wenig zugemeflen ist und daß andere Völker mit Gold und Silber, Oel und Wolle und anderen wichtigen Wirtschaftsstoffen tausend­fältig bedacht sind. Wir sind ihnen auch nicht neidig, denn wir finden unser Glück allein in unserem eiaenenVolk.in unserer eigenen Kraft und Arbeit. Dieses Bewußtsein allein führt uns aufwärts. Der Führer selbst hat uns Liefe Lebenserkenntnis klar aufgezeigt. An der Bahre des ermordeten Wilhelm Gustloff sprach Adolf Hitler die lebenswahren Worte:Es wird auf dieser Welt kein Glück verschenkt. Alles muß bitter und schwer erkämpft werden und jeder Kampf erfordert sein.Opfer."

Diese große Erkenntnis des Führers ist ein- aedrunaen in das Bolk und Leitstern seines

Denkens und Handelns geworden. Das deutsche Volk ist bereit zu diesen Opfern, denn es glaubt an die Wiederauferstehung der Nation. Alle Gebiete des Lebens werden beherrscht und befruchtet von der neuen, volkschöpserischeu- .Kraft, die nicht nur dem Leben des Volkes, sondern jedem einzelnen zugute kommt und neuen Auftrieb gibt. Es steht einzigartig da, was das deutsche Volk in den letzten drei Jahren an aufbauenden Leistungen aufweisen kann, die selbst eine gehässige und verwerfliche Lügenpropaganda von Juden und Emigran­ten nicht schmälern kann.

Wir greifen nur einige markante Aufbau­leistungen heraus: Während unter den frühe­ren Reichsregierungen von 1918 bis 1933 von Staat und privaten Einrichtungen, also in einem Zeitraum von fünfzehn Jahren, 188 Millionen Reichsmark zur Milderung der Win­tersnot aufgebracht wurden, find allein in den letzten drei Jahren unter der nationalsozia­listischen Staatsführung mehr als eine Mil­liarde Reichsmark zur Behebung der Volksnot gesammelt und bereitgestellt worden. Und wei­ter: Im Jahre 1932 ist 265 000 Kindern Er­holung zuteil geworden, während im Jahre 1935 rund 617-000 Kinder zur Stärkung ihrer Gesundheit in Erholung gehen konnten. In gleicher Weise ist auch die Zahl der Mütter gestiegen, die vom HilfswerkMutter und Kind" betreut werden. Für diese Zwecke sind seit der Machtübernahme 45 Millionen auf­gebracht worden. Die Gesamtleistung der NSV. beträgt jedoch rund 187 Millionen.

Gewaltige Leistungen kann der neue Staat auf dem Arbeitsmarkt aufweisen. Von sieben Millionen Arbeitslosen wurden bis April 1936 5,3 Millionen wieder in Arbeit und Brot gebracht und die restlichen 1.7 Millionen Arbeitslosen werden im Lauf der nächsten Jahre auch noch untergebracht werden. Wir fragen weiter: welches Land der Welt hat es fertig gebracht, dem Arbeiter sein Recht auf Urlaub zu verbürgen, wie das nationalsozialistische Deutschland? Als Be­weis hiesür vermerken wir nur kurz den Be­richt des internationalen Arbeitsamtes in Genf; es schreibt:In allen Ländern der Erde haben nur 19 Millionen Arbeiter Ur­laub, davon allein in Deutschland 12 Mil­lionen." Diese eine Feststellung genügt, um die böswilligen Schwätzer zum Verstummen zu bringen.

Kein Volk der Welt kann davon berichten, daß es während der Betriebspausen rund einer Million Arbeitern wertvolle künstle­rische Darbietungen dichterischer und musika­lischer Art vermittelt und damit Frohsinn und Freude in das Volk der Arbeit, in die Arbeitsstätten träat. Diese Leistung kann wiederum nur das nalwnalsoziallstische Deutschland aufweifen. Hand in Hand mit der Steigerung der Arbeitsfreude und da­mit der Arbeitsleistung geht auch die Stei­gerung der Erzeugung. Der kürzlich abge­schlossene Reichsleistungskampf legt Zeugnis ab von der sorgfältigen Betreuung des Lehr­lingsnachwuchses. Das Handwerk, das bis zum Jahre 1933 vor dem Ruin stand, hat einen überaus erfreulichen Aufschwung zu verzeichnen; gutr gediegene, handwerkliche Kunst hat wieder Geltung bekommen. Und kein Land der Welt erreicht die Aufbau­leistungen für die Landwirtschaft, die in Deutschland zur Tat geworden sind. Den Be­weis dafür liefert die gewaltige Nährstands­schau der letzten Wochen in Frankfurt, die von der Unermüdlichkeit, dem Fleiß und der Strebsamkeit des deutschen Bauern beredtes Zeugnis ablegt.

