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76. Smis-
und Änzeigeblatl für den Sezjrk Calw. 82. Jahrgang
SrscheinungStage: Dienstag, Donnerstag. Sams- taa, Sonntag. JnsertionSpreis 10 Psg. pro Zeile für Stad t and Lezirksorte: außer Bezirk 12 Pfg.
Dienstag, den 14. Mai 1907
AbonnementLpr. in d. Stadt pr. Biertelj. Mt. 1. io tnel. Lrägerl Bierteljährl. Postde-u-Aprei- ohne Bestellg. f. d. Orts- u. Nachbar, ortsoerkehr 1 Mt., f. d. sonst. Verkehr Mk. 1.10, Bestellgeld 20 Pfg.
Amtliche Kekanntmachnnge«.
An die gemeinschaftlichen Aemter.
Diejenigen Kleinktnderpflegen, für welche ein Staatsbeilrag von der Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins nachgesucht werden will, werden aufgefordert, den Jahresbericht umgehend hieher vorzulegen.
Calw, 8. Mai 1907.
K. gemeinsch. Oberamt.
Voelter. Roos.
Tagesveuigkeite».
X. Calw 13. Mai. Ein höchst bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich gestern Abend zwischen Oberreichenbach und Hirsau. Joh. Gg. Kusterer jun. von Oberkollbach führte in einem Break mehrere Personen, worunter ein Brautpaar, nach dem Hirsauer Bahnhof. Bei der etwas raschen Fahrt geriet das Gefährt derart in Schuß, daß die Insassen zum Teil absprangen. Hiebei kam die Braut so unglücklich zu Fall, daß sie auf der Stelle tot blieb. Die Verunglückte ist aus Huchenfeld, der Bräutigam von Oberkollbach, in den nächsten Tagen sollte ihre Hochzeit stattfinden.
Stuttgart 11. Mai. (Strafkammer.) Wegen Beförderung der Fahnenflucht hatten sich die ledigen Arbeiter Oskar Dietrich und Friedrich Gilbert zu verantworten. Am 17. Februar ging der Dragoner Wilhelm Hägele vom Dragoner- Regiment Nr. 25 von Stuttgart aus, wohin er beurlaubt war, in die Schweiz flüchtig. Die Angeklagten waren Hägele insofern zur Flucht behilflich, als sie ihm Civilkleider und Schuhe verschafften. Dietrich reiste außerdem mit Hägele in die Schweiz. Die Strafkammer verurteilte Dietrich zu 4 Monaten 15 Tagen Gefängnis, Gilbert zu 4 Monaten. — Der schon vielfach vorbestrafte 28 Jahre alte Schlosser Friedrich
Freybörger von Neu-Ulm, der in Eßlingen eine Uhr, eine Broche sowie 5 ^ entwendete, wurde zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust verurteilt.
Stuttgart 11. Mai. Wie nachträglich bekannt wird, wurde am Dienstag, 7. Mai, abends gegen 10 Uhr, der mit seinem Fuhrwerk auf dem Rückweg begriffene Bote Johannes Böpple von Bonlanden im Wald zwischen Degerloch und Plieningen von drei Burschen niedergeschlagen und seines Zugbeutels mit 31 ^ Inhalt beraubt.
Stuttgart 11. Mai. (Vom Lebensmittelmarkt.) Der heutige Markt verzeichnete Gurken zu 30—60 Kopfsalat zu 10—15 Kohlrabi zu 15—20 -g, Rettiche zu 8—12 Blumenkohl zu 20—40 H per Stück, Schwarzwurzeln zu 25—30 --Z, Rhabarber zu 20 --Z, Karotten zu 6—10 H, Untertürkheimer Spargeln zu 70 ^ bis 1 ^ 20 --Z, Schwetzinger Spargeln zu 40—60 H per Bund. Auf dem Seefischmarkt kosteten Schellfisch 35—40 -H, Kabliau 25—30 -H, Bratschollen 50 -H, Rotzunzen 35 A Seeaal 30 iZ, Seelachs 40 H Merlans 25 per Pfd. Auf dem Viktualienmarkt kostete saure Butter 1 ^ 05 ^ bis 1 10 süße Butter
1 ^ 25 H bis 1 30 per Pfund.
Stuttgart 12. Mai. Die Versammlung des „liberalen Landesverbandes der Württembergischen Liberalen Vereine" fand heute im Saale der Bauhütte statt. In der vormittags stattgefundenen geschloffenen Sitzung sprach Professor Jakob über das Verhältnis zu den liberalen Vereinen, während Prof. Götz ein Referat über „Anknüpfung mit dem Nationalverein" erstattete. In der öffentlichen Versammlung am Nachmittag sprach zunächst Reichstagsabgeordneter vr. Naumann über die Sachlage
des Liberalismus. Die Einigung des Liberalismus sei nicht nur etwas Luftförmiges, eine Seifenblase, sondern etwas was noch bevorsteht. Er habe schon in verschiedenen Parteiversammlungen gesprochen, bei Nationalliberalen, Jungliberalen und Demokraten. Die persönliche Fühlungnahme über die Grenzen der Parteien hinaus könne nicht vermieden werden. Die Parteien hätten recht, wenn sie die Erhaltung der gewonnenen Bestände nicht aus der Hand geben wollten. Er wäre psychologisch falsch» wenn wir die Parteisonderheiten nicht achten würden. Man müßte jedoch den Geist gegenseitiger Verständigung und Fühlungnahme pflegen. Es sei notwendig, sich auf der einen Seite mehr nach links, auf der anderen mehr nach rechts zu bessern. Wir find allerdings noch nicht soweit, um Parteien ineinander fließen zu sehen, aber der Liberalismus ist stark genug, um nicht dem Zentrum und dem Konservatismus die Führung zu überlassen. Die liberalen Vereine wollen ein Element der fortschrittlichen Gesinnung sein. Man mache dem Liberalismus oft den Vorwurf, daß er Naumann'scher System im Tornister trage. Wenn der Liberalismus sich erneuern will, muß er anfangen, prinzipielle Politik zu treiben. Die Vorwürfe, daß man die Politik zu theoretisch, zu philosophisch betreibe, dürfen uns nicht berühren. Man habe Bismarck angeführt, der von Prinzipien nichts habe wissen wollen. Dieser habe jedoch nur von solchen Prinzipien nichts wissen wollen, die ihm nicht genehm waren. Ein Mann wie Bismarck konnte sich das leisten, denn er war an sich Prinzip genug und hat sich in jungen Jahren die große Aufgabe, ein deutsches Reich zu schaffen, zum Prinzip gemacht. Es ist jedoch zu allen Zeiten ein Vorzug der Deutschen vor allen Völkern gewesen, eine Sache prinzipiell durchzudenken und verstehen zu lernen. Der Franzose ist vielleicht schneller fertig mit einem Problem, auch der Eng-
Vas NschermSdchen von der Bretagne.
