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Einzelnummer III Rpsg.

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Mmtsblatt für das Oberamt "Neuenbürg

Nr. öl

Montag den 2. Mürz 1S3S

94. Jahrgang

Entscheidungsschlacht in Temdien

Vollständiger Sieg der Italiener - Sie Armee des Vas Kalla vernichtet

Dschibuti, 1. März.

Nachdem die Italiener übrigens fast kampslos den Amba Aladschi beseht hatten, richtete sich ein Borstoß de? Italiener gegen die die VcrbinLung Zwischen Makalle und Adna störenden abeffinischen Strcit- krkifte des Nas Kassa, nm die Umklamme­rung der italienischen Truppen südlich von Makalle zu beenden. Nach den letzten Mel­dungen ans italienischer Quelle ist cs ge­lungen, wie die amtliche italienische Nach­richtenstelleAgenzia Stefan? meldet, die nm 27. Februar begonnene Schlacht in der Landschaft Teinbien siegreich zu beenden. In der am Sonntag ausgegebenen römischen Meldung heißt es:Der Feind schlug sich erbittert, nm sich der Einschließung zu ent­ziehen. Die Armee Nas Kassas ist vernichtet. Tie Verluste des Feindes sind sehr schwer. Es wurden riesige Mengen Waffen, Tiere und Material erbeutet. Das Schicksal Ras Kassas ist das gleiche wie das des Mulngheta. Die Fliigwaffe ist daran, den a ansnim-n'tim.

Die Agenzia Stcfani teilt in der amtlichen Verlautbarung 142 mit: Marschall Baöoglio drahtet von der Eritreafront, daß die Armee Ras Kassas sich in Auflösung befindet.

Nach dem vergeblichen Versuch einer Zu­rückeroberung des Work Ambas nördlich von Abbl Addi zog sich die abessinische Armee, die nicht 70000, sondern nur 15000 Mann stark war, ans Abbi Addi zurück, wo sie von dem von Süden herankommenden 3. Corps gehackt und niit Hilfe der vom Norden nachrückenden Eingeborencn-Corps eingeschlossen wurde.

In der Nacht vom 28. auf den 29. 2. gelang cs Nas Kassa mit einem Rest seiner Truppen den Kreis zu durchbrechen und südwestlich in der Richtung nach dem Takazze zu entfliehen. Seine Verfolgung wurde von italienischen Bombenflugzeugen, die unter de» Flüchtenden starke Verheerungen anrichteten, sofort ausge­nommen.

Am Sonntag wurde der Kreis um die bei Abbi Addi eingeschlossene Armee, die sich ver­zweifelt wehrt, immer enger gezogen. Soweit sie nicht gefangen waren, werden die abeffini­schen Soldaten in blutigen Einzelkämpfen nicdcrgcmacht. Die Zahl der abeffinischen To­ten beträgt viele Tansendc. Die Zahl der Verwundeten ist ungeheuer. Die italienischen Verluste sind verhältnismäßig gering.

Ob Ras Kassa mit heiler Haut ins Innere

des Landes entkommen kann, ist noch nicht abzusehen.

Viele flüchtende Soldaten der Tembien- Armee haben ihre Waffen fortgoworsen, nm als friedliche Bewohner gelten zu können. Die italienische Beute an Waffen und Munition ist sehr groß.

Die Tombienschlacht ist der 2. Akt des groß angelegten Manövers, das Marschall Badog- lio vorbereitete. Der erste Akt war die Ver­nichtung der Armee des Ras Mulogheta am Aradam-Berg mit der Möglichkeit des Vor­marsches gegen den Amba Wadschi und dessen Besetzung. Der 3. Akt dürfte sich in Kürze auf dem äußersten rechten italienischen Flügel ab- spielen und das militärische Schicksal des Negns endgültig besiegeln. Heute treffen be­reits zuverlässige Nachrichten über Aufstands­bewegungen im Reich des Negns ein und zwar Von Völkerschaften, die sich stets nur unwillig dem Joch von Addis Abeba gebeugt haben und die Vernichtung der abeffinischen Nord- armce als willkommenen Anlaß zur Kühlung ihrer Rachegelüste nehmsn. Selbst wenn sich der Negns mit seiner Leibgarde in einem letzten Verzweiflnngskampf der unaufhörlich

