Freitag den 21. Februar 1938
Der Enztäler
94. Jahrgang Nr. 43
Stuttgart, 19. Febr. (Strafe gegen »inen Arbeitsscheuen.) Vor dem Amtsgericht Stuttgart I hatte sich dieser Tage ein verheirateter 43jähriger Taglöh- Mr wegen Arbeitsscheu zu verantworten. Seit dem Kriege hat er keine regelmäßige Arbeit mehr verrichtet. Auch die vom Wohlfahrtsamt verlangte Pflichtarbeit wurde von ihm nur unregelmäßig geleistet. Es war ihm angenehmer, die Unterstützung des Wohlfahrtsamts in Anspruch zu nehmen und nebenher auf den Bettel zu gehen. Seine notorische Arbeitsscheu bewies er auch dadurch, daß er aus dem Beschüftigungsheim Vuttenhausen, in das er im Mai v. Js. eingewiesen wurde, eigenmächtig entwichen ist. Das Amtsgericht hat ihn nun zu der Haft- strafe von vier Wochen verurteilt und außerdem seine Unterbringung in dem Arbeitshaus angeordnet.
Stuttgart-Bad Cannstatt, 19. Febr. (Die ä l t e st e F r a u S t u t t g ar t s.) Am Mittwoch feierte die älteste Frau und zugleich der älteste Einwohner Stuttgarts, Frau Karoline Hoffart h in BadCann statt bei verhältnismäßig guter Gesundheit ihren 9 8. Geburtstag. 36 Urenkel konnten der Jubilarin gratulieren. Eine besondere Ueber- raschung war für die Jubilarin der B e s u ch des Oberbürgermeisters, der ihr die herzlichen Glückwünsche der Stadtverwaltung persönlich überbrachte.
Ulm, 19. Febr. (Gefährlicher Sittlich k e i t s v e r b r e ch e r.) Der 36 Jahr? alte, verheiratete Wilhelm Bühler von Hohenstaufe » bei Göppingen, hatte sich an sieben Kindern, Mädchen und Knaben im Alter von 7 bis 12 Jahren, in schwerer Weise, jeweils in seinem Geschäft, wenn die Kinder zum Haarschneiden gekommen sind, vergangen. Das Gericht verurteilte ihn zu drei Jahren Zuchthaus und süns Jahren Ehrverlust. Auch die Entmannung wurde angeordnet, ebenso wurde ihm aus zwei Jahre nach Verbüßung der Strafe die Ausübung seines Beruscs verboten. — DaS Ehepaar Johannes Zimmer mann, wohnhaft in einer Baracke in Arnegg, Kreis Bla'nbenren, wurde wegen Kuppelei zu drei Monaten bzw. süns Monaten Gefängnis verurteilt.
Breis für schwäbisches Schassen
Erfolg einer württembergischen Gewerbeschule bei der Automobil-Ausstellung
Stuttgart, 19. Februar. Bei der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung in Berlin und dem damit verbundenen Wettbewerb der Berufsschulen ist die Gewerb e- schule Stuttgart-Obertürkheim mit dem 1. Preis ausgezeichnet worden. Weitere Preise erhielten die Berufsschulen in Bonn, Bochum, Altona und Plauen. Der Neichshandwerksmeister Schmidt hat für die besten Arbeiten der Berufsschulen einen Wanderpreis und Geldpreise als Zuschuß für die Weiterbildung gestiftet. Eine besondere Sehenswürdigkeit der Ausstellung bildet das naturgetreue Modell des Untertürk- heimer Rennwagens, das die Lehrlinge des Werkes für den Führer hergestellt haben
Für immer aufgehoben
Sicherungsverwahrung für rückfälligen Betrüger
Ulm, 19. Februar. Das Landgericht Ulm verurteilte, wie erinnerlich, am 2. November 1935 den Angeklagten Kurt Klinghammer wegen fortgesetzten Rückfallbetrugs zu 3 Jahren 6 Monaien Zuchthaus, 550 NM. Geldstrafe und 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. Außerdem wurde die Sicherungsverwahrung angeordnet.
