7 Jahre unter hypnotischem zwang

Sine Frau als verbrecherisches Werkzeug Sensationeller Prozeß

in Heidelberg

Lcmderbericbt unseres nscb Heidelberg entsandten Vertreters VV. Lengenbsct,

Kampf auszustehen' haben. Zum ersten Kegen der geplanten Verstaatlichung der Rüstungsindustrie, zum zweiten deshalb, weil dieErfüllungderlommunistischen Ford er un gen nur aufKosienderan- deren Schichten und Stände möglich ist.

Man ersieht daraus deutlich, daß die Volks- frontregierung Sorgen über Sorgen hat. Da­bei sind dies nur die innerpolitischen Probleme, denn auch außenpolitisch drängen schwerwie- ende Entscheidungen heran, die wir jedoch erst ann näher betrachten wollen, wenn die neue Regierung hier die erste Initiative ergriffen hat. Leon Blum und seine sozialistisch-marxi­stische Regierung hat damit vielleicht letzt­mals in Europa die Chance, zu zeigen, in­wieweit eine marxistische Regierung Taten vollbringen kann. Nach dem vollkommenen Versagen der marxistischen Regierungen in Oesterreich, Deutschland und England, wo be­kanntlich vor einigen Jahren die Labour-Par- tei mit ihrem marxistisch angehauchten Pro- gramm scheiterte dürfte dies Wohl auch in Frankreich der letzte Versuch des Marxismus, das soll heißen des Marxismus sozialdemo­kratischer Prägung sein. Moskau hat in Frankreich die Hand im Spiel. Ob Wohl Leon Blum in der Volksfrontsuppe nicht schon das kommunistische Haar gefunden hat? Gefunden sicher ob er sich daran verschlucken wird, bleibt abzuwarten . ..

Roher LehrltugMin-er mit Sklötignis bestraft

Berlin, 9. Juni

Ein kaum glaublicher Fall von Lehrlings­schinderei beschäftigte das Berliner Schöffen­gericht. Der 44jährige Adolf LrvPP, der un Norden Berlins eine Bäckerei betreibt, hatte seinen Lehrling Heinz T. mit einem langen Ofenschieber mehrmals so brutal ins Gesicht gestoßen, daß dem jungen Menschen der Unterkiefer brach. Nur der Kunst der Aerzte ist es zu danken, daß der miß­handelte Lehrling die Kaufähigkeit wieder erlangt hat. In der Beweisaufnahme wur­den mehrere Bäckergesellen vernommen, die ihre Lehrzeit bei dem Angeklagten durch- gemacht hatten. Uebereinstimmend erklärten diese Zeugen, Lropp habe feine Lehrlinge immer in rohester Weise mißhandelt und gequält, so daß die Lehrzeit geradezu eine Hölle war. Beschwerden an den Innungs- Vorstand habe man aber für zwecklos gehäl- ten, weil Tropp selber Mitglied der Lehr­lingsprüfungskommission der Bäckerinnung war. Das Gericht verurteilte den Angeklag­ten wegen gefährlicher Körperverletzung zu U/r Jahren Gefängnis.

Das EinstllMvglück in Bukarest

Bukarest, 9. Juni.

In Bukarest beschäftigt man sich sehr ein­gehend mit der Schuldfrage am Einsturz­unglück. Die bisherigen Ermittlungen er­geben. daß der Einsturz zweifellos auf man- gelhaftes Material und ungenügende Sorg- ftrlt bei der Errichtung der Tribünen zurück­zuführen ist. Die zuständigen Architekten und Unternehmer, sowie die für die Vergebung der Bauarbeiten Verantwortlichen Gemeinde­beamten sind verhaftet worden. Wie etzt bekannt wird, brach schon vor dem Ein- turz der großen Tribüne eine kleinere zu- ammen. Die Zahl der Verletzten war in die- em Fall aber nur gering. Die Zeitungen bringen zahlreiche Einzelheiten. Es sind bis­her drei Tote zu beklagen. Die Zahl der Ver­letzten beträgt 600 bis 700.

Heidelberg, 9. Juni.