Die 6. VelAstteakensamnrluris

Großer Sammelcrfolg der Arbeitsfront Dr. Leh sammelte 5 Stunden

Berlin, 1. März. Am Sonntag fand im ganzen Reich eine Sammelaktion der DAF für das Deutsche Winterhilfswcrk, die sechste Reichsstraßensammlnng, statt. Prapaganda- umzüge ganzer Betriebe und der in den Werk-Scharen zusammengesaßten Jugend, Korsofahrten mit Pferdefuhrwerken und Au­tos, von den verschiedensten Organisationen ausgeführte Platzkonzerte und schmetternde Trompetensignale gaben den Sammlungen den wünschenswerten äußeren und inneren Schwung und unterstützten die gut zwei Mil­lionen Sammler.

Rcichsorganisationsleitcr Dr. Ley ging als Führer seiner Organisation mit bestem Bei­spiel voran und ließ sich auf einer mittags und abends dnrchgeführtcn Sammlung die großen Sammelbüchsen füllen.

Am späten Abend meldeten die meisten Be­zirke restlosenAusverkauf" der Abzeichen. Wieder war eine Schlacht gegen die Not er­folgreich geschlagen.

zuschlagcnden italienischen Armee entgegen­werfen wollte, wird er vielleicht von Unruhen in Abessinien in Anspruch genommen werden. Der Anfang vom Ende ist gekommen.

*

Asmara, 1. März. (Funkspruch des Kriegs­berichterstatters des DNB.) Seit Freitag ist an der abeffinischen Nordsront eine große italienische militärische Aktion im Gange, die znm Ziele hat, die Armeen des Ras Kassa und des Ras Seynm einzuschließcn.

Im Hauptquartier ist man der Ansicht, daß dieses Ziel so gut wie erreicht ist und daß da­mit die abessinische Nordfront als znsammen- gebrochcn gelten könne.

Gleichzeitig mit dem Vormarsch des ersten Corps, der zur Besetzung des Amba Aladschi führte, hat das Eingcborenencorps, unterstützt vom 3. Corps, im Tembicnplateau eine groß­zügige Aktion gegen Ras Kassa und Ras Sehum cingeleitet, die mit rund 70 000 Mann fortwährend Dnrchbruchsversnche in Richtung Hausten unternahmen.

Während das 3. Corps sich südwestlich vom Ghcwa-Fluß vorfühlte, trat das Eingebore­ncn-Corps znm Vormarsch nördlich von Abbi dlddi in südlicher Richtung an und konnte am 28. '2. früh die stark befestigte abessinische Stel­lung auf dem Work Amba, was Goldberg be­deutet, durch überraschenden Sturmangriff nehmen.

Alpenjäger und Schwarzhemden, die den Eingeborenen-Corps beigcgoben sind, erstiegen vom Gegner unbemerkt den fast 2000 Meter Hohen Berg und warfen den völlig überrasch­ten Feind in blutigem Basonettkampf hin­unter. Trotz stärksten Artillerie- und Flng- zeillgbombardemeuts, unter dem die Abessinier reihenweise fielen, versuchten sie, die Stellung den ganzen Tag hindurch wieder zu stürmen, mußten aber abends unter italienischem Druck daS Feld ränimm. aur d-m sie üb-',- 3000 ^-Ke. darunter einen Oberführer und fünf Unter­führer, zurückließen. Die.italienischen Verluste des Tages werden mit etwa 500 T"i- geben. Das 3. Corps hatte inzwischen die Ghewa-Lime und somit den zurückflntenden Gegner im Rücken zu packen begonnen.

Am 20. 2 . haben die Italiener ihre militä­rische Aktion fortgesetzt, sic ist aber noch nicht völlig abgeschlossen. Allgemein ist zu sagen, daß an der Nordsront nur noch die Armee des Ras Jmmirii kampffähig ist.

meiner Rückkehr vom Hauptquartier nach Asmara finde ich dies festlich erleuchtet. Der Vizegouverneur hat an die begeisterte Menge vom Pressehans ans eine Ansprache gepalten, in der er die erfolgreichen Kämpfe feierte.

hiesigen militärischen Stellen erklären, -.tüessimen habe vom rein militärischen Gc- stchtcpunkt ans heute bereits den Krieg ver­loren.

