Srr Himdlimk an Mrers MmtsW
Berlin, 17. April.
Der 20. April wird aus Anlaß des Ge- l'urtStagrS des Führers eingeleitet durch eine Gemeinschaftssendung des Deutschlandsenders und der Reichssender München, Köln, Hamburg, Königsberg und Leipzig: „Deutschlands Jugend grüßt den Führer", die in der Zeit von 24 Uhr bis 0.80 Uhr über alle deutschen Sender geht. Von 10 Uhr bis 10.4k Uhr wiederholt der Reichssender Berlin in einer Sendung „Nichts geschieht, wenn nicht ein Wille befiehlt" als Neichssendung die Jugendkundgebung vom „Reichsparteitag der Freiheit" 1935 mit dem Gelöbnis des Reichs- jugendsührers, der Rede des Führers an die deutsche Jugend und Ausschnitten aus dem chorischen Spiel „Deutsches Bekenntnis" von Wolfram Brockmeier.
Im Austrage der Neichssendeleitung wird vom Neichssender Berlin für alle deutschen Sender in der Zeit von 11.45 Uhr bis 13 Uhr eine Uebertragung der Parade der Wehrmacht vor dem Führer durchgeführt.
Die Neichssendeleitung Berlin bringt als Höhepunkt des Rundfunkprogramms am Geburtstag des Führers die Uebertragung der feierlichen Kundgebung anläßlich der Vereidigung der Politischen Leiter, der HJ.-Füh- rer und der Mitarbeiter wie Mitarbeiterinnen der nationalsozialistischen Organisationen auf dem Königlichen Platz in München durch den Stellvertreter des Führers. Die Kundgebung findet statt von 20.45 Uhr bis 21.30 Uhr und geht über alle deutschen Sender.
SeulsKes MilitörfluMug abgestürzt
Berlin, 17. April.
In der Stacht zum Freitag ist ein dreimotoriges Flugzeug der deutschen Luftwaffe auf einem Uebungsslug infolge Peilstörung und dadurch verursachter Fehlorientierung auf Schweizer Gebiet geraten und in der Nähe von Biel abgestürzt. Von der sünf- köpsigen Besatzung sind dabei drei Mann umS Leben gekommen. Die beiden anderen wurden schwer verletzt. Das Flugzeug wurde zerstört.
Nie »emyuns -es Botschafters von SsrjK
Berlin. 17. April.
Am Samstag wird der Reichsminister des Auswärtigen. Freiherr von Neurath, als Vertreter des Führers und Reichskanzlers sowie der Neichsregierung nach Dresden sah- ren. um an den Beisehungsfeierlichkeiten tür den verstorbenen Botschafter von Hoesch teilzunehmen. Der englische Botschafter Sir Eric Phipps als Vertreter des Königs von England und der französische Botschafter Francois-Poncet werden dem deut. schen Botschafter daS letzte Geleit geben. Vom Auswärtigen Amt werden Staatssekretär vonBulow. die Ministerialdirektoren Gaus. Ritter, Dieckhosf und Freiherr von Grünau den Reichsminister begleiten. Der Leiter der AuslandSorgani» fation, Gauleiter Bohle wird, ebenfalls der Trauerfeier beiwohnen. Die Feierlichkeiten finden um 11.30 Uhr in der Trimtatiskirche zu Dresden statt. Die Beisetzung erfolgt in der Familiengruft auf dem TrinitatiSsrredhof.
Als Vertreter des Botschafters vonRib- bentrop nimmt Graf Dürckheim- Mont martin an den Beifetzungsseier- lichkeiten teil.
„Unter -rn Sahnen betasten
Frankreichs „außerordentliche Maßnahmen* Paris, 17. April.
Das französische Kriegsministerium teilt im Zusammenhang mit den von ihm getroffenen außerordentlichen Maßnahmen zur Verstärkung der Landesverteidigung folgendes mit:
„Angesichts der außergewöhnlichen Lage, die durch die Ereignisse der ersten Märztagc geschaffen worden ist, eine Lage, die bis Anfang April keine Veränderung erfahren hat, hält es die Regierung für unvermeidlich, keinerlei Herabsetzungen der effektiven Stärke des Heeres vorzunehmen, so gering sie auch fem mögen. Ta andererseits während der Wahlperiode keine Reservisten einberufen werden konnten, hat die Regierung den Be- fassen müssen, vorläufig diejenigen Soldaten unter den Fahnen zu belassen, deren aktive Verpflichtungen am 15 . April abgelaufen sind. AIS teilweise Vergütung werden diese Soldaten von einer Reser- vistenubung befreit.
