Freitag den 28. Februar 1938
Der Enztiiler
94. Jahrgang Nr. 49
LcitlväAiscke LknuM
Durch das vorzeitige Losgehen eines Schusses beim Stumpenschießen wurde in Bermarin« gen, OA. Blaubeuren, der kurz vor seiner Verheiratung stehende Maurermeister Georg Vetter schwer verletzt. Er konnte sich jedoch noch selbst zum Arzt begeben. Nach anfänglicher Besserung trat eine Blutvergiftung ein, an deren Folgen der junge Mann nun gestorben ist.
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Auf der Ulmer Straße in Biberach stürzte aus bisher ungeklärter Ursache der vcrh. Schlosser Josef Küchle aus Groß-Schafhausen, Kreis Laupheim, mit seinem Motorrad, und blieb in bewußtlosem Zustand mit erheblichen Verletzungen liegen. Bei den erlittenen Verletzungen dürste es sich um einen Schädelbruch oder eine Gehirnerschütterung handeln.
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Anläßlich der Geburt des sechste» Mädchens und elsten Kindes bei Hilfsarbeiter Elbs in Schwärzach übernahm der Führer und Reichs, kanzler Adolf Hitler die Ehrenpatenschaft und übersandte ein Glückwunschschreiben und zugleich eine Ehrengabe.
JnWeilimSchönbuch wurde Fr. Ebe r- Hardt auf dem Boden der Scheune liegend, schwer verletzt aufgesunden. Er starb nach kurzer Zeit. Er ist anscheinend bei dem Versuch, Heu von der Scheune abzuwerfen, ausgeglitten und abgestürzt.
Ein Jsenburger Personenauto, mit vier Personen besetzt, geriet kurz vor Aistaig bei Sulz in einer Kurve ins Schleudern und stürzte über die zwei Meter hohe Mauer aus das Bahngleis. Sämtliche vier Insassen kamen hierbei ohne jede Verletzung davon.. Durch die Blockstelle wurde sofort die Eisenbahnstrecke gesperrt, wodurch der um 10.30 Uhr durchfahrende Eilzug eine Verspätung erlitt.
Calw, 26. Februar. (Beim Tannen- zapfen Pflücken abgestürzt.) Ein schwerer Unfall ereignete sich m einem Tannenwald bei Gültlingen. Der in den 30er Jahren stehende ledige Landwirt Ferdinand Breitling von Gechingen stürzte beim Tannenzapsenpslücken ab. Mit dem Gesicht aus dem Boden blieb er bewußtlos liegen. Ein Kraftwagen brachte den Schwerverletzten in das Calwer Krankenhaus. Sein Zustand gibt zu Besorgnis Anlaß.
Neuhaufen a. Erms, 25. Februar. (Allzu anhänglich.) Von den Ferienkindern aus Westfalen, die voriges Jahr zur Erholung hier weilten, trafen zwei Mädchen unerwartet hier ein. Sie sind letzten Sonntag zu Hause auSgecrssen und haben den Weg hierher in drei Lagen „zu Fuß" zurückgelegt unter weitgehender Benutzung vorüberfahrender Autos. Die Behörden nahmen sich ihrer an und sie wurden wieder in ihre Heimat zu - rückbefördert.
Ellwangcn, 26. Febr. (Verhaftung eines Bürgermeisters.) Wegen Untreue und anderer Verfehlungen hat die Kriminalpolizei lt. „National-Zciiung" (NS.- Prcsse) den Bürgermeister von Ellenberg. Gustav Priem, vorläufig in H a s t g e n o m m e n. Ta auch der Verdacht von Unregelmäßigkeiten im Amt besteht, hat der Landrat eine Prüfung der Nechnungs- führung der Gemeinde durch Beamte des Oberamts angeordnet und im Benehmen mit dem Kreisleitcr den Bürgermeister Schenk von Wört mit der kommissarischen Führung der Geschäfte des Bürgermeisters von Ellenberg beauftragt.