Wir könnten diese Beispiele noch hundert­fältig vermehren, denn auf allen Gebieten des Lebens zeigt sich eine Tat- und Einsatz­bereitschaft, die nicht den Charakter einer vorübergehenden gewaltsamenAnkurbe­lung" hat, sondern aus den tiefsten Wurzeln der deutschen Volkskraft aufblüht. Es ist der Glaube an Deutschland, der Glaube an den Führer und der Glaube an die eigene Kraft, der dieses Wunder vollbrachte. Jahrhunderte- und jahrtausendelang hat die deutsche Seele, der deutsche Mensch um die Erreichung die- ser Geschlossenheit und die Befreiung seiner inneren Kräfte gerungen, aber erst das Jahr j1933 hat die Erfüllung dieser ewigen Sehn­sucht des deutschen Menschen gebracht und chir fühlen uns glücklich, dieser wahren ^Volksgemeinschaft anzugehören und mit ein- greifen zu dürfen in das Räderwerk dieser gewaltigen nationalsozialistischen Aufbau- arbeit. Das ist unser Psingstglaube und unsere Psingstfreude.

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Der englische OzeandampferQueen Ma­ry" hat während der ersten 25 Fahrtstunden 747 Seemeilen zurückgelegt und damit eine größere Geschwindigkeit erreicht als die ..Normandie".

zwischen Bötkerbuvdsaustritt und Millelrneerpakt

cg. London, 29. Mat.

Tie Bedeutung, die einer Aussprache des italienischen Botschafters in London, Grandi. mit dem britischen Außenminister Eden, der ersten seit der Besetzung von Addis Abeba, allgemein beigelegt wird, wurde noch dadurch unterstrichen, daß das britische Kabinett sich noch am Freitag von Eden ausführlich darüber berichten ließ. Nach' denTimes" hat Grand! dem Wunsch Mussolinis nach einer besseren Verständigung mit Großbritannien Ausdruck gegeben und die Versicherung wiederholt, daß Italien keine Absichten gegen die britischen Inter­essen hat. Nach derDaily Mail" hat Grandi aber auch darauf hingewiesen, daß die Fortsetzung der Sühnemaßnahmen dieser Absicht ein Hindernis in den Weg legt. Auch dieses Blatt vertritt die Ansicht des von Mussolini empfangenen Vertreters des Daily Telegraph", daß die Aufrecht­erhaltung der Sanktionen den Austritt Italiens aus demVöl- kerbundzur Folge habenwürde. Ter diplomatische Mitarbelter des arbeiter­parteilichenDaily Herald" ergänzt diese Meldungen dahin, daß Grandi auch die Be­reitschaft Italien? zu Verhandlungen über

eine Verbürgung des Status quo im Mitkel- meer mitgeteilt habe, wenn die Sanktionen sofort aufgehoben und die Einverleibung Abessiniens als unwiderruflich angenommen würden.

In Paris ist man über diese italienischen Vorschläge hocherfreut. NurOeuvre" glaubt, dak die Erklärunaen Muünkinis den gewünschten Eindruck in England nicht ge­macht hätten.

Das englische Unterhaus hat nach einer längeren Aussprache, in der Winston Chur- chill wieder eine temperamentvolle Attacke gegen die Abwrackung von fünf älteren Kreuzern ritt, den Nachtragshaushalt für die Flotte in der Höhe von 10,3 Millionen Pfund Sterling (140 Millionen NM.) mit 182 gegen 85"Stimmen angenommen. Außer­dem werden demnächst Lehrgänge für bri­tische Marineoffiziere des Ruhestandes ein­gerichtet werden.

Am Freitag hat der italienische Staats­sekretär Suvich die Botschafter Frankreichs und Großbritanniens empfangen; über den Inhalt dieser Unterredungen wurden keine Mitteilungen gemacht, doch bringt man sic mit der Unterredung Grandi-Eden in Zu­

1VV VVV seanzös. Arbeiter streiken

Blums erste Schwierkgkeit mit dem kommunistische»Ministerium der Massen

gl. Paris, 2R Mai.

