Was wir auf der dritten

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in Frankfurt am Main sehen

In der Zeit vom 17. bis 24. Mai tritt das deutsche Bauerntum in der alten Handels­stadt Frankfurt a. Main mit seiner ge­waltigen Leistungs- und Gesin­nungsschau vor das Volk. Mit die­ser Schau will der Reichsnährstand nicht nur von dem landwirtschaftlich-technischen Hochstand der deutschen Landwirtschaft Zeug­nis oblegen. sondern will auch der breiten Oessentlichkeit die weltanschaulich - politische Idee, die sich im Reichsnährstand verkörpert, nahebringen.

Die früheren Wanderausstellungen der ehemaligen Deutschen Landwirtschafts - Ge­sellschaft liefen Gefahr, aus reinen Nützlich­keitserwägungen heraus zu einer Messe zu werden, auf der es weniger auf das Beleh­rende als auf die Möglichkeit, neue Maschi­nen zu kaufen sowie Geschäftsverbindungen aller Art anzuknüpfen, ankam. Der Reichs^ nährstand hat sofort nach der Nebernahme der Ausstellungen sich bemüht, in jeder Hin­sicht auf die alten Ideen des Gründers der ehemaligen DLG-. des genialen Tichter- ingenieurs Mar Eyth zurückzufinden. Max Ehth kam es nicht aus den Umsatz, der auf den 'Ausstellungen getätigt wurde, an, son­dern ihm ging es darum, dem Bauern und Landwirt auf der Ausstellung zu zeigen, welche Verbesserungsmöglichkeiten im letzten Jahre von Wissenschaft und Praxis geschaf­fen worden waren und wie der Bauer sich dieser Möglichkeiten im eigenen Betrieb be­dienen konnte. Er sollte also etwas lernen auf der Ausstellung.

Ter Reichsnährstand trägt diesem Gedan­ken Rechnung und geht von Jahr zu Jahr immer mehr dazu über, die Lehrschauen in den Vordergrund der Ausstellungen zu rücken. Dabei ist er bemüht, einen neuen wirksamen Ausstellungsstil zu finden. Aus­gehend von der Erkenntnis, daß für den Bauern und Landwirt rein bildmäßige Dar­stellungen und Statistiken nicht oder nur wenig belehrend wirken, ist man lebhaft be­müht, an die Stelle der toten Zahlen die lebendige Wirklichkeit zu setzen und dies wird auf der 3. Reichsnährstands-Ausstellung in Frankfurt in ganz besonderem Maße in den Lehrschauen zum Ausdruck kommen.

Frankfurt a. Main wird infolge der län­geren Ausstellungsdauer und des größeren Ausstellungsgeländes mühelos den zu erwar­tenden riesigen Besucherstrom bewältigen können, so daß jeder Fachmann in Muße alle Ausstellungsgegenstände und Sonder­schauen betrachten kann.

Wieder wird das

Reichsnährstands-Haus

in Frankfurt mit seinen reichhaltigen Lehr­schauen einen Hauptanziehungspunkt der ganzen Ausstellung bilden. Nach ganz neu­artiger Ausstellungstechnik wird der Be­sucher sich hier über Wesen und Bedeutung des Reichsnährstandes unterrichten können.

Im vergangenen Jahre hat das HauS der Erzeugungsschlacht die deutschen Bauern unterrichtet über die Bedeutung der Letz stiingssteigerung im Kampf um die Nah» rungsfreiheit. in Frankfurt a. Main wird mit Hilfe des ganz neuen Ausstellungsstiles

Der Bauernhof in der Erzeugungsschlacht"

an die Stelle des toten Wissens lebensnahe Wirklichkeit setzen und den Arbeitslauf m der bäuerlichen.Wirtschaft zeigen. Auf einem naturgetreu nachgebildeten Bauernhof wird das Programm der Erzeugungsschlacht ent- wickelt. Hier werden alle Verbesserungsmög­lichkeiten zur Leistungssteigerung der bäuer­lichen Wirtschaft ausgezeigt. Im

Haus der Pflanzenzucht"

wird die Neichsweizenschau zeigen, wie sehr die Backsähigkeit des deutschen Weizens mit der züchterischen Tätigkeit verbunden ist. Hier wird nachgewiesen, daß die Backsähigkeit fast ausschließlich von der Sorte abhängt, deren Charakter immer wieder durchschlägt, und daß noch so gute Pflege auf dem Felde. Bodenverhältnisse. Düngung und Witterung eine sHlecht backsähige Sorte nicht zu einer backfährgen machen. Tie Besucher der Frank­furter Ausstellung werden die enge Perbin. düng der Backsähigkeit mit der Sortenaus- Wahl nachprüfen und durch eine im HauS der Pflanzenzucht ausgebaute Bäckerei an Ort und Stelle ausprobieren können, wie sehr die einzelnen Brote und Gebäcke aus den verschiedenen Weizenmehlen und Mehl- ! Mischungen durch den Sortencharakter ve- seinflußt werden. Im

