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Reue Verteidigungsrede LavalS

Die Mehrheit de» französische« Ministerpräsidenten auf 4S Stimmen

zufammengeschmolze«

Paris, 29. Dezember.

Es hat zweier großer außenpolitischer Er­klärungen des französischen Ministerpräsiden­ten und Außenministers Pierre Laval be­durft, ehe er in den Abendstunden des Sams­tag eine Mehrheit von wenigstens 43 Stim­men für sein Kabinett retten konnte, gegen 52 Stimmen vor knapp zwei Wochen. Wenn man aber berücksichtigt, daß er vor dieser Schlußabstimmung Hei der Stellung der Ver­trauensfrage eine Mehrheit von nur 20 Stim­men aufbrachte, wenn man weiter berücksich­tigt, daß es fast ausschließlich innenpolitische Bedenken waren, die einen Sturz des Kabi­netts Laval untunlich erscheinen ließen, so wird man das Ergebnis der außenpolitischen Aussprache in der französischen Kammer kaum als eine Billigung einer Politik auffas­sen können, die den großen europäi­schen Fragen ausweicht, statt sie zu lösen versucht.

Auch Laval selbst scheint sich über diese Tat­sache im klaren zu sein. Als am Morgen -cs Samstag die außenpolitische Aussprache in der Kammer wieder ausgenommen wurde, schien jeder Optimismus hinsichtlich des Wei­terbestehens des Kabinetts fehl am Platze. Insbesondere der temperamentvolle Angriff des Abgeordneten Neynaud, der der Rech­ten angehört, gegen Lavals Außenpolitik hatte tiefen Eindruck gemacht. Die Sitzung selbst verlies unter ziemlicher Unruhe und mußte mehrmals unterbrochen werden, um den Kammergruppen Zeit zur Formulierung der Entschließungsanträge und zu Verhand­lungen hinter den Kulissen zu geben.

Nach dem ganzen Verlauf der Aussprache war es keineUeberraschung, daß der Führer der radikalsozialistischen Kammer­gruppe. die das Rückgrat der Regierungs­mehrheit darstellen sollte, selbst einen Antrag einbrachte, der praktisch einen regel­rechten Mißtrauensantrag bedeu­tete:Tie Kammer bedauert, daß die Negie­rung nicht deutlicher der Welt den Eindruck eines treuen Beharrens auf der von Frank­reich seit ISIS verfolgten außenpolitischen Linie vermittelt hat. zur Wahrung des Frie­dens in der Gegenwart und in der Zukunft, in dem die Regierung gleichzeitig die natio­nale Sicherheit in den Vordergrund ihrer Er­wägungen stellt, einer Sicherheit, die mit den Satzungen des Völkerbundpaktes verbunden ist. Tie Kammer lehnt jeden Zusatz ab und geht zur Tagesordnung über.'

Allmählich gestaltete sich die Sitzung zu einem regelrechten Duell zwischen Laval und den Radikalsozia­listen. Diese beantragten plötzlich, daß über den Entschließungsentwurf Delbos, Cam- pinchi und Cot zuerst abgestimmt werde. Läval blieb nichts übrig, als auf die bereits erwähnten innenpolitischen Bedenken zu spekulieren und die Vertrauensfrage zu stellen. Die Abstimmung.ergab die knappe Mehrheit von 20 Stimmen und die Feststellung, daß der größte Teil der radikalsozialistischen Abgeordneten die Regierung verlassen hat.

Jetzt erst ergriff Laval das Wort zu einer ausgesprochenen Verteidigungsrede. Er sprach offener als jemals bisher: Er gab die französisch-britischen Generalstabsbesprechun- oen über den militärischen Beistand im Millelmeer zu, wetter, üap er Mussolini am 7. Januar in Rom das Recht zugestanden habe, wirtschaftliche Vorteile in Ost- afrika zu verlangen: er bestritt aber ener­gisch. daß er Italien freie Hand für kriege­rische Handlungen gegeben hätte. Seit dem 10. September sei er sich mit der britischen Regierung einig darüber, daß militärische Sanktionen und eine Blockade gegen Italien so wenig in Frage kommen könnten, wie eine Schließung des Snezkanals.