Der Angeklagte, der bereits 20mal vorbestraft ist, hat die letzten 20 Jahre seines Lebens zum überwiegenden Teck hinter Zuchthaus- und Gesängnismauern zugebracht. Im Juni 1933 kam er, nachdem er eine längere Freiheitsstrafe verbüßt hatte, nach U l m. Hier lernte er ein Mädchen kennen. dem er nach kurzer Zeit die Ehe versprach und von dem er im Laufe der Zeit Geldbeträge von annähernd 3000 RM. erschwindelte. Mit Hilfe dieses erschwindelten Geldes richtete er ein Baubüro ein. Er fand Baulustige, denen er unter betrügerischen An- aaben die Herstellung billiger Holzwohn
häuser zusagle. Es ist" ihm auf diese Weise gelungen. Baulustige und Handwerker um erhebliche Beträge zu prellen. Der Angeklagte, der sich als Architekt und Ingenieur ausgab, hatte in Wirklichkeit keine Akmuna von Bauplänen. Die von ihm veranschlagte Bausumme wurde bei Ausführung der Bauten um das Doppelte und Dreifache überstiegen; es war dem Angeklagten nur darum zu tun, die beträchtlichen Honorare für seine Tätigkeit als „Architekt" zu erhalten. Des weiteren hatte er sich noch Wechsel- und Darlehensbetrügereien zuschulden kommen lassen.
Das Reichsgericht hat die von dem Angeklagten gegen das Urteil eingelegte Revision als unbegründet verworfen. Die Feststellungen des Landgerichts seien in allen Punkten rechtsirrtumsfrei; auch die Voraussetzungen für die Anordnung der Sicherungsverwahrung seien erfüllt. Das Urteil sei also rechtskräftig zu bestätigen.
Durch Rattenschaden gehen jährlich über 100 Millionen RM. verloren!
17.18/19, Hessental 17.54/55, CrailSheim 18.22/24, Nürnberg an 19.44 Uhr. Die vielseitigen Wünschen entsprechende neue Lage des v 113 vermittelt außerdem einen wichtigen Anschluß von v 370 vom Rheinland (Stuttgart an 16.12 Uhr), v 370 Stutt- gart —München erhält einen neuen Halt in Eßlingen (Stuttgart ab 16.23 Uhr, Eßlingen 16.32/33 Uhr). Die zweitbeste Verbindung mit Berlin bringt jetzt der sog. Odenwaldzug, 8151 nach Frankfurt a. M. (Stuttgart ab 6.28), der in Hanau einen neuen Anschluß an den Schnellzug v 3 nach Berlin erhält. Stuttgart — Berlin wird mit diesem Eilzug also in 10 Stunden und 10 Minuten erreicht. Die Reisedauer Innsbruck —Friedrichs- hasen — Stuttgart (Stuttgart an 22.51 Uhr) wird bei den Zügen 17207/407/ v 107 um 35 Minuten gekürzt.
Stuttgart—Zürich in fünf Stunden
Die Strecke Stuttgar t—Z ürich wird mit den Zügen v 108 (Stuttgart ab 6.36) und v 369 (Stuttgart an 13.31 Uhr) über riedrichshafen, trotz des Umwegs über den odensee, in der Zeit von 5 Stunden 12 Minuten erreicht. Diese durchgehende Verbindung ist ein großer Fortschritt, der in Zusammenarbeit mit den Schweizer Bundesbahnen erreicht wurde. Den Wünschen der Bewohner von Stuttgart-West wurde dadurch Rechnung getragen, daß die Eilzüge 293 Tuttlingen — Stuttgart (Stuttgart an 14.11 Uhr) und 292 Stuttgart — Villin gen (Stuttgart ab 20.43 Uhr) einen Halt in Stuttgart-Westbahnhof ersahren.
Neben einigen unwesentlichen Zeitveränderungen beim Eilzug 152 Frankfurt- Stuttgart und beim Eiltriebwagen 267 nach Ebingen ist zu erwähnen, daß der Eilzug 241 Horb—Pforzheim einen Halt in Hirsau bekommt. v 179 Friedrichshasen — Lindau— München (Sommer Friedrichshafen ab 8.52) beginnt künftig in Lindau und Gegenzug V 180 (Friedrichshafen an 21.37 Uhr) endigt in Lindau. Dafür Verkehren im Sommer AnO schlußzüge 8 379 (Friedrichshasen ab 9.08) und 8 380 (Friedrichshafen an 21.35 Uhr).