Eirrzelheiisn über dis SchZaÄS

Asmara, 1. März. (Funkspruch des Kriegs­berichterstatters des DNB.) lieber den Ver­lauf der letzten Kämpfe in Tcmbicn werden folgende Einzelheiten bekannt:

Dr. Goebbels eröffnet die Leipziger Mesfe

Leipzig, 1. März.

Neichsminister Dr. Goebbels eröfsncte am Sonntag die Leipziger Messe mit einer Rede, in der er u. a. ausführte:

Nahezu 13 Jahre sind nunmehr vergan­gen seit Beendigung der furchtbaren Kata­strophe des Weltkrieges, die alle Völker der Erde an den Rand des Abgrundes brachte und das Räderwerk der Weltwirtschaft fast völlig stillstehen ließ. Ist cs nun in diesen 18 Jahren gelungen, das Getriebe der inter­nationalen Wirtschaft wieder in einer Weise in Gang zu bringen, daß für die Völker Glück und Wohlstand zurückkehren und die zwischenstaatlichen ökonomischen Spannun­gen ausgeglichen werden konnten? Die Lage der Weltwirtschaft ist die, daß die einen ingroßen Neichtümern geradezu ersticken und die anderen in Ar» in nt verkommen, Zustände, die ans Ver­einen Seite zu immer weiter gesteckten im­perialistischen Forderungen führen und ans der anderen Seite dein Gift der Anarchie in erschreckender Weise willkommenen Nähr­boden bieten.

Die Wirtschaftsnöte, unter denen die Welt seit vielen Jahren leidet, sind im wesentlichen unter dein Einfluß politischer Vorgänge und Politischer Tendenzen entstanden. Durch

das Versailler Dikkak

wurde ein Grundsatz zum Ausgangspunkt einer beabsichtigten neuen Weltordnung ge­nommen, der jeder Vernunft und jeder Er­fahrung Hohn spricht und deshalb die schlimmsten Folgen haben mußte, nämlich, daß es den an der Wirtschaft der Welt be- teiligten Völkern um so besser gehen muß, je schlechter es einem und zwar einem sehr wesentlichen Bestandteil dieser internatio­nalen Wirtschaft, nämlich Deutsch­land, geht. Die Krönung derwirt- schaftlichen Unvernunft aber be­deutete es, daß man der zerstückelte n und verarmten deutschen Wirtschaft von den im Kriege erworbenen Verdiensten und Kapitalansammlungcn Milliardenbeträge als Anleihen zu unerhört hohen Zinsen gab, um auf diese Weise noch ein Geschäft zu machen! Diese anscheinende Wohltat der internatio­nalen Kapitalmächte mußte naturgemäß eines Tages zu einer Plage werden, und zwar für alle Teile, die an diesen? wirt­schaftlichen Wahnsinn beteiligt waren, für -die Schuldner Wie für die Gläubiger. Die ganze Welt wurde allmählich in ein Schul­densystem verstrickt, aus dem sich schließlich die einzelnen Völker nur dadurch lösen konnten, daß sie die Bezahlung der Schulden einstellten, weil sie andernfalls elend zu Grunde gegangen wären.

Diese Entwicklung, in die der Welthandel

durch unsinnige politische und politisch be­einflußte wirtschaftliche Methoden hinein- getrieben wurde, hat sich iu den letzten Jahren in geradezu verheerender Weise auf die Handelsbeziehungen der Völker aus­gewirkt und dazu geführt, daß heute der Welthandel Formen angenommen hat, die man vor Beginn dieser allgemeinen Ver­wirrung sicherlich als grotesk und unerträg­lich bezeichnet hätte. Im Zuge dieser Ent­wicklung erfolgten

erhebliche wirkschafkliche Umstellungen

und auch starke Veränderungen in der Be- darsswirtschaft und Ernährungslage der Völker, durch die im einzelnen zwar vielfach Erfolge erzielt, im ganzen aber der Welt­handel immer weiter auf Bahnen gelenkt wurde, die der wirtschaftlichen Vernunft und dem natürlichen Ausgleich der ökonomischen Kraft in der Welt diametral eptgegenlaufen.

