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Var Zifchermädchen von der Bretagne.
Von B- W. Howard.
(Fortsetzung.)
„Ich sah sie neulich ihr Boot rudern, ich beobachtete jede Linie und jede Bewegung. Das Mädchen würde in Marmor ein tadellose» Bild ab- geben." Hamor sprach mit einer Ehrfurcht und Feierlichkeit, etwa wie ein anderer seine religiöse Ueberzeugung dargelegt haben würde.
„Na koi!" rief der Professor, erhob sein Weinglas und blinzelte mit verständnisvollem Lächeln zu den Freunden hinüber. „Hier wäre ja ein Geschäft zu machen. Wenn sie nur halb so ist, wie Sie sagen, so müßte sie im Hippodrom ihr Glück machen. Eine solche Vereinigung von Schönheit, Frische und Gliedergeschmeidigkeit würde ja mit Gold ausgewogen werden. Und dann — axrö*," er lächelte und warf eine schmachtende Kußhand hinaus in die unbestimmte Zukunft. —
Eine unwillkürliche Unruhe bemächtigte sich feiner Zuhörer. Sogar Douglas streckte sich und nahm eine abweisende Haltung an. Die Maler hatten in der sorglos unbefangenen Weise geplaudert, wie sie es in ihren Ateliers gewohnt waren. Die Schönheit und ihre geheiligten Formen, die Natur in ihrer unverhüllten Wahrheit war ein Thema, das sie überall und mit der größten Offenheit zu verhandeln liebten. Sie pflegten ihre Worte durchaus nicht auf die Goldwage zu legen, aber im Tone des Professors lag doch etwas, das sie abstieß und anwiderte. Nach einer für alle Beteiligten ziemlich unerquicklichen Pause nahm Hamor mit ernster Miene das Wort:
„Verzeihen Sie, Monsieur, aber Sie scheinen uns falsch verstanden zu haben. Das junge Mädchen ist rauh und wild, aber durch und durch rein und gut. Wenn meine Worte von vorhin Ihnen eine irrige Meinung beigebracht haben, so sollte mir dies aufrichtig leid sein."
Der Professor lächelte verbindlich: „aber Sie wollen sie doch zum Modell nehmen?"
„Wir müssen Ihnen auch noch erklären," fügte Staunton hinzu, „daß die Mädchen, die uns hier Modell stehen, sehr anständig und ehrenwert sind. Sie besprechen freilich in unserer Gegenwart Sachen, die nicht für salonfähig gelten, und ihre Ausdrucksweise ist oft roh und plump, die armen Dinger wissen'» eben nicht besser! Sie würden aber jede Freiheit, die man sich erlauben wollte, mit ebensoviel Entrüstung zurückweisen, wie andere Mädchen, denen eine sorgfältigere Erziehung strengere Formen eingeprägt hat. Es ist eine ganz andere Klasse als unsere gewöhnlichen Pariser Modelle, die Ihnen wahrscheinlich vorgeschwebt haben."
„Nun, Ihr Maler bleibt trotz alledem höchst gefährliche junge Leute," neckte der Professor.
„Ich habe nur von einem einzigen Fall gehört, daß ein Mädchen hier durch uns ins Unglück geraten wäre," rief Hamor estrig. „Sie hieß glaube ich Dvonne und hat sich ertränkt. Ich will hier nicht die Frage erörtern ob es nicht doch ein würdigeres Los für sie war, einen Blick in eine höhere Welt zu werfen, als erhabenes Kunstmotiv zu dienen und aus Liebesgram zu leiden und zu sterben, nachdem ihr treuloser Liebhaber sie verlassen, als wenn sie ihn niemals gesehen und gekannt und einfach einen Mann ihres Standes geheiratet hätte. Sie wäre dann, wie die andern, ein armes geplagtes Haustier geworden, gestoßen, geschlagen und vor der Zeit zur alten Frau gemacht. Ich will, wie gesagt, hier nicht meine Privat- anficht entwickeln, aber wenn ich die Mädchen so unschuldig wie die Kinder Modell stehen sehe, sie in ihrer ungebändigten Lebensfreude beobachte, und ihr späteres Leben bedenke, da scheinen mir solche Gedanken nicht allzufern zu liegen."
Der Professor zuckte ungläubig die Achseln. „Ihre Angaben, meine Herren, machen Ihrem guten Herzen, sowie Ihrem Zutrauen zur menschlichen Natur alle Ehre, ich fürchte aber sie sind nicht ganz richtig. Die Statistik zeigt, daß es um die Moralität der Fischerbevölkerung der Bretagne, die milde gesagt, doch nur eine halbwilde, traurig unwissende und brutale Kaste ist — sehr mißlich —."
Er hielt erschrocken inne. Eine gebieterische Bewegung von Thymertr drohend erhobenem Arm ließ ihn plötzlich verstummen. Zornesbleich, wie ein Racheengel, stand der Priester regungslos auf der Schwelle. Unwillkürlich erhoben sich die jungen Leute vor seinem Rechenschaft fordernden Blicke. Niemand wagte ein Wort zu sprechen; Thymert rang sichtlich nach Selbstbeherrschung, endlich begann er mit tiefer, von Leidenschaft durch- bebter Stimme:
„Nicht weiter, Monsieur, oder Sie zwingen mich zu einer Ungastlich, keit unter meinem eigenen Dache, ja zu einer Sünde in den Mauern unserer heiligen Kapelle. Ihre Statistik — es muß heraus — ist nicht« als Lug und Trug! wer macht diese Statistik? Ist es einer der unfern? Ist es ein Bretagner? Wer, der sein Land kennt, wird den Bauer schmähen! Man ehrt ihn überall, man preist die Ueberlieferungen, die alten Sagen und Gesänge einer edlen Volksraffe! Lesen Sie nur unsere Geschichte! Welches Land hat so tapfere Helden hervorgebracht wie unsere bretagnischen Seigneurs und welches Volk hat einem angestammten Herren treuer ange-