Tie Kommunisten haben bekanntlich den Eintritt in die kommende Volksfrontregierung mit der Begründung abgelehnt, daß sie zu der Unterstützung der Regierung Blum ein Ministerium der Masten" bilden werden. Diese kommunistische Nebenregierung macht der scheidenden und der kommenden franzö­sischen Regierung bereits schwere Sorgen. Ter Metallarbeiterstreik in den Pariser Vor­orten. von dem in erster Linie die Rüstungs- Zwecken dienende Industrie betroffen ist, hat sich weiter ausgedehnt. Am Donnerstag sind die Nenauldwerke mit 34 000 Arbeitern, die Fiatwerke, am Freitag die Salmson-Kraft- wagenwerke, die Caudron-Flngzengwerke und die Netsenfirma Goodrich stillgelegt worden: auch bei Citroen hat sich der Streik aus alle Betriebe ausgedehnt, so daß rund 100000 Arbeiter in den Pa­riser Vororten feiern. Sie alle mit Ausnahme der Frauen. Mädchen und der Jugendlichen unter 18 Jahren haben es sich an ihren Arbeitsplätzen bequem ge­macht; kommunistische Gemeindeverwaltun­gen und kommunistische Vertrauensleute sorgen für Speise und Trank, Musik und Tanz, für eine häufige Wiederholung der Internationale usw.

Die nichtkommunistischen Parteien der Volksfront, insbesondere die Radikalsozialisten, scheint allmählich Panikstimmung zu erfassen angesichts dieser an Deutlichkeit nichts zu wün­schen übriglassenden kommunistischen Demon­stration, um so mehr, als die Bereitwilligkeit Ser Unternehmer, über die Forderungen der Streikenden zu verhandeln, von den Arbeitern mit der Weigerung beantwortet wurde, die Be­triebe vor der Annahme aller Forderungen zu verlassen. Das veranlaßte den Ministerprä­sidenten Sarraut, am Donnerstag eine Konferenz mit Leon Blum und seinen kom­menden Mitarbeitern sowie mit dem General­sekretär des Gewerkschaftsverbandes, Jou- haux, einzuberusen, zu der auch ein Ver­treter des kommunistischen Parteivorstandes beigezogen wurde. Ein praktisches Er­gebnis haben diese Besprechungen bisher nicht gehabt. Mit der beginnenden Er­müdung der Arbeiter, die zum Teil schon die dritte und vierte Nacht in den Werkstätten ver­bracht haben, zeigt sich auch eine gewisse Nervosität, die von Hetzern natürlich ausgenützt wird.

Der Pessimismus über die weitere Entwick­lung erfaßt immer weitere Kreise. Die Rechts­zeitungOrdre" schreibt: Sohatesauchin Italien begonnen. Die Besetzung der Fabriken durch die Arbeiter beweist, daß die Kammerwahl revolutionäre Kräfte geweckt hat, deren man nicht leicht Herr Wersen wrid. Der Abgeordnete Bret (Rechte Mitte) sagte: DieZeitderLegalitäti st vorbei; das alles wird auf der Straße geregelt werden." Der linksradikale Abgeordnete Candance meint, Laß die kommunistische Partei nunmehr begonnen hat, die sozialistische P a r - teiauszubrechen. Der radikalsozialistische Abgeordnete Perrin fürchtet, daß eine Aus­dehnung der Streikbewegung die faschistische Bewegung begünstigen würde. Abg. Cousin von der Republikanischen Vereinigung sagte: Die Volksfront hat Wind gesät, jetzt be- ginntsieSturmzuernten!" Bei den Blättern der Linken, insbesondere in der kom­munistischenHuman ite", herrscht eitel Freude über den nahen Sieg.

Einigungsverhandlungen verkagl

Die für Freitagnachmittaq angekündigten Einigungsverhandlungcn mit den Streiken­den im Arbeitsministerium find Plötzlich vertagt worden. Indessen hat der Streik sich auf einige weitere Betriebe der Metall- I Industrie in Paris und einen Betrieb in. Mar-

seilte ausgedehnt; auch in der Bau­in d u st r i e ist es zu Aufständen gekommen. Die Nervosität in Paris steigert sich.

Während sich in Paris eine Entspannung anzubahnen scheint, werden aus einzelnen Prov'mzorten neue Streikausbrüche gemeldet. In Nanterre ist die 3«v Mann starke Beleg­schaft einer Fabrik in den Streik getreten. Auch in Aulnah sous Bois und in Sevran hat sich die Arbeiterschaft von zwei Betrieben dem Ausstand angeschlossen.

