Ser Führer spricht über den Wahllamps

M-el NM de« Führer in Berlin Erhebende Kundgebung im Herrenhaus Der Führer vor feinen Mitkiimpfr n

Berlin, 8. März. Der Sonntag stand, wie Westen des Reiches, so auch in Berlin, ganz im Zeichen der nun restlos wieder her­gestellten deutschen Oberhoheit über das Rheinland im Zeichen der Wiederbelebung der rheinischen Städte mit deutschen Truppen­teilen. Schon in den frühen Morgenstunden sammelten sich Zehntanseude von Menschen am Wilhelmsplatz, in der Wilhelmstraße, der Straße unter den Linden, im Lustgarten und den umliegenden Straßen.

Als der Führer zur Heldengedenkfeier in l er Staatsoper die Reichskanzlei verließ, da war die Wilhelmstraße ein einziges Jubel­brausen. Die Berliner Bvölkerung bezeugte dem Führer auf seiner Fahrt zur Staatsopcr ihre Meinung über die historische Tat vom 7. März 1936. Diese Stimmung, die sich hier offenbarte, hielt den ganzen Tag über an. Im­mer wieder war der Wilhelmplatz Schauplatz von Jubelszenen und geradezu beängstigend wurde das Gedränge am Wilhelmplatz, in der Wilhelmstraße und der Leipziger Straße, als die Dämmerung sich herabsenkte und die Stunde herannahte, in der die Anfahrt des Führers zu der großen Führerkundgebung der Partei im Herrenhaus zu erwarten war. Kurz vor 19 Uhr verließ der Führer die Reichs­kanzlei und fuhr stehend durch das dichte Menschenspalier zum Herrenhaus. Im großen Saal des Herrenhauses hatten sich inzwischen die Reichsleiter, Gauleiter, Gaupropaganda- leiter, Reichsredner und die Mitglieder der Reichspropagandaleitung der NSDAP, alles alte Kämpen der nationalsozialistischen Bewe­gung, eingefunden.

Der Reichspropagandaleiter der NSDAP, Dr. Goebbels, eröffnete die Kundgebung und wies auf die historische Tat des Führers vom 7. März 1936 hin.

Dann sprach der Führer weit über eine Stunde zu seinen alten Mitkämpfern und nahm von großen Politischen Gesichtspunkten aus zu dem bevorstehenden Wahlkampf Stel­lung.

Er gab, wie die NSK meldet, in packenden Bildern eine Rückschau über den Weg, den Deutschland in den drei Jahren nationalsozia­listischer Regierung zurückgelegt hat und stellte das Deutschland von heute gegenüber jenem zerrütteten und verkommenen Deutschland vom Januar 1983. Unter begeisterter Zustim­mung sprach er die Hoffnung aus, daß das deutsche Volk durch sein einmütiges Bekennt­nis gerade jetzt hinter ihn trete, denn es habe nichts mehr Gewicht im Kampf der politischen Kräfte als die einmütige Willenskundgebung eines 69 Millionenvolkes.

Nachdem der Führer geendet hatte, nahm Reichspropagaudaleiter Dr. Goebbels das Wort und gab dem Danke Ausdruck, mit dem alle Nationalsozialisten des Führers und sei­ner großen Befreiungstat gedenken.

Sie. mein Führer", so erklärte Dr. Goeb­bels unter jubelnder Zustimmung,haben gestern der Partei und mit ihr dem ganzen deutschen Volk aus dem Herzen gesprochen".

In diesem Augenblick drängten die Anwe­senden spontan zum Platz des Führers und bereiteten ihm unter dem Eindruck der Ereig­nisse des 7. März und der Rede des Führers eine minutenlange Jubclkundgebung.

Dann gab der vom Führer bestimmte Leiter des Wahlkampfes, Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels, im Sinne der Ausführungen des Führers die einzelnen Richtlinien für den dreiwöchigen Wahlkampf.

KrMuns des MMamvkes am Sienslag

Berlin. 8. März.

