, 11. Juni. Der in Pfarrkirchen ge­borene 47 Jahre alte Max Kitzlinqer. der als Landarbeiter in Ehrenstein beschäf­tigt war, hat seinem Mitknecht aus dessen verschlossenem Schrank 180 NM. sauer ersparten Lohnes ge st oh- l e n und dieses Geld inerhalb 6 Tagen bis auf 3 Pfg. durchgebracht. Er hat sich, als das Geld zu Ende war, in Augsburg der Polizei gestellt. Ter Angeklagte ist schon 27mal wegen Diebstahls. Notzucht, Bettels usw. vorbestraft. Bisher kam er immer mit Gefängnis weg. Diesmal hielt ihn das Ge­richt für zuchthausreif und schickte ihn zwei Jahre ins Zuchthaus.

MMfsjt erst am 11. Full

Stuttgart, 11. Juni.

Das Pressefest, das wohl zur ersten gesell­schaftlichen Veranstaltung dieses Sommers werden wird, hat schon jetzt in weiten Krei­sen lebhaftes Interesse erweckt. Von allen Seiten wurden kurz nach Bekanntwerden der Veranstaltung Rufe nach Karten laut.

An dem ursprünglich für das Fest vorge­sehenen Tag, am 27. Juni, findet nun in Stuttgart die große Führertagung der NSDAP.. Gau Württemberg-Hohenzollern. statt. Um den an dieser Führertagung teil­nehmenden zahlreichen Politischen Leitern ebenfalls die Möglichkeit zu geben, am Presse­fest teilzunehmen, hat sich der Neichsverband der Deutschen Presse entschlossen, das Fest am 11. Juli abzuhalten. Das sommerliche Fest in den schönen Räumen des Stadtgar- tens mit seinen gepflegten Anlagen, das wohl vorbereitet die zahlreich zu erwarten- den Gäste unterhalten wird, ist daher mit Recht als ein ganz besonderes Ereignis anzu­sprechen.

MM v. Etorkmmr t

Stuttgart, 11. Juni.

Gaufunkstcllenleiter Oberstleutnant a. D. Ludwig von Stockmaher ist am Don­nerstagfrüh an den Folgen eines Schlag­anfalles verschieden.

Ter Verstorbene war ein eifriger Verfech­ter der Funk-Amateur-Technik, die er in Württemberg zu einer beachtlichen Größe entfaltete. Bis in die letzten Tage seines Lebens hat der 64 Jahre alt gewordene Rundfunk-Pionier an seinem Lebenswerk gearbeitet. Schon, als im Jahre 1924 die Süddeutsche Rundfunk AG. ins Leben ge­rufen wurde, hatte von Stockmayer die volle Bedeutung des Rundfunks erkannt und sein umfassendes Können und reiches Wissen auf dem Gebiete der Funktechnik zur Verfügung gestellt. Er war einer der ersten, der die vie­len Möglichkeiten der Kurzwellentechnik ent- deckte. Auf seine Initiative hin wurde in Württemberg der Reichsverband der Deut­schen Rundfunkteilnehmer gegründet.

Am 10. Juli 1872 in Stuttgart geboren der Verstorbene hatte also ein Alter von nicht ganz 64 Jahren erreicht trat er 1891 beim 2. württ. Pionier-Bataillon 13 ein. wo er 1892 zum Leutnant. 1906 zum Hauptmann und 1915 zum Major befördert wurde. Lud­wig v. Stockmayer machte den ganzen Welt­krieg von 1914 bis 1918 an der -Front mit. Nach dem Krieg wurde er im Jahre 1920 zum charakterisierten Oberstleutnant ernannt. Frühe schon war er auch ein Kämpfer für die Idee Adolf Hitlers, und als er 1933 zum Gaufunkwart bestellt wurde, setzte er sich mit jugendlicher Tatkraft und organisatorischem Talent für den deutschen Rundfunk und seine kulturelle und volkserzieherische Aufgabe ein. Vor wenigen Monaten wurde Ludwig von Stockmayer zum Gausunkstellenleiter ernannt. Mit ihm ist ein Mann voll echtem Kame­radschaftsgeist, voll unermüdlicher Schaffens­kraft und voll Kampfcsmut dahingegangen, ein Mann, dessen Verdienste eines dankbaren und bleibenden Gedenkens wert sind.

16W KlWMsm stürmen Mach

I^igeiibericlit 6er K 8. -Presse

L- 6. Die alte gräfliche Residenzstadt Urach erlebte am Mittwoch eine Plötzliche Bevölke- rungszunahme um rund 20 vom Hundert. Allerdings nur einen Nachmittag lang, denn tausend Stuttgarter Kaffeezug­basen (die spärlich untermischten männ- liehen Wesen zählten ja kaum) landeten in einem 24 Wagen langen Zug am Fuße der Feste Hohenurach und bereiteten sich zum Sturm vor.