ZranongMomberi gegen -je Amber

Jerusalem, 29. Mai.

Wieder sind in Palästina einige Tote und zahlreiche Verletzte zu verzeichnen, darunter auch Beteiligte an einem Eisenbahnanschlag. Die Begleitmannschaft eines jüdischen Le­bensmitteltransportes von TelAwiw nach Jaffa wurde mit Steinen beworfen; als die Polizei darauf Feuer gab, zündeten die Araber den Laden an, für den die Lebens­mittel bestimmt waren. Feuergefechte werden aus allen Teilen des Landes gemeldet. Bei Jen in fielen zwei Araber, vier wurden verwundert; in Jaffa wurde ein Araber bei einem Angriff auf einen jüdischen Last­kraftwagen erschossen. Das Nagelstreuen auf den Landstraßen ist zur Landplage gewor­den, der die Polizei nicht Herr werden kann. Nun ist die Mandatsregierung dazu über- egangen, die Polizei mit Tränengas- omben auszurüsten. Außerdem wurde in Alexandrien ein Jnfanteriebataillon und eine motorisierte Abteilung des 8. Husaren­regiments bereitgestellt. Der britische Ober- lommissar ist zur selbständigen Verhängung von Kollektiv st rasen auch über ganze Städte ermächtigt worden. Am Freitag sind in Palästina zum ersten Male keine arabischen Zeitungen erschienen, weil sie einen dreitägigen Streik beschlossen ha­ben; die jüdische Zeitung ..Haboker" ist ver­boten worden.

Die Juden machen sich im Schutz der bri­tischen Bajonette wichtig; jüdische Studenten forderten die Aufstellung einer jüdischen Le­gion unter britischem Kommando. Die Ara­berführung ist seit Tagen auffallend schweig­sam. Man hört, daß London auf energische Maßnahmen zur schnellen Unterdrückung des Aufruhrs drängt. Anscheinend sucht man hinter den Kulissen nach einem Ausweg ohne Änsehensverlust für beide Teile.

Indessen mehrt sich die Gefahr auch in den umliegenden Ländern. In den transjor­danischen Städten Es > Salt und A m- man veranstalteten die Araber Sympa­thiestreiks für die Stammesgenossen in Palästina, so daß Emir Abdullah die Strei­kenden verwarnen mußte. In Syrien nimmt die jüdische Einwanderung so gefähr­lich zu. daß sich das PariserJournal" be­reits zu einem Warnungsruf entschlossen hat, da die jüdische Einwanderung wegen des wachsenden Widerstandes der arabischen Nationalisten den Bestand des französischen Kolonialreiches bedroht. Das Blatt macht den Vorschlag, die Jude» in der sibirischen Judenrepublik der Sowjetunion anzusiedeln.

Im englischen Unterhaus erklärte der To- minienminister Malcolm Macdonald. daß keinerlei Beweise für eine von außen kommende Einflußnahme aus den Gang oder den Ursprung der Ereignisse in Palästina vorliegen. Zedoch machen die italienischen Nundsunkstationen Propaganda.

Die deutsch - schweizerischen Verhandlungen über die Neuregelung des Reiseabkommens sind- zur Ueberprüfung der schweizerischen Vorschläge durch die deutsche Abordnung bis aus weiteres unter- i brochen worden.

Ver zweite SeLenSAxozetz

Vier Jahre Zuchthaus

Koblenz, 29. Mai.

Mit Recht betonte der Staatsanwalt in seiner Anklagerede im zweiten Prozeß gegen die 276 Ordensbrüder des Franziskanerordens, daß die kirchlichen Oberen dieses Ordens, die sich im Anslande aufhalken, ein erhebliches Blaß von Schuld au den ganz unglaublichen Sittlichkeitsexzessen der Brüder trifft. Denn was in diesem zweiten Prozeß, in dem der 60jährige Franziskanerbruder Mathias Wan­sart, genannt Bruder Oswald, an­geklagt war, aufgerollt wurde, ist das Bild eines gänzlich verkommenen Menschen.