Das deutsch-französische Verhältnis

In seinen weiteren Ausführungen ging Laval u. a. auch ausführlich auf das deutsch- französische Verhältnis ein. Solange rineAnnäherungzwischenFrank- reich und Deutschland nicht er­folge, erklärte er. g e v e e s k e i n e W i r k- same Friedensgarantie in Eu­ropa. Er fügte hinzu, daß er kein Son­derabkommen zwischen Frank­reich undDeutschlandim Auge habe, sondern eine Verständigung im Nahmen der Organisierung der iollektivenSicherheit in Europa. Er habe Sir Samuel Hoare gesagt, welche Aussichten sich für die französisch-englische Politik ergeben würden, wenn die deutsch- französische Verständigung möglich würde. Dann könnten England und Frankreich zu­sammen Deutschland nach Genf zuruckzu- führen versuchen.

Laval berichtete ferner über die Unter­redung zwischen dem französi- schenBotschafterunddemReichs- kanzler Adolf Hitler. Er wies die Behauptung rundweg zurück, daß bei dieser Gelegenheit von irgendeinem Sonderabkom- nien zum Schaden eines östlichen Staates die Rede gewesen sei. Fran?ois-Poncet habe in seinem Auftrag dem Führer mitgeteilt, dch m einigen Tagen das französifch-sowjetru' .sche Abkommen von der Kammer ratifiziert .v,".de:i würde, und ihm im Auftrag des fran­

zösischen Ministerpräsidenten gesagt, daß die­ses Abkommen nicht gegen Deutschland ge­richtet sei. Er habe allerdings auch das Be­dauern Lavals übermittelt, daß Deutschland sich nicht an dem gegenseitigen Beistandspakt beteiligen wolle. Francois - Poncet und Reichskanzler Adolf Hitler seien einig in dem Wunsch gewesen, daß zwischen Frankreich und Deutschland ein gutnachbarliches Verhältnis in der gegenseitigen Achtung zustande käme. (Zwischenruf von Löon Blum: Was hat Hitler gesagt? Antwort Lavals: Er hat bestätigt, was er in Nürnberg bereits erklärt hat!) Laval fuhr fort, daß er sich um die Regierungsform der einzelnen Staaten nicht kümmere. Er sei nach dem faschistischen Nom und nach dem kommunistischen Moskau ge­fahren, und wenn die Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland im Rahmen der Politik der allgemeinen Sicherheit zu einem Erfolg geführt haben werde, würde er auch nach Berlin gehen.

Laval wies ferner darauf hin, daß das französisch-sowjetrussische Abkommen kein Militärbündnis sei. sondern den Völker­bundssatzungen entspreche. Es handle sich um ein Abkommen der gegenseitigen Hilfe­leistung, das nicht im Widerspruch zum Lo­carnopakt stehe. Er, Laval, habe die selbst­tätige Anwendung der Bestimmungen des Paktes ohne vorherige Prüfung des Falles durch den Völkerbundsrat abgelehnt. Wäh. rend der Bestattungsfeier sür Marschall Pilsudski habe er eine dreistündige Un­terredung mit General Göring gehabt und dabei die Möglichkeiten besprochen, wie beide Länder versuchen könnten, sich einander zu nähern. Er, Laval, wünsche nicht, daß aus der Tribüne der französischen Kammer Worte gesprochen werden, die diese Aufgabe noch schwieriger gestalten.

Vertrauensentschließung Chappe-elaines angenommen

Die V?rtrauensentschließung des Abgeordneten ChaPPede- laine und einiger anderer Abgeordneter der Mitte:Die Kammer ist den englisch­französischen Ueberlieferungen treu, siebil- ligt die Erklärungen der Regie­rung und vertraut ihr, daß sie in der Ach­tung -er Völkerbundssatzung ihr Werk der Aussöhnung, der internationalen Verständi­gung und des Friedens fortsetzt; sie lehnt jeden weiteren Zusatz ab und geht zur Tages­ordnung über" wurde mit 304 gegen 261, also mit einer Mehrheit von 43 Stimmen angenommen.