SolMschwrm Flugzeugabsturz
London, 17. April.
Tie englischen Luftstreitkräste wurden am Donnerstag von einem schweren Unfall be- troffen. Bei einer Flugübung stürzte ein Kampfflugzeug über dem Flugplatz der Flie- gerschule Westwood bei Peterborough ab. Es wurde dabei gegen einen Flugzeugschuppen geschlendert und ging in Flammen auf. Das Unglück forderte drei Todesopfer. Ein Mann wurde schwer verletzt. Der Flugzeug» schuppen ging mit vier in ihm untergebrach- ten Flugzeugen in Flammen auf.
Vas Luftverkehrs«-- verdichtet ft«,
VerLrfseruvse» «»d ne«re Fl»gverbi«dunsen im Lufthavsaverkehr
Stuttgart, 17. April.
Am 19. APril beginnt der Sommer- luftverkehr der Deutschen Lufthansa, der in diesem Jahre bis zum 8. Oktober Gültigkeit behält. Das inter- nationale Streckennetz, in den letzten Jahren zu einem festen Gefüge gewachsen, bleibt in großen Zügen unverändert. Bemerkenswert find jedoch eine Reihe von Streckende r- längerungen, häufigere Flug. Verbindungen aus verschiedenen wichtigen Linien und einige neue Strecken, dre Flugverbindungen innerhalb Deutschlands und von wichtigen deutschen Städten nach solchen des Auslandes vermitteln. Auch mehrere neue Schnellflugver- bindungen, die innerhalb der Reichsgrenzen geflogen werden, sind von besonderer Bedeutung, da sie dem deutschen Verkehr abermals eine wesentliche Beschleunigung verleihen.
Die Verbesserungen
Zwischen Berlin — Amsterdam — London bestehen jetzt täglich drei durchgehende Verbindungen, die morgens um 7.07 Uhr, mittags um 11.25 Uhr und nachmittags um 16.50 Uhr von Berlin abgehen. Für Luftreisende aus Berlin, die am gleichen Tage wieder zurückfliegen müssen, ist es wichtig, zu wißen, daß rzian jetzt über sechs Stunden Zeit in London hat. Dieser bedeutsame Zeitgewinn wurde durch den späteren Abflug in London möglich. Das letzte Flugzeug aus London — Amsterdam trifft in Berlin erst um 22.35 Uhr ein. Durch die großen technischen Fortschritte auf allen Gebieten des Luftverkehrs ist es möglich geworden, Streckenflüge immer mehr in die Abendstunden hinein auszudehnen und dadurch die Aufenthaltszeiten für die am gleichen Tage hin- und zurücksliegenden Flug- gäste zu verlängern. Nach dem worden, also nach Kopenhagen. Malmö, Stockholm, Gotenburg und Oslo bestehen von Berlin aus täglich zwei Verbindungen, die eine mit Anschluß von Stuttgart her. Ausgezeichnet sind die Anschlüsse verschiedener Fernstrecken. So ist es möglich, den Weg Athen — London, rund 3038 Kilometer, in einem Tag zu bewältigen. Ein anderes Beispiel ist Moskau bzw.' Leningrad. Von beiden Städten aus hat man am selben Tag Anschluß nach London und Paris. Betrachtet man die Endpunkte der von der Lufthansa allein oder im Pool mit den Luftverkehrsgesellschaften der Nachbarländer beflogenen europäischen Strecken, so zeigt es sich, daß das Luftverkehrsstreckennetz den Raum zwischen Oslo, Leningrad, Athen, Nom, Madrid, Paris und London überspannt.
