l. Glüuvigerveclammlmig der Enzlalbanl

Einstimmiger Vesrvlub: Liquidation durch austergerichttiches Vergleichsverfahren

Wildbad. 25. April.

Wir haben gestern schon kurz über die am Donnerstag nachmittag in der Turnhalle stattgefnndene Glänbigerversammlnng der in Lignidation sich befindlichen Enztalbank be­richtet und möchten nun in größerem Um­fange über den Verlauf derselben referieren. Den Vorsitz führte Direktor Bilabel von der Pforzheimer Gewerbebank, die auf Ver­anlassung des Reichskommissars für Bank­wesen als Liquidator bestimmt wunde. An­wesend war der Kommanditist Alfred Ganthier, Calmbach, wahrend der frühere Bankleiter Häberle nicht erschienen war. Vom Liquidator wurde ansgeführt, daß die Enztalbank 1923 mit einem Kapital, in Gold­mark umgerechnet, von 2220 Mark gegründet wurde. Bei der Währungsumstellung hat Häberle eine Einlage von 400 GM. geleistet, während die Einlage des Kommanditisten Gauthier zusammen 99 600 GM. betrug, die aber erst im Laufe der Jahre der Bank zur Verfügung stand. Die Bank, ans Jnfla- tionsverhältnissen hervorgegangen, gab dann im Laufe der Jahre ziemlich große und über­große Kredite, die in verschiedenen Fällen nicht einmal verzinst wurden, sodaß der Zins immer wieder zum Kapital geschlagen werden mußte. In einigen Fällen wollte man das ansgeliehene Geld dadurch retten, daß man neue Kredite gab. Unter diesen Umständen mußten sich für die Bank Verhältnisse ent­wickeln, die zu Bedenken Anlaß gaben. Eine Revision Ende 1964 durch eine Treuhand­gesellschaft ergab bereits schon Anlaß, Ver­handlungen zwecks Sanierung der Bank durch Erhöhung des Gesellschaftskapitals einzulei­ten, die ohne Erfolg waren. Es fanden dann im Jahre 1935 weitere Prüfungen statt und dabei zeigte sich immer deutlicher, daß, wenn eine Sanierung nicht erfolgt, die Bank un­möglich gehalten werden kann. Versuche, Gel­der zur Stützung der Bank zu bekommen, auch vom Reich, wurden unternommen, jedoch ohne Erfolg. Unter diesen Umständen mußte der Rcichskommissar in Berlin nach gründlicher Prüfung die Schließung der Bank veranlas­sen, wobei er verlangte, daß die Pforzheimer Gewerbebank ab 18. Januar 1936 mit der Liquidation beauftragt werde. Die Pforz- hcimer Gewerbebank ließ durch besonders er­fahrene Bankbeamte und durch Direktor Bi­label selbst die Bücher Prüfen, um den nötigen Einblick in die Verhältnisse zu bekommen. Leicht war diese Aufgabe nicht und wenn zur ersten Glänbigerversammlnng nicht alle Fra­gen klargclegt werden konnten, so war der Umfang des zu prüfenden Materials hiefür ausschlaggebend. Nach der erfolgten Prüfung ist die Lage mm so: Eine große Zahl von. Konten bedeuten zwar keinen Totalverlust, sie stellen aber einen Tcilvcrlnst dar, der recht erheblich sein dürfte, wenn die Schuldner zn- sammcngcrissen werden, und der kleiner ist, wenn die Konten auf ander? Banken über­führt werden können. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die Liquidationsgeschäfte ruhig abgcwickelt werden können. Die Pforzheimer Gewerbebank würde selbstverständlich bei einem Konkurs nur die Kunden übernehmen, bei denen die Sicherheiten hundertprozentig sind.