HauS der Düngerindustrie"

wird die ausschlaggebende Bedeutung der einzelnen Düngemittel für die ErzeugungS­

schlackst erkennbar. Hier werden die einzel­nen Düngersyndikate in gemeinsamer Arbeit, ohne Konkurrenzstreit. Nachweisen, in wel­chem Ausmaß durch sachgemäße Düngung eine Ertragssteigerung zu erzielen ist.

In einem besonderen

Haus der Milch"

gibt die Hauptvereinigung der deutschen Milchwirtschaft eine Gesamtübersicht über die Ausgaben und Verbesserung der Güte unserer Milch und Milcherzeugnisse. Trotz­dem in diesem Jahre durch besonders strenge Prüfungsbedingungen die Zulassung gerade zu dieser Sonderschau erschwert worden ist, sind 5525 Proben gemeldet worden, ein Be­weis dafür, daß die Verbesserung der Qua­lität unserer Molkereierzeugnisse weitere be­grüßenswerte Fortschritte macht. Auf einem Käsestand der deutschen Milchwirtschaft wer­den die wichtigsten deutschen Käsesorten ge­zeigt und dem Verbraucher in leicht ver­ständlicher Form die Eigenart des Käses im Geschmack und Geruch, seine Verpackung, Form und Größe erläutert. Auf dem Ehreu- tisch der deutschen Butter wird eine Aus­lese von den Buttereien gezeigt werden, die im Rahmen des Preisbewerbes für Molkerei­dauerwaren sich einer dreimonatigen Halt- barkeitsprüsung für Dauerbutter beteiligen dürften. In einer übersichtlichen Darstellung werden die Namen der-Preisträger 1936, die gemeldeten Proben und die erzielten Ge­samtergebnisse festgelegt. Die weitere Lehr­schau

Von der Rebe bis zum Glase"

wird diesmal besonders umfangreich und sehenswert sein, da die Ausstellungsstadt Frankfurt in unmittelbarer Nähe der wich­tigsten deutschen Weinbaugebiete liegt und daher mit einem besonders starken Besuch der Winzer zu rechnen ist.

Ein fester Bestandteil der Neichsnähr- standsausstellungen sind die

Tierschauen",

die auch in diesem Jahre wieder mit Pfer­den, Rindern, Schafen, Schweinen und Klein­vieh stark beschickt sind. Pferde aller deut­schen Warmblutzuchtrichtungen aus den alten Zuchtgebieten Ostpreußen, Hannover, Holstein, Oldenburg und Ostfricsland, wer­den stark vertreten sein, daneben auch die

Osr kömsr in fssnkturl sm 54s!n

jüngeren Zuckstgebiete, so daß die Besucher der 3. Reichsnährstands-Ausstellung, für die die Tierschauen immer eine besonders starke Anziehungskraft haben, sich einen nahezu vollständigen lieberblick über die deutschen Warmblutzuchten verschaffen können. Neben der Vorführung der preisgekrönten Tiere im Großen Ring werden Neiterspiele. Leibes­übungen der Jungbauern und andere Vor­führungen wieder wie in Hamburg die volle Aufmerksamkeit der AuSstcllungsbesucher aus sich lenken.

Wenn wir zum Schluß noch darauf Hin­weisen, daß auch die landwirtschaftliche Maschinenindustrie, die Elektroschau, die Unfallverhütung und eine Lehrschau der Reichsbahn die Ausstellung abrunden, daß der Andrang der Aussteller so stark ist. daß trotz des vergrößerten Geländes nur 70 v. H, der Aussteller berücksichtigt werden konnten, dann wird man ermessen, was die Reichs­nährstands-Ausstellung 1936 in Frankfurt der deutschen Landwirtschaft bietet. Eine Fülle von Anregungen und Neuerungen wer­den allen Ausstellungsbesuchern einzigartige Belehrung und Anregung vermitteln. Jeder deutsche Bauer und Landwirt, jeder Land­arbeiter und alle mit der Landwirtschaft und der deutschen Ernährungswirtschast in Ver­bindung stehenden Berusszweige werden die Reichsnährstands - Ausstellung in Frankfurt am Main zu ihrer Weiterbildung und Unterrichtung mit Erfolg besuchen, aber auch die in großer Zahl in der alten Hansestadt Frankfurt a. Main zusammenströmenden Verbraucher werden ein umfassendes Bild von Umfang und Bedeutung der deutschen Landwirtschaft erhalten.