Der Wahlkamps der NSDAP, für die Neichstagswahlen am 29. März wird am Dienstag, den 10. März, mit einer Groß­kundgebung des Gaues Groß-Berlin be­ginnen. Reichsminister Tr. Goebbels wird um 20.15 Uhr in der Deutschland-Halle sprechen. Die Kundgebung wird auf den Ber­liner und den Deutschland-Sender, den Sportpalast, die Tennishalle, die Pharus- Sale, den Saalbau Friedrichshain, die Neue Welt und 200 weitere Säle in Berlin über- AWsN- ^ der größte Teil der Berliner Bevölkerung Gelegenheit haben wird, den Gauleiter von Berlin und Neichspropaganda- leitcr der NSDAP, zu hören.

Am Freitag abend um 10 Uhr traten unler dem Vorsitz von Reichsminister Neichsleiter Dr. Goebbels die Mitglieder der Reichs- Propagandaleitung, sowie die zuständigen Referenten des Reichsministeriulns sür Bolks- ausklärung und Propaganda zusammen-, um die Richtlinien für den heute beginuendui Ncichstagswahlkampf durchzusprechen.

Im Laufe der Nacht legte man die Richt­linien endgültig fest und auf der am Sonn­tag stattfindenden Tagung, zu der die Reichs- leiter, Gauleiter, Gaupropagandaleiter sowie die Reichs- und Stoßtruppredner geladen sind, werden die Richtlinien den Organisa- tlvnen der 'NSDAP, vekanuigegebeu. 'Au dieser Tagung wird der Führer sprechen. Die Neichswahlkampfleituiig wurde vom Führer dem Neichsminister. Neichspropa- gmnaleiter Tr. Goebbels, übertragen.

Die Neichspropagandaleitung hat mit ihrem gesamten Mitarbeiterstab mit sofortiger Wirkung ihren Sitz vis Ende des Wahl­kampfes nach Berlin verlegt. Die Anschrift lauter: NeichswahlkamPfleitung der NSDAP.. Berlin liV 9, WilhelmPl. 6-8, Fernruf ä 1 (Jäger) 0014.

Ter Reichs- und preußische Minister des Innern hat angeordnet, daß die Stimm­listen und Stimmkarteien am 21. und 22. März 1936 aufzijlegen sind. Die beteiligten Dienststellen sind durch Funk­spruch beauftragt worden, sofort alle Vor­bereitungen zu treffen.

Seutsch-

litmiM MerWtuiWN

über eine Normalisierung der beiderseitigen Beziehungen

Berlin, 8. März.

Wie verlautet, haben zwischen der deutschen und der litauischen Negierung Unterhaltun­

gen darüber stattgefunden, ob aus die Or­gane der öffentlichen Meinungsbildung in dem Sinne einzuwirken sei, daß die Bericht­erstattung in der Presse und im Rundfunk des einen Landes über Staatsmänner, Negie­rungsmaßnahmen und Vorgänge des ande­ren Landes in sachlichem Ton geschieht und die Leitartikel d.er Presse sich der gleichen Ein­stellung befleißigen. Wie wir hören, sind beide Negierungen der Ansicht, daß eine der- artige Einwirkung alsbald vorgenommen werden soll, damit sich die Beziehungen bei­der Länder normalisieren und die Behänd- lung der zwischen ihnen schwebenden Fragen sowie die auf der einen oder anderen Seite zu treffenden Maßnahmen in einer Atmo­sphäre der Ruhe und Sachlichkeit vor sich geben können.

Stallen nimmt Bölkerbundsappell an

Rom, 8. März.

Im italienischen Ministerrat am Samstag wurde die grundsätzliche Annahme des Völ- kerbundsappells beschlossen.

Völkerbundsrat taut am 13. Mürz

Genf, 8. März. Beim Völkerbundssekreta­riat ist am Sonntag abend Las Telegramm Ler französischen Regierung eingetroffen, in dem wegen der deutschen Maßnahmen in der ent­militarisierten Zone die sofortige Einberufung des Völkerbundsrates beantragt wird. Das Telegramm der französischen Negierung ist, wie das Völkerbnndssekretariat mitteilt, sofort den übrigen Mitgliedern des Völkerbunds­rates sowie der belgischen und der deutschen Regierung mitgeteilt worden. Wie verlautet, wurde dabei an die deutsche Regierung die Anfrage gerichtet, ob sie sich bei der Prüfung der Angelegenheit vertreten lassen wolle.