Neue Lufkverbindungen
Die durchgehende Verbindung Berlin — Madrid, in Verlängerung der seither von Stuttgart aus sehr stark benützten Strecke 22 (Marseille — Barcelona), erhält durch die Weiterführung nach Madrid erhöhte Bedeutung, zumal sie auch Sonntags beflogen wird. Außer der Alpenstrecke Berlin — München — Venedig — Rom wird
die Lufthansa in diesem Jahre eine zweite Strecke nach Nom betreiben, die Verbindung Amsterdam — Köln — Frankfurt — Mailand — Nom, die einen Schnellverkehr zwischen dem westlichen Wirtschaftsraum Deutsch, lands nach dem italienischen Industrie- zentrum und Rom schafft. Die Reisezeit Frankfurt— Rom, einschließlich der Zwischen- landungin Mailand, beträgt nur fünf Stunden 10 Minuten. Auch auf die neue Linienführung der südlichen OuerverbindungZürich — München — Wien — Budapest sei hin- gewiesen.
Bade- und Ferienflrecken
Für den Verkehr der Erholuugsreisenden nach den Nordseeinseln stehen weit günstigere Bäderstrecken als in den vergangenen Jahren zur Verfügung. Aus dem ganzen Reich und im Anschluß an die zwischenstaatlichen Linien bestehen täglich mehrere Anschlüsse über Hamburg. Hannover, Dortmund und Essen, Juist, Norderney, Langeoog, Spie- keroog und Wangeroog. Von Hamburg aus wird täglich ein Nundverkehr Westerland- Wyk-Syl-Hamburg unterhalten. Die Ostsee wird von Berlin über Stettin erreicht. Es wird täglich ein Morgen- und ein Abendkurs durchgeführt. Angeflogen werden Swinemünde und Sellin.
Besonders fei darauf hingewiesen, daß Stuttgart nun auch wieder eine t ä g- liche Verbindung (außer Sonntag) nach dem Bodensee erhält, was von den Besuchern der Zeppelinstadt und der son. fügen schönen Ferienplätze am Schwäbischen Meer begrüßt werden wird. Durch den Einsatz eines Schnellflugzeuges auf dieser Strecke ist Friedrichshasen in 3 0 Minuten zu erreichen. Die beliebten Reiseziele am Bodensee, wie Konstanz, Meersburg, Bad Schachen, Lindau usw. sind damit von Stuttgart aus außerordentlich rasch und bequem zu- erreichen. Die Strecke S tu t tg a rt - Frei b u r g, die den ganzen Winter über geflogen wurde, erhält wie im letzten Sommer wieder zwei tägliche Verbindungen hin und zurück.
Berlin als Flugzenkrale
Wie erheblich der Flugverkehr verdichtet wurde, beweist, daß täglich 4g Flugverbindungen von Berlin aus in das Reich und darüber hinaus bis in ferne Länder führen. Das bedeutet täglich 98 abfliegende und ankommende planmäßige Verkehrsflugzeuge in Tempelhof, ganz abgesehen von den zahlreichen Verdichtung?- und Rundflugzeugen, die den Zentralflughafen benutzen werden. Damit steht Berlin mit weitem Borsprung an der Spitze aller europäischen Flughäfen. Träger des großen Streckenverkehrs ist wieder die bewährte dreimotorige Ju 52, die in diesem Sommer auf noch mehr internationalen Strecken zum Einsatz kommen wird. Daneben verwendet die Deutsche Lufthansa die viermotorige Junkers G. 38, die Blitzflugzeuge Ju 160 und He 70, sowie ab Sommer die zweimotorigen Schnellflugzeuge Heinkel He 111 und Junkers Ju 86. Beide Maschinen erreichen Höchstgeschwindigkeiten von etwa 360 Kilometerstunden und befördern 10 Fluggäste.
Gottesdienstanzeiger
Evang. Landeskirche
QuasimlÄogcniti den IS. April 1936
Neuenbürg. 9 Uhr Christenlehre (Söhne). 10 Uhr Predigt (2. Tim. 2, 1-13; Lied 207): Pfarrer Schwemmle. 11 Uhr Kindergottesdienst. Mittwoch 8 Uhr abends BiLelstunde.
Wildbad. 9.30 Uhr Predigt (Text: 2. Tim. 2, 1—13; Lied 41): Stadtvikar Schmid. 10.45 Uhr Kindergottesdienst. 1 Uhr Christenlehre (Söhne): Stadtvikar Schmid.
Herrenälb. 9 Uhr Christenlehre (Söhne).
10 Uhr Predigt (Text: 2. Tim. 2. 1-13; Lied Nr. 277). 11 Uhr Kindergottesdienst.
Bernbach. 142 Uhr Predigt. Anschließend Christenlehre.
