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Amtsblatt für das Oberami Fleuenbürg

Nr. 71

Mittwoch den 28. März 1V3S

94. Jahrgang

Berlin empfängt den Führer

Eine Farbensynwvonie in Limt und Not und Grün

/kk. Berlin. 24. März.

Der große Tag ist da! Die Reichs- Hauptstadt ist seit dem frühesten Morgen be­herrscht von einem einzigen Wort:Der Führer kommt!" und von einer einzigen Tat: Ihm einen noch nie dagewesenen Empfang zu bereiten. Die Straßen der Stadt sind ein einziges Flaggenmeer, überspannt von Zchntausenden von Spruch­bändern, die den Willen des Volkes zu Frie­den und Ausbau und den Dank an den Führer zum Ausdruck bringen. Die Neu­bauten und Umbauten der nationalsozialisti­schen Negierung, die Tausenden von Volks­genossen Arbeit und Brot geben und an denen entlang der Führer fährt, sind festlich geschmückt. VomKnie" bis zur Deutschland- Halle ist eine Via triumphalis entstanden, lieber 1V V00 Meter Tannengirlande» schlin­gen sich von Baum zu Baum, überslattert von zwei Reihen Hakenkreuzfahnen. Alle Fen­ster sind festlich geschmückt, alles ist vorbe­reitet für die Illumination. Die ausgedehnte Lautsprccheranlage mit über 100 Lautspre­chern ist schon am Vormittag fertig gewor­den, so daß jeder der 500 000, die hier ge­schlossen ausmarschieren, jedes Wort des Führers hören kann.

Bereits in den frühen Nachmittagsstunden beginnt der Aufmarsch, ist die ganze Stadt in Bewegung. In allen Bezirken sind kleinere und größere Kolonnen in Marsch. Die össent- lichen Verk-chrsmittel, Straßenbahn, N-Bahn und Omnibus in Richtung Westen sind über­füllt, Privatwagen und Kraftdroschken sind in langen Ketten auf den verschiedensten Wegen mit dem gleichen Ziel im Anrollen. Hoch im Norden in den Arbeitervierteln des Wedding, dessen enge Häuserzeilen mit Hakenkreuzfahnen förmlich übersät sind, gruppieren sich ebenso wie tm Süden, in Tempelhof und Mariendorf auf vielen Plätzen die SA.-, SS.- und NSKK.-Formationen, sammeln sich zahlreiche Volksgenossen zum Teil noch in ihren Arbeitskitteln, um gemein­sam zur vier Kilometer langen Feststrabe zu wandern.

Vor einem imposanten Triumphbogen, dem eigentlichen Beginn der Via Triumphalis, hat gegen 16 Uhr das Verkehrsgewirr fast beäng­stigende Formen angenommen. Aus den in Ab­ständen von etwa 30 Meter aufgestellten Pilz. Lautsprechern klingen Helle Fanfarensignale, ab- gelöst von schneidiger Marschmusik, von Sprech- chören und SA.-Liedern. Die Fenster der an- liegenden Häuserfronten sind bis in die höchsten Stockwerke hinauf dicht besteckt mit Kerzen und Lichterphramiden zur abendlichen Jllumina- tion. Ein überwältigendes Festbild bietet der Weitläufige Platz vor der fahnengeschmückten Deutschland-Halle, den rings ein Kranz von 25 etwa 10 Meter hohen girlandenmnflochtenen Masten mit riesigen Hakenkreuzbannern um- säumt. In dichten Scharen, ein unaufhalt- sanier Strom, fluten seit 16 Uhr die Menschen durch die Hohen Portale des mächtigen Ver- samnünngsbaues.

Gegen 19 Uhr ist die Stimmung un­beschreiblich. Immer näher rückt die Stunde, da der Wagen des Führers die Straße Pas­sieren soll. Die Spannung, die allgemeine Erwartung der Menschenmassen, die hier zum Teil schon feit vielen Stunden geduldig allsharren äst auf dein Höhepunkt angelangt, mnmer noch rücken in dichten Nethen die Arbeiter der Stirn und Faust aus den Ber- liner Betrieben an, neben den Formationen dos Luftschutzes, des Arbeitsdienstes, der Hitlerjugend, der Tech». Nothilfe und all den anderen Organisationen und Verbänden. Ein Autokorso in unabsehbarer Folge bewegt sich in Richtung der Deutschlandhalle.