Nun herrschte unter den Gläubigern wegen der so spät stattfindenden Gläubigervcrsamm- lnng eine begreifliche Unruhe. Dazu bemerkte der Liquidator, daß beabsichtigt war, an­schließend an eine erste Ausschüttung von 10 Prozent an Ostern eine Gläubiger-Ver­sammlung abzuhalten, und daß dieselbe des­halb nicht stattfinden konnte, weil der Kom­manditist Alfred Gauthier eine notwendige Unterschrift erst nach langem Drängen gab. Eigenartig war auch, daß der Bankleiter- bcrle Ende 1935 bei der Revision durch- die württ. Kreditgenossenschaften die festgestellte Unterbilanz nicht anerkannte. Verhand­lungen wegen öffentlicher Gelder, die immer wieder scheiterten, sollen weitergeführt wer­den, jedoch können keinerlei Versprechungen gemacht werden. Vom Liquidator, von den Bürgermeistern von Wildbad und Calmbach wie von Ortsgrnppenleiter Vollmer und an­deren Stellen wird alles getan werden, was möglich ist. Nach Lage der Verhältnisse ist ein außergerichtlicher Vergleich die beste Lö­sung. Während bei einem Konkurs nicht mehr als 20 Prozent aus der vorhandenen Masse zu erwarten wären, sind bei einem außergerichtlichen Vergleich und bei einer ruhigen Abwicklung immerhin etwa 50 Pro­zent zu erwarten, wobei zu beachten ist, daß das Verfahren Lei einem Vergleich kaum län­ger Lauert als bei einem Konkurs und 20 Prozent schon in verhältnismäßig kurzer Zeit ausgeschüttet werden können. Es wäre auch zu überlegen, wer bei einem eventuellen be­schleunigten Konkurs in Wildbad, Calmbach und Höfen die Häuser kaufen sollte, von vielen andern damit verbundenen Härten gar nicht zu reden. Ein außergerichtlicher Vergleich wäre für Gläubiger und Schuldner die beste Lösung. Direktor Bilabel verbreitete sich dann ausführlich über die Bilanzverhältnisse, wie dieselben angetroffen wurden und wie sie per Zl. März 1936 in Liquidation ausgewiesen werden . Wertpapiere. Sorten. Einrichtrmg

erscheinen mit zusammen 4.64 RM., die Grundstücke, unter Berücksichtigung der abge­schriebenen Wertminderung mit 35 913.35 RM., Hypotheken Alfred Gauthier 100 000 RM. (Bankgebäude) bei einem Wertverlust von 45 000 RM., sodaß sie nur mit 55 000 RM. in der Bilanz zu bewerten sind. Dann folgen die Konten der Schuldner in laufender Rech­nung mit 1170 965.30 RM-, abzüglich einer geschätzten Ausfallsnmme von nicht weniger als 608 973.46 RM., Guthaben bei Banken nsw. 33172.72 RM. Demgegenüber stehen die Verbindlichkeiten mit 168375.60 RM., bei Ban­ken 144 461.50 RM., Depositen 650 930.90 RM., Spareinlagen 59414.13 RM. und Hypotheken 17 520. RM. Der buchmäßig vorläufig fest­gestellte Verlust beläuft sich ans 593803.-21 NM. Vom Liquidator wurde kurz über die Gehalts­bezüge des Bankleiters sowie der Angestellten Auskunft erteilt. Die Beamten wurden tarif­mäßig bezahlt. Von 1924 bis 1930 erhielt- berle 33 701 RM. Gewinnanteil, der Kom­manditist Gauthier 25 067 RM. Die Gehalts­bezüge des Bankleiters waren etwas geringer als die des Prokuristen Franz. Seit 1930 wurden Gewinnanteile nicht mehr ausgeschüt­tet, sondern der bilanzmäßige Geschäftsgewinn als Reserve zurückgestellt. Der effektive Gesamtbetrag, den der Kommanditist Alfred Ganthier in der Bank stecken hat, beträgt rund 202000 RM.