Nie mollmim ln savWetn
Zavelstein, 26. Febr. Wenn die warmen Strahlen der Frühlingssonne den Schnee der Berge und Täler des Schwarzwaldes geschmolzen haben, schlüpfen droben auf den Wiesen der kleinsten Stadt Württembergs, dem romantisch gelegenen Zavelstein, die Krokusblüten schüchtern mit ihren blauen Köpfchen aus der Erde hervor.
Anfangs März, manchmal schon Ende Februar, überziehen die prächtigen Blumen die Wiesen der kleinen Stadt und verwandeln das matte Grün in einen farbenprächtigen Teppich, der von sattem Blau bis zu reinem Weiß in allen möglichen Farbenschattierungen schimmert. Wenn sich eine dünne Schneedecke auf die blühenden Wielen
lear uno die Blumen unverzagt ihre Köpfe über den Schnee erheben, ist ihre Wirkung märchenhaft. Mit ihren spitzigen, in Deck- schuppen gehüllten Blättern dringen die Pflanzen durch die starre Erdkruste; dann sprengen die Blätter die Hülle, und die einer spitzigen Zigarre ähnlichen Blütenknospen schieben sich aus der Erde hervor, schon nach wenigen Stunden prangen die Blüten in herrlicher Pracht. Jeden Abend, bei trübem Wetter, sowie bei nahender Kälte, schließen sich die Kelche wieder.
Die ursprüngliche Heimat der lieblichen Blumen ist wohl in Griechenland oder im Morgenland zu suchen; in den Alpen, Voralpen und im Schweizer Jura ist sie weit verbreitet, und bevölkert dort die etwa?
Re Rangfolge unserer Städte
Allerlei Statistische» au» Württemberg vrm Jahr 1935
?. Stuttgart, 26. Februar.
Das soeben im Deutschen Gemeindeverlag Berlin erschienene „Jahrbuch der Landgemeinden 1936" enthält unter anderem auch die neuesten Einwohnerzahlen aller deutschen Städte, die mehr als 10 000 Einwohner haben. Unter den 554 deutschen Städten mit mehr als 10 000 Einwohnern befinden sich nur 27 württem belgische, deren Einwohnerzahlen nach den letzten amtlichen Festftelluu- gen folgende Größenordnung ergeben:
1. Stuttgart mit
2. Ulm niit
3. Heilbronn mit
4. Eßlingen mit
5. Ludwigsburg mü
6. Reutlingen mit
7. Tübingen mit
8. Göppingen mit
9. Heidenheim mit
10. Schwenningen mit
11. Schwäb. Gmünd mit
12. Ravensburg mit
13. Tuttlingen mit
14. Geislingen mit
15. Ebingen mit
16. Friedrichshafen mit
17. Aalen mit
18. Kirchheim-Teck mit
19. Schramberg mit
20. Schwäbisch Hall mit Fellbach mit Rollweil mit Biberach mit
24. Freudenstadt mit
25. Kornwestheim mit
26. Backnang mit
27. Tailfingen mit
21.
22 .
23.
429 428 Einwohnern 62 472 Einwohnern 60 308 Einwohnern 43 089 Einwohnern 34135 Einwohnern 33 204 Einwohnern 28 686 Einwohnern 23 007 Einwohnern 21 903 Einwohnern 20 605 Einwohnern 20131 Einwohnern 18930 Einwohnern 17 225 Einwohnern 14 349 Einwohnern 14 216 Einwohnern 13 306 Einwohnern 12 703 Einwohnern 12 417 Einwohnern 11741 Einwohnern 11322 Einwohnern 11201 Einwohnern 11278 Einwohnern 11099 Einwohnern 10 575 Einwohnern 10 090 Einwohnern 10 069 Einwohnern 10 013 Einwohnern
Der große Abstand unserer schwäbischen Städte, auch der größten, von Stuttgart ist ganz außerordentlich. Ein Vergleich mit anderen Gauen zeigt, daß dort dieser Abstand nicht besteht. So hat Baden beispielsweise eine ganz andere Struktur, wie eine kurze Gegenüberstellung der zwölf größten badischen Städte zeigt. Die Reihenfolge lautet folgendermaßen:
1. Mannheim mit
2. Karlsruhe mit
3. Freiburg mit
4. Heidelberg mit
5. Pforzheim mit *
6. Konstanz mit
7. Baden-Baden mit
275162 Einwohnern 159 926 Einwohnern 99122 Einwohnern 84 641 Einwohnern 79 816 Einwohnern 36 259 Einwohnern 30 262 Einwohnern
8. Durlach mit '18 658 Einwohnern
9. Offenburg mit ,17 976 Einwohnern
10. Bruchsal mit - ' 16 903 Einwohnern
11. Lahr mit / - 16 807 Einwohnern
12. Singen mit - 15 536 Einwohnern
Der Prozentsatz der schwäbischen Städte mit über 10 000 Einwohnern ist aber, am Reich gemessen, gar nicht übel. Das Deutsche Reich zählt zur Zeit 66 330 000 Einwohner, Württemberg 2 696 324 Einwohner. Württembergs Einwohnerzahl beträgt also roh gerechnet 4,1 Prozent der deutschen Bevölkerung. Die Zahl der schwäbischen Städte mit über 10 000 Einwohnern beträgt aber 4,9 Prozent der Ge- samtzahl in Deutschland.
