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hat sich Verfügung gestellt, um möglichst viele Eingeborene nach den Palauinseln und Mariannen überzuführen.

Berlin 19. April. Die Denkschrift des Kolonialrates über die Eisenbahnen Afrikas ist wie die tägliche Rundschau erfährt, noch nicht fertig gestellt und wird dem Reichstage erst in den nächsten Tagen zugehen, während ihr Er­scheinen von den Abgeordneten nach der bisherigen Ankündigung schon am heutigen Tage erwartet wurde.

Nizza 19. April. Gestern sprach im belgischen Konsulat ein Mann vor, der den Konsul zu sprechen wünschte. Auf eine Frage des an­wesenden Beamten in welcher Angelegenheit er käme, zog der Fremde einen Revolver und feuerte drei Schüsse auf den Beamten ab, ohne jedoch zu treffen. Es gelang ihm alsdann, in das Neben, zimmer einzudringen, wo sich der Konsul selbst aufhielt. Auch auf diesen gab er drei Schüsse ab, wiederum ohne zu treffen. Bei der Verhaf­tung stellte es sich heraus, daß man es mit dem belgischen Anarchisten van Loo zu tun hatte, der vor 4 Jahren einmal eine kleine Unterstützung vom Konsul erhalten hatte.

Lodz 19. April. Die Straßenkämpfe nehmen wieder an Umfang zu. Gestern abend wurden im Verlauf der Zusammenstöße 4 Arbeiter erschossen und 10 verwundet. Die Arbeiter zogen

sich schließlich in Massen auf den Friedhof zurück. Als das Militär sie dort vertrieben hatte, ent­deckte es im Erdreich versteckt 14 Revolver und eine Anzahl Gewehre sowie eine große Menge Patronen.

Petersburg 18. April. In Sewastopol wurde in der vergangenen Nacht von einer Frau ein Attentat auf den Admiral Skrydlow versucht. Die Wache entdeckte die Frau, als sie sich in den Garten einschleichen wollte. Sie ergriff die Flucht.

Petersburg18. April. Die Austreibung zweier Studenten der medizinischen militärischen Akademie, die sich Mitglieder des Verbandes des russischen Volkes nannten und sich den übrigen Studenten gegenüber herausfordernd benahmen, aus einem Auditorium durch ihre Kameraden hat sehr traurige Folgen gehabt. Der Kriegs­minister hat dis Ausschließung von 37 Studenten verfügt. Es wird befürchtet, daß diese harte Maßregel Studentenunruhen herbeiführen werde.

Vermischtes.

(Eine Fomilie ron Lebensrettern.) Vater, Sohn und Tochter im Besitz der Rettungs­medaille ! Dieser ganz seltene Fall ist in der Familie des Oberstleutnants a. D. Jhffen in Schweidnitz zur Tatsache geworden. Außer diesem besaß dessen Tochter die Auszeichnung für die Rettung

einer jungen Dame vom Tode des Ertrinkens, und jetzt ist der Leutnant z. S. Jhffen von dem in Ostafrika stationierten kleinen KreuzerSee­adler", der mit Unterstützung des Leutnants z. S. Lenzner in der Bucht von Kissawani den Torpedomatrosen Heffelmann gleichfalls vom Tode des Ertrinkens rettete, in derselben Weise dekoriert worden.

Standesamt Calw.

Geborene.

5. April. August Hermann, S. d. Karl Paul Essig, Metzger und Wirts hier.

12. Karl Wilhelm, S. d. Karl Schüttle,

Bahnarbeiters hier.

Getraute.

8. April. Otto Schlatterer, Metzgermeister von hier mit Friedrike Karoline gell. Gries­haber, von Horrheim OA. Vaihingen a. d. E.

Gestorbene.

10. April. Berta, T. d. Andreas Rentschler. Tele­grafengruppenführers hier, 10 Jahre alt.

14. Friedrich Karl, S. d. Franz Wilhelm

Steck, Gärtnereibesitzers hier, 3 Jahre alt.

15. Walter, S. d. Paul Georg Olpp, Buch­

händlers hier, 3 Wochen alt.

Amtliche und Privatanzeigsn.

AichhaldenOberweiler.

Das in Nr. 57 und 58 ds. Bl. beschriebene Anwesen des verstarb. Friedrich Traub, Bauers in Oberweiler, bestehend in

Wohn- und Oekouomiegebäuden,

'/-o.Teil an der Aichclberger Sägmühle,

7 tis 96 a 81 qm Acker und Dungwiese,

1 42 38 Wäfferungswiese,

10 11 75 Nadelwald,

kommt am

Mittwoch, der» 24. April ds. Js., nachmittags 1 Uhr,

auf dem Rathaus in Aichhalden zum dritten- und bei annehmbarem Angebot zum letztenmal zum öffentlichen Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen werden mit dem Anfügen, daß auswärtige unbekannte Steigerer sich durch obrigkeitliche Zahlungsfähigkeits-Zeugnisse auszuweisen haben.

Ratsschreiber Großmann.

Calw.

Verkauf

eines Wohnhausanteils.

Frau Karoline Tüm- mel, Spinners Witwe hier, bringt am Montag, den 22. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Rathaus ihren Anteil von ll-tel an dem Wohn­haus Nr. 238 im Mühlweg zur frei­willigen öffentlichen Versteigerung, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Den 16. April 1607.

Ratsschreiber Dreher.

Gesucht wird auf 1. Mai ein älteres, fleißiges

Mädchen,

für Küche und Haushalt. Dasselbe kann nebenbei das Kochen erlernen. Lohn 25 ^ pro Monat.

Frau Bauz, Bahnhofwirtschaft.

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Schmerzerfüllt teile ich Verwandten, Freunden und Bekannten mit, daß meine liebe gute Schwester

Näsle Mayer

heule im Alter von 58 Jahren nach kurzem schweren Leiden sanft entschlafen ist.

Um' stille Teilnahme bittet

die tieftrauernde Schwester

Luise Mayer.

Die Beerdigung findet am Montag, den 22. April, nachm. 4 Uhr statt.

Gechingen, 19. April 1907.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teil­nahme, welche wir bei dem stützen Hinscheiden unserer l. unvergeßlichen Schwester

Luise

erfahren durften, für die vielen Blumenspenden, die tröstenden Worte des Hrn. Pfarrers, für den erhebenden Gesang des Liederkranzes sowie der Schüler und für die Q^zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte sagen "" innigen Dank

die trauernden Hinterbliebenen:

Fritz Dmgler z. Adler.

Ernst Dmgler.

Röste Dmgler geb. Gehring.

Offene kaufmännische

Lehrstelle.

Im August findet ein begabter junger Mann mit guter Schulbildung Aufnahme in einem hiesigen Geschäft. Bewerber, welche die Berechtigung zum Einjährigen erlangen, erhalten den Vor­zug. Sorgfältige Ausbildung.

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MgeilleMixIell

teile ich aus Dankbarkeit gern und «nrrNgeltlich mit. was mir von jahre­langen, qualvollen Magen- und Ver- danungsbeschwerden geholfen hat. ä. tioeok, Lehrerin, Sachseilhailsea bei Frankfurt a. M.

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