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wünschenswert und anzustreben sei. Er wisse, daß England in den bösen Verdacht geraten sei, Deutschland durch die Aufwerfung dieser Frage in Verlegenheit bringen zu wollen. Aber dieser Ver­dacht sei ganz unbegründet. Die deutsche Regierung scheint zu glauben, daß ein solches Vorgehen müßig und illusorisch sei und sie sich deshalb nicht daran be- teilicen könne. Im übrigen wisse er die volle Offenheit in der Darlegung des Standpunkts der deutschen Politik und den freundschaftlichen Ton in der Rede des Reichskanzlers wohl zu schätzen.

Madrid 10. Mai. Die Königin von Spanien ist heute von einem Prinzen ent. Kunden worden.

Jekaterinoslaw 10. Mai. In der Ortschaft Kaskaskoja, die meist von Kosaken be­wohnt ist, wurde ein Revolutionär, welcher Revolverschüsse auf Polizisten abgab, von der er­bitterten Volksmenge erschlagen. Dann plünderte die Menge eine Reihe Wohnhäuser und tötete 21 Personen, die verdächtig sind, hier in der letzten Zeit Plünderungen und Brandstiftungen verübt zu haben. _ _

Vermischtes.

Die drei gestrengen Herren des Mai. Diedrei gestrengen Herren" Mamertus, Pankratius und Servatius, die Tage vom 11., 12. und 13. Mai, stehen gegenwärtig vor der Tür, Gärtner und Landwirte sehen ihnen gewöhn­lich mit Bangen entgegen, weil sie nicht selten Nachtfröste bringen, weshalb sie auch disEis­heiligen" genannt werden. Die Ursachen der

um diese Zeit über Europa ziehenden Kältewellen sind noch nicht mit Sicherheit festgestellt; nur soviel ist erwiesen, daß um Mitte Mai eine Depression im Südosten in Verbindung mit einem Hochdruckgebiet im Nordwesten von Europa einen Kälterückfall herbeizuführen pflegt. Während man früher annahm, daß die Erscheinung sich nicht erheblich über die untersten Luftschichten ausdehnte, ist jetzt infolge ausgedehnter Ballon- führten festgestellt worden, daß sie bis 10 Kilo­meter reichen kann. Mit ihrer Tücke haben die drei Gestrengen schon manche Arbeit des Gärtners und Landwirts, die er mühsam geschaffen, in einer Nacht jäh vernichtet. Das hat auch einst Friedrich der Große erfahren müssen? Dieser hielt viel darauf, daß seine prächtige Orangerie im Schloß Sanssouci möglichst frühzeitig ins Freie gebracht wurde, erst dann war für ihn der Frühling da. Im Jahre 1769 waren die ersten Tage des Frühlings überaus mild und fast sommerlich, und der König fragte bei einem Spaziergang durch den herrlichen Park ärgerlich den Gärtner, weshalb denn die Orangerie noch nicht im Freien sei.Det jetzt nich, Majestät, Lischt müssen die Drei vorbei sind!" antwortete der Gärtner in unverfälschtem Berliner Dialekt und schilderte ihm die Gefahren, die der Vege- tation durch die Eisheiligen drohen.Unsinn!" entgegnete der König.Was gehen mich die Kerls an? Bringe er die Bäume nur heraus!" Der Gärtner gehorchte, aber nach ein paar warmen, sonnigen Tagen traten genau mit dem 11. Mai die gefürchteten Nachtfröste ein, und die

Mehrzahl der herrlichen Gewächse des Südens erhielten von ihnen den Todesstoß. Traurig ging der König am Morgen eines dieser Tage zu seiner geliebten Orangerie.Seine drei Ge­strengen," sagte er zum Gärtner,lassen wirklich nicht mit sich spaffen. Ich sehe wohl, daß ich vor diesen Kerls mehr Respekt haben muß!" Nun, es hat allen Anschein, daß sie uns in diesem Jahre glimpflich behandeln.

Standesamt Calw.

Geborene.