Der „Fliegende Stuttgarter"
Die beste Verbindung mit Berlin soll mit Schnelltriebwagen erreicht werden, mit denen zur Zeit Versuch« gemacht werden und deren Einführung bis zum 15. Mai d. I. in Aussicht genommen ist. Die Reisedauer ist um 2 Stunden günstiger wie mit den heutigen Zügen v 9 und v 10. Stuttgart—Berlin (Stuttgart ab 6.08, Berlin an 13.18) wird mit 801 711 in 7 Stunden 10 Minuten, Berlin- Stuttgart (Berlin ab 17.06, Stuttgart an 0.13 Uhr) in 7 Stunden 07 Minuten zurückgelegt.
Ebenso fährt man nach Berchtesgaden mit 8VN 721 bzw. 8VN 720 in 5 Stunden 87 Minuten, bzw. 5 Stunden 14 Minuten (Stuttgart ab 16.07, Berchtesgaden an 21.44, Berchtesgaden ab 9.10 Uhr, Stuttgart an 14.24 Uhr).
Außer diesen Veränderungen und zum Teil erheblichen Verbesserungen im Fahrplan sind auch Neuerungen im Kursbuchwesen getroffen worden. Auf 15. Mai gibt die Reichsbahn ein Deutsches Kurs- vuch heraus, das für einen verhältnismäßig billigen Preis sämtliche deutschen Eisenbahn- strecken und einen besonderen Abschnitt sür Fernverbindungen enthält. Die Taschenfahrpläne werden selbstverständlich beibehalten.
An sieben Stunden nach Berlin
Wesentliche Aenderungen «nd Verbesserungen im neue« Iahresfahrplan
der Reichsbahn
Stuttgart, 20. Febrruar.
Daß die Deutsche Reichsbahn in den letzten Jahren mit den modernen und modernsten Verkehrsmitteln mit Erfolg Schritt zu halten versuchte, war ihr gutes Recht und ihre besondere Aufgabe. Immer wieder hat sie mit neuen Leistungen aufgewartet, mit Leistungen allerdings, die im Rahmen ihrer Zweckbestimmung lagen und wirtschaftlich tragbar waren. Wenn im neuen Jahresfahrplan 1936/37 so gut wie keine neuen und besonderen Leistungen, sondern vorwiegend Aenderungen und zeitliche Verbesserungen sichtbar werden, so liegt das darin, daß durch erhebliche Abstriche Reserven eingespart werden sollen sür die im Lause des Jahres bestimmt weiter auftretenden Bedürfnisse im Berufsverkehr.
Orienl-Expretz fährt schneller
Trotzdem ist es gelungen, im neuen Fahrplan 1936/37 eine Menge von Verbesserungen aller Art zu erreichen. Nähere Einzelheiten hierüber teilte der Fahrplandezernent der Neichsbahndirektion Stuttgart, Reichsbahnoberrat Barth, in einer am Dienstag stattgehabten Pressekonferenz mit. Der neue Fahrplan beginnt am 15. Mai 1936. Er bringt zunächst einmal eine wesentlicheBeschleunigung (über eineStunde) der beiden Orient-Expreßzüge 8 5 Paris—Bukarest und I- 6 Bukarest—Paris. Die Züge Verkehren künftig I- 5 Stuttgart Hbhf. 5.29/5.34, I, 6 (Sommer) 0.57/1.14, (Winter) 2.04/2.09 Uhr. Auch die Prager Flügelzüge haben im Sommer eine wesentliche Beschleunigung ersahren (I-105 und I-106). Weiter wurde erreicht, daß V37 nunmehr ganzjährig zwischen Paris und Wien verkehrt. In Stuttgart wird ein unmittelbarer Anschluß von dem Eilzug 248 von Wiesbaden hergestellt.