Hypnose! Schwindel? Wunder? Auf alle Fälle eine rätselhafte Tatsache, deren Wesen durchaus noch nicht geklärt ist. In Heidelberg wird in diesen Tagen ein Prozeß verhandett, der Wohl das Sensationellste al­les bisher Dagewesenen ist. Zwei Männer, Walter und Vodmer, stehen unter der Anklage, eine Frau L. ganze sieben Jahre lang unter hypnotischem Zwang gehalten zu haben. Sie suggerierten ihr heftige Schmer­zen und Krankheiten und benutzten sie zur Ausführung strafbarer Handlungen. Die An­geklagten leugnen alles: die hypnotische Be­einflussung und die verbrecherischen Aufträge. Es gelang noch nicht, die Identität zwischen dem Angeklagten Bodmer und dem eigent­lichen Täter, der sich Frau lk. gegenüber als Dr. Bergen bezeichnet«, festzustelleu.

Hypnotisierung wider Willen

Von den ihm im hypnotischen Zustand erteilten Aufträgen weiß der Mensch bei nor­malem Bewußtsein nichts, führt aber die Aufträge, die chm posthypnotisch, (d. h. auf eine bestimmte Situation hin gegebene Auf­träge) erteilt wurden, durch, ohne später da­von zu willen. Wichtig ist. gerade im Zusam­menhang mit diesem Prozeß, daß die Per­sonen des Hypnotiseurs und die des Sugge- stors durchaus nicht dieselben zu sein brauchen: weiterhin, daß eine Hypno­tisierung wider Willen möglich ist. bestimmt in Fällen, in denen die zu hypnoti­sierende Person schon des öfteren hypnoti­siert wurde. Da der Mensch nur im Augen­blick der Durchführung posthypnotischer Sug­gestionsaufträge unter hypnotischem Einfluß handelt, macht dieser, abgesehen von dem Tatmvment. einen ganz normalen Eindruck. Beispiele einer solchen Wirkung brachten die Zeugenaussagen im Verlauf der Verhand­lung des öfteren.

Ein Fehler verhinderte Selbstmord

Besonders anschaulich war die Beschreibung eines Selbstmordversuches, den Frau T. im Auftrag desDr. Bergen" durchführen sollte. Frau T. hatte mit ihrem Mann lebhaften Streit, da ihr vonDr. Bergen" suggeriert worden war, ihr Mann sei ihr untreu. Sie verließ kurze Zeit darauf das Haus mit Selbst­mordgedanken und machte von diesem Augen­blick an einenverstörten, geistesabwesenden" Eindruck. Durch einen hypnosetechnischen Feh­lerDr. Bergens", wodurch dem Auftrag der Zwangscharakter genommen wurde, war es möglich, daß sich Frau L. von ihrem hypnotisch bedingten Vorhaben abbringen lieb und daraufhin in durchaus normalem Zustc," mit den Beteiligten verkehrte

Die Krankheit der Frau L.

Das Einmalige, das diesem Hypnosefall der Frau L. in medizinisch-wissenschaftlicher Be­ziehung eigen ist, liegt in dem Problem: ob es möglich ist, durch Hypnose sieben Jahre lang einem Menschen eine Gedächtnis­störung oder gar Amnesie (Erinnerungs­losigle in zu vermitteln und die Erschei- nnngsorroer oer rrramyetten zu erzeu­gen, die Frau X. im Laufe dieser Jahre gezeigi h.iüe. Die Zeugenaussagen waren durchaus . geeignet, diese Frage zu bejahen. Einstim­

mig erklärten die Verwandten und Bekannten der Frau, daß die Krankheitserscheinungen, einschließlich der gezeigten Schmerzen, niemals in ihnen den Verdacht haben aufkommen lassen, daß Frau T. simuliere. Dem Mann kamen erst Zwenel an ihren Krankheiten, als er bei einem Blutorechen feiner Frau eine Flasche mit Rinderblut unter dem Bett fand. Diese war später mit ein Grund zur Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Also nicht das Benehmen der Frau ließ den Ver­dacht aufkommen, sondern die gefundene Flasche. Außerdem ist anzunehmen, daß Frau X. die Flasche bei einer Simulation beseitigt hättet

Mit Bestimmtheit ist anzunehmen, daß der Ausgang dieses Prozesses die medizinische Möglichkeit einer hypnotischen Beeinflussung auf eine solche Zeitspanne unh in dieser Form bestätigen wird, zumkil bei einer so außerordentlich suggestiblen Person, wie Frau T. es ist. Diese gerichtliche Bestätigung ist insofern auch rein medizinisch-wissen­schaftlich von Bedeutung. Für den Juri­sten besteht die große Frage: Wie weit sind die aus der Liefenhypnose gemachten Aus- sagen richtig?