BUd: Archiv NS.-Prcüe <M>

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Tie meisten der Besucher der 3. Reichs- nähcstandsschau werden zum erstenmal die alte historische Stadt Frankfurt am Main sehen. Niemand sollte versäumen, anläßlich des Besuches der 8. Neichsnährstandsschau auch einen Gang durch di? an Bauwerke» und Geschichte so reiche Stadt Frankfurt zu machen.

Frankfurts Geschichte ist sehr wechselvoll und sehr eng mit der Geschichte des Deut­schen Reiches verbunden. Zum erstenmal wird Frankfurt im Jahre 793 als Ort einer Kirchenversammlung erwähnt. 843 wurde Frankfurt Sitz der ostsräukischen Könige, seit >356 Wahlstadt der deutschen Könige, später Krvuuugsstadt der deutschen Kaiser. Rhein­bund. Bundestag, Nationalversammlungen, die alle in Frankfurts Mauern tagten sind Namen, die die deutsche Geschichte bedeuten Frankfurt beherbergt in seinen Mauern viele alte Baudenkmäler und historische Stätten, die einen Aufenthalt rechtsertigeu. Ter älteste Teil Frankfurts liegt um den Tom und die Pnulskirche, innerhalb der alten Stadt- besestiguug, die im >2. Jahrhundert errichtet wurde. Der Eschenheimer Tortnrm. der Neuteuturm am Fahrtvr und der Kuhhirten- türm im Stadtteil Sachsenhausen sind jetzt noch vorhandene Zeugen der damaligen Be­festigungsanlagen. Ter Dom wurde 870 er- baui und im l3. und l4. Jahrhundert er­neuert. Tie Sehenswürdigkeit Frankfurts ist aber der Römer, das Rathaus der Stadt, das im 14. Jahrhundert erbaut wurde und ein Meisterstück mittelalterlicher Baukunst dar­stellt.

Frankfurt, eine Stadt, die etwa eine halbe Million Einwohner zählt, ist der Mittelpunkt eines großen Judustriebezirkes, das Hanau, Ossenbach, Darmstadt. Mainz, Wiesbaden. Höchst und Griesheim umfaßt. Frankfurt ist auch ein bedeutender llmschlagplatz für Güter aller Art. vor allem Getreide. Kohlen, Erzen und Eisen. Rund 1.5 Millionen Ton­nen treffen jährlich aus dem Schifsswege in Frankfurt ein. um von hier aus aus den zehn Eisenbahnlinien weiter an ihren Be­stimmungsort befördert zu werden. Das Leben an den beiden Häfen, Ost- und West­hasen. die großen Speicherräume, die große» Schleppkähne sind gewiß für manchen Be- sucher interessant.

Tie vielen Museen, die Franksurt in seinen Mauern beherbergt, das Bölkermuseum, das naturhistorische Museum und andere, in denen der Besucher mit vielen anderen Gegenden und Völkern bekanntgemacht wird, lohnen einen Besuch. Große Anziehungskraft wird auch der Zoologische Garten, einer der größten Deutschlands, in dem Tiere aller Erdteile ausgestellt sind, haben.

Schon bei der Ankunft rn Frankfurt a. M. werden die Besucher einen Bahnhof bewun­dern können, der jahrelang, bis zum Bau des Leipziger Bahnhofs, der größte der Welt war. Während der Neichsnährstandsschau finden am Nömerberg Festspiele statt. Auch der neue Weltlustschisfhasen. von dem der so­eben sertiggestellte und seine Probefahrten schon beendete ..L. Z. 129' seine Fahrten in die Welt antreten wird, ist sehenswert.

Tie Neichsautobahn und die schöne Um­gebung Frankfurts werden dazu beitragen, daß sich der Besuch Frankfurts nicht allein nur wegen der Neichsnährstandsschau lohnt. Tie Fahrt nach Franksurt zur Reichsnähr­standsschau wird Eindrücke vermitteln, die man nie vergessen wird.

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Daß der Bolschewismus sich die Ver­nichtung des Bauerntums zum Ziel ge­setzt hatte, ist bekannt. Aber es ist doch unfatzlich. wenn man liest, daß in Ruß­land 17 MillionenKulaki" oder selb- gewesener mittlerer Bauern liqui-