Auch die Verteilung der Konfessionen wird ini::essieren: Nach den Angaben des Statistischen Landesamts bekennen sich von den 2 696 324 Einwohnern Württembergs 2 598 051 zur christlichen Kirche, und zwar 1758 373 evangelischer Konfession und 839 678 katbo- u>a)er Koustssivn, wahrend sich 10 023 ats sogenannte „Glaubensjuden" bezeichnen. 88 250 gehören Freikirchen oder Dissidentenkreisen an.
Nun interessiert uns noch die Stelle, die Stuttgartim Rang der anderen deutschen Großstädte einnimmt. Auch hierüber gibt das „Jahrbuch der Landgemeinden" Auskunft: Stuttgart steht seiner Einwoh- nerzahlnachan14. StelleimReich. 16 deutsche Großstädte haben über 400 000 Einwohner. Ihre Reihenfolge lautet, nach den letzten amtlichen Feststellungen:
um
2. Hamburg mit
3. Köln mit
4. München mit
5. Leipzig mit
6. Esten mit
7. Dresden mit
8. Breslau mit
9. Franks, a. M. mit
10. Dortmund mit
11. Düsseldorf mit
12. Hannover mit
13. Duisburg mit
14. Stuttgart mit
15. Nürnberg mit
16. Wuppertal mit
Wir betonen ausdrücklich, daß wir die vor, stehenden Zahlenangaben (außer Von Stutt, gart) dem .„Jahrbuch der Landgemeinde» 1936" entnommen haben. Es ist möglich, das seit der Drucklegung dieses Buches sich einig« Zahlen etwas verändert haben.
1 129 307 Einwohnern 756 605 Einwohnern 735 388 Einwohnern . 714 363 Einwohnern 654 461 Einwohnern 642143 Einwohnern 625198 Einwohnern 555 857 Einwohnern 540 875 Einwohnern 498 600 Einwohnern 443 920 Einwohnern 440 419 Einwohnern 429 428 Einwohnern 410 438 Einwohnern 408 602 Einwohnern
feuchten, humusreichen Alpenwiesen, seltene? die Obstgärten, sowie das beschattete Gehölz, Ein Äerwandter der Krokus, der echtt Safran, wird in der Schweiz, in Spanien und Amerika angebaut. Im Herbst werdest die Narben und Griffel ausgezupft; sie gebest getrocknet den „Schrickst, der den Kuchen „gel" macht.
Nachrichten über den Zavelsteiner Krokus tauchen erstmals M Jahre 1825 auf.
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vvr HMgchungen!