Unmittelbare derdinduiT nach Saarbrücken
Sehr erfreulich ist, daß im Anschluß an den Zug v 38 Wien — Paris (Stuttgart Hbs. ab 19.14 Uhr) in Karlsruhe eine unmittelbare Eilzugsverbindung nach Saarbrücken durch den Eilzug 43 hergestellt wird. Dadurch werden die bisherigen Verbindungen mir Saarbrücken (Stuttgart Hbf. ab 19.14, Karlsruhe 8 63 ab 20.46, Saarbrücken an 23.22 Uhr) zeitlich übertroffen und in 4 Stunden 8 Minuten möglich gemacht. Dafür wird die Verbindung Stuttgart—Saarbrücken mit 8 247 ausgehoben.
Die Züge v 9 Zürich —Berlin (Stuttgart Hbf. ab 11.45 Uhr) und v 10 Berlin —Zürich (Stuttgart Hbf. ab 19.10 Uhr) erfahren einen neuen Halt in Heilbronn. 1)9 erhält einen Kurswagen 1.—3. Klasse von Genua bis Warschau, v 10 einen solchen von Warschau bis Ventimiglia. Zug v 11 Tübinge n-— Berlin (Stuttgart ab 9.47) erhält einen neuen Halt in Apolda und Wittenberg und Anschluß in Weißensels an v 243 nach Leipzig—Dresden. Der in Nürnberg an v 118 (Stuttgart an 19.04 Uhr) anschließende 8V 80 Berlin- München mußte entspannt werden und fährt in Berlin Anh. Bhf. schon 10.35 (seither 10.50) Uhr ab, so daß die Fahrdauer Berlin —Stuttgart (Stuttgart an 10.02 Uhr) um 13 Minuten verlängert wird. Die Reisedauer des Nachtschnellzugs Berlin — Stuttgartv 14 (Stuttgart an 7.35 Uhr) wird zwischen Berlin und Stuttgart um 13 Minuten gekürzt (Berlin ab 20.24, Stuttgart an 7.31 Uhr). Auch die Reisedauer des über die Berliner Stadtbahn gelegten Sommerschnellzugs v 16 wird zwischen Berlin und Stuttgart um 18 Minuten gekürzt (Berlin Friedrichstraße ab 11.06, Stuttgart an 22.30).
Ferner wird der Zug l) 113 Stuttgart — Nürnberg (Stuttgart ab seither 9.32) auf den Nachmittag verlegt und verkehrt wie folgt: Stuttgart.ab 16.47, Backnang
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(Urheberschutz durch C. Ackermann, Romanzentrale Stuttgart) 17j
Sie durchschritten die Werkstätten, in denen gearbeitet wurde, und kamen in den oberen Stockwerken in die großen Lagerräume.
„Teufel noch mal! Das sieht bös aus. Wie konnte Ihr Vater so rückständig sein?"
„Sehen Sie mal her. da sind die Bettstellen. Ist doch alles gutes Holz. Wenn man die Füße kürzer macht, die Lehnen abschneidet — und hier die Nachttische einfach mitten durch, an die obere Hälfte ein Brett und Füße unten, auf die Unterhälfte neue Platte. Wenn ich eine Säge hätte, machte ich's gleich vor. Da, das Vertiko. Nunter mit dem Ausbau! Den Schrank ganz einfach —."
Bendemann lachte.
„Emgen Eie mal. Sie sind wohl Tischlerin?"
„Nein, leider nicht, aber es hat mir Spaß gemacht, mir mein eigenes Zimmer so umzuarbeiten. Ich sage Ihnen, Herr Bendemann, es sieht vorzüglich aus. Schließlich streicht man noch alles mit weißem Schleiflack."
Herr Bendemann ging mit prüfenden Augen durch die gefüllten Räume.
„Und was machen wir mit den Riesenkredenzen?"
„Die sägen wir in der Mitte auseinander — und da — die Sofaumbaulen, daraus werden zwei entzückende kleine Schränkchen — und das Mittelstück, das gibt noch eine Hinterwand für einen Schreibtisch."
Während Meister Bendemann mit Irma von Lager zu Lager ging und sie immer neue Gedanken hervorsprudelte, war Alfred mit Revisor Zangenberg in das zweite Kontor gegangen. Er wollte gern vollkommene Klarheit
haben und der Vater sollte nicht alles hören. Der aber hatte auch Besuch bekommen:
Werner Pistor war gekommen.