Nach einigen vergeichenden Zahlen über die Bilanzen schloß Direktor Bilabel seine Ausführungen und erteilte Bürgermeister Kießling das Wort, welcher ausführte, daß er als Bürgermeister zwischen Gläubigern und Schuldnern stehe. Es gelte nun kühlen Kopf zu bewahren und das Vernünftige und Zweck­mäßige zu tun, um für Gläubiger u. Schuld­ner die bestmögliche Lösung zu finden. Sich den Notwendigkeiten zu verschließen, habe keinen Zweck, andererseits dürfen die Gläubi­ger, die ja fast durchweg Leute sind, die jede Mark brauchen, die Gewißheit haben, daß kein Weg unversucht bleibt, um die Liquidation günstiger zu gestalten. Auch werden mit Un­terstützung der Gemeindeverwaltungen von Wildbad und Calmbach Verhandlungen wegen Zuweisung von öffentlichen Geldern fortge- führt und man dürfe die Versicherung hegen, daß auch der Landrat sowie die Kreisleitung diese Verhandlungen unterstützten, so weit cs möglich sei. Es müsse aber betont werden, daß cs sinnlos wäre, wenn Schuldner ver­suchen, sich auf billige Weise von ihren Ver­pflichtungen zu lösen. Vom amtlich bestellten Liquidator wie vom Gläubigeransschnß wer­den alle Fälle der Schuldner geprüft, um Härten zu vermeiden, um andererseits aber auch darauf bedacht zu sein, daß die Rechte der Gläubiger gewahrt bleiben. An einer möglichst günstigen Abwicklung der Geschäfte hat neben Wildbad auch Calmbach größtes Interesse.

Als..nächster Gläubiger-Vertreter ergriff Dr. Grunow - Wildbad das Wort, der seine Be­denken darüber äußerte, daß der frühere Bankleiter Häberle es nicht für nötig befun­den habe, zu dieser Gläubigerversammlung

zu erscheinen, um Rede und Antwort zu stehen. Als sehr merkwürdig müsse es auch bezeichnet werden, Laß der mithaftende Kom­manditist Alfred Ganthier nicht stärker auf Häberle eingewirkt habe, vor allem in Sachen der Kreditgewährung. Es sei einfach haar­sträubend, daß die Enztalbank ohne genügend Sicherheiten einem Geschäftsinhaber 180 000 RM. Kredit eingeräumt habe, während die großen und kleinen Sparer oft unter Ent­behrungen ihr erübrigtes Geld der Bank im guten Glauben anvertrauten und jetzt diese unerhörte Enttäuschung hinnehmen müssen. Dr. Grunow verlangte, daß in erster Linie die Interessen der Gläubiger zu beachten seien.

Diplomingenieur Woehrlen -Pforzheim- der mit zu den großen Gläubigern zählt, be­leuchtete in längeren kritischen Ausführungen das unsolide Geschäftsgebaren der Bank. Wenn bei den Gläubigern eine große Un­ruhe herrsche, so deshalb, weil die Gläubiger- Versammlung lange auf sich warten ließ. Als geradezu skandalös bezeichnte der Sprecher das Verhalten des Gläubigers "" Dr.Niemann-Berlin, der, wie vom rliquroaror mitgeteilt wurde, wegen 40 RM. Einlagen ein gerichtliches Verfahren einleitete, um ja so rasch wie möglich in den Besitz seines Geldes zu gelangen. Er bezweifelt es stark, ob es richtig ist, daß entsprechend dem vom Liqui­dator vorgelegten Vorschlag allen Gläubigern bis 50 RM. der Betrag sofort und voll ans­bezahlt werden soll, nachdem Fälle vorhanden seien, wo sich unter diesen Gläubigern Leute befinden, welche die 50 RM. weniger dringend benötigen, als solche, die zn den Großgläubi­gern zählen. Die einzelnen Fälle sollen des­halb eingehend geprüft werden. Die Gläu­biger verlangen, daß jede Möglichkeit ansge­schöpft wird, um aus der vorhandenen Masse den höchsten Betrag zu erzielen. Eigenartig sei, daß in der Bilanz des Liquidators die Bankcinrichtung mit 1. RM. erscheine und daß das Bankhaus nur gepachtet war, wäh­rend ihm Bankleiter Häberle versicherte, daß es der Bank als Eigentum gehöre. Diplom­ingenieur Woehrlen unterbreitete dann ver­schiedene Anträge; er sprach sich entsprechend dem Vorschlag des Liquidators für die Wahl eines Gläubigeransschnsses und Eröffnung des außergerichtlichen Vergleichsverfahrens aus, was jedoch bis zum Schluß zurückzn- stellcn sei, bis die einzelnen Fragen geklärt seien.