Am besten läßt sich das aufzeigeu an den fortgesetzten Störungen in der Roh­st o f s w i r t s ch a f t, die ja gekennzeichnet ist dadurch, daß Produktionszentren und Be­darfszentren sich nicht decken." Der Minister erläuterte dann durch ausführliche statistische Angaben die ungleiche Verteilung der indu­striellen Rohstoffe auf die Länder der Erde und fuhr darauf fort:Diese ungleichmäßige Verteilung der Rohstoffe wäre nun an sich noch kein weltpolitisches und weltwirtschaft­liches Problem im heutigen Ausmaß, wenn ein gesunder handelspolitischer Ausgleich möglich wäre. Das ist aber bei den jetzt gel­tenden Methoden der Weltwirtschaft und Weltpolitik leider nicht der Fall. Kapitali­stische Verblendung, politische Boykottpropa­ganda und vollkommene Unsicherheit aus dem Gebiete der Währungen stehen dem ent­gegen. Für die rohstoffarmen Länder ist der Import von Rohstoffen unmittelbar ver­knüpft mit dein Export von Fertigerzeugnis­sen. Sie müssen ihre Waren auf den Welt­märkten absetzen, um als Gegenwert Roh­stoffe hcrcinzunehmen. Wie aber kann dieser normale Außenhandel, von dem alle Völker Nutzen haben, gedeihen, wenn zu den son­stigen Handels- und zollpolitischen Schwie­rigkeiten noch die fortgesetzten Veränderun­gen der Verechnungsmaßstäbe der Währun­gen hinzutreten? In fast allen Ländern der Welt ist die Währung in den letzten Jahren einer gewissen Abwertung anheimgefallen, aber überall zu einen» unterschiedlichen Zeit­punkt und verschiedenen Graden.

So ist man denn im Zeitalter des Fern» flugverkehrs und des Radios wieder zu den Primitivsten Methoden des Warenaustausches nach der

Methode Glasperlen gegen Elefankenzähne

übergegangen. Man hilft sich mit Clearings aus; aber diese Methode tut dem Welthandel, der von Natur aus vielseitig sein muß, Ge­walt an. Es ist das ungefähr so, wie wenn der Inhaber eines Herrenartikelgeschäftes seinen Tabaklieferanten mit Hosenträgern be­zahlen muß. Er kann nur so viel rauchen, als der Tabaklieferant Hosenträger anneh­men will. Man wird zugeben, daß diese Methode, auf die Weltwirtschaft angewandt, auf die Dauer zum Bankerott führt.' Und sie wird angewandt! Im Jahre 1935 vollzogen sich notgedrungen 60 Prozent des deutschen Außenhandels auf. dem Wege des Verrech- nungsverkehrs, etwa 20 Prozent gingen im Kompensationsverkehr vor sich und nur 20 Prozent ergaben Bardeviscn.

Ter Währungswirrwarr kommt auch in der Verteilung der monetären Goldvorräte zum Ausdruck. Ein Vergleich dieser Gold­vorräte in den wichtigsten Staaten zeigt die sprunghaften Verschiebungen, die sich da fortgesetzt ergeben. Jede neue Währungs- diskussion, die augenblicklich an die Gold- blockländer anknüpft, schafft neue Unruhe und führt zu wirtschaftlich unfruchtbarem Hin- und Hertransportieren von Goldbarren und Goldmünzen. Vergessen wird dabei, daß der Wohlstand des einzelnen wie der Völker auf die Dauer nicht gesichert und gefördert

Tokio, 1. März.

Am Samstag ist der Handstreich der jun­gen japanischen Offizier:« liquidiert worden. Auf Grund der Aufforderungen des Kriegs­kommandanten von Tokio haben sich -die 3000 Mann des Infanterie-Regimentes Nr. 1 in Gruppen in ihre Kasernen zurückbegeben, nachdem der Kriegskommandant von Tokio auch Flugzeuge über die von den Putschisten besetzten Negierungsgebäude kreisen ließ.

Im Laufe des Samstag war auch amtlich mitgetcilt worden, daß Ministerpräsident Okada nicht getötet worden ist. Als die Putschisten in seine Amtswohnung eindran­gen, gelang es ihm, sich zu verstecken und am nächsten Tage zu entfliehen. Innenminister Goto hat den Vorsitz in der Regierung an ihn zurückgegeben.

In Tokio ist indessen wieder Ruhe cin- aekehrt; Barrikaden und Befestigungen in den Straßen sind verschwunden. D»e Führer der Putschisten haben wie es heißt, über Auf- forderung den Freitod gesucht, jedoch nicht nach altjapanischer Sitte Harakiri begangen, sondern sich erschossen. ^ ^ "