Noch in der Nacht begann die Kammer mit der zweiten Lesung der vom Senat be­reits verabschiedeten Gesetze über die Kampf­bünde, das Waffentragen und die Pressever­gehen. Während der Aussprache in der Kam­mer setzte der Senat, dieses Tuskulum der alten Herren in der französischen Politik, die Haushaltsberatung fort, wobei der Bericht­erstatter Senator Savi verkündete, daß die Grenzbefestigungen an der Ost­grenze völlig abgeschlossen seien. Er und Senator General Bourgeois droschen dann leeres Stroh in gewohnter Weise, indem sie ihre Weisheiten über die deutschen Rüstungen an den Mann brachten.

Zu dem Gesetz über die sogenannten Bünde lag ein Antrag des rechtsgerichteten Abg. Dommange vor. die Auflösung der Bünde auch auf die geheimen Gesellschaften auszu­dehnen. Dieser Antrag wurde mit 417 gegen 104 Stimmen abgelehnt. Nach Annahme der einzelnen vier Artikel der Gesetzesvorlage wurde dann das Gesetz im ganzen mit 403 gegen 104 Stimmen angenommen, ohne daß die Negierung die Vertrauensfrage zu stellen brauchte. Das Gesetz über die Regelung des Waffentragens sowie das Gesetz über die Pressevergehen wurden anschließend von der Kammer durch Handaufheben verabschiedet. Die Kammer vertagte sich dann auf Montag vormittag. .

WeihnachtSfchlacht an der Noe-front

Abessinische Siegesmeldungen Große Verluste anf beide» Seiten

Dschibuti, 29. Dezember

Allmählich gewinnt man aus den Berich­ten beider Hauptquartiere eine Ucbersicht über den Stand an der abessinifchen Nordsront. Die Abessinier haben in der Woche vor Weihnachten die Offensive an der ganzen Nordfront mit der Zahl nach weit überlegenen Trup- pen ausgenommen. Ter erste Stoß richtete sich gegen den italienischen Westflügel, der ziemlich weit zurück­gedrückt wurde, so daß die Abessinier bis auf zehn Kilometer an die heilige Stadt Aksum herankamen. Die Kämpfe waren äußerst er­bittert, die technische Ueberlegenheit der Ita­liener konnte kaum zur Geltung kommen, da die Abessinier alle Angriffe in Nahkämp- sen führten. Gegenwärtig steht hier in der Landschaft Schirre die italienische Front fast nach Westen gerichtet, ausschließlich auf den Schutz der rückwär­tigen Verbindungen bedacht. Angeblich sollen

abessinische Abteilungen so^ar den Grenz

on überschritten t, möglichst weit nach die Italiener zu um-

fluß Mareb s haben in der Absii Norden ausgreifend, fassen.

Gleichzeitig erfolgte ein abessinischer Vor­stoß mit der gleichen Umgehungsabsicht auf Makalle und östlich davon am Ostflügel der italienischen Front. Die Italiener wur­den aus ihren Stellungen südlich von Ma­kalle vertrieben und mutzten d»e Stadt

räumen. Nach den italienischen Front­berichten ist aber das abessinische Umgehungs­manöver am Rande der Danakilwüste nicht so erfolgreich gewesen wie am Westflügel. Am 22. Dezember griffen die Abessinier in der Mitte der italienischen Front in der Landschaft T e m b i e n an. In zweitägiger Schlacht wurde Abbi Addi von den Abessiniern genommen. Weiter vorstoßend trieben die Abessinier einen Keil zwischen dem nördlich Makalle kämpfenden rtalienischen II. Armeekorps und dem die Mitte bildenden Eingeborenenkorps und sperrten die Straße von Ma­kalle nach Adua. Am Heiligabend be­gann der italienische Gegenangriff, der nach abessinischen Meldungen auf der ganzen Linie abgeschlagen werden konnte. Die Trup pen des Negus sollen nach diesen Meldungen nördlich von Abbi Addi m erbitterten Nah- kämpsen die italienischen Bollwerke und Maschinengewehrnester gestürmt und zwan­zig italienische Offiziere (Euro­päer) gesangengenommen. sowie zwölf Maschinengewehre mit stürmender Hand erbeutet haben. Der italienische Rück­zug soll in breiter Front begonnen haben.