Das Verbrechen in der Hypnose

Der Weg führte in den meisten der bis­her kriminell behandelten Fälle vom Ver­brechen zu der Feststellung, daß dieses durch Hypnosesuggerierung bedingt war, während man im Heidelberger Fall erst auf Grund der Erkenntis, daß hypnotische Einflüße vor­liegen, durch Explorationsversuche, die man mit Frau L. anstellte, auf die Verbrechen kam, die man an ihr und in hypnotischem und posthypnotischem Auftrag durch sie, als Mittelsperson, begangen hatte. Die Staats­anwaltschaft legte bei dem Prozeß in Heidel­berg den Schwerpunkt vor allem auf die während des Hypnosezustandes erfolgten Suggestionswirkungen, wie schon aus der Anklage hervorgeht; die posthypnotisch durch­geführten Aufträge spielen nur eine unter­geordnete Rolle und wurden noch nicht zum Gegenstand der Anklage gemacht.

Durch die Angaben, die Frau T. während der Explorationsversuche machte, bei denen regelmäßig ein Kriminalbeamter anwesend war und mitstcnographierte, was es über­haupt erst möglich, eine Beschreibung der Angeklagten zu bekommen und durch ihre genaue Schilderung der Begegnungen mit Dr. Bergen" und ..Alfred" (Bodmer) Zeu - gen zu ermitteln, die diese beobachtet hatten. Selbstverständlich war es hier mit einem ein­maligen Versuch nicht getan. Man wieder­holte sie, oft nach großen Zeitabständen, und versuchte sogar Frau T. durch alles mögliche irre zu führen. Sie war aber durch nichts von den einmal gemachten Angaben abzu- bringen. und wie die Verhandlung ergab, bestätigten die Zeugen ihre Aussagen vollaus.

Der weiße Badegüriel

Besonders auffällig war diese Ueberein- üimmung bei einem weißen Gürtel, den der Täter immer beim Baden getragen haben soll. Ter Angeklagte Walter stritt hartnäckig ab. je einen solchen besessen zu haben, aber der Staatsanwaltschaft war es gelungen, eine große Zahl von Badegästen zu ermitteln, die auf ihren Eid nehmen konn­

ten, daß Walter einen weißen Gürtel getra- gen habe. Ebenso auffällig war der Nach, weis einer Narbe am Schienbein. Da sich die Aussagen der Frau T. noch deZ öfteren aus diese Art beweisen ließen unk Professor Beringer (Freiburg) in mehr­tägiger Untersuchung keinerlei Anlage zu Lügenhaftigkeit, Hysterie, Geisteskrankheit oder Geistesschwäche feststellen konnte, ft kann an ihrer Glaubwürdigkeit kaum ein Zweifel bestehen. Nach Ansicht des Sach­verständigen dürfen zudem Aussagen in Hypnose ebenso gewertet werden, als solche im Wachzustand.Keinesfalls steht aber hypnotischen Aussagen eine höhere Be­weiskraft zu."

Wir die Hauptbelastungszeugin Frau Zk. daher vom Gericht als glaubwürdig betrach­tet und damit die Bekanntschaft Walters mit dermysteriösen Frau X.", wie sie der Angeklagte zu bezc.chnen Pflegt, als bewiesen angesehen, so dürfte an seiner Verurtei- lung ebenso wenig zu zweifeln sein wie an der des Mitangeklagten Bodmer.

Litauische Kmlamentsvahlen

Kowno, 9. Juni.