BirkenfelS. 149 Uhr Christenlehre (Söhne). 1410 Uhr Predigtgottesdienst. 1411 Uhr Kinderkirche. Am Mittwoch, 22. April, 8 Uhr Bibelstnnde (Sonne). Am Donnerstag, 23. April, 8 Uhr Bibelstunde (Gemeindehaus).
Gräfenhausen. 1410 Uhr Predigtgottesdienst. 1 Uhr Christenlehre (Söhne). 8 Uhr abends Abendandacht in Arnbach (Schule). Mittwoch, 22. April, abends 8 Uhr, Wochengottesdienst in Gräfenhausen (Kirche).
Schömberg. 9 Uhr Christenlehre (Söhne von Oberlengenhardt und Schwarzenberg). 1410 Uhr Gottesdienst und Christenlehre in Jgelsloch: Parochialvikar Haller. 10 Uhr Gottesdienst in Schömberg: Pfarrer Gaiser.
11 Uhr Kinderkirche in Schömberg. 1 Uhr Kinderkirche in Schwarzenberg. 2 Uhr Gottesdienst in Schwarzenberg. Feier des hl. Abendmahls. Pfarrer Gaiser. 2 Uhr Gottesdienst in Oberlengenhardt. Feier des hl. Abendmahls. Parochialvikar Haller. 7 Uhr Aüendgottesdienst in Schömberg: Parochial- Vikar Haller.
Evang. Freikirchen
BischM. Methodiflcnkirche. Sonntag den 19. April 1936. Prodigtgottesdienste: Vormittags 1410 Uhr Neuenbürg, Gräfenhausen; nachm. 2 Uhr Calmbach, 143 Uhr Ottenhausen, abends 148 Uhr Arnbach, 8 Uhr Höfen. Wochenbibelstunden nach der Regel.
Evangelische Gemeinschaft „Grüner Wald", HerrenalV. Sonntag vorm. 10 Uhr Predigt, anschließend Trauung: Prediger Schwenk. Nachm. 2 Uhr Stcrnenbund. Abends 8 Uhr Predigt: Prediger Schwenk.
Evangelische Gemeinschaft „Ferienheim", Loffenau. Sonntag vorm. 9 Uhr Predigt. Nachm. 1 Uhr Sonntagsschule. Nachmittags 3 Uhr Predigt: Prediger Schwenk. Mittwoch, abends 8 Uhr Bibelstunde.
Evangel. Gemeinschaft Birkenfeld. Sonntag vorm. 9.30 Uhr: Predigt. Prediger Weißer. 10.45 Uhr: Sonntagsschule. Abends 7.30 Uhr: Predigt. Prediger E. Pleßmann. Mittwoch abends 8 Uhr Bibelstnnde. Donnerstag abends 8 Uhr: Gem. Chor.
Katholische Gottesdienste
Sonntag den 1». April (Weißer Sonntag)
Neuenbürg. 9 Uhr Predigt und Hochamt mit feierlicher Erstkommunion der Kinder.
6 Uhr feierliche Schlußfeier des Erstkommu- nionstages. Beichtgelegenheit: Samstag nachmittag von 5—7 Uhr. Sonntag früh von
7 Uhr an. Hl. Kommunion: Sonntag früh von 148 Uhr an.
Herrenälb. 10.15 Uhr Predigt und Amt. Vorher ist Beichtgelegenheit.
Schömberg. 8 Uhr Austeilung der hl. Kommunion. 9 Uhr HI. Messe. Werktags:
8 Uhr hl. Messe. Beichtgelegenheit: Samstag: 4.30—5 Uhr. Sonntag: 8—9 Uhr. Täglich vor der hl. Messe. Auf Wunsch auch zu anderen Zeiten.
^ Winter im Taunus ^
Frankfurt, 17. April.
, In den benachbarten Taunusbergen setzt? 'U der Nacht zum Freitag nach einem schwören Wettersturz und Regenfällen ein starkes Schneetreiben ein. So meldete der Große Feldbe^, am Freitagnachmittag 30 Zentt,' Meter Neuschnee. In zahlreichen Ortschaften des Launusgebietes wurden Bäume und Telegraphenstangen durch die Wucht deS Sturmes umgerissen. Durch die Tempera^ turen, die im Laufe der Nacht bis auf 5 Grad Kälte fielen, dürfte die Obstblüte allenthalben stark gelitten haben.