Mancher Bauer hört jetzt zum erstenmal von seinem Ortsbauernführer, daß demnächst bei ihm eine Hosbegehung statt- finden soll. Diese Ankündigung wird zuweilen noch mit gemischten Gefühlen ausgenommen. weil man sich da und dort noch unter Hofbegehung eine abfällige Kritik an der Wirtschaftsführung vorstellt. Doch darum handelt es sich keineswegs. Tie in der zweiten Erzeugungsschlacht zur Durchführung kommenden Hosbeaehungen haben einen ganz anderen Zweck. In jedem Ort gibt es Betriebe, die aus irgendwelchen persönlichen oder sachlichen, räumlichen oder finanziellen Gründen bisher noch nicht alle Maßnahmen ergriffen haben, deren Durchführung im Zuge der Erzeugungsschlacht auch für sie nationale Pflicht ist. Ferner sind überall Be- triebe zu finden, die in dem oder jenem Wirtschaftszweig über dem Durchschnitt der anderen Höfe stehen und hierin besondere Erfahrungen gesammelt und sich Einrichtungen geschaffen haben, die oft ohne große Kosten eine erhebliche Steigerung des Rohertrages oder Arbeitsersparnis ermöglichen. Und hier liegt der Sinn der Hosbegehungen. Einerseits sollen bei ihnen durch sachkundige Berufskameraden die noch schwachen Betriebe beraten werden, wie sie die ihnen entgegenstehenden Schwierigkeiten überwinden können, andererseits sollen die Erfahrungen der gut geleiteten Betriebe auch den anderen Berusskameraden aus eigener praktischer Anschauung zugänglich gemacht werden. Es handelt sich also um «ine Aussprache zwischen Berufskameraden, zwischen Bauer und Bauer, über das, was sich im Kulturartenverhältnis, Anbauuerhältnis, Viehbesatz, Buttergrundlage usw- m der Praxis bewährt hat. Was aus wese Weise erreicht werden kann, sehen wir auf dem Teilgebiet des Ackerbaues, bei dem sich in ähnlicher Weise die Fclderbegehungen als bestes Mittel für jeden Bauern erwiesen haben, die Praktischen Ergebnisse seiner Wirtschastsmaßnahmcn zu erkennen und mit, denen der anderen Bauern in Vergleich zu ^ setzen.
Kurrvsrsn
kür stte Lcknelckerel nur beste tzuslllLten.
Ksusndürg
vsn Okfi-16 von KSNStSiN
2 ^*beberschuj; durch T. Ackermann, Romanzentrale Stuttgart)
Pistor setzte hinzu: „Vielleicht kaufe ich die Villa fii mich. Gleich mit allem, was dein ist und bann — qu Also — schönen Gruß an die Eltern."
Er war enttäuscht und sah ihr nach, als der Lastwc gen davonrollte. Die Vitrine und den kleinen Smyrin teppich, den er doch auf das Auto hatte stellen lasset fand er im Hausflur wieder,
„Na, Frau Weigel, da will ich mal ein bißchen helfet Und ich Hab' Ihnen was von meinem Zeug mitgebrach In dem Kleid können Eie doch nicht gut schrubben/'
Die alte Frau Kuhlekamp war in der Werkstatt ei schienen, sagte das ganz selbstverständlich und stellte Eime« Besen und was man sonst braucht, hin.
„Ba(er. ich habe einen Haufen Tapeten gesundet Emen Eimer Kleister habe ich aus der Fabrik geholt. S geht das nicht, jetzt komm mal!"
Alfred hatte eine alte Arbeitshose und ein blaue Wollhemd von Fritze Kuhlekamp an und ein Paar dit geborgte Latschen an den nackten Füßen.
„^o, während Mutter da drin sauber macht, werde wrr hier mal Tapezier spielen. Du, Vater, du streichst d Tapeten da auf dem Bocktisch, hier ist eine Leiter. Mu "k, gw mir mal da die Bürste zum Feststreichen."
Der alte Weigel trat zögernd heran.
„Dalli, alter Herr; wenn Irma mit den Möbel kommt, muß alles fein sein!"
Schon hatte er die erste Tapetenrolle an der Wan festgedruckt.
„Paar Flecke sind ja drauf. Du, Vater, du hast ja die Kante nicht abgeschnitten. Mutter Kuhlekamp, geben Sie mal die Schere her, die Ihnen an der Schürze bammelt. Donnerwetter! Fein! Schnell die nächste Rolle! Herrgott, Vater, bekleckere dir den Rock nichtl Runter damit! Kragen ab, Aermel hochgekrempelt!"