Der Angeklagte gab selbst zu, von frühester Jugend an ohne Hemmungen unzüchtige Hand­lungen getrieben zu haben. 1910 hat er das Gelübde ewiger Keuschheit abgelegt, was ihn aber nicht binderte, als er in das Kloster v: vernach be? Cochem verjetzl wurde, um die idiotischen und geistesschwachen Pfleglinge im Schlafsaal zu bewachen, sich nach eige - nein Geständnis innerhalb von 15 Jahren in 50 Einzelfällen an denSchwachsinnigenzu vergehen. Er war allerdings in Gesellschaft: Wie seine Opfer, die alle im Schutz des tz 51 stehen, an- gaben, vergingen sich auch die Brüder Linus, Chrysantus, Justinus und Cäcilius (der inzwischen Selbstmord be­gangen hat) an ihnen. Einer der Zeügen hat die Vorfälle wiederholt dem Franziskanerpater Armand in Ebernach gebeichtet; der gab ihm aber lediglich einige Äaterunser zur Buße auf, unternahm aber nichts.

Der Staatsanwalt bezeichnet den Angeklag­ten als einen typischen alten Homosexuellen. Man muß sich fragen, wie es möglich ist, daß ein Mann derartig lange derartige Dinge be­treiben konnte, ohne entlarvt zu werden; das Ordenskleid hat dazu viel beigetragen. Keiner hat geahnt, daß es sich um einen'üblen und wüsten Lüstling handelt, der ein Doppelleben führt. Der Staatsanwalt beantragte 5 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverlust.

Das Urteil lautete auf eine Gesamt­st rafevonvierJahrenZuchtha ns

(unter Anrechnung von fünf Monaten Unter­suchungshaft) und fünf Jahre Ehr- verlust. In der Urteilsbegründung heißt es u. a.: Ein Mann, der so handelt und als alter Mensch genau weiß, was er tut, und sich derart hilflose Menschen aussucht, die seinem Ver­langen nicht widerstehen können, verdient keim Milde.

Die nächste Verhandlung gegen die Franzis­kaner-Brüder findet am Freitag, dem 5. Juni, und zwar gegen einen der Haupttäter, den bereits genannten Bruder Linus (Bern­hard Schulenburg) statt.

Die feierliche Krönung König Ed u a r d s V 11 l. am 12. Mai 1937 ist am Freitag vormittag in der traditionellen Form von Herolden in London verkündet worden.

Der Negus Haile Selassiö ist am Freitag an Bord des britischen Kreuzers Capetown" in Gebraltar eingetrosfen, wo ihm am Regierungssitz ein inoffizielles Früh­stück gegeben wurde.

KsmmliiiWKrr Menschenraub?

Hclsingfors, 29. Mai.

Ein finnischer Rotgardist, der später Sowjet­offizier war, ist am Donnerstag von einem finnischen Gericht zu lebenslänglichem Zucht- yaus verurteilt worden. Er hatte während des karelischen Aufstandes im Jahre 1922 einen finnischen Weißgardisten bei lebendigem Leibe in dem Lager­feuer der damals von ihm befeh­ligten roten finnischen Garde verbrannt.

Aus Sowjetrußland hatte n die Kommunisten einigegeschulte" Entlastungszeugen heran­geholt. Einer dieser Zeugen, Matjujek, änderte seine früheren Aussagen dahingehend ab, daß er zugab, ebenfalls Hilferufe des ver­brannten Opfers gehört zu haben. Am Frei­tagmittag verschwand nun Matjujek Plötzlich aus Hclsingfors. Später erfuhr man, daß er in der Cowjetgesandtschaft ist, die erklärt, daß Matjujek freiwillig nach Rußland zurückkehren wolle. In finnischen Kreisen schenkt man die­ser Erklärung keinen Glauben, sondern ist überzeugt, daß MatjujekineineFalle gelockt wurde. Die Verschleppung des Generals Kutjepow ans Paris ist noch zu frischer Erinnerung/

Vas Oeutsdie 3ligea«!ke8> >938

Die Neichsregierung wird, wie bereits ge­meldet, die deutsche Jugend für den 20. und 2l. Juni zum 4. Deutschen Jugendfest auf- rufen. In Wettkämpfen, Spielen und Sonn­wendfeiern soll die gesamte Jugend aller Gaue des Deutschen Reiches den 20. und 21. Juni als deutsches Volksfest feiern. Den Mittelpunkt der sportlichen Wettkämpfe kul^ den die Mannsckastswettkämvse der HI. Keppel!» »otkmsliii- zeslvrdea

In Nothweiler in der Pfalz starb der frühere Polizeidiener Jakob Hofsmann, genanntZeppelin-Hoffmann", im Alter von 98 Jahren. Hosfmann war der älteste Be­wohner der Südpfalz und besonders dadurch bekannt, daß er 1870 den Grafen Zeppelin nach seinem Ertundungsritt vor den Fran­zosen in Sicherheit brachte.