Acht Todesopfer
der kommunistischen Ausschreitungen in Lemberg
Warschau, 17. April.
Bei den blutigen Ausschreitungen in Lem- berg am Donnerstag sind, wie nunmehr feststeht, insgesamt acht Personen getötet und 60 verletzt worden. Die Unruhen entstanden dadurch, daß, ebenso wie kürzlich in Krakau, die sozialdemokratischen Gewerk- schaftsführer die Herrschaft über die Mafien verloren und an ihre Stelle kommunistische Hetzer traten. Als die 8000 Köpfe zählende Menge die Beisetzung des bei den Unruhen am 14. April erschossenen Arbeitslosen in einem anderen Friedhof erzwungen hatten, griff die Menge die Polizisten mit Steinwürfen und Pistolen an. Es wurden sogar Versuche gemacht, mit Hilfe umgestürzter Straßenbahnwagen Barrikaden zu errichten. Erst in der Nacht gelang es, den Plünderun- gen von Geschäften und Wohnungen und den Brandstiftungen Einhalt zu gebieten.
HiKtamtllKsr NstMafter Sir Austen Lhamberlain
London, 17. April.
Der bekannte englische Politiker Sir Austen Chamberlain war während der Osterfeiertage mit seiner Gattin angeblich zu einem privaten Aufenthalte in Wien. Nun melden „News Chronicle" und „Daily Herald" übereinstimmend, daß diesem Wiener Besuch große politische Bedeutung zu- komme, da Chamberlain „als ein nichtamtlicher Botschafter" in Wien gewesen sei, um Oesterreich zu einer Aenderung seiner Politik gegenüber Jta- lien zu überreden. Er werde sich dann auch nach Prag begeben, um die Ansichten der Kleinen Entente kennen zu lernen.
Dresden, 17. April.
Der Sarg mit den sterblichen lleberrcstcn des deutschen Botschafters von Hoesch ist am Freitagmittag in Dresden eingetrossen und wurde im ehemaligen Fürstenpavillon im Neustüdter Bahnhof aus einem Katafalk niedergesetzt. Auf dem Sarg liegt der schlichte Lorbeerkranz des Führers. Vor dem Pavillon halten Ehrenposten des Bahnschutzes bis Samstag morgen Wache. Die Häuser in der Umgebung des Bahnhofs haben Halbmast geflaggt
AtvifknWMM Kapuziner im Zuchthaus
Traunstein, 17. April.
Vom Schöffengericht in Traunstein wurde der bayrische Kapuzinerpater Heinrich Wohlfahrt (Pater Eduard) zu 2V< Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und 50 000 Mark Geldstrafe verurteilt. Er hatte im Jahre 1932 mit Hilfe der bayrischen Kapuzinerpater Otto Fr: es und Kestel — der seit der Saarabstimmung flüchtig ist — insgesamt 47 000 Mark unter dem Schutz des Ordenskleides in das Saargebiet geschmuggelt, von wo die Gelder ins Ausland gingen. Pater Fries wurde wegen Beihilfe zu 1 Jahr Gefängnis und 20 000 Mqx! Geldstrafe verurteilt. Für die Geldstrafe» haftet der bayrische Kapuzinerorden.
Sturmflut in Benedis
Mailand, 17. April.
Venedig wurde Donnerstag nachmittag von einer außergewöhnlichen Stuxmslut heimgefucht. In kurzer Zeit wurden der ganze Markusplatz und zahlreiche Straßen der Stadt überschwemmt. Die Leute konnten ihre Häuser, die Geschäftsläden und di« Gasthöfe nicht verlassen. Dre Flut stieg während der Abendstunden in raschem Tempo immer höher; in manchen Straßen stand das Wasser bis zu 80 Zentimeter hoch. Da die Lichtleitungen vielfach beschädigt wurden, lagen große Teile der Stadt vollständig im Dunkeln. was verschiedentlich zu panikartiger Unruhe der Bevölkerung führte. Theater, Lichtspielbühnen und zahlreiche Fabriken mußten ihren Betrieb einstellen. Die Zeitungen konnten nur mit großer Verspätung erscheinen. Es ist noch nicht bekannt, ob Personen zu Schaden gekommen sind. Erst kurz vor Mitternacht begannen die Fluten zurück- zugehen. Seit Menschengedenken erinnert man sich nicht einer derartigen Sturmflut in