Hinter dem SMier der SA., SS., NSKK. usw. drängt sich bis unmittelbar an die Häuserfronten die begeisterte Menge.

Der Führer in ber Teutschlankhalle

Je näher der Zeitpunkt des Beginns heranrückt, um so höher steigt in der Deutsch­landhalle die erwartungsvolle Spannung der Massen. Auch die Plätze ans dem Podium füllen sich. Man sieht führende Männer der Partei und des Staates. Der Einmarsch der Standarten und Fahnen bringt ein altge­wohntes, aber immer wieder mitreißendes

Bild. Die Menschen sind von den Plätzen aufgesprungen und grüßen mit erhobener Rechten die Feldzeichen und Stnrmfahnen der Bewegung, die das Podium bis zum Rang hinauf füllen und so das imposante Bild abrnnden.

Plötzlich klingen von außen Jnbelrnfe, Kommandowörte ertönen. Alles erhebt sich von den Plätzen, erklettert die Sitze, der Badenweiler-Marsch erklingt. Und unter einem Jubel, der unfaßbare Ausmaße an- nimmt, betritt der Führer mit seiner Beglei­tung die Halle.

Während der Führer den Mittelweg ent­lang schreitet, recken sich ihm die Arme ent­gegen, grüßt ihn ohrenbetäubender, auf- und abschwellendcr Chor von Heilrnfen. Als er min auf dem Podium allen sichtbar wird, er­dröhnt die Halle von dem Prasselnden Hände­klatschen, in dem Getrampel der Zehntau- sende. Wie Brandungswogen fluten immer neue Stürme der Verehrung zu ihm auf, wenn er nach allen Seiten dankt.

Der Führer spricht

Einen solchen Empfang, wie bei dieser Kunddgebung dem Führer des neuen Deutsch­land bereitet wurde, Kat die Deutschlandhalle noch nicht erlebt. Und es schien, als wollten die Zehntausende, die hier seit Stunden ans diesen Augenblick gewartet hatten, beweisen, Laß sich die Reichshauptstadt auch in ihrer Liebe, Anhänglichkeit und Treue zum Be­freier und Erretter Deutschlands von nie­mand üüertreffen lasse. Die Menge aber be­wies die mustergültige Disziplin und folgte sofort der Handbewegnng des Führers, mit der er um Ruhe bat.

Meisterhaft zeigte Adolf Hitler in kurzen Striche» das Werden des neuen Deutschland und die Voraussetzungen auf, die zu schaffen notwendig waren, um dieses Werben Tat werden zu lassen. In Gedanken von welt­geschichtlicher Tiefe bekannte er sich unter atemloser Stille zu seinem Glauben an die ewige Lebenskraft des deutschen Volkes, und donnernde Beifallsstürme unterstrichen seine von zwingender Logik erfüllten Sätze, in denen er bas Lebensrecht des deutschen Volkes forderte.Wer uns dieses Lebensrecht nicht zubillige, der glaube nicht an Frieden und

wolle auch keinen." Als der Führer der Vor­sehung dafür dankte, daß er gerade dazu aus­ersehen sei, den Kampf um Frieden, Freiheit und Ehre für Deutschland zu führen, dankten ihm die Massen ergriffen.

Ausklang in der Deutschlanbhalle

Ein wahrer Orkan aber, der minutenlang die Halle durchtost, bestätigt dem Führer, Hatz durch ihn das ganze deutsche Volk der Welt seinen Willen zu einem ivahrhaften, ehren­vollen und aufrichtigen Frieden verkündet. Endlose Heilrufe und Händeklatschen beglei­ten seine erneute Versicherung, daß Deutsch­land mit der Welt in Frieden und Freund­schaft leben und seinen Beitrag zu diesem Frieden leisten wolle, daß cs aber unmöglich sei, diesem Volk noch länger Demütigungen zuzumuten.

Bei der Aufforderung des Führers an das deutsche Volk, am 29. März sein offenes und freies Urteil über die Leistungen des natio­nalsozialistischen Regimes abzugeben und ihm zugleich Vollmacht für den weiteren Kampf um Ehre und Freiheit der deutschen Nation zu erteilen, springen die Zehntausende von den Plätzen auf, rufen und jubeln minuten­lang dem Führer zu. Kaum sind die Lieder der Nation verklungen, wiederholen sich die Ovationen. Tosend fallen die Zehntansende 'n dl:s Siegheil, das Dr. Goebbels aus das deutsche Volk und seinen Führer ansbringt, ein. Nach allen Seiten dankend, verläßt der Führer die Halle, begleitet von dem spontan angestimmten Kampflied:Durch Großberlin marschieren wir, für Adolf Hitler kämpfen wir!"

Die Rückfahrt zur Reichskanzlei

Während der ganzen Rede des Führers standen Zehntausende auf dem Platz vor der Deutschlandhalle. Sie standen entlang der ganzen 12 Kilometer langen Straße bis zur Reichskanzlei, die 1Z^ Millionen Menseln, die der durch Lautsprecher übertragenen Rede des Führers gelauscht hatten. Und all das, was sie wahrend dieser Rede des Führers empfanden, das löste sich bei der Rückfahrt des Führers in unvergleichlichem Jubeltosen, das die ganze Trinmphstraße viele Kilometer weit erfüllte, wie das ferne Brausen des Meeres.

An das deutsche Voll!

Ein Außens -es NeiOSpropagandamlnMers Dr. Goebbels

Berlin, 24. März

«er Reichspropagandaleiter der NSDAP., Sterchsminister Dr. Goebbels, hat folgen- den Aufruf erlassen:

An das deutsche Volk! Seit Beginn des Wahlkampfes hak sich die Wucht dieses Massenfel-zuges von Tag zu Tag gesteigert. In überskrömender Be­geisterung hat dabei die ganze Nation ein freudiges und tiefinneres Bekenntnis zum Führer und zu seiner Befreiungskak vom 7. März abgelegt. Die beiden letzten Tage vor der Wahl sollen nun dieses Bekennt­nis noch einmal in einem gewaltigen Aus­druck vor dem eigenen Volke und vor der ganzen Welk erhärten.

Am Freitag, den 27. März, um 16 Uhr wird der Führer von den Kruppwerken in Essen aus zu ollen deutschen Arbeitern und Soldaten svrechen. Um 15,45 Uhr er­tönt über alle Sender das Kommando:

fteilft fssZZe!"

Auf dieses Kommando werden in ganz Deutschland auf allen öffentlichen Ge­bäuden. Betrieben und Privalhäusern die Fahnen gehißt. Kein Gebäude, kein Be­trieb, kein Haus, keine Wohnung» von denen von dieser Stunde an bis zum Wählende nichk die Fahnen des neuen Deutschland weben.

Um punkt 16 Uhr werden die Sirenen der Kruppwerke eine Minute lang den Beginn des großen Friedens­appells des Führers ankündigen. In ihren gellenden Ton ans Esten stimmen tn ganz Deutschland von Fabriken, Schiffen und Lokomotiven alle Sirenen mit ein. Damit wir- für die ganze Nation, für Betriebe und Belegschaften, sür Privatleute, Fahr­zeuge, mit Ausnahme von in Bewegung befindlichen Zügen und Flugzeugen,

eine Minute Verkekrspsuls

und allgemeine Stille angeordnek. Die Nation hält während dieser Minute innere Einkehr und bringt damit in der demonstrativsten Weise vor der ganzen Welk ihre Entschlossenheit zum Ausdruck, sich hinter den Führer, seine Friedens­politik, seine Politik der Ehre und Gleich­berechtigung wie ein Mann zu stellen. Diese Minute Berkehrsstille soll jeden deutschen Mann und jede deutsche Frau noch einmal daran gemahnen, daß sie sich dieser Zeit würdig erweisen und iyre nationale Pflicht erfüllen müssen Der Führer als erster Arb eiter und Soldat des deutschen Volkes wird sodann aus der Waffenschmiede des Deutschen Reiches, aus oen Krupp-Werkstätten in Esten, vor der gesamten deutschen Arbeiter­

schaft und allen deutschen Soldaten sein Bekenntnis zum Frieden wie zur Ehre und Gleichberechtigung der deutschen Nation oblegen. Diese Kundgebung wird in allen Betrieben und Kasernen im Ge­meinschaftsempfang ausgenommen. Läden lasten während der Zeit von 16 bis etwa 17 Uhr Verkaufspause einkrelen, um ihren Angestellten und dem Publikum Gelegen­heit zu geben, die Rede des Führers zu hören.