Da die abessinischen Kriegsberichte bisher im allgemeinen von Uebertreibungen ziemlich freigeblieben sind, andererseits die italieni­schen Heeresberichte der letzten Zeit äußerst wortkarg geworden sind, dürfte die obige Darstellung der Frontlage den Tatsachen im großen und ganzen entsprechen.

Schwere Vluttal in Schwenningen

Seine Geliebte und sich selbst erschaffen

Llzeaberiokt llsr UL-kresss

Schwenningen, 29. Dez. Sonntag vormittag um 11.35 Uhr trug sich im Hause Adolf-Hmer-Straße 5 in Schwenningen eine schwere Bkuttat zu. Der 34 Jahre alte verheiratete Emil Ketterer erschoß die 19 Jahre alte Untermieterin Emma Erchinger und tötete darauf sich selbst. Ketterer begab sich gegen 11.30 Uhr in das Zimmer der Erchinger. Kurz daraus sielen vier Schüsse. Der unterdrückte, schon im Sterben ausgestoßene RufHilfe" der Emma Erchinger wurde von der Ehefrau des Ketterer gehört.

Nach der gewaltsamen Oeffnung des ab- geschlossenen Zimmers von Emma Erchinger wurde folgender Tatbestand sestgestellt: Ket- terer brachte dem Mädchen zwei Schüsse bei. Der erste Schuß drang dem Opfer in die rechte Halsseite und führte zum sofor­tigen Tod. Der zweite Schuß ging in die Herzgegend. Das Mädchen rief noch mit unterdrückter Stimme um Hilfe. Unmittelbar nach diesem furchtbaren Geschehen gab der Täter zwei Schüsse gegen sich selbst ab. Beide Kugeln drangen ins Herz und führten zum sofortigen Tod.

Das Mädchen, das im Begriff war, sich umzuziehen, konnte sich noch zum Bett schlep. pen und starb kniend auf den Bettrand ge­

stützt. Der Täter brachte sich die tödlichen Schüsse in einem Korbsessel sitzend bei. Er sank von hier zu Boden und lag aus dem Rücken, den Revolver in der rechten Hand haltend. Der sofort herbeigerusene Arzt konnte nur noch den Tod der beiden fest­stellen. Die Tat wurde ausgeführt mit einer belgischen Browning-Pistole, Kaliber 7,65 Millimeter. Die Herkunft der Waffe konnte noch nicht festgestellt werden.

Der Grund für die Tat dürste in einem be­stehenden Liebesverhältnis zu suchen sein. Die getötete Emma Erchinger ist am 26. Juli 1916 in Tuningen, Kreis Tuttlingen, der Täter Emil Ketterer am 6. Juli 1901 in Schwabhausen, Bezirksamt Villingen, ge­boren.

Krei Todesopfer einer Schutzimpfung

Warschau, 29. Dezember In einer ländlichen Gemeinde des Kreises Lomza erkrankten nach einer schulärztlichen Schutzimpfung gegen Scharlach acht- zehn Kinder schwer. Drei von ihnen sind im Krankenhaus gestorben. Die Behör­den haben eine Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob ungeeignetes Serum verwen­det worden ist.

Im Men Geist weiter

Der Führer der SA.-GruPP« SüdwH, Gruppenführer Lud in, hat an die SA,» Führer und SA.-Männer der Gruppe Süd­west folgenden Befehl gerichtet:

Jahre des Kampfes und der Arbeit haben die SA.-Gruppe Südwest zu einer unzer­brechlichen Gemernschaft geschmie­det. Es bedarf daher heute, zu Beginn eines neuen Jahres, nicht vieler Worte.

Im alten Geist werden wir arbeiten, kämpfen und unsere Pflicht erfüllen. Auch im neuen Jahr werden wir uns nach besten Kräften bemühen, Nationalsozialisten zu sein, als SA.-Männer nur ein Ziel im Auge: Die SA.-Gruppe Südwest zu einem erstklassigen, scharsgeschliffenen Politischen Kampfinstrument in der Hand unseres Füh­rers zu schmieden. In diesem Sinne danke ich euch für das, was ihr 1935 geleistet habt und in diesem Sinne fordere ich von euch restlosen Einsatz der Person im neuen Jahr.