Der mutierende Ratspräsident Bruce-Au­stralien hat den Rat auf Freitag den 13. 3., vormittags 11 Uhr, einberufen.

Auch die belgische Regierung hat in einem kürzeren Telegramm den Völkerbundsrat mit der Angelegenheit befaßt.

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Reuter meldet aus Paris, die französische Negierung beabsichtige, in Genf internationale Sanktionen gegen Deutschland zu fordern. Sie wolle die Entscheidung des Völkerbunbsrates anrufen, daß wirtschaftliche und finanzielle Sanktionsmaßnahmen gegen ein Land ergrif­fen werden sollen, das einseitig internationale Verpflichtungen auflöst. Wie erinnerlich, sei diese Entschließung in Stresa nach der Ver­kündung der deutschen Wehrfreiheit im März letzten Jahres ausgestellt worden.

Konferenz -er Loearnomöchte am Dienstag vormittag in Paris

Paris, 8. März. Die Beratung der Lo­carno-Mächte wird, wie ergänzend vom Mi­nisterrat verlautet, am Dienstag vormittag im Kabinett des Außenministers Flandin im Quai d'Orsay stattfinden. England wird durch Eden, Belgien durch Vanzeeland, Italien durch den Botschafter Cerruti vertreten sein. Außenminister Flandin wird nicht in der Lage sein, sich zu den Beratungen des 18er-Aus- schusses, die auf Dienstag angesetzt sind, nach Genf zu begeben.

Außenminister Flandin muß Dienstag nach­mittag in Ler Kammer anwesend sein, weil die Regierung beabsichtigt, eine Erklärung über die von Deutschland ergriffenen Maß­nahmen abzugehen. Im übrigen beabsichtigt Flandin, sich am Donnerstag an dem Beginn der Aussprache über die Ratifizierung dss svanzösisch-sowjetrussischen Paktes zu betei­ligen.

Englische Kabinettsfitzuna Montag vormittag

London, 9. März. Außenminister Eden verbrachte den Sonntag in Gesprächen mit den führenden Beamten des Foreign Office. Er hatte Sonntag abend eine Unterredung mit dem französischen Botschafter Corbin, den er schon am Vormittag gesprochen hatte. Nach Ler Rückkehr Baldwins hatte er auch eine Aus­sprache mit dem englischen Ministerpräsi­denten.

Die Sitzung des englischen Kabinetts ist für Montag vormittag 11 Uhr angesetzt. Es gilt in London jedoch als selbstverständlich, daß der größte Teil dieser Kabinettssitzung den jüngsten Entwicklungen in der europäi­schen Lage gewidmet'sein wird.

Beschlüsse des belgischen Mlnifteerales

Brüssel, 9. März. Der Ministerrat, der am Sonntag unter dem Vorsitz des Minister­präsidenten Vanzeeland zu einer außerordent­lichen Sitzung znsammengetreten war, hat, wie die Agentur Belga in einem amtlichen Communiquö mitteilt, beschlossen, in Anwen­dung des Artikels 4 Abs. 1 des Locarno-Ver­trages die Frage der Kündigung des Vertra­ges durch Deutschland vor den Völkerbundsrat zu bringen.

Der Wortlaut einer entsprechenden Mit­teilung an den Generalsekretär des Völker­bundes wurde festgesetzt.

Die Feier -es Helben-GebenllageS

Der Staatsakt tu der Staatsoper

Berlin, 8. März.

Im Mittelpunkt der Feiern des Heldenge- denktages stand die Feier der Wehrmacht als Staatsakt in der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Der herrliche Jnnenraum der Oper strahlte nn Lichterglanz. Auf der mit Blumen und Lorbeerbäumen ausgeschmückten Buhne stand wie aus Erz gegossen eine Ehrenkompanie des Heeres und in ihrer Mitte einige Angehörige der Kriegsmarine mit den Tradttionssahnen des alten Heeres und der alten Marine. Im Hintergrund, auf goldfarbenem Vorhang, war ein riesiges Eisernes Kreuz angebracht. Das Haus selbst war bis aus den letzten Platz ungefüllt. In der Loge des Führers nahmen das gesamte Ncichskabinett und die obersten Führer der deutschen Wehrmacht Platz. Im Ersten Rang sah man die Angehörigen des Diplomatischen Korps, fast sämtliche Militärattaches, die Staatssekretäre, Vertreter der staatlichen Be­hörden, die Führer der SS., SA., NSKK. und des Arbeitsdienstes sowie zahlreiche hohe Offiziere der alten Armee und Marine.

Der Führer, der bei seinem Erscheinen mit dem deutschen Gruß empfangen wurde, sprach kurze Zeit mit dem greisen Heerführer des Weltkrieges, Generalseldmarschall v. Macken- s e n, und wies ihm den Platz zu seiner Rech­ten an. In der ersten Reihe neben dem Füh­rer saßen der Stellvertreter des Führers Reichsminister Rudolf Heß, Neichskriegsmini- ster Generaloberst v. Blomberg, der Ober­

befehlshaber des Heeres, General der Artillerie Freiherr v. Fritsch, der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Admiral Dr. h. c. Rae- der, der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, General der Flieger, Ministerpräsident- ring und Reichsminister Dr. Goebbels. In der zweiten Reihe sah man neben dem Generalstabschef General Becku. a. den Gene­ralobersten a. D. v. Seeckt.

Die weihevollen Klänge des Trauermarsches der Eroica, gespielt von der Staatskapelle Ber­lin unter Leitung von Generalmusikdirektor Prof. Peter Naabe, leiteten die Feierstunde ein. Dann nahm der Neichskriegsmrnisier und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, General­oberst von Blomberg das Wort zn ein-"

Neichskriegsminister Generaloberst von Blomberg erinnerte einleitend an den Helden­gedenktag des vergangenen Jahres, der für immer im Bewußtsein deutscher Menschen verbunden bleiben werde mit dem vorher­gehenden Tag. dem Gründungstag der neuen deutschen Wehrmacht. Wie jener Tag der Be­ginn eines neuen Abschnittes deutscher Ge­schichte gewesen sei, eines Abschnittes, der nur einem Ziele diene, dem Frieden Deutsch­lands und dom Frieden der Welt, so diene auch da? Geschehnis des gestrigen Tages die­sem Zweck. Der Führer habe im Rheinland die volle Staatsoberhoheit wieder hergestellt und darüber hinaus politische Angebote ge­macht. deren Annahme den Frieden in

Europa sichern könne. Möge die Dernuu und nicht die Leidenschaft die Entschließ«:: - . der Staatsmänner Europas leitenk

Der Minister gedachte dann der Millionen Gefallener, deren wir immer' in unauslösch­licher Dankbarkeit gedenken werden. Dieser Dank gelte auch den Blutzeugen der natio­nalsozialistischen Bewegung und den Opfcrkk der Freikorps und der FrontkämpserbündH Auch der Angehörigen der jungen WehrH

macht, insbesondere ihres jüngsten Teiles, der neuerstandenen Luftwaffe, die den Sol« datentod gestorben seien, gedächten wir in stolzer Trauer. Aber wir wollen an diesem ernsten Tage, so sagte der Minister, nicht haltmachen an den Grenzen der Völker unv. der Staaten. Wir zollen unseren Dankestri­but auch den tapferen Soldaten unserer frü­heren Verbündeten und unseren Achtung, tribut den nicht minder tapferen Gegnern im' Weltkrieg.

Wir gedenken in dieser Stunde am Seiner Majestät des verstorbenen Könv Georg V. von Großbritanniens und erinnern uns mit gleicher Anteilna der Todesstunde eines anderen großen < baten, des Marschalls Pilsudskt.

In seiner weiteren Ansprache warnte de? Neichskriegsminister vor der falschen Roman» tik des frischfröhlichen Krieges und rbensij vor. dem falschen Bild eines unentwegtes Heroismus. Der große Durchschnitt seien nutz Menschen mit allen ihren Schwächen unH Gebrechen gewesen, die die Schlachten schlu» gen, sie konnten nicht alle Helden sein, abe? sie taten in der übergroßen Mehrzahl trei ihre Pflicht. Dann wies der Minister au das Wer! Adolf Hitlers hin, dem di« neu Wehrmacht ihr Bestehen verdanke. Heut und für alle Zeiten fühle sie sich untrennbai verbunden mit der lebendigen Gestalterii der nationalsozialistischen Idee, der Natir nalsozialistischen Partei und allen ihrerl Gliederungen und Verbänden. Je mehr mark draußen in der Welt über das Verhältnis von Partei und Wehrmacht munkle und arg», wöhne, um so fester würden beide zusamt menstehen, die als die beiden Säulen den

meinschaft den neuen deutschen formen.Der Treueid, der uns im Leben und im Sterben an den Führer, seine Welt­anschauung und sein Werk bindet, ist un tiefste Pflicht und freudigstes Bekenntnis."

Zum Schluß seiner Rede unterstrich der- Minister die Tatsache, daß dieses erste Jahv der Wehrfreiheit zugleich ein Jahr deß Frie­dens gewesen sei. Die Schuld am all« gemeinenWettrüstenliegewahr-l hastig nicht bei Deutschland, occh nur das eine Ziel habe, in Sicherheit und Ruhe an seinem friedlichen Ausbau arbeiten zu können..Wir wollen keinen Angriffs^ krieg, aber den Verteidigungskrieg wollet wir nicht fürchten müssen. Auch daS neu» Deutschland hofft und wünscht, daß der Krieg als Mittel der Politik und als Ge« stalter der Völkerschicksale verschwindet. Aber er wird nur verschwinden, wenn man diH Ursachen der Kriege beseitigt. Das Deutsch» land Adolf Hitlers ist heute schon stark, stär­ker als es je ein Deutschland der Vergangen« heit war vielleicht nicht stärker durch die Zahl der Bataillone, aber unendlich stärket in der Einheit und Kraft seines Glaubens und Wollens. Darin sehen wir Soldaten die reichste Ernte des neuen Deutschland. Jfl diesem Lichte erblicken wir auch das Ergebe nis des ersten Jahres der wiedergewonneneNj Freiheit. Diesem Ziel dient unsere Arbeit jetzt und in der Zukunft."

Im Gedenken an die gefallenen Helden senkten sich, während die Musik leise daS LieH vom guten Kameraden spielte, die Fahnen der alten Regimenter. Das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied beendeten die Feier in dek Staatsoper.

Französische Kanrnmtvablen am 26. Avril und 3. Mat

Paris, 6. März.

Der Ministerrat hat den Zeitpunkt de? Kammerwahlen auf den 26. April und 3. Mai festgesetzt. Außenminister Flandin erstattete ausführlichen Bericht über die diplomatische Lage und setzte seine Kollegen über das in Genf beschrittene Vermittlungs­verfahren zur Beendigung des italienisch- abessinischen Streitfalles ins Bild. Drei Minister haben die zur Wiederherstellung des Friedens im Rahmen des Völkerbundes ergriffene Maßnahme tzoll und ganz gebilligt.

Explosion bei Notta-Zrasckin!

Bisher 15 Tote in Mailand geborgen Mailand, 8. März. In der großen Mailänder Auto- und Flug- zeugmotorenfabrik Jsotta-Traschini erfolgte am Samstag nachmittag um '/-5 Uhr eine große Explosion. Bis jetzt wur­den 15 Tote ans den Trümmern geborgen.

Die Explosion ereignete sich in einem Metallschmelzofen. Das Gebäude, in dem der Ofen stand, wurde in Trümmer gelegt. Die anderen Abteilungen der Fabrik wurden nicht beschädigt. Der Knall war in einem Umkreis von lS Kilometern zu hören. Ein Knabe, der sich in der Nähe der Fabrik auf­hielt, wurde durch den Luftdruck l 0 Meter weit sortgeschleudert. Die Ursache der Explosion ist noch nicht geklärt.