1. Mai. Emma Frida, T. d. Georg Gottlieb Eitel, Zieglers hier.

9. Kar! Chriman, S. d. Karl Gottlob

Zipperer, Gaswerksarbetters hier. Getraute.

7. Mai. Martin Hermann Rost, lediger Glaser hier mit Frida Magdalene Heim, ledige Büglerin hier.

Gestorbene.

5. Mai. Marie Hahn von Liebenzell, 23 Jahre alt.

6. Auguste Karoline geb. Sandler, Ehefrau

des Johann Georg Rentier, Taglöhners hier, 58 Jahre alt.

7. Wilhelm Julius, S. d. Wilhelm Schneider,

Friseurs hier, 4'/2 Jahre alt.

Ot^ktam eiert.

teiltgerneund unent­geltlich Herr Chri­stian Bühner jr. in Sigmarswangen (Württ.) mit, wie er auf einfache Weise von seinem langen und gualvollen Magenleiden befreit wurde.

Mllgklllkidklldkli

Amtliche m>rPnmtlm;elgm.

Stadt Calw.

Vergebung um Sauuedeiteu.

Die bei Erstellung eines öffentlichen Pissoirs bei der Turnballe vorkom­mende Maurer-, Zimmer-, Maschner- und Anstrich-Arbeit soll un Akkord vergeben werden.

Plan, Voranschlag und Bedingungen liegen beim Stadtbauamt zur Einsicht auf, woselbst auch Angebote in Prozen­ten ausgedrückt bis längstens Donners­tag, den 16. Mai, vorm. 9 Uhr, einzureichen sind.

Den 10. Mai 1907.

Stadtbauamt.

Hobnecker.

K. Forstamt Stammheim.

Gras-Verkauf

am Montag, den 13. Mai, nachmitt. 5 Uhr, wird bei Bierbrauer Günther in Stammheim der Grasertraa von den Wegen, Abteilungslinien und Blösen in sämtlichen Staatswaldungen im Aufstreich verkauft.

Heute Sonntag abends 6 Uhr

ZllslMNIkNKllllst

bei Mitglied O. Frohn- maier.

Der Vorstand.

Nächste Woche backt

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Bäcker Lutz Witwe.

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Die im Donnerstagblatt auf Sonntag, den 12. ds., nachmittags 2 Uhr, ausgeschriebene

SchmieSeversammlung

findet nicht wie irrtümlicherweise berichtet in Stammheim, sondern in Calw im Gasthaus zumRötzle" statt, wozu sämtliche Schmiedmeister des Bezirks eingeladen sind.

Tagesordnung: 1) Besprechung wegen einer Schmiedeinnung,

2) Schmiedeberufsangelegenheiten.

Mehrere Kollegen.

Calw, 11. Mai 1907.

Danksagung.

Tiefgerührt von den vielen Beweisen inniger, aufrichtiger Teilnahme, welche wir durch den Verlust unseres lieben, unvergeßlichen Kindes

erfahren dursten, sowie auch für die vielen Blumen­spenden, die trostreichen Worte des Hrn. Dekan RooS ^ und die Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte, sagen innigsten Dank

die trauernden Hinterbliebenen:

W. Schneider und Frau.

Gechingen, 10 Mai 1907.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzl. Liebe und Teil­nahme, die wir bet dem schnellen Hinscheiden unseres lieben Vaters erfahren durften, für die vielen Andenken, die ihm gespendet wurden, für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrers und der beiden andern Redner, für den Gelang des Kirchenchors und Gesangvereins, für die zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte, besonders den hiesigen und auswärtigen Vereinen, spricht noch auf diesem Wege ihren innigen Dank aus

die trauernde Familie Fudm. Schwärs.

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Der verehr!. Einwohnerschafl von Gechingen und Umgebung die ergebene Mitteilung, daß ich mich in Gechingen als

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niedergelassen habe. Ich übernehme sämtliche in mein Fach einschlagendeu Arbeiten unter Zusicherung rascher, solider und billiger Ausführung und bitte um geneigten Zuspruch.

Hochachtungsvollst

Usirrricb. ÄLim, llrl».