Frau Grunow brachte zum Ausdruck, in welchem Maß und mit welcher Härte die­ses Unglück in vielen Familien sich auswirke. Sie unterstützte die geäußerten Wünsche, alle Mittel und Wege zu versuchen, um mit Hilfe öffentlicher Zuwendungen eingrcifcn zu kön­nen.

Im selben Sinne sprach auch Karl Trei­ber, welcher darlegte, wie bitter es vor allem für ältere Leute, Hausangestellte und allein­stehende Personen sei, wenn dieselben ihr mühsam verdientes Geld, das sie im guten Glauben für spätere Zeiten oder für die Be-

Weg in Dis XVsits

Draußen um Rande der Stadt, wo die Häuser allmäh­lich auseinander- rücken und schmucke Vorgärten gelb, weiß und rot in den Hellen Farben des Frühlings prangen, führt der Weg in die Weite. Drei hohe Pappeln stehen an seinem Beginn wie gewichtige Aus­rufungszeichen. Ihr dunkles Astgewirr ist jetzt vom lichten Grün der jungen Triebe über­haucht und morgens schwatzen die Stare in den lichten Wip­feln. Ich liebe diesen Weg und gehe ihn gern, obwohl eigentlich nichts Besonderes an ihm ist.

Sein Reiz ist von jener stillen, bescheidenen Art, die sich nicht aufdrängt und deshalb beim erstenmal leicht übersehen und gering geachtet wird. Erst wenn man ihn länger kennt, enthüllt er seine Schönheit. Das kann früh am Morgen sein, wenn sie Vögel noch in den feuchten Zweigen lärmen und der Sand noch unberührt ist von eines Menschen Tritt, oder auch abends, wenn die tanzenden Schatten der Bäume laug und dunkel über den Hellen Weg fallen und der rote Glutball der Sonne hinter den sanft gewell­ten blauen Hügeln am Horizont untertaucht. Ich liebe diesen schmalen Hellen Weg, der von grünen Borten freundlich und sauber eingefaßt ist, denn er ladet die Sehn­sucht ein, auf ihm hinauszuwandern in die un-

tBtld: H. Strässer-Cannstlitt)

endliche Weite der Landschaft, wo hinter den Bergen die Erfüllung wartet. -egr.»

schaffung von Aussteuer anlegten, auf diese Weise verlieren müssen.

Ortsgruppenleiter Vollmer betonte, daß dieser Bankznsammenbrnch ein Lehrbeispiel für die Wirtschaftsmethoden des libcralisti- schcn Zeitalters sei. Die Ursachen des Zu­sammenbruchs lägen nicht im Zeitabschnitt des Dritten Reiches, sondern reichen in die Zeit zurück, wo in Deutschland der Libera­lismus sein Machtwort sprach. Es sei nur zu bedauern, daß tüchtige und sparsame Volks­genossen für die Sünden anderer opfern müs­sen. Im Grunde genommen hatten die Leute zu der Enztalbank deshalb so großes Ver­trauen, weil der reiche Fabrikant Alfred Ganthier dahinter stand. Niemand hätte an einen Zusammenbruch gedacht. Von der Par­tei aus, so betonte der Redner, werden die ins Auge gefaßten Bemühungen selbstver­ständlich so nachhaltig als möglich unterstützt.

Wirtschaftsprüfer Dr. G e n tz k e - Stutt­gart, der eine Gruppe von Gläubigern ver­trat, unterzog ebenfalls das Geschäftsgeba­ren und auch die Bilanz einer scharfen Kritik. Er bezeichnet es als verantwortungslos, daß eine Bank derartige Kredite ohne Sicherheiten gab und insbesondere, daß sie überhaupt so lange ihre Tätigkeit ausüben konnte. An den Liquidator richtete der Redner eine Reihe von Fragen u. stellte sodann den Antrag, daß ein Gläubigerausschuß gewählt werde, der zusam­men mit dem Liquidator den Vcrgleichsvor- schlag ausarbeitet und für die Interessen der Gläubiger eintritt. Die Abstimmung wurde sofort durchgeführt und die Vorschläge: Wahl des Glänbigerausschusses, Einleitung des außergerichtlichen Vergleichsverfahrens, ein­stimmig angenommen.