Am Dienstag begannen in Litauen und im Memelgebiet die auf zwei Tage anbe­raumten Wahlen der 49 Abgeordneten für das nach zehnjähriger Pause neu einberufem litauische Parlament. Unter den im Mcmel- land zur Wahl zugelassenen 144 Kandida­ten befinden sich 6 Memelländer und 2 Ju- den; drei weitere memelländische Kandida­ten find bekanntlich kurz vor der Wahl von den Litauern aus der Liste gestrichen wor­den, eurer der 6 verbliebenen Kandidaten bc> findet sich in Haft. Die Kandidaten sind aus- schließlich von den Selbstverwaltungen auf­gestellt und setzen sich zu über 90 Prozent aus Anhängern der Regierungspartei zu­sammen. Die 85 Abgeordneten des letzten litauischen Sejm, der bald nach dem Um­sturz von Dezember 1926 aufgelöst wurde, verteilten sich auf die damals noch bestehen- den Parteien wie folgt: Christliche Demokra­ten 30. Volkssozialisten (Demokraten) 22, Sozialdemokraten 15, Memelländer 5, Polen 4. Tautininkai (jetzige Regierungspartei) 3. darunter der jetzige Staatspräsident Sme- tona und der in Haft befindliche frühere Ministerpräsident Woldemaras, Juden 3. Bauernpartei 2, Deutsche 1.

Nach dem neuen Wahlgesetz sind politische Parteigruppierungen nicht mehr zulässig, so daß das Ergebnis der jetzigen Wahlen keinen Vergleich mit den letzten litauischen Wahlen zuläßt. Es interessiert deshalb im Lande an dem Ergebnis auch nur die Wahlbeteiligung -und nicht die personelle Zusamnstnsetzung der 49 Abgeordneten, deren pokkkische Rich­tung bereits mit der Aufstellung der Kan­didaten von vornherein festgelegt ist.

Der deutsch-britisch-fran­zösische Ausschuß für gemeinsame Kriegsgräbersürsorge hat die Vorbereitungen für die baldige Errichtung von Grabsteinen für deutsche Kriegergräber auf britischen Kriegerfriedhöfen in Frankreich beschlossen.

Die schweizerische Sozialdemo- kratie hat die Bildung einer Volksfront mit 299 gegen 89 Stimmen abgelehnt.

Ein Beamter des polnischen Verkehrsministeriums ist wegen Annahme von Bestechungsgeldern bei der Vergebung von Autobuskonzessionen verhaf­tet worden.

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Urheberrechtsfchutz durch Verlagsanftalt Manz. München.

41. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Er hatte die Augen gesenkt, als er diese Worte leise, aber mit scharfer Betonung hervorbrachte.

Eva Maria sprach kein Wort. Es war einen Augenblick still in dem Pavillon. Durch die grünen Blattgehänge drangen die Sonnenstrahlen und malten Helle Ringe auf den Sand.

Don Edmondo hob den Blick und seine Stimme klang etwas tiefer.

Ich habe zwölf Stunden später mein Vermögen ver­loren und war mit einem Schlag fast ein Bettler. Als Bett­ler vor Sie zu treten: nie und nimmermehr. Eher in den Paranül Ich biß die Zähne zusammen und schwieg. Aber ich schwor bei der Madonna, nicht zu ruhen, bis ich wieder reich war. Don Edmondo will dem Weibe seines Herzeus alle Wünsche erfüllen können, die es sich ersinnen kann."

Seine melodische Stimme klang beschwörend, seine Augen strahlten und die schmalen Hände beschrieben, wenn der Mund nicht schnell das rechte deutsche Wort fand.

Eva Maria schwieg immer noch. Das Weib seines Her­zens? Früh genug würde er es ja noch ersahreu, daß für ihn keine Hoffnung war. Sie hörte ihn weiterreden.

Also, ich war ein Bettler. Aber bevor ich mich um mich kümmerte, suchte ich für Sie ein Asyl und für Ihren Bru­der eine Chance. Ihr Bruder, mein junger Amigo, ich liebe ihn sehr und ich weiß auch, warum ich ihn liebe: weil er Ihne» so ähnlich sieht. Nein, aber nicht deshalb allein, son­dern weil er ein tapferer, mutiger, junger Mann ist. Aber vielleicht doch am meisten, weil er Ihnen ähnlich sieht. Diele Haare wie Gold, die blauen Augen-"

Schmeichler gelten bei mir nichts, Don Edmondo", wehrte Eva Maria ab.Erzählen Sie mir lieber weiter."