Von B W. Howard.
(Fortsetzung.)
Jetzt war des Mädchens heißes Blut nicht mehr zu bezwingen; „Und wenn ich nun nicht will!" rief sie mit zornsprühenden Augen.
Ein Faustschlag, der Guenn einen Augenblick betäubt zu Boden streckte, war die Antwort. Verwirrt raffte sie sich auf und badete die schmerzende Schläfe in kaltem Wasser, Rodellec verließ fluchend das Haus, und Nannic, der bisher ein stummer Zuschauer der häuslichen Scene gewesen war, näherte sich der Schwester. „Ich gehe jetzt auch," sagte er, „und Du wirst später Nachkommen — später —"
Als Guenn allein war, ging sie zunächst daran, die kleine Hauswirtschaft in Ordnung zu bringen so gut sie es verstand. Dann begab sie sich ins Dorf hinab, wo sie zweck- und ziellos umherwanderte. Noch immer lag der seltsame Druck auf ihrem Herzen und dabei zog es sie wie mit unsichtbaren Fäden, näher und näher nach dem Orte, wo sie ihren Nannic bei dem lächelnden Fremden wußte. Deutlich sah sie Hamors Gesicht vor sich wie am vergangenen Abend, den stolzen Kopf vom hellsten Licht übergoffen, den freundlichen Ausdruck seiner Mienen, wenn er mit der Hand die Zigarrette haltend, zu den Knaben sprach — alles das stand vor ihrem geistigen Auge und verfolgte ste, wohin sie auch an diesem trostlosen Morgen die Schritte lenken mochte. „Warum bist Du so zornig, Guenn?" Das Mädchen begann zu zittern, wenn sie an seine Stimme dachte. Sie hatte aller versucht, den Klang aus ihrem Ohr zu verbannen, aber umsonst; immer größer wurde die Sehnsucht und Rastlosigkeit ihres Herzens, und so fand sie sich bereits zum drittenmal unter dem Bogentor mit heißem Verlangen nach den Fenstern des Studios emporstarrend.
Nannic ermattete sie dort oben, das wußte sie. Wenn sie nun
hinaufginge — natürlich nicht um zu fitzen — nur um sich einmal dort umzusehen — ?"
Bei dem Gedanken geriet sie in die heftigste Aufregung; ihr Blut schien schneller zu kreisen, ihre unbezähmbare Abneigung gegen Hamor brach noch einmal wild hervor. Wie hatte er gestern Abend gelächelt! Er lächelte ja immer. Seit jenem ersten Abend von der Bucht, wo sie anfing ihn zu Haffen, well er ein Fremder war und sie angestaunt hatte, konnte sie jenes Lächeln nicht mehr lorwerden — es verfolgte sie in ihren Gedanken des Tages, in ihren Träumen bei Nacht. Sie haßte ihn noch immer! Jawohl, sie haßte ihn. Schon deshalb, weil seine Stimme so weich und einschmeichelnd klang, wie die eines Engels, wenn er sie „Guenn" nannte. Wie trotzig war sie ihm gegenüber getreten, wie hatte sie mit den Mädchen unten am Fluß gelacht und gespottet! Ganz Plouvenec hatte es gehört, daß sie, Guenn Rodellec, niemals Modell stehen würde, und wenn die ganze Welt sie darum bäte I Konnte sie da ihren Stolz opfern und zu ihm gehen, wie die andern? Nein, niemals! Aber der Vater? Noch schmerzte sie die Wange, aber ihr Widerstand war dadurch nur gesteigert. „Thymert könnte mir helfen," dachte sie bei sich, jetzt zum erstenmale gedachte sie des treuen Freundes. Guenn war stets bestrebt gewesen, die Rohheiten ihres Vater», so gut es gehen wollte, vor aller Welt zu verbergen. Aber ihre wilde, abergläubische Furcht vor Hamors Einfluß trug jetzt den Sieg über ihre Zurückhaltung davon; sie wollte sich an Thymert wenden — Thymert allein würde sie verstehen und sie in Schutz nehmen; sie hatte ja versprochen zu ihm zu kommen, sobald sie in Not und Bedrängnis sei. Heut zum erstenmale fühlte sie sich hilflos und mit diesem ihr so neuen Gefühl verband sich ein freundliches Gedenken an den jungen Priester, von dem sie wußte, daß er treu zu ihr stehen würde in dem Kampf gegen die Fremden und ihre ausländischen Sitten, gegen ihr Lächeln, ihre einschmeichelnden Stimmen, die sie so haßte, well sie ihr immer im Ohre klangen.
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,ndw. Beilage.