Am Samstag, den 28. März, begeht das ganze deutsche Volk in feier- sicher Weise den

Oeuikcken Voütsksz kür kkire, freikieil unü feierten!"

Die nationalsozialistischen Formationen werden in Riesenformakionen die Nation zum gewaltigen Massenappell aufrütteln. Bon 18.30 Uhr ab füllen sich die Straßen der Städte und Dörfer mit den Millionen- maffen des Volkes, die ihren Sammel­stätten Zuströmen, um den Führer das letztem«! vor der Wahl zu hören. 19.45 Uhr stehen die gesamten Kolonnen bereit. An allen Sammelstäkken und in den Ver- sammlungen herrscht feierliche Ruhe. Die Glocken des Kölker Domes läuten um 19.50 Uhr mit ehernem Munde den frieöenrsppel! ües fükrers ein, der um 20 Uhr von den Messehallen in Köln pünktlich beginnt. Am Ende dieses Appells des ganzen Volkes wird von den Kölner Messehallen aus das Altnieder« ländische Dankgebe! angesiimmk. Mit den Klängen dieses Liedes, das von^Köln aus über alle Sender bis in das legte Dorf übertragen wird, mischt sich der Gesang des ganzen Volkes. Alle deutschen Volks­genossen im gesamten Reich stimmen stehend in diesen Gesang ein. Der Schluß- akkord

Herr, msck' uns krei!"

soll, von 67 Millionen gesungen, über ganz Deutschland hinwegbrausen. In diesen Gesang fallen von seinem Anfangan die Glocken ein und läuten eine Mertel- stunde lang für Ehre, Freiheik und FriedendesdeutschenVolkes!

Dann seht für alle deutschen Sender eine Funkstille von 15 Minuten ein. Da­mit hat der Mahlkampf sein Ende ge­funden.

*

Am 29. März aber tritt die Nation geschlossen an die Wahlurne, nm ihre Pflicht zu tun und den Führer zu bestärken in seinem Glauben an das deutsche Volk und ln seinem tapferen und unerschütterlichen Kampf für Ehre, Freiheit und Frieden der deutschen Nation."

Sie Durchführung -es Aufrufes

Am Freitag, den 27. März, um 16 Ihr, wird das Sirenenfignal aus den Krupp- oerken gegeben. Zu gleicher Zeit wird dieses Signal von den Sirenen und Alarmgeräten Per Fabriken, Werke, stillstehender Lokomo- iven, Schiffen usw. im ganzen Reiche über- tommen und eine Minute lang durchgeführt. Sie Dienststellen der Reichsbahnverwaltungen, ieedereien, bzw. die Betriebsführer der Werke isw. werden daher gebeten, entsprechende An- leisungen znr Uebernahme des Signals in hrem Arbeitsbereich zu geben.

Um 16 bis 16.01 Uhr tritt eine Minute Zerkehrsstille in ganz Deutschland ein, so daß in ganzen Reich um 16 Uhr der Verkehr aus- etzt (mit Ausnahme der in Fahrt befindlichen slugzeuge, Eisenbahnen und Schiffe) und bis 6.01 ruht. Die Dienststellen der Verkehrsem- ichtungen, die Reichsbahnverwaltungen, Stra- tenbahndirektionen und sonstigen Verkchrs- nlernehmer werden hierum ausgesoroerr, urch entsprechende Anweisungen die restlose Durchführung dieser Verkehrsstille in ihrem lrbeitsbereich in der Minute von 16.00Ib.m Ihr zu sichern. Auch die Privatisier von

Sefährten aller Art werden auf diese eine Pinnte Verkehrsstille hiermit nochmals beson-