Oberforstrat Dr. Eberhard ergriff ebenfalls das Wort und wies hin auf die un­erhörten Härten, die dieser Bankzusammen- brnch für Dutzende strebsamer Bürgerfami- licn bedutet. Gerade solche Volksgenossen seien betroffen, die zn den braven Sparern und nicht den schlechtesten Stützen des Vater­landes zn rechnen seien. Sofortige Hilfe sei notwendig. Er stellte den Antrag, an die maß­gebenden Stellen ein Gesuch zu richtck.i, daß mit Hilfe öffentlicher Mittel ein besonderer Härtefond gegründet werde, um die schlimmsten Auswirkungen zn mildern, wo es angebracht erscheine. Der Antrag in einer entsprechenden Formulierung wurde ange­nommen.

Mit größter Aufmerksamkeit wurden die Ausführungen des Kommanditisten Alfred Ganthier verfolgt. Er schilderte, wie er mit Häberle zusammen die Bank im Jahre 1923 gegründet habe. Ein Herr Rath, der bei der früheren Bank tätig wa r, trat 1923 an verschiedene Firmen des hcrau, Mittel zwecks Erhaltung der Bank zur Verfügung zu stellen. Schließlich blieb er allein übrig und hatte dann die Bank. Er hatte aber nach dem Gesetz die Erlaubnis nicht, dieselbe unter seinem Namen führen zu können, weil er nicht Fachmann war. Mit der Bank wollte er nie Geld verdienen, er wollte sie lediglich Wildbad erhalten. Zusammen mit Häberle gründete er dann die Enztalbank- bcrle L Cie., Kommanditgesellschaft. Persön­lich hätte er es schon damals für besser ge­halten, wenn die Bankgründung auf genos­senschaftlicher Grundlage erfolgt wäre. Im­mer war er der Meinung, daß'die Bank zu retten sei; die Umstände sprachen jedoch da­gegen. Er könne jedenfalls mit gutem Ge­wissen sagen, daß er das Beste gewollt habe und selbst durch den Zusammenbruch der Baut empfindlich geschädigt werde, trotzdem würde er aber gerne einspringen und helfen, wenn es ihm überhaupt möglich wäre. Gewisse Vor­würfe müsse er aber zurückweisen, da sir nicht den Tatsachen entsprechen.

In seinen Schlußausführungen faßte Di­rektor Bilabel alle angeschnittenen Fragen zusammen, um noch einmal Auskunft zu geben und darzulegen, wie die Verhältnisse liegen, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, um möglichst bald zu einem greifbaren Ergebnis kommen zu können. Anf Anfrage gab der Redner bekannt, daß 180 Schuldner vorhanden sind, denen 800 Gläubiger mit je mehr als 50 RM. Forderungen gcgenübcr- stehen. Bezüglich der Auszahlung von Ein­lagebeträgen bis 50 RM. solle dte Bedürftig­keitsfrage geprüft werden. Im übrigen wer­den alle Fragen im Glänbigerausfchuß behan­delt. Der Pforzheimer Gewerbebank als Li­quidator sollen Lurch den Glänbigerausschuß auf zwei Jahre pro Monat 150 RM. neben der Ersetzung sachlicher Auslagen bewilligt werden. Außerdem konnte der Liquidator Mitteilen, daß für ein Anwesen und für das anf 55 000 RM. geschätzte Bankgebäude Kauf- liebhäbcr vorhanden seien, sodaß in nicht all­zuferner Zeit, wenn der Vergleichsvorschlag, der im Gläubigerausschuß ausgcarbeitet wird und dann von den Gläubigern angenommen werden soll, eine erste Quote ansschütten kann. Nach der Gläubigerversammlung hielt der gewählte Gläubigeransschuß seine erste Sitzung ab.

Nicht länger warten! Denn die gün­stige Gelegenheit der 27 Sonderzüge der Landesbauernschaft zur Reichsnährstands schau bietet sich wohl selten wieder. Noch kommt man für RM. 4.50 von Stuttgart nach Frankfurt und zurück.