„Tag, Herr Weigel."
Weigel drückte ihm die Hand.
„Herr Pistor, Sie wollen wirklich Geld geben?"
Herr Werner Pistor war ein übertrieben geschniegelter junger Mann, Mitte zwanzig, der ein blasiertes Gesicht ohne irgendwelche Belastungen mit Intelligenz zeigte, sich etwas darauf einbildete, daß er es vom „einfachen Kaufmannskommis" nun zum eleganten jungen Herrn gebracht hatte, der es verstand, mit den „Kunden der ersten Gesellschaft" zu verhandeln.
„Gott, lieber Herr Weigel, es war ganz gut, daß mein alter Herr heute morgen geschäftlich verreist war. Aber — man ist doch ein Mensch. Wenn eine so reizende junge Dame wie Fräulein Irmintrud — schließlich darf sie doch nicht darunter leiden, wenn ihr Vater nicht mit der neuen Zeit gegangen ist."
Weigel nickte und verstand. Eigentlich hätte der junge Mann da am liebsten geiaat: „Wenn der Vater ein Dämelack ist."
„Und — nun — Sie wissen ja — also ganz offen: Mein alter Herr hat gebrummt, aber — was sind schließ- lich fünfzehntausend Mark, wenn Sicherheit da ist und — na ja, ich Habs Fräulein Irmintrud zulieb getan und mir gesagt, man weiß ja nicht, aber vielleicht bleibt das Geld mal doch in der Familie. So ist man ja doch nicht, daß man — Sie wissen ja, Fräulein Irmintrud hat mir immer gefallen und — eine gute Geschäftsfrau wäre sie auch. Das heißt, heute wollen wir davon nicht reden. Nur, damit Sie verstehen, warum ich es getan habe — ich bin ja seit einem Vierteljahr Teilhaber meines Vaters und da konnte der alte Herr nichts mehr sagen, nachdem ich es schriftlich gegeben."
Ernst Weigel war noch schlechter zumut als vorher. Er konnte diesen eingebildeten Fatzke nicht ausstehen und
jetzt — jetzt — er begriff noch nicht ganz, aber er fühlte so etwas, als beginge er Irma gegenüber eine große Gemeinheit.
„Notar Egon Schulze."
„Tag, lieber Notar."
Zangenberg und Alfred waren eingetreten.
„Ich habe schon alles vorbereitet. Herr Ernst Weigel — legitimiert durch den mir bekannten Bücherrevisor Zangenberg, nicht wahr? Also, ich lese vor. So, jetzt bitte die Unterschriften. Herr Werner Pistor, in Firma Auktionshaus Pistor. Bitte Legitimation — danke. Haben Sie das Geld mitgebracht? Sehr schön. Bitte, Herr Weigel und Herr Zangenberg als gerichtlicher Sachverständiger, die Quittung zu unterschreiben. Vortrefflich. Kostenrechnung sende ich ein. Habe die Ehre, meine Herren."
Der eilige Herr verschwand, und inzwischen war auch Irma eingetreten.
„Verehrtes Fräulein Irmintrud, Sie sehen, ein Mann, ein Wort."
Irma war sehr blaß. '
„Ich danke Ihnen, Herr Pistor."
„Aber bitte, bitte — ich hoffe. Sie werden mir bald das Vergnügen machen. Sie zu einer Autofahrt abholen zu dürfen. In Ihrem früheren Wagen natürlich. Bleibt ja schließlich gleich, in wessen Garage er steht. Auf recht baldiges Wiedersehen, kleine Irma/
Gestern hätte er ganz gewiß nicht gewagt, „kleine Irma" zu sagen. Heute mußte sie sich gefallen lassen, daß er einen vertraulichen „Fünfminutenbrenner" auf ihre Hand drückte.
„Wiedersehen, Papa Weigel."
Er nickte Alfred vertraulich zu.
Irmas Herz krampfte sich zusammen
Der Mann sollte —?
Zangenberg, der natürlich von den iiiiieren Iusam-
menhänoen nichts wußte, steckte das Geld ein.
^ ' (Forts, folgt.)