„Immer feste voran, immer feste voran, daß der alte Papa Weigel auch Nachkommen kann!"
Bei der Arbeit war Alfred unwillkürlich vergnügt geworden, und jetzt lachte Mutter Weigel auf.
„Ne, der Junge!"
„Sie! Scheuerfrau! Passen Sie mal auf, daß der Kleisteronkel da nicht mit dem Aermel den ganzen Kleistertops vom Tisch schmeißt I"
Alfreds vergnügte Stimmung brachte auch die Alten zum Lachen, und als Irma drei stunden später mit dem Lastwagen vorfuhr, war das eine Zimmer schon mit einer uralten Blumentapete aus Großmutters Zeit zwar etwas unregelmäßig tapeziert, sah aber ganz sauber aus. Irma blieb verwundert stehen. Da brachte Fritze Kuhlelomp eine Rolle elektrischen Leitungsdraht angeschleppt. Verrann- dert fragte Vater Weigel:
„Nanu?"
„Jetzt kommt das Feine," sagte Alfred und erklärte:
„Bis ins Haus geht ja der elektrische Strom, und der Fritze kann sowas. Aber mach' die Leitung ordentlich, daß uns die Kontrolle nicht auf den Kopf kommt."
Es war inzwischen längst ein Uhr vorüber, und da es Samstag war. hatte die Fabrik drüben Schluß gemacht.
Um drei Uhr waren die vier kleinen Räume frisch tapeziert und gesäubert. Vater Weigel, Alfred und Fritze Kuhlekamp, der seine elektrische Anlage fertig hatte, schleppten die Möbel herauf. Irma, jetzt in einem ganz einfachen Kleidchen, das Frau Weigel als Servierkleid für ein Mädchen gekauft hatte, steckte mit geschickter Hand Gardinen auf und drapierte ein paar nette Bilder an den Wänden. Die ausgetretenen Dielen, die in der Eile nicht
gestrichen werden konnten, waren nicht mehr zu sehen, wei^ Irma vom Boden der Billa einen ausrangierten Boden« belagsteppich mitgebracht hatte, der so groß war, daß eH für die vier kleinen Zimmer reichte, nachdem er zerschnitt ten war.
Alfred stellte sich mitten in das größte Zimmer und' steckte zwei Finger in den Mund. Dann stieß er einen schauderhaften Pfiff aus.
„Feierabend I Ich mache darauf aufmerksam, daß itt einer Stunde die Geschäfte geschloffen werden. Heuts gibt's nochmal Eisbein bei Aschinger, aber morgen kochz Mutter Klöße und Speckl Nicht wahr, Mutter, das war doch immer deine Spezialität? Da läuft einem schon im voraus das Wasser im Mund zusammen."
Alfred, der in den anderen Räumen Fritze Kuhle«, kamp beim Einschrauben der Dirnen in die einfachen Be-' leuchtungskörper aus den Dienstbotenstuben der Villa ge« Holsen, trat jetzt zum erstenmal und zufällig an Irmas Seite in das Zimmer, das ihm die Schwester eingerichtet hatte. Da stand sein Schreibtisch — das einzige wertvolle Stück, das Irma mitgenommen. Daneben das Bücherregal, auf das sie schon die Bücher gestellt, auf dem Schreibtisch das Zubehör, davor der bequeme Stuhl, daneben der kleine Rauchtisch und gegenüber das große Eouchbett. Sogar das Zeichenbrett lehnte an der Wand. Alfred stand betroffen, und sein Gesicht war erschrocken.
„Warum hast du das alles mitgebracht? Das brauche ich ja doch jetzt nicht mehr."
Sie stand dicht neben ihm und streichelte ihm mit der Hand über die Backe.
„Doch! Wirst es schon noch brauchen! Wird dir schon Freude machen! Ein paar gute alte Freunde muß der, Mensch schließlich um sich haben —"
Sie sagte es ganz leise und weich. , .'
„Ich habe mein Pilotenzeugnis nnd meine Preist
auch bei mir an die Wand genagelt." ,
' (Forts, folgt: