94. Jahrgang Nr. 1t
Mittwoch den ly. Januar 1936
Der Enztäler
Xarl8rulier (ükronik
Ein Bild von Wert
Eines der kostbarsten Bestände unserer Galerie ist das monumentale Wandgemälde „Das Gastmahl des Plato" von Anselm Feuerbach. Es bildete seit Jahren den Anziehungspunkt vieler auswärtiger Galeriebesucher. Auf Wunsch einer Berliner Stelle wurde nun das Bild für den neuerbauten Festsaal der Reichskanzlei allsersehen nnd der Karlsruher Galerie vollwertiger Ersatz geboten. Man hat diesen Tausch in Karlsruhe nicht gerne gesehen. Nun ist auf persönliche Anordnung des Führers das Bild der Karlsruher Galerie wieder erhalten geblieben.
Nationale Briefmarkenschau
Im Direktionszimmer des Reichspostdirek- tionsgebändes wurde im Zusammenwirken mit den hiesigen Briefmarken-Sammlervereinen die erste Briefmarken-Schau eröffnet. Bei der Eröffnung waren sämtliche Vertreter der Behörden vertreten und gaben der Schau das Gepräge des Außergewöhnlichen. Für den Besucher war es besonders wertvoll, von den einzelnen Ausstellern selbst über Geschichte und Wert kostbarer Stücke zu erhalten. Leider War die Schau nur einige Tage geöffnet.
Wiedersehen im Zirkus Krone
Die drei jungen Bären im Stadtgarten sind verkauft worden. Es hat darüber ein großer Klagestrom bei den Verantwortlichen Stellen eingesetzt, so daß sich das Rathaus genötigt sah, öffentlich zu erwidern: „Es ist mit Jungbären ähnlich wie mit jungen Katzen. Solange sie jung sind und man mit ihnen spielen kann, sind sie sehr beliebt, sobald sie aber erwachsen sind, hört die Freude auf und man sucht sich ihrer zu entledigen. Die drei jungen Bären waren alle männlichen Geschlechts. Was soll der Stadtgarten mit drei erwachsenen männlichen Bären neben seinem bewährten Zuchtpaar anfangen und wo sollten sie untergebracht werden? Die Mutter der drei verkauften Bären wird voraussichtlich im Januar wieder Junge werfen, so daß zu Beginn der guten Jahreszeit wieder neue Teddybären gezeigt und auch wieder abgerichtet werden können. Es kommt noch weiter in Betracht, daß Bären nur in ihrer Jugend verkäuflich sind, während erlvachsene Bären nur höchst selten abzusetzen sind. Da die Bären an den Zirkus Krone verkauft Worden sind, wird cs im übrigen möglich sein, wenn der Zirkus wieder in Karlsruhe seine Zelte aufgeschlagen hat, ein Wiedersehen mit den Karlsruher Gesellen zu feiern."
Internationale Ringkämpfe
Mit Beginn des Monats Januar gehen bis zu dessen Ende täglich im Colosseum die internationalen Ringkämpfe vor sich. Wie großes Interesse in Sportkreisen dafür herrscht, zeigt die Tatsache, daß die große Halle täglich dicht besetzt ist; für Sportler ergibt sich die Möglichkeit, alle Stilarten des Ringens den einzelnen Kämpfern ablauschen zu können.
Von der Leinwand
Zwei Filme von Format zeigen die Union- Lichtspiele. Die Europa-Produktion bringt Mit: „Ich war Jack Mortimer" den gelunge
nen Versuch, einen Kriminalfilm mit neuen Mitteln zu löse. Durch kurze Ueberschneidun- gen ist es ermöglicht, die beiden Schicksale nebeneinander zu entwickeln und den Zuschauer trotz Kenntnis der Vorgänge in ungeheurer Spannung zu halten. Adolf Wohlbrück, in der Rolle des Chauffeurs, stellt seine Vielseitigkeit erneut unter Beweis. Die Ufa- Produktion bringt den vaterländischen Film: „Der höhere Befehl". Ludwig Diehl spielt den Offizier — es ist die Zeit preußischer Ohnmacht — 1809 —, der in patriotischer Ueber- zeugung mit eigenmächtiger Handlung gegen seine Dienstvorschrift verstößt. Die nationale Grundhaltung ist von großer Wirkung; die
Heilbronn, 13. Januar. (Die „Eiserne" Division ruft zum Sammeln.) Die Kameradschaft des von hier ausmarschierten Il/N. 121 hatte auf Sonntag die Angehörigen der 26. Reserve-Division, genannt die „Eiserne", zu einer Werbeveranstaltung für das am 8. Juli in Stuttgart stattfindende Divisionstreffen eingeladen. Der Einladung war so zahlreich Folge geleistet, daß die Räume des Jugendheimes nicht ans- reichten, die Erschienenen zu fassen. Der letzte Feldzugskommandeur des Regiments, Oberstleutnant Bölter, gab einen Rückblick über die Geschichte und Taten der Division nnd Anweisungen für die Durchführung des Divi- sionstreffcns, das der 2 0. Wiederkehr der Sommeschlacht, in der die Division das Rückgrat bildete, gilt und zugleich eine Ehrung für den ersten Divisionskom- mandeur. Exzellenz von Soden, sein soll, der im März d. I. feinen 8 0. Geburtstag feiern kann. Ein Lichtbildervortrag aus den Erlebnissen des R/119 gab ein anschauliches Bild zu dem Vortrag von Oberstleutnant Bölter. Musikalische Vorträge und turnerische Uebungen umrahmten die Veranstaltung.
Aitmannsweiler, OA. Ellwangen, 13. Jan. (EinBienenvolkimBaumstam m.) Als bei Holzfällerarbeitcn im Hospitalwald eine mächtige Fichte gestürzt war, wurde in dem unteren hohlen Teil des alten Baumes ein Bienenvolk mittlerer Stärke entdeckt. In dem Baum, der zu einem wahren Kunstwerk ausgestaltet war, wurde nur noch ein ganz geringer Futtervorrat vorgefunden, so daß die Bienen in nächster Zeit eingegan- üen wären. Das Flugloch befand sich, sehr geschickt getarnt, in einer Entfernung von einem Meter vom Stamm und lief an einer mit Moos bedeckten starken Wurzel entlang zur geräumigen Bienenwohnung. Mit großem Geschick und echter Jmkerliebe brachte Neviersörster Bex das Bienenvolk mit seiner kräftigen Königin in die mitgebrachte neue Bienenwohnung.
Zum zweitenmal in verhältnismäßig kur- zer Zeit wurde in Friedrichshafen ein 500-Mark-Gewinn des WHW. gezogen. Der glückliche Gewinner ist ein junger Kaufmann, der bei einem Losverkäufer in einer hiesigen Wirtschaft sein Glück versuchte.
eingeflochtenen Liebesszenen fügen sich gehaltvoll in den Gang ein.
Meister des Schlagers
Die früher „Comedian Harmonistes" genannten sechs Sänger haben mit ihren frischen, rhythmisch leicht und beweglich gesungenen Schlagern wieder vollen Erfolg gehabt. Nicht entzückt sind wir aber, wenn wir unsere bekannten Volkslieder, wie „In einem kühlen Grunde" in der verzärtelten Art und rührseligen Weichheit hören müssen. Bleibe jeder in seinem Stoff, der ihm zugeschnitten ist. Das sind für das „Meister-Sextett" die rissigen Schlager. — Llb.
Schwäbischer Marmor
für das Olympiastadion in Berlin
Reutlingen, 13. Jan. Wer schon einmal das barocke Kirchenwunder von Zwiefalten besucht hat, wird sich gewiß über die Herkunft des dort verwendeten edlen Baumate, rials, das wie Marmor aussieht, Gedanken gemacht haben. Die Aebte und Mönche, die Zwiefalten schufen, waren in der glücklichen Lage, ganz in der Nähe ihres Klosters jenes marmorähnliche Gestein zu finden, das ihrem Gotteshaus das prunkvolle und feierliche Aussehen zugleich gab. Nahe bei dem Dörfchen Gauingen, an der Straße Reutlingen- Zwiefalten gelegen, brachen sie den Travertin und bauten damit ihre Kirche.
Dieser Gauinger Travertinsteinbruch, der heute mit den modernsten technischen Mitteln arbeitet, ist seit einigen Monaten einem neuen Bauwerk nutzbar gemacht worden, das noch vielen Geschlechtern nach uns von der engen Verbundenheit von Kunst und Sport im Jahre 1936 Zeuge sein wird, dem Berliner Olympiastadion. Seit Juni vorigen Jahres sind 60 Arbeiter damit beschäftigt, mächtige Quader des „schwäbischen Marmors" zu brechen und sie nach Berlin transportfertig zu machen. Etwa 800 Kubikmeter dieses Gesteins werden beim Bau des Olympiastadions als Gurten, Konsole, Säulen, Gesimse und sogenannte Wangenmauern Verwendung finden. Bis zu 270 Zentner sind die nach Berlin transportierten Quader schwer, für deren Beförderung bis zur Bahn- station Zwrefaltendors Spezialwagen verwendet werden müssen.
Da die Sprengung mit Dynamit das wertvolle Gestein zu stark zerteilen würde, werden die Gesteinsguader durch Keile, die in die auf der vorgezeichneten Trennlinie gebohrten tiefen Löcher getrieben wurden, auseinanderge- krochen. Nachdem die gröbsten Ungenauigkeiten mit dem Steinmetzbeil entfernt sind, sorgt der durch Preßluft bewegte Meißel für die saubere Bearbeitung des Blockes. In der Regel wird der Gauinger Marmor in Platten gesägt und geschlissen und ergibt so ein wunderschönes Material für die Verkleidung von Fassaden und Innenwänden. Das Schwabenland kann in der Tat stolz sein, im wahrsten Sinne des Wortes die Bausteine zu dem monumentalen Bauwerk geliefert zu haben, in dem die Sportler aller Nationen unter den Augen Hunderttausender im friedlichen Streit die Kräfte messen.
Mies ms aller Well
Mit dem Spiegel auf Rhinozeros-Jagd.
Kürzlich kehrte der französische Afrikaforschcr Larousse von einem längeren Aufenthalt im Senegalgebiet in die Heimat zurück. Unter anderen Merkwürdigkeiten erzählte er von seinen Erlebnissen aus der Rhinozeros-Jagd. Er benutzte mehrmals mit Erfolg, um die großen Tiere vor das Gewehr zu bekommen, einen Spiegel. Kam der Dickhäuter in die Nähe, dann stellte der Jäger den Spiegel aus die Wildbahn, und das Rhinozeros blieb erstarrt davor stehen. Es blickte das „andere" Rhinozeros erstaunt an, und schließlich kam ihm die ganze Sache so unheimlich vor, daß es, ohne sich weiter um den Jäger zn kümmern, sich auf die Flucht machte. Nun hatte der Jäger Gelegenheit, das Tier ohne Gefahr zu töten.
Mäuse bringen Kirche zum Einsturz. Ein nicht alltägliches Unglück hat sich in Perugia ereignet. Dort stürzte am Hellen Tage eine alte Kapelle in sich zusammen, in der noch wenige Stunden vorher eine Andacht stattgefunden hatte. Sofort wurde die Ursache des Einsturzes untersucht, und es stellte sich heraus, daß Mäuse das Fundament der Kirche vollkommen unterwühlt hatten. Stellenweise machte das bloßliegende Gemäuer den Eindruck eines Siebes.
Mutter mit acht Kindern verbrannt
Ein entsetzliches. Brandunglück, dem eine Mutter und ihre acht Kinder zum Opfer fielen, ereignete sich am Montag früh in dem Städtchen Tyldesley in der Grafschaft Lancaster. Aus bisher noch ungeklärter Ursache brach in den frühen Morgenstunden in dem im Arbeiterviertel der Stadt gelegenen Häuschen, das der Werkmann Tyr er mit seiner Familie bewohnte, ein Feuer aus. das in kurzer Zeit das kleine Anwesen in lodernde Flammen hüllte. Später barg die Feuerwehr die neun Todesopfer aus oen Trümmern der Brandstätte.
Zm Sturm aut den Klippen zerschellt
Wie der Küstenwachtdienst in Astoria im Staate Oregon meldet, ist der 3500 Tonnen große amerikanische Frachtdampser „I owa" mit 34 Mann an Bord während eines schweren Wirbelsturmes an der nordpazifischen Küste untergegangen. Der Dampfer zerschellte auf den Klippen in der Mündung des Columbia-Flusses. Die Küstenwächter mußten, ohne helfen zu können, mit ansehen, wie die haushohe Brandung Stück um Stück des Frachters wegriß, bis nach zwei Stunden der letzte Mast verschwunden war; Hilfe war bei dem hohen Seegang u n- mö glich. Man fürchtet, daß noch zwei bisher vermißte Schiffe dem Wirbelsturm zum Opfer gefallen sind.
4' ' Zentner Opium beschlagnahmt
Aus dem Dampfer „Asma Maru" wurden in Kobe 225 Kilogramm Opium beschlagnahmt. Zwei Matrosen wurden festgenommen. Der Dampfer war aus San Franzisko eingetroffen. Die Polizei nimmt an, daß das Opium einer Schmugglerbande gehört, die zwischen China Japan und den Bereinigten Staaten arbeitet.
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VON O8MUN
kopyright by Prsmekheus-Nerlag Dr. Lichacker, Gröbenzell bei München
„Sind Sie so streng?" fragte Rubee den Professor.
Jo wurde rot. „Aber ich bitte, so war es doch nicht gemeint . .
Bernburg lachte sein herzliches, offenes Lachen. „Sie werden staunen, Rubee, nicht ich bin so streng, sie ist es mit mir. . ."
„Herr Professor!"
„Schon gut, Kind. Sie wissen, wie es gemeint ist . , , übrigens danke schön, Rubee, wir sind schon daheim . . ."
Jo sprang als erste aus dem Wagen und reichte dem jungen Mann mit herzlichem Händedruck die Rechte.
„Danke schön, Mister Rubee, Ihr Wagen fährt wundervoll . . ."
„Ja, aber was denken Sie denn?" sagte er achselzuckend. „Ich lasse mich doch von meinem alten Freund und Lehrer nicht so abspeisen . . . Wann sehen wir uns wieder, lieber alter Freund Bernburg . . .?"
In das Gesicht des Ge...,.een stieg eine leise Röte. „Lieber Nubr», wir sind zwei simple ForschungSreiscnde und Sie <he best and beautiful man of Old England. Wir freuen uns Natürlich, wenn Sie uns aufsuchen, aber sind Sie nicht zu sehr in Anspruch genommen?"
„Nicht mehr so sehr, wie Sie denken ... ich habe jedenfalls keine Lust, den ersten Abend, an dem ich hier wirklich sympathische Europäer vorfinde, allein zu verbringen, das i ist doch wohl klar . .
Beide mußten lachen beim Klang der knabenhaft gekränkten stimme.
„Na, mich müssen Sie entschuld:Rubee. ich bin schon rinaeladen. Aber wenn Sie Fräulein Kerstin.: ein wenig Agea zeigen wollen, nicht wahr?"
Er wandte sich an Jo.
Sie nickte stumm ihre Einwilligung
„Ein- herrliche Idee." Rubee warf den Kopf zurück und strahlte „Sie können sich mir unbesorgt anvertrauen, gnädiges Fräulein, ich werde Ihnen einen erstklassigen Fremdenführer Vorspielen. .
„Sehr liebenswürdig." Jo nickte freundlich, ein wenig zurückhaltend.
„Um wieviel Uhr?"
„Vielleicht um 5 Uhr", sagte Bernburg. „Ich bin da eingeladen, und für Fräulein Kersting ist diese Einladung nicht so interessant, wie ein Bummel durch Agra unter sachverständiger Führung . . ."
„Also gut . . . pünktlich um fünf, vor Ihrem Hotel."
Noch ein lachender Gruß, ein froher Blick, und schon sauste der große, rote Wagen weiter.
Bernburg wandte sich noch einmal nach ihm um.
„Das alte Sprichwort", sagte er. „Die Welt ist ein Dorf.. Ausgerechnet hier finde ich einen alten Schüler wieder ..."
Er wandte sich zu Jo. „Sie können unbesorgt ein wenig mit ihm bummeln", sagte er lächelnd. „Er ist ein netter Junge, trotz seines unmenschlich vielen Geldes. . ."
„Ist es so arg?"
„Ja, sehr. Bescheidene, geistige Arbeiter wie wir können sich von solch immensem Reichtum nicht einmal eine Vorstellung machen. Uebrigens wurden die beiden Brüder ein paar Jahre in Deutschland erzogen, die Mutter ist Deutsche."
Jo hatte aufmerksam zugehört.
„Brauchen Sie mich denn wirklich heute nachmittag nicht, Herr Professor?"
„Nein, bestimmt nicht, Sie gewissenhafte kleine Person! Aber, um Ihr zartes Gewissen zu beruhige», wenn Sie mir Material aus Agra bringen, bin ich Ihnen sehr dankbar... Und nun legen Sie sich eine Stunde hin . . . hören Sie?"
Jo nickte und ging in ihr Zimmer. Die Ruhe tat Wohl nach den vielen Eindrücken des Tages. Sie warf sich einen Augenblick auf das niedrige Ruhebett und schlief ein.
Eine harte Stimme weckte sie.
Vom Lager aus sah sie die braunen Beine des Dieners unter der nur halbgeschlosscncii Tür hcrvorkugen. Sie verstand. Rief man sie schon?
Sie ging an'S Fe.st. o ritz das kleine, aus trüben, gelben Scheiben bestehende Fenster auf; grell brandete die Nachmittagssonne herein. Unten stand ein großer, roter Wagen.
Ein paar Minuten danach stand sie vor James Rubee.
„Fein, daß Sie Wort gehalten haben", sagte der strahlend. „Und nun kommen Sie . . . wohin?"
„Wohin Sie wollen . . ."
„Natürlich erst in die Bazarstraßen. Sie werden sie Wohl schon kennen . . . aber es ist immer wieder interessant..."
Vor dem Geschäftsviertel ließ Rubee den Wagen Parken. Er gab einem Bettler ein Paar Bakschisch, trug ihm auf, auf den Wegen zu achten, und wanderte mit Jo gemeinsam in das Geschäftsviertel hinein.
„Immer wieder wundert es mich, wie offen die Menschen hier leben", sagte Io, und wies auf eine Geschäftsnische, in der sich ein völliges Familienleben absplelte. Eine Mutter hatte ihr Kind an der Brust, ein zweites spielte nm sie herum, der Mann flickte seinen Schuh, ein anderer atz mit den Händen aus einem flachen Gefäß seine primitiven Speisen. Alles spielte sich in völliger Oeffentlichkeit ab.
„Man nimmt das Leben nicht so wichtig", sagte James Rubee ernst. „Ja, sehen Sie mich nicht so an. In diesem Lande ist alles auf das Jenseitige errichtet. Der Jogi, der seine uns wahrscheinlich blinkende Askese durchführt, woran denkt er? An das Reich nach dem Tode, in dem er Erfüllung für sein Bützertum findet. Nirgendwo, wie hier, ist es so gefährlich, eine Religion zu verletzen, man wacht eifersüchtig über die Wahrung der Formen. Sie als Andersgläubige sind unrein; berühren Sie nichts, es würde für die Leute wertlos. Sie sind darin von äußerster Strenge. Und die Hindus halten ihre Religion ebenso streng, wie die Mohanv- medaner . . ."
Jo war schweigend weiter geschritten.
„Vielleicht sind sie glücklicher als wir, in diesem Jenseitsglauben, in der festen Hoffnung auf die Erfüllung."
„Vielleicht... aber der Tag ist zu schön für solch ein trauriges Thema, sehen Oie hier, wie gefällt Ihnen das?"
lFortsetzung folgt.)