Die gute Stadt Urach sah ein, daß gegen eine solche Uebermacht Widerstand zwecklos sei und ergab sich bedingungslos. Sie tat im Gegenteil alles, um das kriegsstarke Frauen­regiment in gute Laune zu versetzen. Nicht nur, daß sie beim Wettergott für die Dauer der Besetzung Regenlosigkeit, mitunter sogar ein Paar Sonnenblihe ausgewirkt hatte, sie hatte auch ihre halbe Einwohnerschaft, alt und jung, eine fröhlich schmetternde Musik­kapelle und einen Parlamentär in Gestalt des stellvertretenden Bürgermeisters zum Bahnhof beordert, wo me Frauen mit Tschingderassa, lautem Jubel und einer wohlgesetzten Rede freundlich empfangen wurden.

Zur Vertiefung heimatkundlicher Kennt­

nisse und gleichzeitigen Weckung umsatz- sördernden Kasfcedurstcs führte man die Frauen durch die Sehenswürdigkeiten der schmucken Stadt. Die Wunder' gotischer Kir­chen, ehrwürdiger, geschnitzter Truhen, hei­matgeschichtlicher Schütze, zierlicher Brunnen, freundlich-behäbiger Fachwerkbauten, kunst­voll geschmiedeter Wirtshausschilder, Schloß und Wehrtürme taten sich vor staunenden Augen aus. Tann dampften aus den weiß- gedeckten Gasthaustischen die Kaffeetassen und Kucyeubergl veiicywanoen in zanberhaflei Schnelligkeit. Also gestärkt pilgerien die Gästc durch die fahnengeschmnckten Gassen, stiegen wohl auch hinan zum Wasserfall, auf die mächtige Ruine Hohenurach, zu dem weiß- leuchtenden Haus auf der Alb oder auf den Hochberg.

Gegen Abend traf man sich wieder im Hotel am Berg zu Tanz und geselliger Fröh. lichkeit. Man kannte seine guten Stutt- garterinnen kaum wieder. Sie dachten frei nach Goethe:Fehlt es an Männern im Revier, hol' dir ein resches Weib dafür/ Weißhaarige Matronen wurden wieder jung und drehten selbander vier Zentner Lebend­gewicht im Walzertakt und jodelten dazu, daß es eine wahre Lust war. Den Abschluß und Höhepunkt bildete aber doch eine Volkstanzvorführung aus dem historischen Uracher Schäferlauf auf dem Marktplatz. Dann dampfte der Zug, um den Inhalt tausend wohlbefriedigter Kaffee- und Vespermägen schwerer, unter Vlechmusik- geschmetter, stimmkräftigem Abschiedsgetöse und endlosem Tücherschwenken in den däm- mernden Abend hinein.

Herr Bott, der bewährte Kaffeezugsreise­leiter brauchte nicht für Stimmung auf der Heimfahrt zu sorgen, und die Königstraße wunderte sich, von welcher Jagd wohl die währschaften Frauen gekommen sein mochten, die in der zehnten Abendstunde mit grünem Buchenlaubbruch auf den schiefgerutschten Hüten Arm in Arm singend in die Landes­hauptstadt einzogen.

Süddeutscher Echwimmersolg in Marseille

Die süddeutsche Wasserball- Auswahl ging am Dienstag auf fran­zösischem Boden in Marseille an den Start; im Gegensatz zu ihrem Gastspiel in Mailand hatten die Süddeutschen diesmal mehr Glück; obwohl sich in der französischen Mannschaft des Nose SC. so bekannte Leute wie Navarra und Cavalero befanden, gewannen dieAuslandsreisenden" mit Aus­nahme der Ivü Meter Kraul sämtliche Schwimmwettbewerbe. Auch im Wasserball­kampf triumphierten sie über den Rose SC. klar mit 8:3.

cMor-oöonf

-lisim Mt 7NS öett/

Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München.

em >Kisrv^veirelrsro^i^dl vvdi OnprivvU-v^sikiG

43. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Ganz von selbst kam es, das; sich in den nächsten Wochen Eva Marias Wangen rundeten und röteten und sie freute sich, wenn Grete Schlemmer, die Farmersfrau sich wun­derte, wie geschickt sie im Garten zuzugreifen verstand und die paar Kühe und Pferde betreute. Wenn es ihr nicht so fremdartig gewesen wäre unter den Orangenbäumen und dann wieder im Gärtchen, um den sich als Zaun eine dicke Kaktushccke spannte, dann hätte sie denken können, sie sei vielleicht in irgendeinem deutschen Landheim. Jetzt kam ihr zugute, daß sie damals im Chaco so fleißig zu schaffen ge­lernt hatte.

In jeder Woche kam auch wohl irgendein Farmer, zu­meist Deutsche oder Schweizer vorbei, der nach Posadas wollte und gern einen Brief an die Mutter mitnahm und diese war dann über die gute Nachricht so froh, daß sie von ihren eigenen Enttäuschungen dem Kinde nichts schrieb.