Seüorita, ich bin kein Bettler mehr. Ich bin wieder reich. Und ich will Ihnen sagen, wie ich zu meinem Reich­tum kam. Als Ihr Bruder auf die Expedition ging, fuhr ich mit dem Dampfboot nach Süden. Ich hatte einige Freunde, von denen ich etwas Geld leihen wollte. Bei San Jgnatio, in Mvnte Carlv, fand ich meinen früheren Major- domo, einen guten Deutschen. Er war mir treu. Sie ken­nen ihn. Adolf Stürzing heißt er."

Adolf Stürzing?" frug das Mädchen,den Namen kenne ich nicht."

Doch, er erzählte mir von Ihnen. Er hat Ihren Bruder bei der Ankunft iv Corrientes vor dem Schwindler Nodri- guez gewarnt. Leider ohne Erfolg. Adolf Stürzing lieh mir sein bestes Pferd, aber er gab mir einen Rat, der mehr wert war als Geld. Ich fand übrigens bei ihm einen an­deren jungen Deutschen namens Schröder."

Eva Marias Herz durchzuckte es freudig.Schröder!" jubelte sie.

Ist Ihnen der Name so lieb?" lieber Don Edmondos Stirn flog ein Schatten.

Aber Eva Maria hatte sich schon gefaßt und mit gut ge­spielter Gleichgültigkeit sagte sie:Es ist nur ein Lands­mann, d. h. der Sohn eines Landsmannes. Die Schröders fuhren mit uns aus der Monte Olivia aus Deutschland her­über. Sie waren uns gute Reisebegleiter."

Der Argentinier brütete vor sich hin. bis Eva Maria fragte:,

lind wie geht es den Schröders?"

Die Familie Schröder hat nicht zu klagen. Vielleicht spreche ich später noch darüber."

Aber Eva Maria wollte noch weiteres wissest.

Und denken die Schröders noch an uns?"

Don Edmondo sagte etwas scharf:

Die Schröders kenne ich nicht, ich kenne bloß den jungen Schröder." Dann lachte er aus.

Ob er von Ihnen sprach? Ja, viel. Zwei Stunden, nein, sechs Stunden lang, eine ganze Nacht und mehrere Nächte hindurch, als ich mit dem Gringo, mit dem jungen Schröder an meiner Seite ritt, erzählte er mir nichts an­deres als von der blonden Seüorita Holdermann, die er suche und die er finden werde. Er hat sein Herz auf der Zunge liegen, der junge Gringo."

Verlegen schaute das Mädchen vor sich hin. Hatte nicht auch sie ihr Herz auf der Zunge liegen?

Und der Argentinier mußte es doch gemerkt haben, daß der junge Schröder auch ihr nicht gleichgültig war. Prü­fend glitt jetzt sein Blick über sie und ruhte forschend auf ihrer Stirne. Sie spürte, wie ihr wiederum die Röte ins Gesicht stieg.

Don Edmondo machte eine Handbewegung, als wollte er trübe Gedanken verscheuchen und fuhr dann fort:

Ich will erzählen, wie ich wieder zu Geld kam. Stür­zing ist der klügste Kopf in ganz Argentinien und tausend Meilen Umkreis. Er sagte: , Don Edmondo, Geld ka'-G ich Ihnen nicht geben, aber ich gebe Ihnen einen Tip und wie ich Sie kenne, sind Sie und nur Sie der einzige Kestst der das fertig bringt, was ich sage. Sehen Sie sich um, die Ueberschwemmung, die auch auf ihrer Farm gewütet hast brachte eine Verpestung der Lust und eine Viehseuche, wie wir sie seit zwanzig Jahren nicht mehr hatten. Den Far­mern stirbt das Vieh zu Hunderten und Tausenden. Ueber- all ist Not au Zuchtvieh und vor allem Not an Jungvieh. Wir brauchen Vieh, Don Edmondo. Jeder Ochse und jedes Rind wird mit Gold ausgewogen. Bringen sie Vieh.'

Ich dachte drüber nach, der Alte hinzielte.

aber ich wußte noch nicht, wo (Fortsetzung folgt.)