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Luch Trüg» monatlich NM. I.4l> schließlich W Rpsg- Zustellgebühr, dÄch d>e P°st RM. l.7S (einschließ­lich SS Rpfg- Postzeitung-g-bllhrenl. Mi« der Einzelnummer lS Rptg. In Sülle» höherer Gewalt besteht KU» Anspruch aus Lieserung der Mtung oder aus Rückerstattung de» Bezugspreise«. Gerichtsstand siir beide Teil« ist Neuenbürg (Württ.) Sernsprech-Anschluß Nr. <04

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Amtsblatt für clas Oberami Aeuenbürg

Nr. 26

Samstag den 1. Februar 1S38

94. Jahrgang

SA.. öS.. ASM. und Studenten sammeln

Berlin. 31. Januar

Zur fünften Reichsstraßensammlung für aas Winterhilfswerk am 2. Februar haben der Chef des Stabes der SA.. Viktor Lutze, der Reichsführer SS., Heinrich Himmler, und Korpfsführer Hühnlein folgenden Aufruf erlassen:

Große Opfer sind immer nur gebracht worden für eine Idee und für eine Gemein­schaft, die sich als Trägerin dieser Idee er­weist. Der Kampf der nationalsozialistischen Bewegung hat Opfer gefordert. Diese Opfer sind gebracht worden aus der heiligen Ueber- zeugüng, aus dem festen Glauben an die Richtigkeit der Weltanschauung des Führers. Wie gestern, wird auch heute und morgen der Kampf für die nationalsozialistische Idee mit Opfern verbunden sein.Gegen Hunger und Kälte!" lautet die Parole, die sich die Bewegung in diesem Winterhalbjahr wieder gestellt hat. Am 2. Februar, zu Beginn des vierten Jahres der nationalsozialistischen Er­hebung, werden sich die Männer der SA., SS. und des NSKK., jene, in deren Reihen das nationalsozialistische Opfertum geboren wurde, in den Dienst des Kampfes gegen Hunger und Kälte stellen. Dieausihren Reihen gebrachten Opfer an Gut und Blut werden den Volks­genossen daran erinnern, daß ohne Opfer willen ein Volk zer­fällt, daß ohne den Mut zum Opfer jede Gemeinschaft zugrunde gehen muß."

Gleichzeitig veröffentlicht der Neichsstuden- tenführer Derichsweiler folgenden Auf­ruf an die deutschen Studenten:Im Kantus um die deutsche Volksgemeinschaft steht der Student im ersten Glied. Wie Arbeiter, Bauern und Beamte, wie alle Stände dem Rufe des Führers zur nationalen Solidari­tät gefolgt sind, so stellt sich auch der Student bedingungslos in den Dienst des Winterhilfswerkes 1935/36."

Sowjetrussischer Protest bei Japan

Moskau, 31. Januar.

Die Telegraphenagentur der Sowjetunion veröffentlicht folgende Meldung aus Cha­barowsk: Am Donnerstag bemerkte eine Sowjetgrenzpatrouille drei Kilometer von der Grenze entfernt auf sowjetrussischem Ge­biet im Bezirk von Grodekowo vier unbe­kannte Japaner und Mandschuren in Zivil­kleidern. Als die Patrouille versuchte, sie festzunehmen, eröffneten die vier Unbekann­ten das Feuer. Gleichzeitig tauchten noch zwei Gruppen bewaffneter Japaner und Mandschuren in Stärke von 3V Mann aus und eröffneten gleichfalls das Feuer. Von Sowjetgrenzposten herbeieilenden 25 Mann Verstärkung begannen unter Kämpfen, die aus Sowjetgebiet eingedrungenen Japaner und Mandschuren gegen die Grenze zurüüzudrän- gen. Während dieser Zeit kamen am Ort des Zwischenfalls auf Sowjetgebiet neue Ab­teilungen Japaner und Mandschuren an. so daß die Gesamtzahl der Eingcdrungenen eine Kompanie überstieg. Nach einem längeren Kampf, bei dem es zeitweilig zum Hand­gemenge kam, wurden die Japaner und Mandschuren gezwungen, sich auf mandschu­risches Gebiet zurückzuziehen.

Wie die Telegraphenagentur der Sowjet­union hierzu weiter berichtet, hat der Stell­vertreter des Volkskommissars für auswär­tige Angelegenheiten, Stomonjakow, bei dem japanischen Botschafter in Moskau, Ota, ent­schiedenen Protest wegen dieses Vorfalles er­hoben.

in die Lust nestsgen

50 Tote, Ivo Verletzte

Moskau, 31. Januar Wie dieTaß" aus Schanghai meldet, sol­len m diesen Tagen die Munitionslager von Nendoukau in der Nähe von Peiping aus bisher unbekannten Gründen in die Luft ge­flogen sein. Bei der Explosion sind 50 Men­schen ums Leben gekommen. Etwa 100 Per­sonen wurden verletzt. An 250 Häuser wur­den zerstört.

Sie abefsinische Kriegslage

RücklSufige Bewegung zum Stehe» gekommen

Addis Abeba, 31. Jan. Die abessinischen Berichte von der Südfront lassen erkennen, daß die rückläufige Bewegung zum Stehen ge­kommen ist. In diesem Zusammenhang mel­den die Abessinier auch den Stillstand der ita­lienischen Vorstöße der letzten Tage, die über Neghelli hinausgingen. Die Vorstöße auf Uardara seien lediglich Unternehmungen zur Aufklärung gewesen. Man betrachtet hier überhaupt die Lage der italienischen Südar­mee für den Fall, daß die Gebirgszüge nord­westlich von Neghelli angegriffen werden soll­ten, hinsichtlich der Nachschubfrage für schwie­rig. Ein solches Unternehmen erfordere bei der überaus langen Front von Dolo bis Neghelli außerordentlich umfangreiche Deck­ungsmanöver. In abessinischen Kreisen ist man ferner der Ansicht, daß diese Gebirgszüge fast unpassierbar sind.

Gleichzeitig damit hört man, daß die ein­zelnen Abteilungen, die während der Ge­fechte die Verbindung mit ihren Armeefüh­rern verloren hatten, jetzt sämtlich wieder gesammelt sind und dem Gros der Armee Ras Destas wieder (ungegliedert werden konnten. Die Nachschübe aus dem Norden und dem Westen sollen den Bestand der Armee wieder völlig aufgefüllt haben. Nach abessinisck-r Darstellung soll die Armee Ras Destas ein­schließlich der ihr jetzt zur Verfügung stehen­den Reservekräfte auf doppelte Stärke gekom­men sein. Man spricht auch von einem Kommandowechsel an diesem Frontabschnitt und glaubt, daß Kriegsminister Moulougeta den Oberbefehl über den Westabschnitt der Südfront übernehmen werde.

^,Den letzten Erfolg der Italiener an der Südfront schreibt man auf die Rechnung eines

taktischen Fehlers, der Ras Desta unterlaufen sei. Er sei mit seinen Truppen angriffslustig aus seinen Bergstellungen durch die Gorra- wüste nach Dolo herabgestisgen, um von dort die Italiener anzugreifen. Hier liege der Fehler. Denn bei den italenischen Gegenan­griffen habe er infolge der motorisierten Ab­teilungen und der Tanks der Italiener ins Hintertreffen geraten -müssen. Er habe den schnellen Biegungen des Feindes nicht ge­nügend schnelle Bewegungen entgegensetzen können.

Die italienische Besatzungsstärke von Neg­helli schätzt man hier auf 3000 Mann motori­sierte Truppen.

Matten und die DWibuttvadn

Rom, 31. Jan. In unterrichteten Kreisen Italiens bestreitet man das Vorhandensein be­sonderer Abmachungen oder Verpflichtungen Italiens gegenüber der französischen Regie­rung, wonach die Dschibutibahn von militär- rischen Maßnahmen verschont bleiben solle.

Gleichzeitig wird in diesen Kreisen darauf hingewiesen, daß die fraglichen militärschcn Stellen Italiens bis jetzt jede Berührung an denneuralgischen" Punkten vermieden hät­ten, was jedoch nicht ein dauerndes Zurück­stellen aller militärischen Gesichtspunkte hin­sichtlich der Dschibutibahn bedeuten könne. Man müsse sich vielmehr darüber klar sein, daß möglicherweise aas besonderen Gründen der Verteidigung oder der sonstigen strategi­schen Lage schließlich Maßnahmen getroffen werden könnten, bei Lenen lediglich die mili­tärischen Belange den Ansschlag geben.

ISS Stimmen Mehrheit Me Sarraut

Paris, 31. Jan. Die Abstimmung in der Kammer hat 361 Stimmen siir die Regierung und 165 Stimmen gegen die Negierung er­bracht. Die Regierung hat also eine Mehrheit von 196 Stimmen bekommen.

Die Auszählung dauerte ungewöhnlich lange, weil von den Abgeordneten etwa 1200 namentliche Stimmzettel abgegeben worden waren, um die Abstimmung zu erschweren.

*

Die Kammer setzte am Freitag die Aus­sprache über die Regierungserklärung fort. Am Vormittag kamen Redner der verschieden­sten Richtungen zu Wort und meldeten ihre Wünsche für die Tätigkeit der Regierung an. Zum Schluß verlas der Kammerpräsident die bisher eingebrachten Entschließungsentwürfe. Dieselben sind eingebracht worden 1. von dem rechtsgerichteten Abgeordneten Franklin- Bouillon; 2. von einigen radikalsozialisti­schen Abgeordneten und 3. von Vertretern der R a d i k a l e n L i n k e n (Linke Mitte).

In der Nachmiltagssitzung setzte sich Ministerpräsident Sarraut in einer Rede von 75 Minuten Dauer mit den vorliegen­den Anfragen auseinander. Er legte vor allem die Grunde dar. die ihn zur Ueber- nahme der Regierungsbildung bestimmt haben und wandte sich gegen die Behaup­tung, daß sein Kabinett unter der Einfluß­nahme der Kommunisten, der Freimaurer oder anderer Gruppen zustande gekommen sei. Er allein trage die Verantwortung für die Zusammensetzung des Kabinetts. Er habe die Mitarbeit hervorragender Persön­lichkeiten aus allen Parteien gewollt. Wenn es ihm nicht gelungen sei, diese zu gewin­nen. so müsse er wenigstens gewisse unrich­tige Behauptungen über die angeblichen Hintergründe der Regierungsbildung zurück- weisen. Sarraut wandte sich daun gegen das Fortbestehen der iuuerpolitischeu Gegensätze. Er selbst vertrete den Gedanken der Kon­zentration. Seine weiteren Ausführungen waren aus die Beeinflussung der Mitte der Kammer abgestellt.

Mit einer Verbeugung vor Herriot be­tonte Sarraut die Treue Frankreichs zum Völkerbund.Wir glauben", so erklärte er. an die Notwendigkeit deS Völkerbundes, da

wir an die Notwendigkeit der kollektiven Sicherheit glauben." Er und sein Kabinett würden für eine unparteiische und loyale Abwicklung der Wahlen Sorge tragen.

Tie Ausführungen des Ministerpräsiden­ten wurden aus der Linken mit Beifall aus­genommen. während sie von der Rechten HLu- sig unterbrochen wurden.

Es folgte eine Sitzungspause, tn der die Gruppen Gelegenheit hatten, über ihre Hal­tung bei der Abstimmung zu beraten. Zu den drei bereits genannten Entschließungs- entwürsen ist noch ein vierter, den der kriegs. blinde Abgeordnete Scapini einbrachte. hinzugekommen. Er verlangt u. a. die Durchführung der Wahlen im März.

Schnellzug

stürzt l« den öMuedamia

Lokomotive in die Luft geflogen / Brücke in Flammen

Pottsville (Pennsylvania), 31. Januar

In der Nähe des Städtchens Sunburh entgleiste ein Schnellzug beim Ueberfahren der Brücke über den Susque- hannasluß. Die Lokomotive, der Gepäck­wagen und ein Schlafwagen stürzten in das eisige Wasser. Drei weitere Wagen stürzten von der steilen Böschung ab und blieben am Bahndamm liegen. Die Schwel­len singen Feuer und bald war die ganzeEisenbahnbrückeinVrand gesetzt.

Die Nettungsarbeitcn wurden durch die starke Kälte es wurden 27 Grad Celsius unter Null gemessen sehr erschwert. Gegen 1 Uhr früh, etwa eine Stunde nach dem Un­glück, waren acht Todesopfer gebor­gen. Tie Zahl der Verletzten beträgt nach den bisherigen Feststellungen 40. Die genaue Zahl der Todesopfer steht noch nicht fest; man befürchtet, daß sich in den m den Fluß gestürzten Wagen noch weitere Tote be­finden.

Augenzeugen berichten, daß plötzlich eine riesige Stichflamme emporschoß, als der von Philadelphia nach Neuyork unter­wegs sich befindliche Schnellzug den Brücken­kopf bei Sunburh erreichte. Im gleichen

slon. Man schließt daraus, daß der Dampfkessel der Maschine in die Lust geflogen ist und dadurch das Unglück aus-

Frühling ln Bulgarien

Sofia, 31. Januar.

Die Wetterstelle von Sofia bezeichnet die hohe Temperatur, die den ganzen Januar hindurch in Bulgarien angehalten hat, als eine so außerordentliche Erscheinung, wie sie noch nie in den 50 Jahren des Bestehens meteorologischen Untersuchungen beobachtet worden sei. Allein die durchschnittlichen Temperaturen stellen einen Rekord dar. Es sind Höchsttemperaturen von 20 bis 21 Grad Wärme gemessen worden. In diesem Winter- monat bietet die bulgarische Landschaft einen frühlings haften Anblick. Das warme Wetter hat die Obstbäume ziim Blühen gebracht. Selbst in den weniger warmen Gegenden blühen Pflaumenbäume und Mandelbäume. In Mittelbulgarien stehen die Rosengärten in voller Blüte.

General KenWis gestört»»

Athen, 31. Januar.

Der griechische General Kondylis, der im Oktober v. I. als Ministerpräsident die Rückkehr des Königs herbeiführte, nachdem er im März v. I. den blutigen Venizelisten- aufstand niedergeschlagen hatte, ist am Frei­tag während einer Unterredung mit einem Abgeordneten einem Schlagansall erlegen. Der General litt an Angina pectoris. König Georg hat bei Bekanntwerden der Todes­nachricht seinem Beileid Ausdruck gegeben.

General Kondylis war eine der volkstüm­lichsten Gestalten des neuen Griechenland. Geboren 1879, beteiligte er sich schon 1896 als Freiwilliger an der Revolution auf Kreta, 1905 bis 1908 als Freischärler an den mazedonischen Kämpfen. Die Feldzüge von 1912 bis 1918 machte er als Offizier der regulären Armee mit. 1919 kämpfte er gegen die Bolschewiken auf russischem Boden und in Kleinasien gegen die Türken. Nach der Wahlniederlage Venizelos' im Jahre 1920 ging^er nach Konstantinopcl, wo er eifrig für Venizelos arbeitete.

1923 unterdrückte er als Divisionschef aus Kreta eine Militärbewegung der Kvnigs- treuen. 1926 wurde er vom Diktator Pan- galos verbannt, kehrte aber wenige Monate später nach Athen zurück und stürzte den Dik­tator, ries Admiral Konduriotis zum Präsi­denten der hellenischen Republik aus, führte Neuwahlen durch und trat zurück, um sich nach Frankreich zurückzuziehen. Erst 1930 kehrte er nach Griechenland zurück, wurde 1933 Kriegsminister im Kabinett Tsaldaris. warf mit starker Hand den Märzaufstand nieder, wurde Gegner von Venizelos, stürzte am 10. Oktober Tsaldaris. schaffte die Repu­blik ab. führte die Volksabstimmung durch, die die Rückkehr des Königs ermöglichte, mußte aber, da er ein Gegner der vom König gewünschten allgemeinen Amnestie war, zurücktreten. Bei den Wahlen am letzten Sonntag führte er eine der monarchistischen Parteien, blieb aber gegenüber den Vemze- listen im Hintertreffen. Sein ganzes Leben war er ein griechischer Patriot.

Gerüchte um den Tod Kondylis

Athen, 31. Jan. Das Hans des verstor­benen Generals Kondylis ist das Ziel des Be­suches zahlreicher Persönlichkeiten einschließ­lich der Mitglieder des diplomatischen Eorps und einer großen Volksmenge, die sichtlich er­griffen war. Die Leichenfeier wird am Sonn­tag nachmittag in der Kathedrale von Athen stattfindcn.

Da Gerüchte im Umlauf sind, die den Tod des Generals auf Gift zurückführen, wurde eine gerichtliche Leichenöffnung angeardnct.

Warum die Arbeiterpartei den Kommunisten absagte

Die englische Arbeiterpartei veröffentlichte am Donnerstag die Gründe für ihre Ableh­nung einer Verschmelzung nnt der Kommu­nistischen Partei: Der grundlegende Unter­schied zwischen der demokratischen Politik der Arbeiterpartei und' der politischen Diktatur der Kommunisten und die Absicht dieser, den sozialistischen Charakter der Arbeiterpartei zu verdrängen.