Gar nicht selten kam über Sonntag der nächste Nachbar, der Pole Grumetzky zu Besuch und meist war er von einem seiner beiden Söhne, entweder von dem dreißigjährigen Stanislaw oder dem fünf Jahre jüngeren Wenzel begleitet.

Zwei starke, große, junge Männer mit energischen Ge­sichtern. Aber Eva Maria war immer froh, wenn die bei­den wieder fortritten, denn in der ganzen Art dieser Män­ner, besonders der Söhne, lag etwas, das sie abstieß. Auch der alte Grumetzky hatte sehr bald einen Ton angenommen, der ihr nicht behagte. Er liebte es, ausführlich mit ihr zu sprechen, sie über vieles auszufragen, und nickte dann immer m einer selbzufriedenen Art.

Eva Maria" Frau Schlemmer hatte sich längst an- aewöhnt. sie mit dem Vornamen zu nennen und sie duldete

es gern,Sie haben natürlich den beiden jungen Gru- metzkys den Kopf verdreht."

Ganz gewiß nicht mit Absicht."

Die Antwort klang sehr entschieden.

Welcher von beiden gefällt Ihnen denn besser?"^

Ganz gewiß keiner von beiden."

Die Grumetzkys sind wohlhabende Leute. Sie waren ja mit uns auf der Farm. Die ist groß genug, daß jeder der Söhne eine stattliche Farm für sich bekommt. Wirklich, der Grumetzky ist ein tüchtiger und dabei, reicher Mann und seine Söhne sind brave Menschen."

Das glaube ich alles gern."

Die gute Frau ließ nicht locker.

Sehen Sie, hier in Argentinien ist es nicht leicht, gut unterzukriechen: ich will ja nichts sagen, doch wer einen von den jungen Grumetzkys heiratet, der ist gut gebettet! Da ist noch ein solides Fundament."

Gute Frau Schlemmer, das mag alles ja richtig sein, aber wenn ich sie doch nicht liebe? Weder den einen, noch den anderen! Und außerdem es sind nicht einmal Deutsche."

Treten Sie Ihr Glück nicht mit Füßen. Sehen Sie, ich bin ja doch die Leidtragende, wenn Sie von uns fort- gehen."

Eva Maria machte dem peinlichen Gespräch ein Ende, faßte Grete Schlemmer um den Hals und küßte sie:

Ich gehe ja gar nicht fort! Denke nicht daran!"

Damit huschte sie in den Stall und begann die Pferde zu füttern.

Nach dieser energischen Ablehnung war Frau Schlem­mer klug genug, über die Heirat kein. Wort mehr zu ver­lieren und merkwürdigerweise hörten auch die Besuche der beiden jungen Grumetzkys auf. Wenn Eva, wie es öfter geschah, einmal hinüberreiten mußte, um von der Farm etwas zu holen oder zu bringen, hatte sie das Empfinden, daß die beiden jungen Männer ihr aus dem Wege gingen.

Nach zwei Monaten ließ sich Vater Grumetzky wieder einmal sehen und sagte denn Wegreiten nebenher:

Wir feiern am Sonntag ein kleines Familienfest und rechnen darauf, daß Sie dabei sind, Nachbar, und das Fräu­lein natürlich auch. Wäre nett, wenn Sie uns dazu noch ' ein Fäßchen Butter Massen könnten."

Schon aus Gründen der guten Nachbarschaft sagte Schlemmer zu. Aber das Pech wollte es, daß er sich am Tag vor der Feier im Walde eine Fußverletzung zuzog. Daher war es mit dem Ausflug nichts. Da man aber die Nachbarn nicht im Stiche lassen konnte, bat Frau Schlem­mer:Unter diesen Umständen müssen Sie allein hinüber­reiten, Eva Maria. Wir müssen Grumetzkys ja auch die Butter bringen."

Eva Maria war fest entschlossen, nur die Butter abzu­geben und gleich wieder davonzureiten. Deshalb hatte sie auch ihr Arbeitskleid an und Vater Grumetzky machte ver­wunderte Augen.

Nicht festlich geschmückt?"

(^Utzerr Schlemmer ist trank, ich muß gleich wieder heim."

Schluck Wein nach dem Ritt werden Sie nicht verschmähen."

Es blieb ihr nichts anderes übrig, als dem Polen M folgen und jetzt sah sie, daß eine ganze Zahl Nachbarn ver­sammelt waren. Die beiden jungen Grumetzkys begrüßten sie mit einer ihr unverständlichen Feierlichkeit. Sie mußte mit in das Wohnzimmer und, nachdem sich alles hier ver« sammelt hatte, sah Eva Maria zu ihrem Schreck, daß sie den Mittelpunkt der Versammlung bildete.

Vater Grumetzky trat zu ihr.

Liebes Kind, wissen Sie auch, daß Sie unter Umstägdell hier bleiben müssen."

Herr Schlemmer erwartet mich sofort zurück."

Das geht gar nicht. Das ganze Fest ist doch nur zu Ehren veranstaltet."

Ich begreife nicht"

Ihr wurde immer ungemütlicher. , . ,

Wortsetzung folgt.)