Eedttotz in Smyrna

Jstambul, 29. Dez. Am Sonntag gegen 14 Uhr wurde in Smyrna ein starker Erdstoß verspürt. Die Bevölkerung verließ die Häuser und eilte auf die Straßen. Meldungen Wer Schäden liegen nicht vor.

Verstärkter italienischer Trans­port dnrch den Sneztanat

London, 29. Dez. In der am 28. Dezember zu Ende gegangenen Woche haben einer Mel­dung aus Port Said zufolge die italienischen Truppentransporte durch den Suezkanal, er­heblich zugenommen. Die Listen der Kanal­behörden enthalten folgende Aufzeichnungen: 10 446 Offiziere und Mannschaften, 2966 Ar­beiter, 17 416 Tonnen Material, 388 Tonnen Benzin, 5750 Tonnen Zement und 222 Maul­esel.

Aje ZlollmMpunkle für die britiW WMlnmrflotte

> London, 29. Dezember.

Wenngleich in Politischen Kreisen die Ge­rüchte nicht verstummen wollen, daß die An­wesenheit des Königs der Belgier in London in unmittelbarem Zusammenhang mit der Ueberbringung eines neuen ita­lienischen Fri'edensvorschlages stehe, ist man sich in allen unmittelbar inter­essierten Staaten einschließlich Großbritan­niens und Italiens darüber einig, daß eine Aenderung der diplomatischen Lage im italienisch . abefsi Ni­schen Streit vor Mitte Januar nichtzu erwarten ist. Im Urlaubsan- tritt des britischen Botschafters in Rom, Sir Eric Drummond, der sich für- drei Wo­chen nach England begeben hat, sieht man geradezu eine Bestätigung dieser Auffassung.

Im Vordergrund des Interesses der eng­lischen Blätter stehen die britischen diploma­tischen Schritte wegen der Unterstützung der britischen Mittelmeerflotte im Falle eines ita­lienischen Angriffes. Da die Flotten Grie­chenlands, Südslawiens und der Türkei, die bekanntlich ihre Hilfe zugesagt haben (während die spanische Ant­wort bis heute aussteht), kaum ins Gewicht fallen, wird die Hilfe hauptsächlich in der Bereitstellung von Flottenstütz­punkten in Smyrna. Istanbul, Pyräus. Salonikiund auf Kreta bestehen, während die Hilfe Südslawiens als Sprecher der Kleinen Entente mehr diploma­tischer Natur sein wird- Für alle Fälle aber befestigt England auch die im Ost-Mittelmeer gelegene Insel Zypern und Italien ant­wortet mit fieberhaften Befestigungsarbeiten aus Nhodo s.

Zayan baut so neue Kriegsschiffe

Tokio, 39. Dezember

Nach Mitteilung des japanischen Marine­ministeriums umfaßt das gesamte Flotten­bauprogramm einschließlich der drei Ergän­zungspläne 90 Schlffe mit 221 000 Ton­nen Raumgehalt. 28 Schisse mit 56 000 Tonnen sind bereits fertiggestellt; 40 befin­den sich im Bau, von denen 17 schon vom Stapel gelassen find. Mit dem Bau der übri­gen 22 Schisse wird im nächsten Jahre be­gonnen. Japan habe also den größten Teil seines Bauprogramms beendet und sei bei einem Zusammenbruch der Flottenkonserenz im Falls eines Wettrüstens sür weitere Neu- bauten vorbereitet.

Grobe Zrrefübruns

London, 29. Dezember

Das liberale BlattNews Chronicle" hat in großer Aufmachung vollkommen haltloseEnthüllungen" über den an­geblichen Verlauf der letzten Unterhaltung zwischen dem Führer und dem Berliner eng­lischen Botschafter aus denNew York Times" übernommen. In Londoner maßgeblichen Kreisen rückt man von diesenEnthüllungen" in aller Deutlichkeit ab. Es wird er- klärt, daß die Darstellung des Blattes den Tatsachen nicht entspreche und irreführend ser. Der Bericht sei offen­bar nichts anderes als eine vergrö­bernde Wiederholung gewisse? Falschmeldungen, die seinerzeit nach der Unterredung in einem Teil der Presse veröffentlicht worden seien.